Die Islamische Revolution hat die islamische Welt gerettet

 

Am 23. Januar 2024 hielt Imam Chamenei, bei einem Treffen mit den Organisatoren des „Nationalen Kongresses zum Gedenken an die 24.000 Märtyrer von Teheran“, eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Ich heiße alle meine lieben Brüder und Schwestern herzlich willkommen. Ich gratuliere Ihnen allen zum Geburtstag des Meisters der Gottesehrfürchtigen [Imam Ali (a.)] und zum Geburtstag von Imam Dschawad (a.). Ich spreche den reinen Seelen der Märtyrer und ihren ehrenwerten Familien meine Ehrerbietung aus. Auch danke ich allen, die an diesem Gedenken und dieser Ehrung der Märtyrer beteiligt sind. Ich habe die Ausstellung gesehen, die von unseren Freunden hier organisiert wurde. Die Arbeit, die geleistet wurde, ist lobenswert. Die Punkte, die unser lieber Bruder in Bezug auf Teheran, seine Märtyrer und die Familien der Teheraner Märtyrer erwähnt hat, sind völlig richtig und wohlbegründet. Auch ich möchte ein paar Worte über Teheran und die Märtyrer mit Ihnen teilen.

Es ist bisher nicht viel über Teheran gesagt worden. Ich und manchmal auch andere haben bei den verschiedensten Gelegenheiten und Anlässen viel über die verschiedenen Städte des Landes gesprochen. Leider wurde wenig über Teheran gesagt, obwohl Teheran viele Aspekte der iranischen Nation repräsentiert. So ist es wirklich. Zu den Merkmalen der iranischen Nation, die in den Ereignissen der Revolution deutlich wurden, gehören ihr Mut, ihr Einsatz, ihre Religiosität, ihr Streben nach Unabhängigkeit, ihr Kampf gegen den Feind usw. Meiner Meinung nach verkörpert Teheran all diese Eigenschaften. Wenn wir also diese Eigenschaften innerhalb einer bestimmten Gemeinschaft und auf der Grundlage von Dokumenten untersuchen wollen, müssen wir uns mit Teheran befassen, weil alle diese Eigenschaften und Charakterzüge in dieser Stadt zu finden sind. 

Nun sind die Ereignisse im Zusammenhang mit der Revolution ein ganzes Kapitel für sich. Ich werde ein paar Worte darüber verlieren. Aber sogar noch vor den Ereignissen der Revolution, zumindest in den letzten 150 Jahren – vor dieser Epoche war es genauso, aber ich werde hauptsächlich über die Fälle aus den letzten anderthalb Jahrhunderten sprechen –, wenn wir diese Ereignisse untersuchen, erkennen wir die herausragende Stellung der Menschen in Teheran deutlich.

Da war zum Beispiel die Reuter-Konzession, ein verräterischer Vertrag, der vom verstorbenen Hadsch Mulla Ali Kani Teherani, dem Führer des Volkes, gestoppt wurde. Oder die Tabak-Konzession und der verräterische Régie-Vertrag, bei der der große, oberste Geistliche von Teheran – der verstorbene Mirza Mohammad Hasan Aschtiani, nach der Fatwa von Mirza Schirazi, die zum Boykott aufrief – einen Aufruhr in Teheran auslöste. Sie taten etwas, das sogar die Arbeiter und Bediensteten, die für die Familie des Schahs arbeiteten, dazu bewegte, die Wasserpfeifen aufgrund der Fatwa von Mirza Schirazi zu zerbrechen. Auf diese Weise unterstützten die Menschen in Teheran ihre Gelehrten.

Und dann war da noch die Angelegenheit der Verfassungsbewegung. Die Rolle des Teheraner Volkes bleibt, wenn man über die Verfassungsbewegung spricht, oft unerwähnt. Es wird nur über die Geschichte vom Verteilen von Reis in der britischen Botschaft und ähnlicher solcher Dinge gesprochen, die selbst weniger wichtige Ereignisse waren. Das Hauptthema war die Forderung des Volkes nach einem „Haus der Gerechtigkeit“. Die Menschen in Teheran versammelten sich in einer großen Moschee und an anderen Orten. Sie hielten Versammlungen ab und setzten sich für ein „Haus der Gerechtigkeit“ ein. Sie strengten sich sehr an, machten viele Schwierigkeiten durch und wurden geschlagen, doch ihre Bemühungen führten schließlich zur Verfassungsbewegung.

Später, als die Verfassungsbewegung kurz davor war, zu entgleisen – und sie entgleiste auch tatsächlich –, ging der Aufstand unter der Führung des verstorbenen Scheich Fadhlullah und des Volkes sowie der Sitzprotest vor dem Schrein von Abd al-Azim al-Hasani und so weiter auf die Bemühungen der Menschen in Teheran zurück. Hinzu kamen das schändliche Abkommen von „Wosugh al-Dowleh“ [Anglo-Persien Vertrag], die Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie im Jahre 1951, der Aufstand vom 15. Chordad und die darauffolgenden Ereignisse bis heute. Bei jedem wichtigen Ereignis und jeder bedeutenden Schlacht in der Geschichte des Irans in den letzten 150 Jahren waren die Menschen in Teheran stets ein Sinnbild für diese Ereignisse.

Manchmal war Teheran der einzige Ort, der aktiv beteiligt war. Manchmal waren auch andere Gebiete involviert, aber die Menschen in Teheran waren die Pioniere. Das ist von großer Bedeutung. Auf diese Weise sollte die Identität einer Stadt definiert werden. Die Geschichte einer Stadt sollte aus diesem Blickwinkel heraus verstanden und untersucht werden.

Die meisten dieser Fälle, die ich erwähnt habe, beziehen sich auf die Zeit vor der Islamischen Revolution. Während der Islamischen Revolution spielten natürlich verschiedene Städte wie Qum, Tabriz, Isfahan und Maschhad eine wichtige Rolle. Bei all diesen Ereignissen gehörte Teheran jedoch stets zu den Vorreitern. Und an dem entscheidenden Punkt, also 1979, als sich die Bewegung in die Revolution verwandelte, war Teheran alles, was es gab. Die Menschen dort waren eine Inspiration für das ganze Land.

Denken Sie an das Eidgebet [al-Fitr] in Qeytarieh im Jahr 1979, das dank der Voraussicht des verstorbenen Märtyrers Beheschti und anderer wie ihm, abgehalten wurde. Dieses Gebet, das von Märtyrer Mofatteh geleitet wurde, hatte landesweit eine große Wirkung. Wir befanden uns in Maschhad, aber die Nachrichten über die Ereignisse in Teheran verbreiteten sich auch in anderen Teilen des Landes. Und jedes Ereignis, von dem in anderen Gegenden gehört und gesprochen wurde, löste in diesen Gegenden Begeisterung aus. Auf diese Weise war Teheran ein Vorreiter.

Man denke nur an das Eid al-Fitr-Gebet in Qeytarieh, das Epos am 17. Schahrivar auf dem Schuhada-Platz und die Tasua- und Aschura-Märsche. Diese Märsche fanden auch an anderen Orten statt, aber sie wurden von Teheran aus organisiert. Sie kontaktierten uns in Maschhad von Teheran aus und informierten uns über bevorstehende Märsche während Tasua oder Aschura. Darauf folgend organisierten wir diese Märsche auch in Maschhad. Teheran spielte also eine Vorreiterrolle bei diesen Veranstaltungen.

In all diesen Fällen, in den 150 Jahren, die ich erwähnt habe, und auch bei den Ereignissen von 1979, standen Religionsgelehrte an der Spitze der Bewegung. Persönlichkeiten wie der bereits erwähnte Hadsch Mulla Ali Kani, der verstorbene Mirza Mohammad Hasan Aschtiani, Sheich Fadhlullah Nouri, Märtyrer Beheshti, Märtyrer Bahonar, Märtyrer Mofatteh und Märtyrer Motahari gehörten zu denen, die den Weg vorgaben, und Menschen aus den verschiedenen Bereichen folgten ihnen. Selbst die Teheraner Universität half und diente als Ort für die Sitzproteste der islamischen Gelehrten [ulama]. Wir setzten uns zusammen und diskutierten darüber, wo wir die Sitzproteste abhalten sollten. Es wurden mehrere verschiedene Orte vorgeschlagen. Jemand schlug die Teheraner Universität vor, und alle waren einverstanden. Wir standen auf und gingen für einige Tage bis zur Ankunft von Imam Chomeini (r.) zur Teheraner Universität. Die Universität half bei dieser Bewegung, und wieder einmal spielten die islamischen Gelehrten [ulama] die zentrale und wegweisende Rolle.

Der wichtige Punkt ist, dass diese Dinge in Teheran geschehen sind, aber wo ist Teheran? Was ist Teheran? Teheran ist die Stadt, in der die größten Anstrengungen unternommen wurden, um die nationale und islamische Identität des Landes zu verändern. Während der Zeit des Pahlavi-Regimes – natürlich war dies auch schon vor der Pahlavi-Ära der Fall, wie ich später noch erläutern werde – versuchte man, Teheran in eine Nachbildung europäischer Städte, nur eben ohne deren Fortschritt, zu verwandeln. Sie versuchten, die europäischen Städte in Bezug auf sexuelle Ausschweifungen und Promiskuität [wechselnde sexuelle Partner] nachzuahmen, indem sie täglich mehr Geschäfte eröffneten, die Alkohol verkauften, das Make-up und die Kleidung von Männern und Frauen veränderten, extravagante Kabaretts und Cafés eröffneten und unmoralische Zentren wie den damaligen Jugendpalast schufen. Teheran war das Zentrum dieser von den Behörden organisierten Aktivitäten.

Die Behörden nahmen diese Arbeit ernst und versuchten sicherzustellen, dass sie durchgeführt wurde, um Teheran eine Unverwechselbarkeit und Kennzeichnung zu verleihen. Dieses Bestreben wurde in Teheran verwirklicht. Es wurde in keiner anderen Stadt so durchgeführt. So wurden zum Beispiel beim Kunstfestival in Schiraz einige Maßnahmen ergriffen, die aber nur vorübergehend waren. In Teheran wurden diese Maßnahmen kontinuierlich durchgeführt, aber das, was sie anstrebten, wurde nicht erreicht. Ihr Ziel war es, Teheran seine religiöse, islamische und nationale Identität zu nehmen und es in eine mangelhafte Nachahmung europäischer Städte zu verwandeln. Doch das, was sie anstrebten, wurde nicht verwirklicht.

Und warum nicht? In der Tat haben falsche westliche Erscheinungen in bestimmten Gegenden Teherans an Popularität gewonnen, und wir haben das aus nächster Nähe gesehen und kennen die Situation in Teheran. Dennoch wurde die Arbeit, die in Teheran zur Verbesserung des islamischen, geistigen und religiösen Denkens geleistet wurde, so in keiner anderen Stadt des Landes geleistet.

In Teheran gewann die Bewegung klarsichtiger, aufgeschlossener religiöser Aktivisten mit neuen Ideen an Popularität und breitete sich weiter aus als irgendwo sonst im Land. Blühende Moscheen; aufgeschlossene und kämpferische Geistliche; überfüllte religiöse Versammlungen – natürlich waren sie „überfüllt“ im Vergleich zu damals, nicht im Vergleich zu heute, wo wir Versammlungen sehen, bei denen die Menschenmenge zehnmal größer ist als damals, aber im Vergleich zu damals gehörten die Versammlungen in Teheran, sowohl die Trauerzeremonien als auch verschiedene andere religiöse Versammlungen, zu den überfülltesten – progressive religiöse Diskussionen, die in verschiedenen Gegenden in Teheran stattfanden; der politische Islam, der in Reden und von verschiedenen Kanzeln in Teheran, in verschiedenen Moscheen und in verschiedenen religiösen Heyats [Trauerzeremonien] propagiert wurden: Das alles waren religiöse Formen, die die Jugend ansprachen.

Bei den Heyats, die in den Häusern der Menschen abgehalten wurden – ich berichte hier von meinen eigenen Beobachtungen aus erster Hand –, gingen junge Universitätsstudenten von Tür zu Tür und nahmen an all den religiösen Heyats teil. Sie verpassten die Vorlesungen, um an diesen Heyats teilzunehmen. Das war die Situation, die in Teheran herrschte, genau das Gegenteil der Situation, die das abtrünnige Pahlavi-Regime im Iran schaffen wollte, insbesondere in Teheran, der Hauptstadt.

So wurde Teheran 1979 zu einer Inspirationsquelle für andere Städte, sowohl was die Proteste als auch die Produktion von Parolen anbelangt. Die abgestimmten Parolen, die sich im ganzen Land verbreiteten, wurden von Teheran aus inspiriert. Die Takbir-Rufe [Allahu Akbar] von den Dächern der Häuser wurden von den Menschen in Teheran initiiert und verbreiteten sich dann an anderen Orten. Eines Abends, als ich in Maschhad war, rief mich ein Freund aus Teheran an, der zu denen gehörte, die für die Bewegung kämpften, möge Gott seiner Seele gnädig sein, und sagte: „Hör zu!“ Er hielt den Hörer in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und ich konnte laut das Echo von „Allahu Akbar!“-Rufen hören. Dann forderte er mich auf, ebenfalls „Allahu Akbar!“ zu rufen. Also gingen meine Kinder, die damals noch klein waren, und ich auf unser Dach und fingen an, „Allahu Akbar!“ zu schreien.

Diese Rufe kamen aus Teheran und verbreiteten sich im ganzen Land. Daran änderte sich auch nach dem Beginn der Bewegung und bis zum Sieg der Revolution nichts. Von den Ereignissen des 15. Chordad, des 17. Schahrivar, dem Aufruhr der MEK(-Terrorgruppe) am 30. Chordad [20. Juni 1981], und den sehr einflussreichen Freitagsgebeten in Teheran bis hin zu den Basidschi-Bewegungen, der Menschenmenge von 100.000 Menschen im Azadi-Stadion im Jahr 1986 und den verschiedenen Versammlungen, die bis heute andauern: Die Menschen in Teheran haben wirklich ihr Bestes gegeben. Daher sollte das Gedenken an die Teheraner Märtyrer von einer Zusammenstellung der revolutionären Identifikation Teherans begleitet werden, ähnlich wie in anderen Städten. Diese revolutionäre Identität Teherans sollte der Jugend vermittelt werden.

Viele der hier Anwesenden haben diese Ereignisse nicht miterlebt. Wir haben auch nicht ausreichend daran gearbeitet, über diese Ereignisse zu schreiben. Viele Menschen wissen gar nicht, was passiert ist. Diese Dinge müssen jedoch erklärt werden. Neben dem Gedenken an die erhabenen Märtyrer – deren Gesichter wie ein Licht leuchten und das Leben und die Herzen der Menschen erhellen – sollten auch ihre und auch die eben erzählten Bemühungen und Aktivitäten der breiten Masse vermittelt und verdeutlicht werden. So viel zu Teheran.

Nun ein paar Worte über die Märtyrer. Über die Märtyrer wurden viele bedeutungsvolle und wichtige Aussagen von den Imamen der Rechtleitung (a.), den bedeutenden Persönlichkeiten, den prominenten Persönlichkeiten der Revolution, dem verehrten Imam [Chomeini] und auch von anderen berichtet. Vieles ist über die Märtyrer gesagt worden, aber die höchste aller Aussagen ist das Wort des Heiligen Quran und des allmächtigen Gottes, das mit keiner anderen Quelle vergleichbar ist: 

 إِنَّ اللَّهَ اشْتَرَىٰ مِنَ الْمُؤْمِنِينَ أَنفُسَهُمْ وَأَمْوَالَهُم بِأَنَّ لَهُمُ الْجَنَّةَ ۚ يُقَاتِلُونَ فِي سَبِيلِ اللَّهِ فَيَقْتُلُونَ وَيُقْتَلُونَ

„Wahrlich, Gott hat von den Gläubigen ihre eigenen Seelen und ihr Vermögen dafür erkauft, dass ihnen das Paradies gehört, insofern sie auf dem Weg Gottes kämpfen und so töten oder getötet werden“ [Heiliger Quran, 9:111]. 

Die Formulierung „Gott hat von den Gläubigen ihre eigenen Seelen und ihr Vermögen dafür erkauft“ bedeutet, dass Gott mit jemandem ein Geschäft macht. Dies ist ein außergewöhnliches Konzept, denn wie kann ein Mensch mit Gott vergleichbar sein? Und doch geht Gott einen Handel mit uns ein! Als Gegenleistung für unser Leben gibt er uns das größte Geschenk, das einem Menschen gemacht werden kann, nämlich das Paradies – das Paradies der Zufriedenheit Gottes.

Und dann sagt Er auch: „Sie kämpfen auf dem Weg Gottes“. Sie gehen und kämpfen auf dem Weg Gottes und „sie töten oder werden getötet.“ Dies ist auch nicht nur spezifisch für die Zeit nach dem Aufkommen des Islams: 

وَعْدًا عَلَيْهِ حَقًّا فِي التَّوْرَاةِ وَالْإِنجِيلِ وَالْقُرْآنِ

„Das ist ein Ihm obliegendes Versprechen in Wahrheit in der Tora und im Evangelium und im Quran.“ [Heiliger Quran, 9:111]. 

Es ist dasselbe in der Thora und in der Bibel. Der Vers, den unser lieber Quran-Rezitator soeben rezitiert hat: 

وَكَأَيِّن مِّن نَّبِيٍّ قَاتَلَ مَعَهُ رِبِّيُّونَ كَثِيرٌ

„Und so manchen Propheten gab es, mit dem viele Scharen gekämpft haben.“ [Heiliger Quran 3:146]. Dieser Vers zeigt, dass hier von allen Propheten die Rede ist. Oder der edle Vers, in dem es heißt: 

وَلَا تَحْسَبَنَّ الَّذِينَ قُتِلُوا فِي سَبِيلِ اللَّهِ أَمْوَاتًا ۚ بَلْ أَحْيَاءٌ عِندَ رَبِّهِمْ يُرْزَقُونَ

„Halte diejenigen, die auf dem Weg Gottes getötet wurden, nicht für tot. Sie sind vielmehr lebendig bei ihrem Herrn, und sie werden versorgt“ [Heiliger Quran, 3:169]. Dies sind Aussagen über die Märtyrer, und es gibt keine größere Aussage über die Tugend des Märtyrertums als diese. Was kann der Mensch sonst noch sagen!

Es gibt einen Punkt, den ich erwähnen möchte, und das ist, dass alle Märtyrer ausgezeichnete Ränge haben, aber dennoch sind ihre Ränge nicht gleich. Die Märtyrer von Karbala zum Beispiel haben den höchsten Rang und Status. Nach den Überlieferungen der Imame (a.) wird berichtet, dass einige Märtyrer am Tag des Jüngsten Gerichts in den Himmel kommen, indem sie auf den Schultern anderer Märtyrer gehen. Es wurde auch überliefert, dass es einige Märtyrer gibt, die den Lohn von zwei Märtyrern erhalten werden. Das heißt, ihre Belohnung ist doppelt so hoch.

Die Märtyrer sind also nicht alle gleich. Der Wert der Märtyrer unterscheidet sich je nach ihren Zielen und der Art und Weise, wie sie ihr Martyrium fanden. Ich möchte sagen, dass alle Märtyrer der Islamischen Revolution zu den besten Märtyrern gehören, unabhängig davon, ob sie während der Ereignisse der Revolution, bei der Heiligen Verteidigung, bei den Aufständen, im Bereich der Gesundheit und Sicherheit oder bei der Verteidigung der Heiligen Heiligtümer Märtyrer wurden. Sie alle gehören in den Augen des allmächtigen Gottes zu den besten Märtyrern.

Warum? Weil sie sich für eine Bewegung eingesetzt haben und bei einem bedeutenden Ereignis Märtyrer wurden, das selbst an der Spitze der meisten Ereignisse in der Geschichte des Islams und aller anderen Religionen steht. Und was ist das für eine Bewegung und ein Ereignis? Es ist das Ereignis der Rettung eines islamischen Landes und der Rettung der gesamten islamischen Welt von der Abhängigkeit, von der Zerstörung und von der Verschmelzung mit der Kultur des Abstreitens [kufr] und der Arroganz. Dieses Ereignis fand in der Islamischen Revolution statt.

Das erste, was die Islamische Revolution tat, war, dass sie den Iran von der Auflösung, Verschmelzung und Assimilierung mit der Kultur des Abstreitens [kufr] und der Arroganz, also der westlichen Kultur, befreite und rettete. Die Auswirkungen davon sind heute in der gesamten islamischen Welt zu sehen. Natürlich haben wir niemandem vorgeschrieben, was er zu tun hat. Das alles ist das natürliche Ergebnis der Revolution. Ich habe schon oft gesagt, dass die Revolution wie ein Frühlingswetter ist, wie eine angenehme Brise, und dass sie nicht verhindert werden kann. Bei sanftem Frühlingswetter kommt eine angenehme Brise und der Duft der Blumen aus den Parks verbreitet sich durch diese Brise an andere Orte, ohne dass es verhindert werden könnte. Niemand muss dieses Wetter irgendwo anders hinschicken oder hinlenken, es breitet sich von selbst aus. Heute kann man diese Wirkung in der islamischen Welt beobachten.

Die Auflösung und Assimilierung in die Kultur des Abstreitens [kufr] und der Arroganz begann schon vor der Pahlavi-Zeit. Es begann mit der Qadschar-Ära, und diejenigen, die dies in die Wege leiteten, waren die korrupten, schmarotzenden, faulen, verdorbenen und unmoralischen Könige, Prinzen und Beamte. Sie machten sich die westliche Kultur zu eigen und verbreiteten und förderten sie im Volk, durch ihren Einfluss auf die Gesellschaft, das heißt durch den Einfluss von Geld, Macht und dergleichen.

Während der Herrschaft der Pahlavis erreichte die Verdorbenheit und Korruption ihren Höhepunkt, und sie verbreiteten diese ansteckende Krankheit, um das Land völlig abhängig von westlichen Mächten zu machen. Die Briten waren schon lange vorher in den Iran eingedrungen. Sie hatten den Grundstein gelegt und mit der Durchführung einiger Pläne begonnen, doch dann stellten sie fest, dass sie diese nicht ausführen konnten. Diejenigen, die die Geschichte kennen, wissen, wovon ich spreche. Das Wosugh al-Dowleh [Anglo-Persische] Abkommen war ein Abkommen zum Verkauf des Iran. Der verstorbene Modarres stand fest und stark und verhinderte es. Sie erkannten, dass sie damit keinen Erfolg haben konnten, und so wurde ihr Plan wieder annulliert. Die Tabak-Konzession ist ein weiteres dieser zahlreichen Beispiele.

Sie erkannten, dass ihr bisheriger Ansatz nicht zum Erfolg führen würde, und das veranlasste sie, direktere Maßnahmen in Betracht zu ziehen. Also ergriffen sie direkte Maßnahmen. Sie zogen Reza Chan hinzu, einen ehemaligen Offizier der Kosakenbrigade, der für die Bewachung der britischen Botschaft zuständig war. Sie kannten ihn von dort. Sie hoben seine Position an, gaben ihm Befugnisse und wiesen ihm einige abhängige Intellektuelle zu, die ihn unterstützen sollten. Daraus ergaben sich die Umstände, die während der Herrschaft von Reza Chan eintraten: Gegnerschaft zur Religion, zum Islam, zur Unabhängigkeit, zum Hidschab, zu den Trauerzeremonien und zu der Geistlichkeit. Sie wendeten bestimmte Methoden während der Regierungszeit von Reza Chan an und andere nach seiner Herrschaft. Das war ihre Vorgehensweise.

Diese Revolution war wahrlich eine Demonstration der Gnade Gottes gegenüber der iranischen Nation. Hätte sie nicht stattgefunden, wäre unser Land unter den gegebenen Umständen in einer weitaus schlechteren Lage gewesen als alle anderen uns bekannten abhängigen Länder. Die Revolution hat dies verhindert. Die islamische Revolution hat diese Bewegung, hin zum absoluten Zusammenbruch, entscheidend gestoppt. Sie hat das Land gerettet. Der Kampf, der während der Revolution stattfand, war ein Kampf um die Identität und die Existenz der Nation. Die Identität, die Existenz und die Geschichte der iranischen Nation standen kurz davor, zerstört zu werden, aber die Revolution setzte dieser Bedrohung ein Ende.

Diejenigen, die auf diesem Weg getötet wurden, wurden dafür getötet. Diejenigen, die für die Islamische Revolution den Märtyrertod erlitten haben, wurden auf diesem Weg und auf diese Weise Märtyrer, unabhängig davon, wie sie Märtyrer wurden. Das ist keine Kleinigkeit.

Deshalb gehören unsere Märtyrer zu den Besten. Allein in Teheran haben wir 24.000 Märtyrer! Vor einigen Jahren haben wir eine Zeremonie zu Ehren der Märtyrer der Provinz Teheran und anderen Teilen des Landes abgehalten, zu der 36.000 Märtyrer gehörten. Die Märtyrer der Heiligen Verteidigung, die Verteidiger der Heiligen Stätten und die, die ich bereits erwähnt habe, gehören zu den Besten der Märtyrer. Durch ihr Blut hat diese Revolution Stabilität gefunden. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass die Märtyrer uns auch heute noch auf diesem Wege leiten. Wann immer wir ein wenig schwach werden, belebt uns die bloße Erwähnung des Namens eines Märtyrers, seiner Taten, seines Aufstandes oder seines Martyriums und gibt uns Kraft.

Als Märtyrer Sulaimani den Märtyrertod fand, nahm die Kraft der Nation zu und der revolutionäre Geist wurde neu belebt. Was Sie also mit der Gedenkfeier für die Märtyrer getan haben, ist eine große und wichtige Angelegenheit. Diese Gedenkfeiern sollten unserer Jugend und den künftigen Generationen als Wegweiser dienen, damit sie in die Fußstapfen der Märtyrer treten und ihr kontinuierlicher Fortschritt auf diesem Gebiet gewährleistet wird.

Ich möchte noch ein paar Worte zu dem sehr wichtigen Thema Gaza sagen. Beamte aus islamischen Ländern halten manchmal Versammlungen ab und sagen bestimmte Dinge. Manchmal sagen sie etwas während eines Interviews. Dennoch tun sie nicht, was getan werden muss. Sie verkünden: „Es sollte einen Waffenstillstand geben.“ 

Nun, der Waffenstillstand liegt doch gar nicht in euren Händen. Der Waffenstillstand liegt in den Händen des bösartigen Feindes, und dieser weigert sich sowieso, ihn einzuhalten. Ihr setzt euch hin und genehmigt etwas, das nicht unter eurer Kontrolle liegt. Es gibt Dinge, für die ihr zuständig seid, aber sie nicht durchsetzt und genehmigt. Welche Dinge? Das Abschneiden der Lebensader des zionistischen Regimes. Darüber habt ihr Macht. Ihr könnt die Hilfe und Unterstützung [des zionistischen Regimes] einstellen. Ihr könnt die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu ihnen abbrechen. Das sind Dinge, die ihr tun könnt. Das sind Dinge, die den Feind schwächen und ihn von der Bildfläche verschwinden lassen werden. Das liegt in euren Händen. Darauf müsst ihr euch einigen. Einigt euch darauf! 

Aber dennoch bestehen sie nicht darauf. Sie einigen sich auf etwas, das nicht in ihrer Hand liegt. Doch trotz alledem hat der erhabene Gott gesagt: 

إِنَّ اللَّهَ مَعَ الَّذِينَ اتَّقَوا وَّالَّذِينَ هُم مُّحْسِنُونَ

„Wahrlich Allah ist mit denjenigen, die ehrfürchtig gewesen sind und denjenigen die Wohltäter sind.“ [Heiliger Quran, 16:128]. Gott ist mit den Gläubigen. Wo Gott ist, da ist der Sieg. Natürlich gibt es Schwierigkeiten. Die Schwierigkeiten sind da. In Bezug auf den Propheten (s.) hat der allmächtige Gott gesagt: „Ob ich dich am Leben lasse oder dich von dieser Welt nehme, das Schicksal der Feinde wird eintreffen.“ Es kommt also nicht darauf an, ob du und ich am Leben sind: Der Sieg ist unvermeidlich! So Gott will, wird der allmächtige Gott diesen Sieg in nicht allzu ferner Zukunft der gesamten islamischen Ummah zeigen, und das wird die Herzen der Menschen erfreuen, insbesondere die Herzen der palästinensischen Nation und des unterdrückten Volkes von Gaza. Ich hoffe, dass der allmächtige Gott dieses Gebet erhört und uns auf die Manifestation des göttlichen Lichts in unseren Herzen in diesem gesegneten Monat Radschab, dem Monat des Gebets und der Bitte um Gottes Vergebung, vorbereitet.

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.