Die Herzen der Nationen sind mit Gaza

 

Am Tag des Eid al-Fitr, dem 10. April 2024, hielt Imam Chamenei bei einem Treffen mit iranischen Offiziellen und Botschaftern muslimischer Länder eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul-Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Ich möchte allen ehrenwerten Anwesenden, einschließlich der ehrenwerten Vertreter der verschiedenen Organisationen des Landes, sowie der gesamten iranischen Nation zu dem verheißungsvollen Anlass des Eid al-Fitr (Fest zum Ende des Monats Ramadan) gratulieren. Ich möchte auch unseren Gästen – den Botschaftern der islamischen Länder – und allen muslimischen Nationen meine Glückwünsche aussprechen. Wir hoffen, so Gott will, dass dieses Eid ein wahres Fest und eine Quelle der Freude und des Segens für die gesamte islamische Ummah sein wird.

Zunächst halte ich es für notwendig, noch einmal auf die besondere spirituelle Atmosphäre des Monats Ramadhan in unserem Land hinzuweisen. Der Grund, warum ich dies betone, ist, dass wir diese spirituelle Atmosphäre schätzen und bewahren sollten. Diese spirituelle Atmosphäre beinhaltet die Versammlungen für das Rezitieren von Bittgebeten, das Flehen zu Gott, das Gemeinschaftsgebet, blühende Moscheen, Menschen, die anderen helfen, und das Geben von Iftar [Fastenbrechen-Mahlzeiten] in Moscheen und auf den Straßen. Mit anderen Worten: Die Menschen haben in diesem Monat Ramadhan ihre Verdienste in spiritueller Hinsicht durch die Rezitation des Quran, in sozialer Hinsicht durch die Unterstützung und finanzielle Hilfe für ihre Mitmenschen, insbesondere für die Unterprivilegierten, und auch in politischer Hinsicht unter Beweis gestellt.

Die Demonstration am Quds-Tag war eine bemerkenswerte internationale politische Aktion. Wo sonst kann man so etwas sehen? Die Informationen, die wir dieses Jahr von den uns bekannten Experten erhalten haben, besagen, dass es am Quds-Tag wirklich einen öffentlichen Aufschrei im Land gab. Die Menschenmassen waren größer als in den Vorjahren. Das ist wirklich etwas, wofür man dankbar sein kann. Ich danke unserer lieben Nation aufrichtig dafür, dass sie die Initiative ergriffen und in all diesen verschiedenen Bereichen Fortschritte gemacht hat.

Es reicht jedoch nicht aus, unsere Dankbarkeit nur in Worten auszudrücken. Meine lieben hier anwesenden Brüder und Schwestern, viele von Ihnen haben Positionen in verschiedenen Organisationen inne, darunter in Regierungsorganisationen, in der Justiz, in der Legislative, als Geistliche, in der Verbreitung der Religion oder im Militär – die meisten von Ihnen sind Beamte des Landes. Wir müssen unsere Dankbarkeit gegenüber der Nation durch Taten zeigen. Ich stimme den Äußerungen des Präsidenten voll und ganz zu und bin der Meinung, dass diese Worte umgesetzt werden sollten. Diese Dinge müssen geplant und vorangetrieben werden. Gott sei Dank haben unsere Beamten ein Verantwortungsbewusstsein. Wir können das verstehen und sehen. Sie arbeiten hart. Sie sollten diese Bemühungen fortsetzen und in allen Bereichen diszipliniert sein.

Die Ereignisse in Gaza kann man während des Eid al-Fitr und des Monats Ramadhan nicht einfach übersehen, ohne Einspruch zu erheben und den Ereignissen Aufmerksamkeit zu schenken. Die Frage des Gazastreifens ist heute wirklich ein wichtiges Thema. Es ist das wichtigste Thema der islamischen Welt. Wir alle müssen in dieser Hinsicht wirklich ein Gefühl der Verantwortung empfinden. Die Herzen der Nationen sind mit ihnen, sogar die der Nicht-Muslime. Die Märsche und Demonstrationen, die auf der ganzen Welt zur Unterstützung der Palästinenser, des Volkes von Gaza und der unterdrückten Menschen in dieser Region stattfinden, sind beispiellos. So etwas haben wir noch nie gesehen. Die Art und Weise, wie, im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten seit der Besetzung Palästinas, sich die Menschen aus Afrika, Asien, Europa und sogar den Vereinigten Staaten in diesem Jahrzehnt auf den Straßen versammeln, um das palästinensische Volk zu unterstützen, ist beispiellos. Es ist offensichtlich, dass sich ein neuer Wandel vollzieht. Es gibt eine neue Entwicklung in der islamischen Welt. Es tut sich etwas, und wir sollten dem Aufmerksamkeit schenken.

Die Tatsache, dass das Thema Palästina zu einer globalen Priorität geworden ist, ist bedeutend. Und wo geschieht das alles? In London, in Paris, in den europäischen Ländern und in Washington. Die Kontrolle, die die Zionisten in all den Jahren über die weltweiten Medien ausgeübt haben, hat es nicht zugelassen, dass irgendeine Stimme zugunsten Palästinas oder gegen die Zionisten gesendet wurde. Heute jedoch wird diese Stimme in der ganzen Welt ausgestrahlt. Die Zionisten geben Geld aus, schreien, verteidigen sich, doch die Menschen in der Welt sind gegen sie. Die Menschen sind gegen die Zionisten. Das ist wichtig, um es zu bemerken und zu beachten. Aus diesen Dingen müssen Lehren gezogen werden. Es ist etwas im Gange.

Jeder muss seine Pflichten erfüllen. Aber die Regierungen erfüllen ihre Pflichten wirklich nicht. Ich habe über die europäischen Regierungen während des Eid al-Fitr Gebets gesprochen. Einige von ihnen sagen vielleicht manchmal etwas, aber nicht mit Stärke oder Nachdruck. Sie sagen etwas wie: „Warum tut ihr das?“ Aber in der Praxis gibt es von diesen Regierungen absolut keine Anzeichen für Maßnahmen. Im Gegenteil, sie leisten dem zionistischen Regime sogar Unterstützung. Die USA helfen ihnen, indem sie sie mit Waffen versorgen und ihnen finanzielle und politische Unterstützung zukommen lassen. Auch England und einige andere europäische Länder helfen ihnen.

Aber was noch bedauerlicher ist, ist, dass sogar einige islamische Länder dem zionistischen Regime helfen! Und wann? Eben da, wo es mit dem Töten von Kindern, Frauen und Säuglingen beschäftigt ist. Meiner Meinung nach ist das unbegreiflich. Aber leider ist es so.

Wenn islamische Länder dem zionistischen Regime helfen, ist das ein Akt des Verrats. Sie verraten die Islamische Umma und sie verraten sich selbst. Damit stärken sie nur die im Niedergang befindlichen zionistischen Organisationen, und diese Stärkung wird sich sogar noch zum Nachteil dieser Länder auswirken. Wenn die Zionisten ein Land betreten, arbeiten sie nicht zum Nutzen dieses Landes. Sobald die Zionisten in einem Land Fuß gefasst haben, saugen sie wie eine Mücke das Blut dieses Landes zu ihrem eigenen Nutzen aus. Diejenigen, die dem zionistischen Regime helfen, tragen zu ihrer eigenen Zerstörung bei, ganz zu schweigen von der Islamischen Umma. Sie müssen aufhören, dies zu tun. Das war unser früherer Vorschlag, und das ist definitiv auch jetzt unser Vorschlag: Die islamischen Regierungen sollten die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen mit dem zionistischen Regime zumindest vorübergehend abbrechen! Solange die Zionisten diese Verbrechen fortsetzen, sollten die islamischen Regierungen die Beziehungen zu ihnen abbrechen. Die islamischen Regierungen sollten aufhören, sie zu unterstützen und sollten die Beziehungen zu ihnen abbrechen. Das ist es, was wir von den islamischen Regierungen erwarten. Es ist nicht nur unsere Erwartung. Es ist die Erwartung der muslimischen Nationen. Wenn sie jetzt ein Referendum in den islamischen Ländern abhalten, werden zweifellos alle dafür stimmen, dass ihre Regierungen die Beziehungen zum zionistischen Regime abbrechen. Das ist sicher. Wir hoffen, so Gott will, dass der allmächtige Gott uns alle aufweckt, uns unsere Pflichten zeigt und uns befähigt, unsere Pflichten zu erfüllen.

Ich möchte Ihnen noch einmal zu diesem Fest gratulieren. Ich hoffe, so Gott will, dass die Segnungen des Monats Ramadan und die Segnungen dieses Festes andauern und von unserer geliebten Nation, unseren geachteten Beamten und den in verschiedenen Bereichen Tätigen genutzt werden. So Gott will, werden wir bald die Auswirkungen von Erfolg und Fortschritt sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene erleben.

Mögen Gottes Frieden, Gnade und Segen mit Euch sein.