Imam Chamenei: Die Zionisten sollten die Geduld der Muslime nicht ausreizen

 

Am 17. Oktober 2023 traf sich Imam Chamenei mit einer Reihe von akademischen Eliten und herausragenden wissenschaftlichen Talenten der Nation in der Imam Chomeini Hussainiya. Bei diesem Treffen gab es vor der Rede des Imams Reden einiger Anwesender. Im Anschluss hielt der Imam seine Rede, bei der er zum Schluss auch auf die Situation in Palästina einging. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung.


Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Gnädigen

 

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Herzlich willkommen! Ich freue mich wirklich sehr, dass ich wieder einmal die Gelegenheit habe, mit einigen der akademischen Eliten des Landes zusammenzukommen. Ich möchte unseren lieben Freunden für das, was sie vorgetragen haben, danken. Sie sprachen über einige wichtige, bemerkenswerte Themen, doch möchte ich zwei Aspekte zu den Erklärungen der Herren erwähnen.

Der erste Aspekt ist, dass fast alle diese Themen, vielleicht mit ein oder zwei Ausnahmen, Exekutivangelegenheiten sind, und Exekutivangelegenheiten müssen von Exekutivorganen weiterverfolgt werden. Natürlich werden wir diese weiterverfolgen. Ich schlage vor, dass diese hier besprochenen Angelegenheiten bearbeitet, möglicherweise zusammengefasst oder überprüft werden, und wir werden sie an die zuständigen Beamten in der Exekutive weiterleiten. Wenn Sie jedoch mit den Exekutivbeamten des Landes zusammentreffen – die dankenswerterweise aktiv sind, und Gott sei Dank haben wir auch noch derzeit einen Präsidenten, der fleißig ist und die Dinge gut weiterverfolgt –, sollten Sie diese Dinge erwähnen, damit sie, so Gott will, erledigt werden können.

Der zweite Aspekt ist, dass es Zeiten gab, in denen die akademischen Eliten und die Regierungsbeamten weit voneinander entfernt waren, während dies heute nicht mehr der Fall ist. Heute sind viele junge Leute wie Sie in wichtigen Führungspositionen in der Regierung vertreten, entweder auf der Ebene des Ministeriums, auf der Ebene des stellvertretenden Ministeriums oder auf der Ebene des mittleren Managements. Warum also werden diese Diskussionen nicht dorthin übertragen? Die gleichen Brüder und Schwestern, die früher hier standen und ihre Meinung sagten, wie Sie es jetzt tun, sind heute in den Führungsgremien des Landes vertreten. Diese sind noch jung. Sie sind nicht alt oder mittleren Alters. Sie sind so jung wie Sie. Warum sind Sie also nicht miteinander verbunden? Warum wurde nicht eine Verbindung geschaffen, damit diese Ideen übertragen werden können? Darüber muss man in den verschiedenen Organisationen des Landes nachdenken.

Es wurde zum Beispiel die Frage der Automobilindustrie angesprochen. Es gibt derzeit viele junge akademische Eliten, die aktiv im Ministerium für Industrie, Bergbau und Handel vertreten sind. Bringen Sie dort die Frage der Automobilindustrie zur Sprache. Das ist ein wichtiges Thema. Eines der anderen Themen, die hier erörtert wurden, betraf die unterprivilegierten Regionen des Landes. Die Regierung hat eine spezielle Abteilung geschaffen, die sich mit Fragen im Zusammenhang mit unterprivilegierten Regionen beschäftigt. Es gibt eine Reihe von jungen Leuten, die dort arbeiten. Ich glaube, es gibt sogar einige Studenten, die dort aktiv sind. Sprechen Sie also mit ihnen über diese Themen und verfolgen Sie sie weiter. Beschränken Sie sich nicht nur darauf, hier eine Rede zu halten.

Natürlich waren die von Ihnen geäußerten Meinungen sehr gut. So Gott will, werden wir uns damit befassen und wir werden diese Angelegenheiten weiterverfolgen. Ich werde einige dieser Fragen vielleicht sogar selbst mit dem Herrn Präsidenten besprechen, aber ich glaube, dass Sie sich mit diesen Bereichen praktischer befassen sollten.

Was die Frage der akademischen Eliten und des wissenschaftlichen Fortschritts betrifft, so habe ich zwei oder drei Aspekte aufgeschrieben, die ich Ihnen gerne mitteilen möchte. Der erste Aspekt ist, dass der wissenschaftliche Fortschritt in diesem Land vor etwa zwei Jahrzehnten oder etwas früher begonnen hat, und er hatte einen guten Start. Es gab also eine gewisse Bewegung. Im studentischen und universitären Umfeld wurden einige Parolen wie „Überschreiten der nationalen wissenschaftlichen Grenzen“ und „Systembewegung“ üblich. Diese damals üblichen Parolen waren sehr einflussreich.

Es entstand also eine Bewegung und ein Aufbrausen im akademischen Umfeld, das dankenswerterweise anhielt. Das heißt, es war nicht etwas, das schnell aufkam, dann aber wieder abebbte, sondern es ging weiter. In der Tat wurde in diesem Land ein wissenschaftlicher Sprung nach vorn eingeleitet. Das ist eine Realität. Nachdem die Frage des wissenschaftlichen Fortschritts an den Grenzen des Wissens aufgeworfen wurde und verschiedene Parolen in den akademischen Einrichtungen üblich wurden, begann wirklich ein wissenschaftlicher Sprung nach vorn. Dies geschah in einer Art und Weise, dass die weltweiten Zentren für wissenschaftliche Statistiken dieser Zeit sagten, dass die wissenschaftliche Wachstumsrate des Irans 12 oder 13 Mal höher war als die durchschnittliche globale Wachstumsrate! Das ist eine sehr wichtige Angelegenheit. Das hat sich wirklich ereignet.

Damals, also einige Jahre zuvor, habe ich auf einer Reihe von akademischen und universitären Tagungen darüber gesprochen. Ich sagte, dass es heißt, unsere wissenschaftliche Wachstumsrate sei hoch, aber das sollte uns nicht übermäßig stolz machen. Wir sollten nicht übermäßig stolz darauf sein, dass unsere Wachstumsrate jetzt so hoch ist, denn trotz dieser Wachstumsrate sind wir immer noch im Rückstand, was das Wissen angeht. Wir sind in der Wissenschaft im Rückstand, wenn wir uns mit der Welt der Wissenschaft vergleichen.

Natürlich habe ich gelegentlich über dieses „Zurückbleiben“ gesprochen. Ich möchte das an dieser Stelle jetzt nicht wiederholen. Wir sind im Rückstand. Der Grund für unseren Rückstand ist, dass dieses Land, das eine so reiche wissenschaftliche und kulturelle Geschichte hat, lange Zeit, während der Herrschaft der Unterdrückers [Taghut] und der unterdrückerischen, autokratischen Könige – sei es der Pahlavi oder der Qadschar – in der akademischen Rangliste ganz unten in der Welt stand. Es hatte nichts und es war auch nichts.

Was ich heute sagen möchte, ist, dass wir uns darauf vorbereiten müssen, in eine neue Phase des wissenschaftlichen Fortschritts einzutreten. Es stimmt, dass wir einen wissenschaftlichen Sprung nach vorne gemacht haben, dass wir gute wissenschaftliche Fortschritte erzielt haben, dass wir in einigen Bereichen hohe wissenschaftliche Stufen errungen haben und dass unser wissenschaftliches Ansehen in der Welt relativ gut ist – das ist alles wahr –, aber heute müssen die wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes einen innovativen Schritt machen, damit wir nicht zurückfallen.

Wir haben Fortschritte gemacht, aber das haben andere auch. Es gab sogar einige Länder in der Region, die im Rückstand waren, die aber ermutigt wurden, Fortschritte zu machen, nachdem sie sahen, wie der Iran sich nach vorne entwickelte. Wenn wir uns heute die Statistiken ansehen, sehen wir, dass auch sie einen langen Weg zurückgelegt haben. Es besteht die Befürchtung, dass wir im weltweiten wissenschaftlichen Wettlauf zurückfallen werden. Das ist eine ernste Befürchtung und ich habe schon oft gesagt: „Wissen ist Macht“.

Wenn wir wollen, dass unser Land vor den üblichen Schäden, die in anderen Ländern der Welt auftreten, geschützt ist, müssen wir uns als Erstes um den wissenschaftlichen Fortschritt kümmern. Wenn wir zurückfallen, sind wir verwundbar. Wir müssen darum kämpfen, nicht zurückzufallen. Zu diesen ersten Bemühungen, die wir unternehmen müssen, um nicht zurückzufallen, gehören auch materielle Investitionen. Die Regierung sollte also in wissenschaftliche Bereiche und in den wissenschaftlichen Fortschritt investieren. Dabei habe ich aber auch schon oft gesagt, dass dies keine Ausgabe ist. Im Gegenteil, diese Investitionen ebnen den Weg für zusätzliche Einnahmen, die um ein Vielfaches höher sein werden. Wir sollten auch den privaten Sektor ermutigen und ihm die Mittel zur Verfügung stellen, in wissenschaftliche Bereiche zu investieren.

Daher sind sowohl materielle Investitionen als auch Investitionen in Form von wissenschaftlichen Innovationen erforderlich. Das bedeutet, dass das wissenschaftliche Umfeld danach streben sollte, Erfindungsreichtum und Innovationen zu steigern. Das ist es, worauf wir uns konzentrieren müssen. Wir brauchen eine Investition, die sowohl materiell als auch geistig ist. Der erste Aspekt ist also, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft und die akademischen Eliten des Landes einen neuen Schritt, einen neuen Sprung nach vorn machen müssen. Dieser neue Sprung nach vorne sollte mit der Unterstützung dieser Regierung, der Zusammenarbeit der jungen Beamten, die in der Regierung vertreten sind, zusammen mit Ihren eigenen Bemühungen, der Versammlung der akademischen Eliten – von denen einige heute hier anwesend sind – gemacht werden. Das war der erste Punkt, den ich ansprechen wollte.

Der zweite Aspekt betrifft die gegenwärtige Chance, die unser Land hat. Ja, eine Nation mit Talenten kann wachsen, aber sie hat nicht immer die Möglichkeit dazu. Ich möchte nicht, dass Missverständnisse über die Zukunft aufkommen. Ich glaube, dass wir eine strahlende und vielversprechende Zukunft vor uns haben. Es liegt ein heller Horizont vor uns. Unsere eigene Erfahrung und die Geschichte lehren uns jedoch, dass wir die Gegenwart nutzen müssen. Wir müssen das Beste aus der gegenwärtigen Situation und den vorhandenen Möglichkeiten machen.

Manchmal kommt es vor, dass der Weg einer Nation – unabhängig davon in welchem Bereich, sei es im politischen, sozialen oder wissenschaftlichen Bereich – steile Abhänge aufweist. Der Wille, diese Hänge hinaufzugehen, ist vorhanden, aber es fehlt die Fähigkeit dazu. So ist es manchmal, denn die Infrastruktur und die Einrichtungen, die vorhanden sein sollten, sind nicht vorhanden. Der Wille ist vorhanden, aber nicht die Fähigkeit. Manchmal ist sogar nicht einmal die Entschlossenheit vorhanden, weil wir verzweifelt sind, an uns selbst zweifeln, nicht an unser Potenzial glauben oder die Situation nicht verstehen. Deshalb gibt es manchmal Situationen, in denen nicht einmal mehr die Entschlossenheit vorhanden ist, etwas zu unternehmen. Es gab sogar Zeiten, wie in der Zeit der Tyrannen [Taghut-Pahlavi-Regime], in denen man den Fortschritt oder das Erklimmen dieses steilen Abhangs für völlig unmöglich hielt! In früheren Perioden gab es wirklich Zeiten, in denen sie sagten, dass diese Dinge definitiv unmöglich seien.

Die Geschichte über den „Lulehang“ [Kanne aus Ton] und den Premierminister während des Schah-Regimes ist bekannt. Sie müssen sie gehört haben. Damals gab es Diskussionen über die Ölindustrie und über die Unabhängigkeit und Verstaatlichung der Ölindustrie des Landes. Das war vor dem Amtsantritt von Mosaddeq. Das war in meiner Kindheit, aber ich erinnere mich noch gut daran. Damals gab es im iranischen Parlament eine Minderheit unter der Führung von Dr. Mosaddeq, die darauf bestand, dass wir die Ölindustrie verstaatlichen sollten. Die Briten kontrollierten unser Öl, also sagte diese Gruppe: „Lasst es uns verstaatlichen“. Daraufhin hielt der damalige Premierminister [Razmara] eine Rede und sagte: „Was sagen diese Leute da über die Verstaatlichung der Ölindustrie? Ist die iranische Nation denn überhaupt in der Lage, das Öl zu verwalten? Wir sind doch nicht einmal in der Lage, ein ordentliches Lulehang zu machen!“

Wissen Sie, was ein Lulehang ist? Ein Lulehang ist eine Kanne aus Ton. Früher stellte man in einigen Dörfern Wasserkrüge her. Es war üblich, sie aus Kupfer, Zinn und ähnlichem herzustellen, aber in einigen Dörfern wurden sie auch aus Ton gefertigt. Der Premierminister sagte: „Wir sind auf der Stufe, auf der wir tönerne Efeutücher herstellen können. Wir sind auf dem Niveau von Lulehangs. Wie soll ein Iraner mit Öl umgehen?“ Das wurde zu jener Zeit berühmt. Man könnte fragen, was war damals die Situation des Öls, das verwaltet werden musste? Es war die Raffinerie in Abadan, die verwaltet werden musste. Sie sagten, ein Iraner könne eine Raffinerie nicht verwalten! Das war ihr Glaube. Jetzt passieren ähnliche Dinge, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Wichtig ist aber zu wissen, dass in verschiedenen Phasen die Entschlossenheit, etwas zu unternehmen, schwach wird.

Wenn ich mir die allgemeine Lage des Landes heute anschaue, dann sehe ich, dass es diese Probleme, Gott sei Dank, nicht mehr gibt. Wir haben sowohl die Entschlossenheit als auch die Fähigkeit, voranzukommen. Diese „Fähigkeit“, von der ich spreche, ist kein Schlagwort. Sie ist eine Realität. Achten Sie jetzt auf diese Statistiken! Die Statistiken sind eindeutig. Wir haben Millionen von jungen Menschen, die entweder ein Grundstudium oder ein Studium absolvieren. Mehrere Millionen! Ist dieses Vermögen eine unbedeutende Sache? Und viele von ihnen, wenn nicht alle, sind motivierte Menschen. Das Land ist von einem revolutionären Geist durchdrungen.

Die Äußerungen dieser lieben jungen Leute hier, dass „wir bereit sind; wir haben Vorschläge“, sind sehr wertvoll. Es gibt also Entschlossenheit, es gibt Motivation, und es gibt darüber hinaus sowohl die Festigkeit als auch die Fähigkeit, Fortschritte zu machen. Lassen Sie uns also diese Dinge nutzen. Wenn wir diese Chance, die uns heute zur Verfügung steht, also diese Entschlossenheit und diese Fähigkeiten nicht nutzen, dann tun wir uns selbst Unrecht. Wer sollte diese Chance nutzen? Die Beamten, die akademischen Eliten und die wissenschaftlichen Zentren: Sie alle sollten sie nutzen. Wenn wir das nicht tun, tun wir uns selbst Unrecht. Wir würden unserem Land und unserer Geschichte Unrecht tun.

Wir sind alle verantwortlich. Ich bin verantwortlich, die Beamten in der Regierung und in der Exekutive sind verantwortlich, Ihr jungen Leute seid verantwortlich, die angesehenen Minister in den wissenschaftlichen Einrichtungen und diejenigen, die in den wissenschaftlichen Zentren arbeiten, sind ebenfalls verantwortlich. Wir alle sollten uns darum bemühen, dass diese wissenschaftliche Bewegung, dieses Neue, das ich erwarte – also eine innovative Bewegung, ein neuer Sprung nach vorne, ein neuer Aufstieg – stattfindet. Diese Verantwortung liegt auf unser aller Schultern.

Bezüglich der Verantwortung: Ich habe mir einen dritten Aspekt notiert, den ich mit Ihnen teilen möchte, und zwar, dass Wissen Verantwortung mit sich bringt, genau wie auch alle anderen Vermögenswerte und Reichtümer. Vermögen zu haben, bringt Verantwortung mit sich. Intellektuelles Vermögen, finanzielles Vermögen aber auch Machtvermögen bringen alle Verantwortung mit sich. Der allmächtige Gott hat für jedes Gut, das er Ihnen gegeben hat, Ihnen auch eine Verantwortung gegeben. Wissen ist eines dieser wertvollen Güter. Wenn Sie Wissen haben, macht Sie dieses Wissen verantwortlich.

Was meinen wir, wenn wir sagen: „Es macht Sie verantwortlich“? Das bedeutet, dass Sie Ihr Wissen und die Autorität, die Ihnen dieses Wissen verleiht, zum Wohle der Menschen einsetzen sollten. Es gibt Zeiten, in denen ein Gelehrter die Autorität, die er in der Gesellschaft hat, auf einem anderen Gebiet als seinem eigenen Wissens- und Spezialgebiet zum Wohle der Menschen einsetzen kann. Das ist eine Verantwortung. Wenn Sie einen akademischen Rang in der Nuklearwissenschaft, der Medizin, der Physik, dem Management oder einer anderen Wissenschaft erlangen, bedeutet dies für Sie natürlich eine Verantwortung in zweierlei Hinsicht. Das bedeutet, dass sowohl die Wissenschaft selbst, als auch die Autorität, die Sie aufgrund dieses Wissens erlangt haben, im Dienste der Menschen stehen sollten.

Es gibt hierzu ein berühmtes Zitat des Befehlshabers der Gläubigen (a.), dass das Gesagte in diesem Zusammenhang vervollständigt: „Der allmächtige Gott hat einen Bund mit den Gelehrten und Wissenschaftlern geschlossen, dass sie zwei Dinge nicht dulden dürfen: die Habgier eines Unterdrückers und den Hunger der Unterdrückten“. [Elal al-Scharaye, 1:151]. Wir müssen reagieren und antworten.

Heute, im Fall von Gaza, sind wir alle verpflichtet, zu reagieren. Wir müssen reagieren. Einige Menschen hungern, andere werden bombardiert und es gibt Hunderte von Märtyrern. An diesen verschiedenen Fronten, die es in der Welt und im Land gibt, müssen sich die Gelehrten – sowohl an den Universitäten als auch an den islamischen Hochschulen [Hawzah] – zuallererst darum bemühen, die Wahrheit zu erkennen, die Wahrheit deutlich zu machen und zur Wahrheit zu stehen. Demgegenüber gleichgültig zu stehen oder die Dinge gleichgültig zu betrachten, ist für jemanden, der ein Gelehrter oder ein Wissenschaftler ist, nicht zulässig.

Der nächste Punkt betrifft diese gängige Methode, über die ich bereits mehrfach gesprochen habe, und zwar die Frage der wissenschaftlichen Artikel. Ich habe dieses Problem bereits zwei- oder dreimal angesprochen. Ich dachte, dass die bisherigen Mahnungen ausreichen würden und die notwendigen Änderungen vorgenommen würden, um dieses Problem zu beheben, aber ich habe in dieser Hinsicht etwas anderes gehört. Meiner Meinung nach ist es unlogisch, die Veröffentlichung von Forschungsarbeiten zu einer Bedingung für die Beförderung eines Fakultätsmitglieds zu machen. Es ist wirklich schwierig, dies zu akzeptieren.

Ich zweifle nicht daran, dass wir am wissenschaftlichen Wettbewerb in der Welt teilhaben, mitmachen und uns beteiligen sollten. Das sollten wir auf jeden Fall tun. Ich sehe jedoch keine Logik darin, von unseren Professoren und den Lehrkräften an unseren Universitäten zu verlangen, dass sie sich mit berühmten wissenschaftlichen Zeitschriften und Forschungszentren in der Welt in Verbindung setzen müssen, um getestet und bewertet zu werden, um dann letzten Endes eine Beförderung zu erhalten. Das ist es nämlich, was die Veröffentlichung von Forschungsarbeiten bedeutet. Es bedeutet, dass Ihr wissenschaftlicher Rang in Abhängigkeit von einem bestimmten Forschungszentrum bestimmt wird. Ich sage, das ist unlogisch.

Ja, das Schreiben von Forschungsarbeiten ist gut. Ich stimme voll und ganz zu, dass einige der angesehenen Professoren unseres Landes in ihren eigenen Fachgebieten forschen und herausragende, viel zitierte Arbeiten in den renommiertesten Zeitschriften und Forschungszentren der Welt veröffentlichen sollten. Das sollte auch geschehen. Meiner Meinung nach ist es jedoch nicht logisch, dass wir die Veröffentlichung eines Artikels zu einer zwingenden Voraussetzung für eine Beförderung oder zu einer Regel für alle Professoren machen. Natürlich können gute Artikel das wissenschaftliche Ansehen und den Rang eines Landes erhöhen. Das ist richtig. Es sollten geeignete Methoden gefunden werden, und die für die Wissenschaft verantwortlichen Institutionen des Landes sollten Wege finden, zu verhindern, dass das wissenschaftliche Ansehen des Landes in den weltweiten Rankings sinkt.

In Bezug auf Artikel und Dissertationen habe ich schon oft gesagt, dass der Zweck von wissenschaftlichen Arbeiten, Forschungsartikeln, Dissertationen und Diplomarbeiten darin bestehen sollte, zur Lösung der Probleme des Landes beizutragen. Das ist der Hauptzweck. Vergessen wir nicht den Punkt, den ich vorhin erwähnt habe, dass es notwendig ist, an den wissenschaftlichen Wettbewerben der Welt teilzunehmen, aber das eigentliche Ziel ist es, mit den Artikeln und der wissenschaftlichen Forschung zur Lösung der Probleme des Landes beizutragen.

All die Themen, die heute hier angesprochen wurden – Umwelt, traditionelle Medizin, Automobilindustrie – sind Themen, mit denen unser Land konfrontiert ist, und diese Probleme gibt es zu Hunderten. Wenn wir diese Probleme mit einem wissenschaftlichen Ansatz und mit wissenschaftlichen Methoden lösen wollen, brauchen wir diese Forschung und diese Artikel. Daher sollten sich unsere Artikel und die Diplomarbeiten oder Dissertationen unserer Studenten auf diese Probleme konzentrieren, um sie zu lösen.

Alle Bereiche, einschließlich Gesundheit, Wohnen, Sicherheit, Ernährung, Familie, Umwelt, Reform der staatlichen Strukturen – die Reform der staatlichen Strukturen ist eines dieser Themen – und internationale Kommunikation sind geeignete Bereiche für wissenschaftliche Arbeit und Forschung. So sollte es auch sein. Wir sollten uns nicht auf die journalistische Arbeit beschränken, wo wir nur Zeitungsartikel über Themen wie internationale Kommunikation, politische Fragen und dergleichen schreiben. Wir sollten uns nicht auf diese Dinge verlassen. Es sollte eine ordentliche wissenschaftliche Arbeit geleistet werden.

Der letzte Aspekt in diesem Zusammenhang betrifft die Pflichten unserer Beamten. Gott sei Dank sind die Minister, der Erste Vizepräsident und andere Beamte heute hier anwesend. Was ich in diesem Zusammenhang kurz sagen kann, ist, dass die Beamten darauf hinarbeiten müssen, dass die akademischen Eliten sich fähig und nützlich fühlen. Einer der Gründe für die Abwanderung und das Verlassen des Landes, über die in der Bevölkerung und in der Presse diskutiert wird, ist, dass die akademischen Eliten das Gefühl haben, dass sie hier nichts bewirken oder verändern können.

Wie ich bereits erwähnt habe, haben die akademischen Eliten zwei Erwartungen an die Regierung des Landes. Die erste Erwartung ist, einen Arbeitsplatz zu haben, beschäftigt zu sein und eine Karriere verwirklichen zu können. Zweitens wollen sie die Möglichkeit haben, ihr Studium und ihre Ausbildung fortzusetzen. Einer der Gründe, warum die akademische Elite das Land verlässt, ist, dass sie die Möglichkeit hat, in anderen Ländern zu forschen und Fortschritte zu machen. Wir sollten ihnen aber diese Möglichkeit zusammen mit einer Beschäftigung hier in unserem Land bieten. Was ich heute sagen möchte, ist, dass, wenn wir die Erwartungen der akademischen Eliten zusammenfassen, ihre Erwartung darin besteht, dass sie das Gefühl haben wollen, dass sie für das Land nützlich sind. Sie wollen etwas bewirken können.

Es gibt Möglichkeiten, dies zu tun. Gott sei Dank, wurden heute zwei- oder dreimal wissenschaftsbasierte Unternehmen erwähnt, und ich habe mir das notiert. Eine der besten Möglichkeiten für die akademischen Eliten, sich nützlich zu fühlen und etwas bewirken zu können, ist die Schaffung wissenschaftsbasierter Unternehmen. Wissenschaftsbasierte Unternehmen führen zum wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritt des Landes. Sie sorgen für Begeisterung im Lande und erhalten so unsere akademischen Eliten, die wir für unser Land brauchen. Deshalb setze ich mich für die Unterstützung wissenschaftsbasierter Unternehmen ein.

Eine der Möglichkeiten, sie zu unterstützen, besteht darin, die Produkte, die diese Unternehmen herstellen, nicht mehr aus dem Ausland zu importieren. Ich habe kürzlich einige Beschwerden von wissenschaftsbasierten Unternehmen erhalten, in denen sie sagten: „Wir haben dieses Produkt hergestellt, aber die Regierungsabteilungen, die die Verbraucher dieses Produkts sind, importieren es aus dem Ausland.“ Warum? Wir müssen lernen und uns daran gewöhnen, einheimische Produkte zu verwenden, insbesondere die staatlichen Organisationen, die oft die wichtigsten Abnehmer dieser Produkte sind. Dieses Thema, das so oft wiederholt wird, richtet sich in erster Linie an uns, an die Beamten selbst, an die Regierungsorganisationen und an die Regierungsabteilungen. Sie sollten einheimische Produkte verwenden und den Produkten von wissenschaftsbasierten Unternehmen den Vorzug geben.

 

Über Palästina

 

Ich bin fertig mit dem, was ich sagen wollte. Ich möchte jedoch noch kurz ein Wort zu den aktuellen Ereignissen in Palästina und Gaza sprechen. Was Palästina betrifft, so sieht die Welt das völkermörderische Verbrechen des Besatzungsregimes. Die ganze Welt sieht dies. Als die Beamten einiger Länder mit iranischen Beamten sprachen, verteidigten sie das zionistische Besetzungsregime und sagten protestierend: „Warum haben die Palästinenser Zivilisten getötet?“

Zunächst einmal ist diese Aussage nicht wahr. Diejenigen, die sich in den Siedlungen aufhalten, sind überhaupt keine Zivilisten. Sie sind alle bewaffnet. Nehmen wir an, es gäbe einige Zivilisten. Wie viele Zivilisten wurden getötet? Das Regime, das die Macht an sich gerissen hat, tötet hundertmal mehr Frauen, Kinder, alte und junge Menschen – alles Zivilisten. Die Streitkräfte der Palästinenser leben nicht in diesen Gebäuden in Gaza. Die Streitkräfte haben ihre eigenen Häuser. Und die Zionisten wissen, dass die Menschen in diesen Gebäuden, [die sie bombardieren] Zivilisten sind.

Sie wählen überfüllte Zentren und schlagen dort zu. Tausende von Palästinensern sind bisher in Gaza getötet worden. Und das nur in diesen wenigen Tagen! Dieses Verbrechen wird von jedem in der Welt gesehen. Sie müssen strafrechtlich verfolgt werden. Die derzeitige Regierung des zionistischen Regimes, die die Macht an sich gerissen hat, muss auf jeden Fall heute belangt werden. Sie muss strafrechtlich verfolgt werden, und die US-Regierung muss erkennen, dass sie in dieser Angelegenheit verantwortlich ist.

Aus zahlreichen Geheimdienstberichten geht hervor, dass die derzeitige Politik – das heißt die Politik des zionistischen Regimes in der vergangenen Woche – von den USA diktiert wird. Sie sind es, die die Politik machen. Was die Zionisten tun, basiert auf der US-Politik. Die Amerikaner sind dafür verantwortlich. Sie sind verantwortlich. Die Bombardierungen müssen sofort aufhören. Die muslimischen Nationen sind wütend. Sie sind wirklich wütend.

Sie sehen die Zeichen dafür. Menschenmengen versammeln sich und das nicht nur in muslimischen Ländern, sondern auch in Los Angeles, in den Niederlanden, in Frankreich und in anderen europäischen Ländern. In den westlichen Ländern versammeln sich Muslime und Nicht-Muslime gemeinsam. Unabhängig davon ist natürlich klar, was gerade in den muslimischen Ländern los ist. Die Menschen sind wütend.

Wenn diese Verbrechen der Zionisten weitergehen, werden die Muslime ihre Geduld verlieren. Die Widerstandskräfte werden ihre Geduld verlieren. Niemand wird sie dann noch aufhalten können. Das sollten sie wissen. Sie sollten nicht erwarten, dass später andere diese oder jene Gruppe davon abhalten könnten, diese oder jene Dinge zu tun. Niemand wird sie aufhalten können, wenn sie ihre Geduld verloren haben. Das ist die Realität. Natürlich kann das zionistische Regime, unabhängig davon was es tut, die schändliche Niederlage, die es in dieser Angelegenheit erlitten hat, nicht wettmachen. 

[Die Anwesenden im Saal skandieren laut die Parole: „Nieder mit Israel“] 

Nun, Sie haben den letzten Satz gesagt. Ich danke Ihnen.

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.