Imam Chamenei: Das Thema der Frau ist eine der Stärken des Islams

 

Am 27. Dezember 2023 traf sich Imam Chamenei mit einer großen Anzahl von Frauen aus dem ganzen Land anlässlich des Geburtstages von Sayyida Fatima Zahra (a.), deren Geburtstag im Iran auch gleichzeitig als Frauen- und Muttertag gefeiert wird. Bei diesem Treffen gab es zunächst kleinere Ansprachen und andere Programmpunkte, wonach im Anschluss der Imam eine Rede hielt, in der er insbesondere auf die Frau im Islam und das beste Vorbild der Frauen, Fatima Zahra (a.), einging. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung.


Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Ein herzliches Willkommen an all die lieben anwesenden Frauen – meine Schwestern, Töchter und Kinder. Ihr seid alle unsere Kinder, und ihr seid die Gestalterinnen des Irans von morgen und der Welt von morgen. Dieses Treffen war bereits bis zu diesem Augenblick schon so tiefgreifend und nützlich. Ich möchte allen, die an diesem Programm teilgenommen haben, meine Anerkennung aussprechen.

Ich möchte den Mädchen danken, die heute hier (gemeinsam) ein Lied gesungen haben. Sowohl das Lied, das heißt der Inhalt des Liedes, als auch die Melodie waren gut. Auch ihre Darbietung war ebenfalls sehr gut. Ich möchte unserem ehrenwerten Quran-Rezitator danken. Ich möchte auch dem ehrenwerten, wortgewandten Moderator danken. Ich möchte den Ehefrauen der Märtyrer, den Müttern der Märtyrer und den Kindern der Märtyrer, die in dieser Versammlung anwesend sind, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Ich empfinde große Hochachtung für sie alle.

Ich möchte Frau Zakzaky dafür danken, dass sie heute hier spricht. Sie ist die Mutter von sechs Märtyrern. Drei ihrer Söhne sind bei einem tragischen Ereignis ums Leben gekommen, und ihre anderen drei Söhne sind bei einem anderen tragischen Ereignis ums Leben gekommen. Diese Frau war standhaft wie ein Berg und ertrug viele Entbehrungen und eine lange Zeit der Gefangenschaft. Ich möchte der Palästinenserin danken, deren Video wir uns heute hier angesehen haben [Asra al-Buhaysi, eine Reporterin von al-Alam, sie schickte ein Video, in dem sie aus Gaza berichtete]. Ich bitte alle, die in diesem Gebiet arbeiten, ihr unsere Wertschätzung und Grüße zu übermitteln und ihr zu sagen, dass ich jede Nacht für sie alle bete.

Die Themen, die hier angesprochen wurden, waren sehr gut und wichtig. Ich meine, wenn ich jetzt nichts sage und wir einfach nur von dem profitieren, was diese Frauen hier heute gesagt haben, war dieses Treffen trotzdem schon so sehr nützlich. Sie sprachen über Sport und über rechtliche Fragen, die Frauen betreffen. Sie sprachen über religiöse Kunst, Ihre Besorgnis über die Gefahren des Internets und der künstlichen Intelligenz sowie über die Frage der Gestaltung von Plänen für die Eliten des Landes in verschiedenen Bereichen. Sie sprachen auch über die Dankbarkeit gegenüber Müttern und Hausfrauen, den schrecklichen Zustand der sozialen Medien und auch über Ärztinnen und Diskretion bei der Behandlung weiblicher Krankenhauspatienten. All diese Themen, über die gesprochen wurde, waren wichtig und richtig.

Wir müssen Ihre Kritik, Ihre Beschwerden und alle möglichen Vorschläge hören, die Sie haben. Es ist aber letzten Endes nicht meine Aufgabe, sich darum zu kümmern. Das ist die Aufgabe der Regierungsbeamten. Dennoch werde ich, so Gott will, unsere Beamten bitten, sich mit diesen Angelegenheiten zu befassen, und ich bin zuversichtlich, dass sie dies auch tun werden.

Dieses Treffen findet anlässlich des bevorstehenden Geburtstags von Siddiqah al-Kubra, Fatima Zahra (a.), statt. Ich werde ein paar Worte über sie sagen, und wenn es die Zeit erlaubt, werde ich kurz über einige der Dinge sprechen, die ich mir zu Fragen bezüglich der Frauen notiert habe.

Was die Herrin der Welten und die Meisterin der Frauen des Paradieses betrifft – die Begriffe, die zur Beschreibung von Fatima Zahra (a.) verwendet werden – so ist alles, was der heilige Prophet (s.), der Befehlshaber der Gläubigen [Imam Ali (a.)] oder die übrigen Imame (a.) über diese ehrenwerte Frau gesagt haben, ein Zeugnis für die unermessliche Größe dieser großartigen Frau. Die Großartigkeit von Fatima Zahra (a.) kann mit keinem anderen Menschen verglichen werden, außer mit der Ahl ul-Bayt des Propheten (s.), also dem Gesandten Gottes selbst und seinen Nachkommen. Ihre Stellung ist wahrlich großartig.

Ich werde nun eine Überlieferung zitieren, den ihr schon oft gehört habt. Es ist eine Überlieferung, die sowohl von den Schiiten als auch von den Sunniten überliefert worden ist. Die Überlieferung lautet: „Wahrlich, Gott ist zornig, wenn Fatima zornig ist, und Gott ist erfreut, wenn Fatima erfreut ist.“ [Scheich Mufid, al-Amali 95].

Das bedeutet, dass jeder Mensch oder jeder Muslim, der Gott gefallen möchte, etwas tun muss, um Fatima Zahra (a.) zu gefallen. Wenn die Empfehlungen, die Lehren, die Ausrichtungen und die Gefühle von Fatima Zahra (a.) beachtet, respektiert und befolgt werden, wird der allmächtige Gott zufrieden sein. Welche größere Tugend als diese kann man sich für einen Menschen vorstellen, unabhängig davon, ob er männlich oder weiblich ist? 

Meiner Meinung nach kann eine muslimische Frau kein besseres Vorbild finden als die verehrte Dame Sayyida Fatima Zahra. Keine Frau auf der Welt kann ein besseres Vorbild finden als sie. Ihr Verhalten in der Kindheit, in der Anfangsphase der Jugend, in der Jugend selbst, ihr Verhalten in der Familie gegenüber dem Vater, dem Ehepartner, den Kindern, ihr Verhalten gegenüber den Arbeitern im Haus, ihr Verhalten in der Gesellschaft, in der Politik und bezüglich der Frage des Kalifats [Nachfolgerschaft des Propheten] – all das sind Beispiele, denen wir folgen sollten. Was hierbei aber vor allem wichtig ist, ist, dass all diese Großartigkeit, all diese Aktivitäten, all dieser Einsatz, all diese Beispiele nur während ihres kurzen Lebens, das höchstens 25 Jahre betrug, gesehen wurden.

Das Alter von Fatima Zahra (a.) wurde mit 18 bis 25 Jahren angegeben. Sie ist ein Vorbild. Unsere Mädchen, unsere Frauen und die lieben Frauen in unserer islamischen Gesellschaft sollten versuchen, Fatima Zahra (a.) mit dem gleichen Geist und der gleichen Entschlossenheit nachzueifern, sowohl in Bezug auf ihre Tätigkeit als Hausfrau als auch in Bezug auf ihre sozialen und politischen Aktivitäten. Sie sollten ihr auch in Bezug auf ihre Weisheit und ihr Wissen nacheifern, das im Falle dieser ehrenwerten Dame natürlich göttlich inspiriert war, aber auch von Ihnen und mir erworben werden kann. Wenn Sie sich anstrengen, wird auf jeden Fall die göttliche Inspiration auch Ihnen helfen. Wir alle sollten uns diese ehrenwerte Dame zum Vorbild nehmen und ihr in allen Bereichen folgen. Das waren ein paar Worte über Fatima Zahra (a.).

Nun wollen wir uns dem Thema „Frauen“ zuwenden. Gott sei gelobt, ihr seid alle sachkundig, gebildet und wisst gut Bescheid über die verschiedenen Fragen, die im Islam zum Thema „Frauen“ gestellt werden. Es ist nicht nötig, dass ich viel zu diesem Thema sage. Dennoch werde ich ein paar Worte mit euch teilen.

Was das Thema der Frau betrifft, so sind die Fragen nach der weiblichen Identität und der Identität der Frauen, nach den Werten, Rechten, Pflichten, Freiheiten und Beschränkungen der Frauen allesamt entscheidende und zentrale Themen. Wenn wir heute einen Blick auf die Welt werfen, werden wir feststellen, dass es in all diesen Bereichen zwei unterschiedliche Ausrichtungen oder Ansätze gibt. Der erste ist der vorherrschende westliche Ansatz, der auch in nicht-westlichen Ländern in allen genannten Bereichen an Popularität gewonnen hat. Der zweite Ansatz ist der islamische Ansatz. Diese beiden Ansätze stehen jedoch genau im Gegensatz zueinander. Beide Ansätze haben ihre eigene Sichtweise und Meinung zu den jeweiligen Themen und Fragen. Bezüglich all dieser Fragen und Themen ist es möglich, Diskussionen zu führen und Antworten zu finden. Es gibt jedoch ein Problem, das meiner Meinung nach unsere Aufmerksamkeit verdient: Das westliche Kultur- und Zivilisationssystem ist nicht bereit, diese Fragen zu diskutieren. Es entzieht sich diesen Diskussionen und Forschungen.

Die westliche Kultur und das westliche System – das westliche Zivilisations- und Kultursystem – stellt sich in diesen Bereichen keiner Diskussion bezüglich vielen dieser Fragen. Stattdessen propagiert der Westen seinen Standpunkt und seine Herangehensweise durch kontroverse Mittel, Gewalt, Krawalle, Kunst, Filme, Zwang, das Internet und anderer solcher Dinge. Da sie nicht logisch denken können, vertreten sie ihre eigenen Meinungen und Ansätze über die verschiedenen ihnen zur Verfügung stehenden Mittel. Der Westen ist weder bereit, sich an Diskussionen zu beteiligen, noch Fragen zu beantworten. Der Grund dafür ist, dass er nicht logisch denken kann. Heute gibt es im Westen und in vielen anderen Ländern, die dem Westen folgen, keine Logik hinter der sich verschlimmernden und immer lächerlicher werdenden Herangehensweise an Fragen, die die Frau betreffen. Deshalb weigert sich diese Zivilisation, dieses Thema zu diskutieren, und ist nicht bereit, eine Begründung oder Argumentation für ihr Handeln zu liefern.

Woran liegt es, dass die Missachtung der Würde und (Missachtung) der Weiblichkeit der Frauen in den westlichen Gesellschaften täglich zunimmt? Wie kommt es, dass Frauen jeden Tag mehr und mehr missachtet werden? Wie kommt es, dass eine knapp bekleidete Frau an den offiziellen Veranstaltungen in Europa und den USA teilnehmen kann, sogar an deren offiziellen Sitzungen, während ein Mann vollständig bekleidet sein muss. Er muss sogar eine Krawatte oder eine Fliege tragen, um teilnehmen zu können? Warum eigentlich?

Warum darf eine Frau sich so kleiden und so erscheinen, aber wenn ein Mann bei formellen Anlässen beispielsweise eine kurze Hose tragen würde, würde dies sofort als schlechte Etikette betrachtet werden? Was ist der Grund dafür? Warum ist es kein Problem, wenn eine Frau einen Minirock trägt, aber wenn ein Mann weniger trägt, wird dies als Problem angesehen? Warum werden Promiskuität und Prostitution im westlichen Umfeld immer mehr gefördert? Es ist wirklich der Fall dort. Warum wird Homosexualität als eine hochwertige und fortschrittliche Praxis betrachtet? Und warum wird alles und jeder, der sich dieser Praxis entgegenstellt, als rückständiges Individuum, als rückständige Ideologie oder als rückständige Nation betrachtet? Warum?

Dies wird sowohl im politischen als auch im gesellschaftlichen Umfeld gefördert. Die Präsidenten und Beamten einiger Länder fördern dies, und einige sind sogar stolz darauf! Aber warum? Was ist die Logik dahinter? Wie kommt es, dass nach den Statistiken, die der Westen selbst meldet, und nach den Informationen, die uns zur Verfügung stehen und die keine versteckten Informationen sind, dreiseitige oder vierseitige sexuelle Beziehungen in der rücksichtslosen Umgebung des Westens von Tag zu Tag zunehmen?

Alles, was die Familien zerstört, nimmt im Westen Tag für Tag zu. All diese Dinge zerstören das Fundament der Familie. Sexuelle Freiheit und die Provokation sexueller Übergriffe zerstören die Familien. Vor einigen Jahren habe ich einige Worte aus dem Buch eines ehemaligen US-Präsidenten zitiert [Jimmy Carter’s Buch „A Call to Action“]. Die Statistiken über sexuelle Übergriffe und Promiskuität waren wirklich erschreckend. Gleichzeitig aber gibt es keine Strafe für sexuelle Ausschweifungen, aber das Tragen des Hidschabs [Kopftuch und Gewand der Frau] wird bestraft!  

Irgendein Schurke belästigt eine Frau, die den Hidschab trägt. Er wird vor Gericht gestellt. Vor Gericht ersticht er die Frau und tötet sie, und das ist für sie völlig in Ordnung! Der Verbrecher wird vielleicht für eine Weile ins Gefängnis gesteckt, aber dieser Angriff auf den Hidschab an sich und diese Konfrontation mit dem Hidschab wird nicht als grausame Tat verurteilt. Warum eigentlich? Das sind Fragen, auf die es keine Antwort gibt und der Westen wird sie nicht beantworten, weil es keine Logik dahinter gibt.

Ein Iraner, zum Beispiel, ein iranischer Beamter, der an einer großen europäischen oder amerikanischen Konferenz teilnimmt, wird gefragt, ob er Homosexualität befürwortet. Wenn er nein sagt, wird er ausgebuht! Was ist der Grund dafür? Was ist die logische Schlussfolgerung dahinter? Darauf gibt es keine Antworten. Es gibt keine Logik hinter dem Verhalten des Westens in Bezug auf Fragen, die mit Frauen zu tun haben, und seinem Verhalten allgemein gegenüber der Frauengemeinschaft. Deshalb vermeidet er Debatten, Gespräche und Diskussionen in diesen Bereichen.

Wie ich bereits sagte, nutzen sie verschiedene Mittel, um ihren eigenen Standpunkt zu vertreten, und sie sind sehr gut darin. Sie drehen Filme, schreiben Bücher und Artikel, zahlen Geld, lassen künstlerische, kulturelle und politische Persönlichkeiten das sagen, was sie wollen und gründen internationale Zentren – Zentren für Frauenthemen. Diese sogenannten internationalen Zentren bewerten und beurteilen dann jedes Land, das nicht mit ihren Ansichten übereinstimmt, und setzen es an das Ende ihrer Liste.

Es gibt noch viel mehr zu diesen Themen zu sagen, ich habe sie aber bereits an anderen Stellen ausführlich behandelt. Gestern wurde mir ein Buch mit meinen eigenen Reden überreicht, das ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Ich habe es mir angesehen und festgestellt, dass viele der Themen, über die ich heute hier sprechen wollte, in diesem Buch enthalten sind. Ich habe diese Themen nun bereits mehrmals erwähnt. Ich habe sehr viel über diese Themen gesprochen.

In einem Wort möchte ich das Ergebnis und die Grundlage der Politik und der Sichtweise der westlichen Zivilisation in Bezug auf die sehr wichtige, lebenswichtige Frage der Frauen zusammenfassen. Ihre Sichtweise lässt sich mit den beiden Faktoren „Streben nach Gewinn“ und „Streben nach Genuss“ zusammenfassen. Beide Faktoren haben ihre eigene Definition. Ich habe diese Idee des Gewinnstrebens bereits früher erörtert, und die Zeit erlaubt es mir nicht, dies jetzt heute weiter auszuführen. Das ist also das Verhalten des Westens in Bezug auf das Thema „Frauen“.

Die islamische Sichtweise ist das genaue Gegenteil der westlichen Sichtweise. Sie basiert auf Logik und Vernunft, und es gibt diesbezüglich ausdrückliche, klare Aussagen. Lassen Sie mich Ihnen Folgendes sagen: Das Thema der Frau ist eine der Stärken des Islam. Niemand sollte sich einbilden, dass wir nur herumsitzen sollten und Frauenfragen beantworten müssten, falls welche aufgekommen sind (und das wäre genug). Nein, der Islam hat eine starke Logik und Argumentation für alle Angelegenheiten, die Frauen betreffen. Ob in Bereichen, in denen er die Idee negiert, dass etwas mit dem Geschlecht zusammenhängt, oder in Bereichen, in denen er hervorhebt, dass etwas vom Geschlecht abhängt – in all diesen Angelegenheiten gibt es eine Logik.

In einigen Fällen lässt der Islam das Geschlecht einer Person völlig außer Acht. Das heißt, die Diskussion dreht sich nicht um Männer oder Frauen. Es geht um die Ehrung der Menschen insgesamt: „Und Wir haben ja die Kinder Adams geehrt“ [Heiliger Quran, 17:70]. Das Geschlecht spielt in diesem Fall keine Rolle. Die menschlichen Werte sind für Männer und Frauen die gleichen. Das Geschlecht ist überhaupt kein Thema, wenn es um den Wert einer Frau im Vergleich zu einem Mann geht: „Die gläubigen Männer und gläubigen Frauen sind einer des anderen Beschützer. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Verwerfliche, verrichten das Gebet und entrichten die Abgabe und gehorchen Allah und Seinem Gesandten. Sie sind es, derer Allah Sich erbarmen wird.“ [Heiliger Quran, 9:71]. Oder: „Gewiß, muslimische Männer und muslimische Frauen, gläubige Männer und gläubige Frauen, ergebene Männer und ergebene Frauen, …“ [Heiliger Quran, 33:35] bis zum Ende des Verses. Alle diese Menschen, sowohl Männer als auch Frauen, sind vor dem allmächtigen Gott gleich, was ihren spirituellen Aufstieg betrifft. Weder wird ein Mann gegenüber einer Frau bevorzugt, noch wird eine Frau gegenüber einem Mann bevorzugt. Beide Geschlechter sind mit ähnlichen Fähigkeiten auf diesen Weg gestellt worden. Es hängt von ihrer Anstrengung ab. Es gibt Frauen, denen kein Mann das Wasser reichen kann. Deshalb ist das Geschlecht kein Thema.

Natürlich hat der allmächtige Gott in diesen spirituellen Bereichen an einigen Stellen und aus einem bestimmten Grund das weibliche Geschlecht bevorzugt, wie in diesem Vers: „Und Allah hat als Beispiel für diejenigen, die glauben, dasjenige von Firauns Frau geprägt.“ [Heiliger Quran, 66:11]. In der Geschichte des Propheten Musas (Moses) gibt es Personen, die speziell in Bezug auf Musa (a.) erwähnt werden. Da ist einmal Harun (Aaron), da ist der verehrte Chidr, und da ist der Freund und Gefährte von Moses. Es gibt mehrere Personen, die im Quran ausdrücklich erwähnt werden, aber keine von ihnen wird als Vorbild bezeichnet. „Ein Beispiel“, wie in diesem Vers erwähnt, bezieht sich auf jemanden, der ein Vorbild ist. Der allmächtige Gott hat zwei Frauen als Vorbilder für alle gläubigen Menschen bestimmt. Die eine ist die Frau des Pharao Asiya und die andere ist Maryam [die Mutter von Isa (Jesus)]: „Und Maryam, Imrans Tochter, die ihre Scham unter Schutz stellte…“ [Heiliger Quran, 66:12].

Aus irgendeinem Grund beschreibt der allmächtige Gott hier nicht Musa selbst als Vorbild für die Gläubigen. Er verweist vielmehr auf die Frau des Pharao, die die Ziehmutter des Propheten Musas war. Er bezieht sich nicht auf Jesus selbst als Vorbild. Vielmehr nennt er seine Mutter als Vorbild. Das zeigt, dass Frauen aus irgendeinem Grund bevorzugt werden, und ich glaube, der Grund dafür ist offensichtlich. Der Grund dafür liegt meiner Meinung nach auf der Hand: Bei Männern gibt es, aufgrund ihrer körperlichen Konstitution und Eigenschaften, bereits ein Gefühl der Überlegenheit. So war es auch, vor allem zu der Zeit, als der Heilige Quran offenbart wurde. Der allmächtige Gott will dies zurückweisen. Als ob Gott ihnen sagen würde: „Wovon redet ihr? Nur weil eure Stimme zum Beispiel tiefer ist, nur weil ihr größer seid, nur weil ihr breitere Schultern habt, glaubt ihr, ihr seid besser? Nein, ihr müsst diesen Frauen Asiya und Maryam, folgen und sie als eure Vorbilder ansehen.“

Es gibt eine Überlieferung, die besagt, dass ein Mann zum Propheten (s.) kam und fragte: „Zu wem soll ich gut sein?“ Der Prophet antwortete: „Zu deiner Mutter.“ Der Mann fragte: „Zu wem dann?“ Der Prophet (s.) antwortete: „Wieder deine Mutter.“ Der Mann fragte ein drittes Mal: „Und zu wem danach?“ Wiederum antwortete der Prophet: „Deine Mutter.“ Also sagte der Prophet alle drei Male: „Deine Mutter.“ Daraufhin fragte der Mann ein letztes Mal: „Wer kommt danach?“ Der Prophet antwortete: „Dein Vater“  [al-Kafi, 2: 159]. Die Mutter eines Menschen steht also dreimal vor seinem Vater. Dies zeigt den hohen Status der Frauen in der Familie. Dies wurde vom Propheten gesagt, um diesen Punkt zu betonen.

Was ich also sagen will, ist, dass im Hinblick auf die spirituelle Reise, den spirituellen Aufstieg und die wahren menschlichen Werte das Geschlecht überhaupt keine Rolle spielt, außer in bestimmten Fällen, in denen ein Geschlecht gegenüber dem anderen bevorzugt wird, und das ist, soweit ich gesehen habe, eine Bevorzugung der Frauen gegenüber den Männern und ich habe hier nichts anderes gesehen. Das ist also ein Ort, an denen das Geschlecht einer Person keine Rolle spielt.

Genauso verhält es sich mit dem Prinzip der sozialen Verantwortung. Imam Chomeini (r.) sagte, dass es die Pflicht einer Frau ist, sich in der Politik zu engagieren und sich mit den grundlegenden Fragen des Landes zu befassen. Sie haben das Recht und die Pflicht, sich zu engagieren [Sahifeh-ye Imam, 6:301]. Er verpflichtete also die Frauen, sich aktiv an der Gestaltung der Geschicke des Landes zu beteiligen und sich mit den grundlegenden Fragen des Landes auseinanderzusetzen. Allein dieses Thema umfasst ein langes Kapitel, in dem weiter erklärt wird, was es bedeutet, dass es in diesen Bereichen keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt.

Was die Beteiligung an den Angelegenheiten der Gesellschaft betrifft, so heißt es: „Wer morgens aufwacht, ohne sich um die Angelegenheiten der muslimischen Gemeinschaft zu kümmern, ist kein Muslim.“ [al-Kafi, 2: 165]. Die Aussage „ist kein Muslim“ bezieht sich sowohl auf Männer als auch auf Frauen. Wenn Sie morgens aufwachen – ob Sie nun Hausfrau, Büroangestellte, Angestellte oder Handwerkerin sind, was auch immer Sie tun – müssen Sie die Gesellschaft im Blick haben. Sie sollten sich um den Zustand der Gesellschaft kümmern. Wie sehr Sie helfen und eine Rolle spielen können, ist unterschiedlich. Jeder Mensch kann eine Rolle spielen, und diese Anstrengung ist für jeden erforderlich. Diese Aktivität, Anstrengung und Fürsorge ist für jeden erforderlich.

Auch hier spielt das Geschlecht keine Rolle. Ein weiteres Beispiel findet sich in der Überlieferung: „Wer immer jemanden rufen hört: ‚O Muslime!‘ …“ [al-Kafi, 2: 164]. Die Schwester, die hier eben gesprochen hat, sagte in ihrer Ansprache: „Der Weg nach Palästina und Gaza ist geschlossen. Sonst, wenn wir gekonnt hätten, wären wir gegangen.“ Stellen Sie sich zum Beispiel vor, diese Frau, die Ärztin ist, hätte dorthin gehen können. Sie hätte sich dann um die Kranken, die Verletzten, die Frauen und die Kinder kümmern können. Jeder hat dabei seine eigene Rolle zu spielen, aber das Wichtigste ist, dass jeder sich anstrengen muss. Jeder hat eine Pflicht und sollte dazu ein Verantwortungsgefühl spüren, unabhängig davon, ob er ein Mann oder eine Frau ist. Der Islam hat diese Dinge klar formuliert. Dies sind die Dinge, die im Islam eindeutig festgelegt sind.

Was die Pflichten innerhalb der Familie angeht, so haben Männer und Frauen unterschiedliche Verpflichtungen. Jedem Geschlecht werden unterschiedliche Aufgaben zugewiesen, je nach den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln sowie ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Hier spielt das Geschlecht eine Rolle. Der Ruf nach „Gleichstellung“ in absoluter Form ist falsch. Die Gleichstellung der Geschlechter gilt nicht überall. An manchen Orten gibt es Gleichstellung, ja. Aber an anderen Orten ist sie nicht möglich oder anwendbar.

Richtig ist es, von „Gleichberechtigung“, zu sprechen. „Gleichberechtigung“ ist überall anwendbar. „Gleichberechtigung“ bedeutet, dafür zu sorgen, dass alles an seinem Platz ist. Der geistige, körperliche und emotionale Rahmen einer Frau erlaubt es ihr, bestimmte Dinge zu tun. Kinder zu bekommen, sich um sie zu kümmern und sie aufzuziehen, ist eine Aufgabe, die speziell den Frauen anvertraut wurde, da Männer nicht in der Lage sind, diese Rolle zu erfüllen. Der allmächtige Gott hat die Männer nicht für diese Aufgabe geschaffen. Männer wurden für andere Aufgaben geschaffen, wie die Arbeit außerhalb des Hauses und die Bewältigung von Problemen, die zu Hause auftreten können.

Was jedoch ihre Rechte in der Familie betrifft, so sind beide Geschlechter gleichberechtigt: „Und ihnen (den Frauen) steht in rechtlicher Weise (gegenüber den Männern) das gleiche zu, wie (den Männern) gegenüber ihnen.“ [Heiliger Quran, 2:228]. Frauen haben in der Familie die gleiche Anzahl von Rechten wie Männer in der Familie. Dies ist ein Vers aus dem Heiligen Quran. Sie sind also gleichberechtigt, wenn es um die Rechte in der Familie geht, aber sie sind nicht gleichgestellt, wenn es um ihre Pflichten geht. Natürlich gibt es einige Dinge, die bei Frauen mehr beachtet werden müssen, und einige davon wurden auch in den vorherigen Reden der Schwestern erwähnt. Ich habe sie mir auch notiert.

Ein Beispiel ist die Frage der Sicherheit von Frauen, vor allem ihrer Sicherheit innerhalb der Familie. Eine Frau sollte sich sicher und geborgen fühlen, wenn sie mit ihrem Mann zusammen ist. Ihr Zuhause sollte ein Ort sein, an dem sie sich sicher und wohlfühlen kann. Wenn der Mann des Hauses sich in einer Weise verhält, die der Frau das Gefühl der Sicherheit nimmt, wenn er ihr ein Gefühl der Unsicherheit vermittelt, wenn er unflätige Worte benutzt oder – was noch viel schlimmer ist – wenn er sie körperlich misshandelt, sind diese Handlungen absolut inakzeptabel. Was ist die Lösung für dieses Problem? Die Antwort ist, strenge Gesetze zu erlassen. Ich habe das schon oft gesagt. Es müssen strenge Gesetze erlassen werden. Sie haben sich auf ein Gesetz bezogen, das dem Parlament vorliegt. Diese müssen unbedingt weiterverfolgt werden. Ich werde diese Angelegenheit [mit den zuständigen Behörden] besprechen, aber stellen Sie sicher, dass Sie auch selbst die Angelegenheit weiterverfolgen. Ein Mann, der für seine Frau ein unsicheres Umfeld schafft, sowohl innerhalb als auch außerhalb der eigenen vier Wände, sollte streng bestraft werden. Das ist nur ein Thema.

Eines der Themen ist die Arbeit in der Gesellschaft und in Führungspositionen, zu der mich einige Frauen befragt haben. Auch in diesem Fall spielt das Geschlecht keine Rolle. Es gibt keine Grenzen für die Präsenz von Frauen in verschiedenen Führungspositionen oder in verschiedenen Positionen in der Gesellschaft und in der Regierung. Denken Sie zum Beispiel daran, dass die USA einem unserer Nachbarländer vorgeschrieben haben, 25 Prozent der Stellen mit weiblichen Mitarbeitern zu besetzen. Sie haben es zwangsweise durchgesetzt. Das ist falsch. Warum 25 Prozent? Warum nicht 35 Prozent oder 20 Prozent? Hier eine Zahl oder einen Prozentsatz festzulegen, macht keinen Sinn. Das Kriterium sollte in diesem Fall das Leistungsprinzip sein. Es mag einen Ort geben, an dem eine gebildete, erfahrene, fähige Frau besser für ein Amt geeignet ist als ein Mann, der dort für dieselbe Position kandidiert. In diesem Fall sollte die Frau das Amt erhalten.

Genauso verhält es sich mit den Abgeordneten im Parlament. Angenommen, in einer bestimmten Stadt werden ein oder zwei Vertreter für das Parlament benötigt, und es haben sich ein oder zwei Frauen und ein oder zwei Männer als Kandidaten gemeldet. Welcher von ihnen ist besser geeignet? Ihre Verdienste müssen bewertet werden. Keines der beiden Geschlechter wird gegenüber dem anderen bevorzugt. Auch in diesen Bereichen gibt es keine Grenzen oder Einschränkungen. Das sagt uns der Islam. Die Verdienste der Menschen müssen berücksichtigt werden.

Natürlich kann also eine Frau in diesen Berufen tätig sein, aber diese Berufe dürfen sie keinesfalls von der wichtigen und unerlässlichen Aufgabe abhalten, sich um ihren Haushalt zu kümmern und selbst Kinder zu bekommen. In einigen Berufen, wie zum Beispiel in der Medizin, ist die Anwesenheit von Frauen eine kollektive Verpflichtung [wadschib kifai]. Es ist religiös verpflichtend [wadschib], Ärztinnen zu haben, daher ist es wichtig, dass Frauen eine medizinische Ausbildung machen, bis es eine ausreichende Anzahl von Ärztinnen gibt. Die Lehrtätigkeit ist ein weiteres Beispiel für eine kollektive Verpflichtung [wadschib kifai] für Frauen [bis es eine ausreichende Anzahl von Lehrerinnen gibt]. Nun kann diese Verpflichtung manchmal mit der Führung eines Haushalts, dem Kinderkriegen oder den Ruhezeiten und Pausen, die eine Hausfrau braucht, kollidieren. Ebenso können die Arbeitszeiten einer Frau mit ihrer Fähigkeit kollidieren, sich um die Arbeit zu Hause zu kümmern.

Wenn es in diesen Fällen zu Konflikten kommt, ist es die Pflicht der Beamten des Landes, sich darum zu kümmern. Die Zahl dieser Fachkräfte sollte so weit erhöht werden, dass eine Lehrerin, die beispielsweise fünf Tage in der Woche zur Schule gehen muss, nun vier Tage gehen kann, ohne dass es dann zu Ausfällen kommt. Eine andere Lehrerin oder ein anderer Lehrer sollten bereitstehen, um sie zu vertreten. Das Gleiche sollte für Ärzte gelten. Daher sollte es in Berufen, Führungspositionen, grundlegenden Tätigkeiten und Tätigkeiten, die eine kollektive Verpflichtung [wadschib kifai] für Frauen sind, keine Beschränkungen geben. Wenn es zu Konflikten zwischen der häuslichen Arbeit einer Frau und ihren beruflichen Pflichten kommt, sollte dies so gehandhabt werden, dass beide Bereiche abgedeckt sind.

Meiner Meinung nach stehen diese beiden Bereiche jedoch nicht im Widerspruch zueinander. Ich kenne Frauen, die es geschafft haben, anspruchsvolle soziale Aufgaben – sei es in akademischen oder nicht-akademischen Berufen – und die Erziehung mehrerer Kinder unter einen Hut zu bringen, und sie haben beides sehr gut gemeistert. Diese beiden Aufgaben stehen also nicht im Widerspruch zueinander.

Nach islamischer Auffassung gibt es zwei wichtige Aspekte. Es steht den Frauen frei, in allen Bereichen tätig zu sein, zum Beispiel in der Gesellschaft, in der Politik und so weiter. Dies sollte jedoch unter Berücksichtigung von zwei wichtigen Aspekten geschehen, hinsichtlich derer der Islam sehr sensibel ist. Der erste ist die Frage der Familie, die ich bereits erwähnt habe. Der zweite ist die potenzielle Gefahr, die mit sexueller Anziehung verbunden ist. Es geht um die Gefahr der sexuellen Anziehung! Der Islam ist diesbezüglich sehr sensibel. Der Islam verbietet uns, die Umgebung und die Atmosphäre so zu gestalten, dass sie ein Ort der Verirrung durch sexuelle Anziehung ist – einer der gefährlichsten Bereiche, in denen man auf Abwege geraten kann. Denn das kann sowohl für Frauen als auch für Männer zu Problemen führen. Wir müssen in dieser Hinsicht wachsam sein, und hier kommt der Hidschab ins Spiel.

Der Hidschab ist eines der Dinge, die die Gefahr der sexuellen Anziehung eindämmen können. Deshalb betont der Islam das Thema Hidschab. Das Thema Hidschab wird an zwei Stellen in der Sura al-Ahzab erwähnt: „Und wenn ihr sie um einen Gegenstand bittet, so bittet sie hinter einem Vorhang.“ [Heiliger Quran, 33:53]. Diejenigen, die zum Haus des Propheten gingen, zum Beispiel, wenn sie Gäste waren und etwas zu essen haben wollten, sollten nicht von Angesicht zu Angesicht mit der Frau des Propheten kommen. Vielmehr sollten sie zum Beispiel das Essen hinter einem Vorhang entgegennehmen. Dies wurde also berücksichtigt. Dieselbe Bedeutung findet sich auch in einem anderen Vers der Sura al-Ahzab.

Daher müssen diese beiden Aspekte berücksichtigt werden: Die Frage des Hidschab sollte mit besonderer Aufmerksamkeit beachtet werden, und die Frage der Familie, der Präsenz der Frau in ihrem Haus und ihrer Rolle als Mutter, die die wichtigste Rolle ist, sollten berücksichtigt werden. Vielleicht kann ich sagen, dass die „Mutterschaft“ die wichtigste Rolle in der Welt der Schöpfung ist. Denn ohne Mutterschaft, ohne die Geburt von Kindern, ohne Schwangerschaften und Stillen würde das menschliche Geschlecht aufhören zu existieren. Daher ist die Mutterschaft die wichtigste Rolle in der Welt der Schöpfung und im Bereich der materiellen Existenz des Menschen. Der Islam misst dem große Bedeutung bei. Ich ermutige auch Sie, diesem Thema Bedeutung beizumessen und es zu verfolgen. Das Gleiche gilt für den Aspekt, den ich vorhin über die sexuelle Anziehung erwähnt habe.

Viele der häuslichen Aufgaben sollten in gegenseitigem Einvernehmen erledigt werden. Manche Menschen denken, dass die Arbeit im Haushalt die Pflicht der Frau ist. Nein, Hausarbeit ist definitiv nicht die Pflicht der Frau. Es ist nicht die Pflicht der Frau, Essen zu kochen, Wäsche zu waschen oder zu putzen. Männer und Frauen müssen sich miteinander verständigen. Gott sei Dank, gibt es Männer, die diese Dinge tun. Sie arbeiten im Haushalt mit und helfen ihren Frauen. Sie kümmern sich um einen Teil der Hausarbeit. Auf jeden Fall sollte jeder wissen, dass dies nicht die Pflicht der Frau ist.

In islamischen Quellen wird betont, dass das Heiratsalter nicht sehr hoch angesetzt werden sollte und dass junge Menschen früher heiraten sollten, um den Gefahren der sexuellen Anziehung vorzubeugen. Damit ist jedoch nicht die Heirat von Kindern gemeint, von der jetzt die Rede ist. Vielmehr fördert der Islam die Heirat zum richtigen Zeitpunkt für Heranwachsende, junge Menschen, Männer, Frauen, Mädchen und Jungen, da sie nicht nur für sie selbst, sondern auch für die Gesellschaft von Vorteil ist. Daher sollte der Hidschab nicht als ein Mittel zur Einschränkung von Frauen betrachtet werden. Er ist kein Mittel zur Aberkennung. Im Gegenteil, der Hidschab ist ein Segen, der Sicherheit, Schutz und Geborgenheit bringt.

Auch wenn wir in der Islamischen Republik noch nicht in der Lage waren, im wahrsten Sinne des Wortes voll und ganz „islamisch“ zu werden – ich habe schon oft gesagt, dass sie nur teilweise islamisch ist –, so sehen Sie doch, dass die Leistungen der Frauen in der Islamischen Republik unvergleichlich mit den früheren sind. Sie haben in der Wissenschaft, in der Forschung, im sozialen Bereich, in der Kunst, im Sport und in so vielen anderen Bereichen Fortschritte gemacht. Wir haben so viele Wissenschaftlerinnen, Universitätsprofessorinnen, Gelehrte und Autorinnen, die in verschiedenen Bereichen schreiben, wie zum Beispiel in der Praxis, in der Kunst, in der Belletristik, in der Poesie und so weiter.

Vor der Revolution hatten wir nicht einmal ein Zehntel dessen, was wir heute haben. Ich war im Umfeld der Gesellschaft anwesend und weiß, wie es war. Gott sei Dank ist das Land dank des Islams heute in diesen Bereichen reich. Und das, obwohl die Islamische Republik immer noch ein (nur) teilweise islamisches Land ist, wie ich bereits erwähnt habe, und wir den Islam noch nicht vollständig umsetzen konnten. Wenn es uns gelingt, ihn in seiner vollständigen Form umzusetzen, werden sich diese Errungenschaften, die wir heute haben, vervielfachen und unsere Situation wird sich stark verbessern.

Zum Abschluss unserer heutigen Sitzung möchte ich noch auf die Wahlen eingehen. Was die Wahlen anbelangt, so habe ich vor einigen Tagen darauf hingewiesen, dass Sie, liebe Frauen, bei den Wahlen eine Rolle spielen können. Die wichtigste Rolle, die Sie spielen können, spielt sich zu Hause ab. Mütter können eine Rolle spielen, indem sie ihre Kinder und ihre Ehepartner dazu ermutigen, sich aktiv an den Wahlen zu beteiligen und ihre Recherchen richtig durchzuführen. Frauen betrachten Themen und finden einige Punkte genauer und sorgfältiger als Männer, wenn es darum geht, Personen, ihre Strategien und ihre Ideologien zu erkennen. Sie können also sowohl innerhalb als auch außerhalb Ihres Hauses eine Rolle spielen, indem Sie sich einerseits über die Kandidaten informieren und andererseits dann in die Wahllokale gehen.

Ich freue mich sehr, Sie alle heute hier gesehen zu haben. Die Sitzung hat eine Weile gedauert, und es ist jetzt schon nach dem Mittag. So Gott will, werden Sie alle erfolgreich sein.

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.