Das Werk der Märtyrer ist ewig

 

Am 27. September 2023 hielt Imam Chamenei, bei einem Treffen mit Teilnehmern der „2. Nationalen Konferenz zum Gedenken der 8.000 Märtyrer der Provinz Hamedan“, eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird hier explizit darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Gnädigen

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Ich heiße Sie alle herzlich willkommen. Ich freue mich aufrichtig, dass ich wieder einmal die Gelegenheit haben darf, in dieser Hussainiyah mit einer Reihe von Menschen aus der Provinz Hamedan zusammenzutreffen, Menschen, deren Wert wir auf verschiedene Art und Weise sehen können. Ich begrüße insbesondere die lieben Familien der Märtyrer, die heute hier anwesend sind.

Ich möchte dem verehrten Leiter des Freitagsgebets von Hamedan und General Mazaher Madschidi für die von Ihnen mir vorgelegten Erklärungen und Berichte danken. Ich möchte auch die zu Beginn vorgetragene, sehr gute Quran-Rezitation hervorheben, sowie auch die schöne Hymne, die Sie alle gemeinsam gesungen haben.

Zunächst einmal ein paar Worte über Hamedan. Während der großen Ereignisse der Revolution und der Heiligen Verteidigung hat Hamedan seinen Ruhm vergrößert. Organisationen, Städte und Provinzen werden in heiklen Zeiten ebenso auf die Probe gestellt wie Einzelpersonen: „Im Wechsel der Umstände liegt das eigentliche Wesen des Wissens der Menschen“ [Nahdsch ul-Balagha, 217. Weisheit]. Der Eifer der Provinz Hamedan – sowohl in der Stadt Hamedan als auch in anderen Städten – hat im Laufe der Geschichte immer wieder geglänzt. Während der Revolution und der Heiligen Verteidigung erstrahlte sie noch heller.

Historisch gesehen ist Hamedan das erste Zentrum von Zivilisation in unserem Land. Und ebenfalls historisch gesehen ist es allen anderen zivilisierten Teilen des Landes voraus. Darüber habe ich vor einigen Jahren bereits in einer Rede in Hamedan ausführlicher gesprochen. Ich möchte dies alles jetzt nicht wiederholen. Wenn wir uns jedoch mit der Geschichte der Stadt befassen, so gilt Hamedan als ein Zentrum der Wissenschaft, ein Zentrum der Religion, ein Zentrum der Anstrengung (Dschihad), ein Zentrum der Kunst, ja ein Zentrum aller zivilisatorischen Werte. Wenn wir uns die Geschichte ansehen, stellen wir fest, dass Hamedan diese Merkmale aufweist. Das sind alles Dinge, die hervorstechen. Außerdem gibt es die Zeit der Revolution. Jetzt ist es Zeit für eine neue Prüfung.

Viele Menschen haben einen guten Hintergrund. Aber wenn sie mit einer heiklen, gefährlichen Situation konfrontiert werden, geben sie auf. Als wir diesen heiklen Punkt erreicht haben – den Punkt, an dem die Revolution geschah – haben sich viele Städte und Zentren im ganzen Land bewährt, so auch Hamedan. Während der Beerdigung des verstorbenen Achund Mullah Ali Masoumi in Hamedan fand wirklich eine Revolution statt. Unter dem Vorwand der Beerdigung eines großen, angesehenen Gelehrten besetzten die Menschen den Marktplatz.

Wenn wir dann die verschiedenen Ereignisse während der Revolution betrachten, sehen wir, dass Hamedan herausragend ist, dass die Flugbasis Nodscheh herausragend ist, dass die planende Jugend von Hamedan herausragend war in ihrem Kampf gegen die Konterrevolutionäre und Separatisten in den ersten Tagen der Revolution. Die ersten, die im westlichen Teil des Landes gegen die Separatisten vorgingen, kamen aus Hamedan und Kermanschah. Als ich den Namen der Flugbasis Nodscheh erwähnte, bezog ich mich auf die Zeit des Krieges. Aber schon vor dem Krieg spielte dieser Luftwaffenstützpunkt eine Rolle bei der Aufdeckung eines sehr gefährlichen Staatsstreichs, den sie von diesem Stützpunkt aus starten wollten. Der Luftwaffenstützpunkt Nodscheh spielte die wichtigste Rolle bei der Zerschlagung dieses großen Komplotts.

Dann begann die Heilige Verteidigung (gegen den Irak). Während der Heiligen Verteidigung war es wieder einmal die Stadt Hamedan, die hervorstach und glänzte. Sie strahlte wirklich hell! Da war die stolze Armee der Ansar al-Hussain, die berühmten Märtyrer von Hamedan. Ich habe meine Verehrung für diese lieben Menschen zum Ausdruck gebracht und ihre Namen schon viele Male erwähnt. Es gab große Märtyrer: Geistliche auf einem Niveau, wie Märtyrer Mohammad Mofatteh, Märtyrer Ali Qoddusi und Märtyrer Mohammad Ali Heydari aus Nahawand. Sie alle sind bemerkenswert. 

Diese Konferenz war wirklich notwendig. Natürlich haben Sie bereits vor ein paar Jahren eine Konferenz zu Ehren der Märtyrer von Hamedan abgehalten. Ich habe festgestellt, dass zwischen dieser Konferenz und der jetzigen Konferenz die folgenden großen Männer aus der Stadt Hamedan und der Provinz Hamedan zu diesen hellen Sternen der Märtyrer aufgestiegen sind: General Hussain Hamedani, Märtyrer Ali Choschlafz, Märtyrer Mirza Mohammad Solgi. Es waren Märtyrer der Verteidiger des Heiligen Schreins, die aus dieser Provinz stammen, und auch Märtyrer Ali Nazari, der beim Schutz der Sicherheit des Landes den Märtyrertod fand.

Es kommen also immer noch Märtyrer aus dieser Provinz. Diese Persönlichkeiten zeigen sich einer nach dem anderen und heben sich von der Masse ab. Wir müssen ihre Namen lebendig halten. Natürlich leben die Namen der Märtyrer weiter. Was ich meine, ist, dass, wenn wir auf dem Wege Gottes Handeln und Opfer bringen, diese Taten in dieser Welt verbleiben, eine Wirkung haben und nicht erlöschen: „Was den Schaum betrifft, so vergeht er nutzlos. Was aber den Menschen nützt, bleibt in der Erde.“ [Heiliger Quran, 13:17].

Eines der Merkmale des Martyriums und der Opfer für die Sache Gottes ist, dass sie von Natur aus ewig sind. Das ist wahr, dennoch bedeutet das nicht, dass feindliche Elemente, die das Feld betreten, keinerlei Auswirkungen haben. Sie werden eine Auswirkung haben, genau wie wir es bei vielen der großen Werte gesehen haben, wo gegnerische Werte das Feld betraten und die Verfechter der wahrhaftigen Werte es versäumten, sich ihnen so entgegenzustellen, wie sie es eigentlich hätten tun sollen. Deshalb hat dort die Falschheit über die Wahrheit gesiegt. So ist es nun einmal.

Wenn man sich die Geschichte anschaut, so gab es Propheten, gottesfürchtige Menschen und herausragende Persönlichkeiten, die von der Seite der Falschheit überwältigt wurden, weil die Rechtschaffenen um sie herum ihren Pflichten nicht nachkamen. Das bedeutet, dass die Märtyrer von Natur aus ewig sind und dass das Ewigsein ein Teil des Martyriums ist, aber wir haben diesbezüglich auch eine Pflicht. Wir müssen die Namen der Märtyrer lebendig halten. Wir müssen das Konzept des Märtyrertums und die Botschaft der Märtyrer nutzen, um unser Leben in der richtigen Weise zu schmücken. Wir müssen unser Leben organisieren, sowohl in unserer eigenen Gesellschaft als auch in der globalen Gesellschaft. Dies kann mithilfe der Märtyrer und der Wirkung, die sie haben, geschehen.

Ich möchte über eine aktive Kämpferin sprechen, die verstorbene Marzieh Dabbagh. Das Thema Frauen ist heute ein wichtiges Thema in der Welt. Wenn es um Frauen geht, befinden wir uns jedoch nicht in einer defensiven Position. Ich habe schon oft gesagt, dass wir eine offensive Position gegenüber der westlichen Welt einnehmen, nicht eine defensive Position. Sie sind diejenigen, die für ihre Taten geradestehen müssen. Sie sind diejenigen, die die Ehre und Würde der Frauen für ihre eigenen Wünsche zerstört haben. Wir haben keine Probleme hinsichtlich dieser Frage, aber wenn sich die Feinde gegen uns aufstellen und gegen uns aufrüsten, so müssen wir ein Zeichen setzen und aufklären. Wir müssen die Wahrheit verdeutlichen.

Diese Frau Marzieh Dabbagh ist eine der Personen, die die Wahrheit über die Rolle der Frau in einer islamischen Gesellschaft aufzeigen kann. Aber sie kann das nicht nur für unsere Islamischen Republik aufzeigen. Vielmehr kennt sie auch die islamische Sichtweise, die islamischen Logik und die islamische Kultur. Da war zum einen der Kampf dieser Frau vor der Revolution und die Schläge, die Folter und die Gefangenschaft, die sie erlitt. Zum anderen die Wirkung, die sie auf ihre Zellengenossinnen und Mitgefangenen hatte. Außerdem ging sie später auf die Schlachtfelder und nahm an Guerilla-Aktivitäten teil. Dann ging sie nach Paris, um Imam Chomeini zu dienen. Später betrat sie das reale, greifbare Feld der Revolution und war aktiv an einer Vielzahl von Aktivitäten beteiligt.

Zu Beginn der Revolution, als ich nach Hamedan kam, war Frau Dabbagh die Kommandantin des Korps von Hamedan. Sie kam und führte mich durch die Regionen, die ich besuchte. Das zeigt uns, dass eine Frau Kommandeurin einer Armee in einem von Männern dominierten Gebiet sein kann! Es gab viele Männer in Hamedan, aber so wertvoll war diese Frau. Sie begann als Armeekommandeurin in Hamedan und überbrachte später den Brief von Imam Chomeini an Gorbatschow. Frau Dabbagh gehörte also zu der dreiköpfigen Delegation, die des Imams Botschaft von Teheran nach Moskau zu Gorbatschow brachte. Sehen Sie, wie breit gefächert ihr Tätigkeitsfeld war? Selbst in ihren letzten Lebensjahren war sie in den Operationen für Palästina, Libanon und so weiter aktiv. Sie war alt und gebrechlich geworden, aber sie war immer noch aktiv. So ist eine islamische Frau.

Ich habe immer darauf bestanden, dass die Kunst für die Erstellung von Werken über die Märtyrer genutzt wird. Diese Frau scheint eines natürlichen Todes gestorben zu sein, aber in Wirklichkeit ist sie wie die Märtyrer. Diese Person allein kann das Motiv und der Inhalt so vieler Kunstwerke sein. Das heißt, sie ist ein Abbild einer Frau in einem islamischen System. Der Feind hat die Islamische Revolution und die Islamische Republik fälschlicherweise stets beschuldigt, Vorurteile gegen Frauen zu haben. Dies ist eine Verleumdung, die sie seit Beginn der Revolution verbreiten, obwohl es so viele prominente Frauen gab, die eben während und nur wegen der Revolution auftraten, und eben nicht vorher [in der Schah-Zeit].

Um klarzustellen, dass diese Verleumdung falsch ist, ist das Leben von Frau Dabbagh, das Leben dieser prominenten revolutionären Frauen, eine Möglichkeit, um basierend auf ihren revolutionären Aktivitäten verschiedene Formen von Kunstwerken zu schaffen. Dies ist die Bedeutung des Zitats von Imam Chomeini: „Die Märtyrer sind Vorräte für die Revolution“. Diese Aussage bedeutet, dass das Leben und die Botschaft der Märtyrer für das Leben der Revolution, für den Fortschritt der Revolution und für das Wachstum und den Aufstieg der Revolution, des islamischen Systems und des islamischen Landes immer genutzt werden können.

Das gleiche Problem stellt sich auch in Bezug auf die Nationalität und den Islam. Seit Beginn der Revolution hat eine Gruppe von Menschen versucht zu propagieren, dass Nationalismus, der Name des Iran und die Ehrung des Iran im Widerspruch zu den islamischen und revolutionären Konzepten stehen. Sie haben versucht, den Nationalismus vom Islam zu trennen. Der Krieg, die Heilige Verteidigung und unsere lieben Märtyrer haben diese falschen Sprüche durch ihre Taten aber eindeutig widerlegt. Der Krieg begann, und es war wirklich eine große Prüfung. Die Grenzen des Landes wurden eingenommen, und der Iran wurde angegriffen. Er wurde nicht nur von einer einzelnen Regierung oder einem Nachbarland angegriffen. Es war ein internationaler Angriff im wahrsten Sinne des Wortes, wie ich bereits mehrfach erklärt habe.

Diejenigen, die behaupteten, iranische Patrioten zu sein, versteckten sich aus Angst in ihren Häusern und waren nicht bereit, auch nur einen einzigen Schritt zur Verteidigung der Grenzen ihres Landes zu unternehmen. Einige von ihnen sind sogar aus dem Land geflohen. Das sind dieselben Leute, die behaupteten, Patrioten und Unterstützer des Iran und des Nationalismus zu sein! Wer hat die Grenzen des Landes verteidigt? Die Muslime, diejenigen, die das Nachmitternachtgebet beteten. Leute wie Märtyrer Chitsazian und Märtyrer Solgi, und das Ansar al-Hussain-Korps haben das Land verteidigt. Das sind die Menschen, die das Land verteidigt haben. Der Islam hat die Grenzen des Irans verteidigt. Islamisch zu sein und iranisch zu sein sind keine zwei sich widersprechenden Ideen. Sie sind Tatsachen. Wer ein Anhänger des Islams wird und wer ein Soldat des Islams wird, wird natürlich alle Werte verteidigen, einschließlich seiner Nation und seines Heimatlandes: „Die Liebe zu seinem Land kommt aus dem Glauben.“ [Überlieferung vom Propheten Muhammad (s.)]. Diese Liebe kommt aus dem Glauben.

All dies sind Ideen, die in der Kunst als Motive verwendet werden können. Ihr seht, wenn ich diese Dinge erwähne, liegt es an euch, die ihr in diesen Bereichen über die Märtyrer tätig seid, eure Aufmerksamkeit auf diesen künstlerischen Gesichtspunkt zu richten. Dies sind alles Themen, die in der Kunst verwendet und umgesetzt werden können. Schriftsteller können ihre Kunst auf eine Weise nutzen, Theaterschauspieler auf eine andere und bildende Künstler wiederum auf eine andere Weise. Gott sei Dank, ist Hamedan sehr reich an diesen Talenten. Sie haben sehr gute Künstler, die große, wertvolle Werke schaffen können.

Das Gedenken an die tapferen Gläubigen, die den Islam, den Iran, die Werte und den Wert der Frauen verteidigen, ist eine wichtige Angelegenheit, und dies sind Aktivitäten, für die Gottes gute Diener wie Sie zuständig sind. Ich hoffe, dass Gott Sie mit Erfolg segnen und Ihnen helfen wird, dies auf die bestmögliche Weise zu tun, so Gott will.

Ich habe gehört, dass Sie getrennte Gedenkfeiern für verschiedene Gruppen von Märtyrern abhalten, zum Beispiel für Märtyrer, die Universitätsstudenten waren, Märtyrer, die an der islamischen Hochschule waren, und Märtyrer, die Ingenieure waren. Das ist eine sehr gute Sache. Schenken Sie dem Ihre volle Aufmerksamkeit und verfolgen Sie es auch weiter. Möge Gott Ihnen helfen und Sie dazu befähigen, die Botschaft der Märtyrer in die Herzen der Menschen zu bringen. Begnügen Sie sich keineswegs damit, nur formale Arbeit zu leisten. Ihr Ziel sollte es sein, diese Botschaft in die Herzen Ihrer Zuhörer zu transportieren, einschließlich der heutigen Jugendlichen und jungen Heranwachsenden. Möge Gott Ihnen helfen, möge Imam Mahdi (a.) mit Ihnen zufrieden sein, und mögen die reinen Seelen der Märtyrer und Imam Chomeini mit Ihnen allen zufrieden sein, so Gott will.

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.