Der ideale Universitätsstudent bringt eine Veränderung im Denken und in der Realität der Gesellschaft

 

Am 18. April 2023 hielt Imam Chamenei bei einem Treffen mit Studenten und Vertretern von Studentenverbänden in der Imam Chomeini Hussainiyah eine Rede. Bei diesen Treffen halten traditionell vor der Rede des Imams auch die jugendlichen Studenten einige Reden, auf die der Imam dann im Anschluss eingeht. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung.


Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Gnädigen

 

Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und besonders mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Meine Erwartung an dieses Treffen war, dass die Vorträge fundiert und mit einer angemessenen literarischen Sprache vorgetragen werden würden, und Gott sei Dank ist dies auch geschehen. Ich mag mit einigen Dingen, die Sie gesagt haben, nicht einverstanden sein, aber ich bin sehr zufrieden mit der Qualität Ihrer Vorträge und der Organisation des Inhalts, und ich bin Gott dafür sehr dankbar. Es ist das Ende des Monats Ramadan. Sie hatten die Gelegenheit, sich hinzusetzen, nachzudenken, zu studieren und Ihre Inhalte und Gedanken zu organisieren. Wenn es die Zeit zuließe, hätte ich nichts dagegen, wenn noch zehn weitere Personen zu Wort kämen. Wir nähern uns jedoch allmählich der Zeit des Fastenbrechens, und das, was ich in unserer Sitzung zu sagen habe, würde dann unvollendet bleiben.

Bevor ich aber mit meinen Ausführungen beginne, möchte ich noch ein paar Dinge zu den von Ihnen eben angesprochenen Themen sagen. Zunächst einmal haben mir heute eine Reihe von Menschen ihre Grüße ausrichten lassen. Ich möchte Sie alle bitten, an diese Brüdern und Schwestern, die gebeten haben, dass ich von ihnen gegrüßt werde, dass an Sie auch mein Gruß übermittelt wird, insbesondere an die Familien der Märtyrer. Was meinen Geburtstag angeht, so ist dieses Ereignis wirklich nicht der Rede wert [Imam Chamenei hat Geburtstag und viele gratulierten ihm dazu]. Er ist ein sogar ein sehr kleines und unbedeutendes Ereignis [Zuhörerschaft wird unruhig und ruft Segensgrüße auf den Propheten].

Einige Angelegenheiten wurden heute in Form von Beschwerden, Problemen und Empfehlungen genannt, die noch zu diskutieren sind. Wo sollten diese Dinge also diskutiert werden? Das ist nicht ganz klar oder eindeutig. Es scheint mir, dass es ein guter Ansatz wäre, wenn wir Ihre Vorschläge an die Planungs- und Haushaltsorganisation weiterleiten, damit sie sich damit befassen können. Sie können ihnen das Gesagte übermitteln, oder wir können es tun. Unser Büro kann als Vermittler auftreten und diese Gespräche an diese Organisation weiterleiten und sie bitten, mit ihnen darüber zu sprechen. So Gott will, werden Sie gemeinsam zu einer guten Lösung finden.

Was die Frage der Privatisierung betrifft, die einige Freunde hier wiederholt angesprochen haben, und dergleichen wird auch draußen oft erzählt, so ist die Logik, die Sie verwendet haben, falsch. Sie haben einige falsche Schlussfolgerungen gezogen. Ja klar, jedes gute Gesetz kann falsch angewendet werden. Wenn wir aber die Einrichtungen des Landes, seine Produktionsanlagen, seine Fabriken und all diese Dinge, die eigentlich reibungslos funktionierten, an die Regierung übergeben, dann wird die Regierung nicht in der Lage sein können, diese Produktionsanlagen und großen Produktionsunternehmen zu verwalten. Die Regierung kann das nicht tun. Es wird Probleme geben. Es wird Korruption geben. Diese Dinge sind in den letzten Jahren auch häufig vorgekommen. Die einzige Lösung für diese Probleme war die Privatisierung. Es gab wirklich keine andere Möglichkeit. Und das geschah auch nicht plötzlich. Es geschah auf der Grundlage von Überlegungen, Studien und Vorhersagen und nach stundenlangen Diskussionen.

Ja, ich weiß, dass das, was in Richtung der Privatisierung getan werden sollte, noch nicht erfüllt ist, aber es wurden bereits gute Dinge in dieser Richtung unternommen. Wenn Sie sagen, dass die staatlichen Unternehmen, die an den privaten Sektor übergeben wurden, ihre Gelder nicht an die Regierung zurückgeben, so stimmt das nicht. Diejenigen, die die Gelder nicht zurückgeben, sind die Organisationen, die derzeit unter der Regierung arbeiten. Auf dieses Problem habe ich die Abgeordneten der Regierung kürzlich selbst hingewiesen. Ich habe dies wiederholt und mehrmals angesprochen. Es sind die staatlichen Unternehmen, die mit dem Ausland Geschäfte machen, die ihre Dollars nicht an die Zentralbank zurückgeben. Das hat also nichts mit dem Privatsektor zu tun. Natürlich hat der private Sektor seine eigenen Probleme. Er muss beaufsichtigt werden, man muss ihm also stets Aufmerksamkeit und Beachtung zollen. Diese Dinge sind notwendig, daran gibt es keinen Zweifel.

Was das Wirtschaftstreffen der Vorsitzenden der Exekutivorgane angeht, so ist dies zunächst einmal keine Angelegenheit für die Ewigkeit. Es ist etwas Vorübergehendes. Zweitens ist das Treffen für besondere Zwecke gedacht. Vier der Themen habe ich ihnen bereits mitgeteilt. Zum einen geht es um den Haushalt – die Aufstellung des Haushalts und die Reform der Haushaltsstruktur, denn eines unserer größten Probleme ist die Haushaltsstruktur. Und dann gab es noch drei weitere Themen. Das war der Zweck dieses Treffens. Natürlich haben sich die Dinge nicht so entwickelt, wie sie sich hätten entwickeln sollen, aber es ist keine Lösung, die Dinge einfach komplett abzuschalten. Die Lösung besteht darin, die Aufgaben zu verfolgen, bis sie abgeschlossen sind. Es gibt einige Fragen, die aufgrund mangelnder Einigkeit zwischen hochrangigen Abgeordneten ein Problem darstellen. Wie können wir diese also lösen? Die Lösung besteht darin, dass Sie sich zusammensetzen, die Dinge diskutieren, eine einheitliche Entscheidung treffen und Maßnahmen ergreifen. Aus diesem Grund wurde ein Rat gebildet.

In jedem Fall hoffe ich, dass, so Gott will, das, was Sie fordern und was Sie sagen – ich weiß, dass es aus Ihrem Herzen kommt und dass Sie von Ihrem Gesagten überzeugt sind –, Gott mir den Erfolg gewähren möge, dass ich in der Lage bin, das auszuführen, wofür ich verantwortlich bin, und, so Gott will, mögen die Abgeordneten und Beauftragten das vollenden, wofür sie verantwortlich sind. Die in den heutigen Redebeiträgen verwendete Literatur war ausgezeichnet. Sie war wirklich bemerkenswert und gut durchdacht. Ich betone, dass es darauf ankommt, die Dinge mit angemessenen Worten auszudrücken. Das hat Auswirkungen.

Der Monat Ramadan ist der Frühling der Spiritualität und der Anbetung, und er neigt sich dem Ende zu. Aber, so Gott will, habt ihr noch viele weitere Monate Ramadan vor euch. Ihr jungen Leute habt noch Dutzende von Ramadan-Monaten vor euch. Ihr solltet sie wirklich nutzen. Sie sind ein Frühling der Spiritualität, ein Frühling der Anbetung. Ebenso ist die Jugend selbst auch ein Frühling, es ist der Frühling des Lebens. So hat ein junger Mensch im Monat Ramadan eine zusätzliche Frühlingszeit – einen Frühling im Frühling. Machen Sie sich das zunutze. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was Sie aus der Qadr-Nacht gewinnen können, und dem, was jemand in meinem Alter gewinnen kann. Sie können viel mehr davon profitieren. Behüten Sie es also.

Diese wunderbare Verbindung, das heißt das Zusammentreffen zweier Quellen, wurde auch an anderer Stelle beobachtet, nämlich während der Heiligen Verteidigung, als die beiden Möglichkeiten der Erhöhung und des Aufstiegs nebeneinander bestanden. An der Front der Verteidigung anwesend zu sein bedeutet, an einer Front zu stehen, an der man sein Leben hingibt. Es bedeutet, dass die Person, die dorthin geht, normalerweise bereit ist, ihr Leben oder ihre Gesundheit zu opfern. Das ist wirklich ein großes Opfer. Wer sich auf dieses Opfer einlässt, wird durch das Schlachtfeld erhöht und erlangt einen spirituellen Gipfel. 

Diese Menschen, die von uns gegangen sind – vor allem diese Jugendlichen – waren anders. Die jungen Männer, die das Schlachtfeld betraten, ihre Bewegung und ihr Wachstum waren so, dass eine Person wie der verstorbene großherzige Imam Chomeini (r.), der viele Jahre spiritueller Reisen und Mystik erlebt hatte, sie beneidete. Ich weiß nicht, ob Sie die Biografien der Märtyrer gelesen haben. Ich lese sie und vergieße Tränen, und ich profitiere von ihnen. Ich profitiere wirklich von ihnen. Ich denke, eines der Dinge, die Sie tun sollten, ist, die Biografien dieser lieben Märtyrer zu lesen, besonders von denjenigen von ihnen, die sehr spirituell waren. Sie haben von dieser Spiritualität Gebrauch gemacht. Ich glaube, Sie sollten den Monat Ramadan nutzen. Jetzt sind es nur noch zwei oder drei Tage, aber, so Gott will, haben Sie in der Zukunft noch viele Jahre vor sich. Bereiten Sie sich ab jetzt schon auf den nächsten Monat Ramadan vor.

Ich habe diese Empfehlung bei zahlreichen Gelegenheiten ausgesprochen, und dankenswerterweise habe ich gesehen, dass einige unserer Freunde, die hier heute gesprochen haben, dies wiederholt haben – was ich voll und ganz befürworte – und zwar, dass die Studentengemeinschaft und die Studentenvereinigungen eine solide, grundlegende Grunddenkweise und ein Grundverständnis schaffen müssen. Das ist etwas, was sie definitiv brauchen. Das war schon immer meine Empfehlung, und ich möchte das noch einmal betonen. Wenn die Wissensbasis eines jungen Menschen, insbesondere eines jungen Studenten, solide ist, wird er sicher sein, seine Schritte werden fest sein, und er wird in seiner Bewegung beharrlich bleiben. Es wird keine Ermüdung mehr geben. Die Gewissheit im Herzen lässt den Glauben wachsen, und der Glaube selbst bringt Gewissheit. Zuversicht und Gelassenheit im Herzen stärken den Glauben: 

هُوَ الَّذِي أَنزَلَ السَّكِينَةَ فِي قُلُوبِ الْمُؤْمِنِينَ لِيَزْدَادُوا إِيمَانًا مَّعَ إِيمَانِهِمْ

„Er ist es, der die Ruhe spendende Gegenwart in die Herzen der Gläubigen herabgesandt hat, dass sie in ihrem Glauben noch an Glauben zunehmen.“ [Heiliger Quran, 48:4]. Sie waren bereits gläubig, aber wenn der allmächtige Gott ihnen diese Ruhe im Herzen schenkt, weil sie auf geistige und göttliche Wahrheiten vertrauen, so wächst dieser Glaube.

Was ist nun dieses Grundverständnis? Im Islam gibt es dafür persönliche, emotionale, soziale, politische und internationale Betrachtungsweisen. Sie alle sind im Islam vorhanden. Das Thema Freiheit, über das im Islam gesprochen wurde, ist eine der Grundlagen, wenn es um eine Wissens-Basis geht. Das Thema der Gerechtigkeit ist eine der wichtigsten Angelegenheiten für ein Grundverständnis. Diese Fragen müssen gelöst werden. Unsere jungen Universitätsstudenten sollten über diese Dinge nachdenken. Sie müssen daran arbeiten, bis sie Tiefe erlangen. Sie müssen Bücher lesen. Lesen Sie Nahdsch-ul-Balagha. Denken Sie über den Quran nach, wenn er rezitiert wird.

Betrachten wir nun die Gerechtigkeit als ein Beispiel. Natürlich ist ein wichtiges Beispiel für Gerechtigkeit die Beseitigung wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheiten und dergleichen, aber das ist nicht das Einzige. Das gehört zu den Hauptmerkmalen. Gerechtigkeit erst einmal beginnt mit unserem persönlichen Urteilsvermögen. Gerechtigkeit beginnt mit unseren persönlichen Handlungen, unseren Worten und unseren Urteilen über andere Menschen und über die Arbeit, 

وَلَا يَجْرِمَنَّكُمْ شَنَآنُ قَوْمٍ عَلَىٰ أَلَّا تَعْدِلُوا ۚ اعْدِلُوا

„Und der Hass gegen bestimmte Leute soll euch nicht dazu verleiten, nicht gerecht zu sein. Seid gerecht […]“ [Heiliger Quran, 5:8]. Selbst wenn wir mit jemandem nicht einverstanden sind, wenn wir eine Feindschaft gegen ihn empfinden oder wenn wir nicht auf dieselbe Weise denken, sollten wir ihm gegenüber nicht ungerecht werden. Das Tragischste, was passieren kann, ist, wenn mich ein Abstreiter am Tag des Jüngsten Gerichts am Kragen packt und sagt: „Herr, du hast mich an diesem und jenem Ort unterdrückt.“ Es gibt wirklich nichts Schwierigeres als das. Oder wenn einer von Gottes Feinden ein Recht auf mich hat und mich am Jüngsten Tag am Kragen packt und mir sagt, dass ich ihm Unrecht getan habe. So ist das mit der Gerechtigkeit. Was die internationale Gerechtigkeit angeht, so ist der Kampf gegen die arroganten Mächte, den ich immer wieder betone, eines der wichtigsten Beispiele für Gerechtigkeit. Manche Menschen suchen nach Gerechtigkeit, glauben aber nicht, dass der Kampf gegen die arroganten Mächte, die USA und den Zionismus auch ein Beispiel für die Suche nach Gerechtigkeit ist. Aber sie sind es! So ist es nun einmal.

Was die Freiheit betrifft: Freiheit ist sehr wichtig. Der wichtigste Teil der Theorie der Freiheit im Islam ist die Freiheit von diesem Materiegerüst. Die materialistische Sichtweise besagt, dass man eines Tages geboren wird, ein paar Jahre lebt und dann aufhört zu existieren. Demnach sind wir alle erloschen. Sie werden Ihnen in diesem materiellen Käfig einige Arten von Freiheit geben, wie die Freiheit der Lust, die Freiheit des Zorns und die Freiheit zur Unterdrückung – diese Arten von Freiheit. Aber das ist keine Freiheit. Die Freiheit des Islam ist Freiheit. Der Islam schränkt uns nicht in den Rahmen des Materialismus ein. „Ihr wurdet geschaffen, um zu bleiben, nicht um zu vergehen“. Wir werden nicht aufhören zu existieren.

Wie [der persische Dichter] Rumi sagt:

„Die Zeit ist gekommen, zu versterben und den Strom zu überbrücken

Alles Geschaffene wird vergehen, außer Seinem Antlitz.“

Sterben ist nicht das Ende. Sterben ist der Beginn eines neuen Abschnitts, dem Hauptabschnitt. Wenn Sie es so betrachten, können Sie sich erheben, und Ihre Bewegung, Ihr Fortschritt und Ihre Transzendenz werden nicht mehr begrenzt sein. Das ist Freiheit. Alle Freiheiten im Leben, einschließlich der persönlichen Freiheit, der Meinungsfreiheit, der Befreiung aus der Gefangenschaft der Bewegungslosigkeit, der Befreiung aus der Gefangenschaft der Stagnation, der Lethargie, aller Arten von Rückständigkeit, bedeutungsloser Vorurteile und der Befreiung aus der Gefangenschaft der Supermächte und Diktatoren, sind alle das Ergebnis der Grundlagen der islamischen Freiheit. Darüber muss man nachdenken und daran arbeiten. Die Lösung besteht nicht darin, dass ich zu Ihnen komme und etwa eine halbe Stunde lang über diese Dinge spreche. Sie müssen selbst an diesen Dingen arbeiten. Sie müssen nachdenken. Sie müssen Bücher lesen.

Oder denken Sie an das Konzept des „Wartens auf das Wiedererscheinen von Imam Mahdi (a.)“. Dieses Warten auf den Erlöser ist eine der wichtigen Grundlagen unserer geistigen und religiösen Prinzipien. Das Warten auf den Erlöser bedeutet, dass alle Schwierigkeiten gelöst und beseitigt werden können. Das bedeutet nicht, dass man nur herumsitzen und warten soll. Vielmehr muss man wachsam sein. In der Geschichte des Propheten Moses (a.) wurde seiner Mutter gesagt: 

إِنَّا رَادُّوهُ إِلَيْكِ وَجَاعِلُوهُ مِنَ الْمُرْسَلِينَ

„Wir werden ihn dir zurückbringen und ihn zu einem der Gesandten machen“ [Heiliger Quran, 28:7]. Wir werden dieses Kind zu euch zurückbringen, es zu einem der Gesandten machen, und es wird euch retten. Dies stärkte die Israeliten. Die Israeliten leisteten in Ägypten dem Pharao viele Jahre lang Widerstand. Natürlich haben sie später alles wieder kaputt gemacht, aber zunächst haben sie viele Jahre lang Widerstand geleistet. Es war eben dieser Widerstand, der Moses zu ihnen brachte. Er begann seine Bewegung, und sie folgten ihm. Das führte zur Vernichtung des Pharaos und der Pharaonen. Darum geht es bei der Erwartung des Wiedererscheinens des Erlösers. Das Erwarten des Wiedererscheinens bedeutet, die Beseitigung all der Mängel zu erwarten, die Sie gerade erwähnt haben. Es gibt noch zehnmal so viele Mängel, aber Sie haben sie nicht alle genannt. Das ist es, was die Erwartung des Wiedererscheinens bedeutet. Es bedeutet, vorbereitet zu sein, es bedeutet, dass man nachdenken muss, und es bedeutet, dass man sich nicht einbildet, in einer Sackgasse zu stehen. Die Vorstellung, dass man sich in einer Sackgasse befindet, ist eine sehr schlechte Sache. Das ist die Bedeutung hinter dem „Warten auf das Wiedererscheinen von Imam Mahdi“. Sie müssen diese Dinge im Hinterkopf behalten.

Natürlich hat der allmächtige Gott im Quran wiederholt gesagt: 

كَتَبَ اللَّهُ لَأَغْلِبَنَّ أَنَا وَرُسُلِي

„Gott hat vorgeschrieben: Siegen werde Ich, Ich und meine Gesandten.“ [Heiliger Quran, 58:21]. „Gott hat vorgeschrieben“ bedeutet, dass es in Gottes Gesetz festgeschrieben ist, dass der Weg der Propheten die Oberhand behalten wird. Darüber gibt es keinen Raum für Diskussionen.

 إِنَّ اللَّهَ يُدَافِعُ عَنِ الَّذِينَ آمَنُوا

„Gott verteidigt diejenigen, die glauben“ [Heiliger Quran, 22:38]. Gott wird die Gläubigen verteidigen. Daran gibt es keinen Zweifel. 

وَنُرِيدُ أَن نَّمُنَّ عَلَى الَّذِينَ اسْتُضْعِفُوا فِي الْأَرْضِ وَنَجْعَلَهُمْ أَئِمَّةً

„Wir aber wollten denen, die im Land wie Schwache behandelt wurden, eine Wohltat erweisen und sie zu Imamen machen“ [Heiliger Quran, 28:5]. Daran besteht kein Zweifel. Es ist das Versprechen des allmächtigen Gottes. Wir haben diese Realitäten selbst gesehen. Es gab eine Zeit, in der wir diese Dinge aus dem Quran, Nahdsch ul-Balagha und Sahifat us-Sadschadiyya zitierten, aber nun haben wir sie durch unser eigenes Leben selbst gesehen.

Ihr seid alle noch sehr jung. So Gott will, werdet ihr, wenn ihr noch zehn oder zwanzig Jahre älter seid als ich momentan, viele Dinge sehen. Ich, in diesem Alter, habe dies selbst gesehen. Ich habe den Sieg der Revolution miterlebt. Es war ein Sieg der Wahrheit über die Lüge. Niemand dachte oder konnte sich vorstellen, dass dies gelingen könnte. Der verstorbene Herr Taleghani erzählte mir einmal: „An dem Tag, als Imam [Chomeini] sagte: ‚Der Schah muss gehen‘, dachte ich [Taleghani]: ‚Wovon redet er?‘“. Nun, [Mahmoud] Taleghani war kein gewöhnlicher Mensch. Solch jemand wie der verstorbene Ayatollah Taleghani, ein gefestigter Kämpfer mit so einer großartigen Lebensgeschichte, war in dieser Hinsicht nicht optimistisch. Aber es geschah. Die Revolution war siegreich. „Siegen werde Ich, Ich und meine Gesandten“.

Oder der aufgezwungene Krieg [Iran-Irak Krieg]. Sie waren damals nicht dabei. Sie haben es nicht gesehen. Der aufgezwungene Krieg war ein seltsames Ereignis. Alle waren gegen uns – die USA waren gegen uns, die Sowjetunion war gegen uns, die NATO war gegen uns, die muslimischen Länder waren gegen uns, unser Nachbar, die Türkei, war gegen uns – alle. Aber wir waren dennoch siegreich. In einem solchen Krieg, in dem alle gegen uns waren, waren wir siegreich. Unsere Erfahrung zeigt uns also dasselbe.

Darum geht es bei der Erwartung des Wiedererscheinens des Erlösers. Das Warten auf die Wiederkunft bedeutet nicht, dass wir nur herumsitzen und darauf warten sollen, dass Gott Imam Mahdi (a.) zu uns schickt. Dennoch ist das Gebet für seine Wiedererscheinung etwas Verpflichtendes, das wir tun müssen. Wir müssen beten. Wir müssen es wollen. Wir müssen es anstreben. Aber das ist nicht genug. Auf das Wiedererscheinen zu warten bedeutet, dass wir, wann immer es ein Problem in den Dingen gibt, die wir tun, überzeugt sein müssen, dass die Zeit des Wiedererscheinens, auf die wir warten, kommen wird. Der Mensch muss diese Erwartung haben. Natürlich gibt es bestimmte notwendige Bedingungen. Wir müssen uns anstrengen. Auf den Erlöser zu warten bedeutet, dass man, wenn man Brot essen will, zuerst zum Bäcker gehen und das Brot kaufen muss. Das Brot wird nicht zu Ihnen kommen, wenn Sie nur zu Hause sitzen und darauf warten. Damit das Wiedererscheinen eintritt, muss man etwas tun. Dies sind die Prinzipien, die Arbeit erfordern. Es gibt viele solcher Prinzipien. Oder es gibt das Prinzip des Monotheismus. Ein anderer Herrscher als Gott ist verboten. Monotheismus bedeutet die Verneinung der Herrschaft eines anderen als Gott, und es gibt zahlreiche weitere ähnliche Beispiele. Ihre Vereinigungen müssen sich insbesondere mit diesen Grundsätzen befassen. Und konzentrieren Sie sich nicht auf einen kleinen, begrenzten Punkt. Erweitern Sie Ihren Blickwinkel. Betrachten Sie alle Aspekte.

Meiner Meinung nach war es gut, dass Sie die Namen des verstorbenen Märtyrers Motahari, des Märtyrers Beheschti, des verstorbenen Misbah Yazdi und anderer wie sie erwähnt haben. Ihre Bücher sind gut, und die Erfahrungen, die unsere Jugend gemacht hat, sind ebenfalls gut. Nehmen wir zum Beispiel an, dass ein junger Basidschi in der Nähe von Teheran, wie beispielsweise der Märtyrer Mostafa Sadrzadeh, aktiv ist und sich bemüht. Über ihn sind einige Bücher geschrieben worden, die ich gelesen habe. In diesen Büchern sieht man, wie sehr er sich bemüht hat, hart zu arbeiten und voranzukommen. Wir sollten diese Dinge sehen und uns weiterentwickeln. Das war der erste Aspekt, den ich ansprechen wollte.

Nun möchte ich ein paar Dinge über Universitätsstudenten sagen. Der erste Aspekt hierzu ist folgender und, sie müssen wissen, dass dies meine eindeutige Meinung ist. Die studentischen Aktivitäten sind, wie die Studenten selbst, eine große Chance für das Land. Einige Menschen fühlen sich vielleicht durch einige der studentischen Aktivitäten oder durch generell jede Art von Aktivität – eben auch durch gesunde Aktivitäten – bedroht. Später werde ich über einige der Probleme mit dieser Gruppe sprechen. Sie liegen aber jedenfalls im Irrtum. Studentische Aktivitäten sind eine Chance für das Land. Die Forderungen der Studenten sind eine Chance. Die Sprache der Studenten ist eine Chance. Das Verantwortungsgefühl, das die Studenten in Bezug auf die Ereignisse in ihrem Land empfinden, ist eine Chance. Die Tatsache, dass Sie sich die Mühe machen, mit Eifer und Begeisterung hierherzukommen, und dass Sie diese und jene Probleme hier vortragen und erklären, ist eine Chance für das Land. Das ist etwas Wertvolles für das Land. Der Enthusiasmus, mit dem die Studentengemeinschaft und die jungen Studenten die Probleme lösen, ist eine Chance. Die aufsehenerregende Präsenz von Studenten bei verschiedenen Veranstaltungen, sei es bei Naturereignissen oder bei politischen Ereignissen wie dem Marsch zum Quds-Tag, dem Marsch am 22. Bahman und dergleichen sind allesamt große Chancen. Die Meinungen, die zu politischen Angelegenheiten, wirtschaftlichen Fragen und einigen Entscheidungen geäußert werden, sind Möglichkeiten. Diese Meinungen sind Gelegenheiten. Ich sage nicht, dass die geäußerten Meinungen richtig sind. Achten Sie aber auf Folgendes: Einige von ihnen mögen richtig sein, andere vielleicht nicht. Aber die Tat, seine Meinung zu äußern und über ein Problem nachzudenken, ist eine Chance für das Land. Natürlich kann es dabei aber auch zu Schäden kommen. Studentische Aktivitäten sollten nicht unter Abweichung leiden. Seien Sie vorsichtig. Natürlich fällt es jungen Menschen schwer zu glauben, dass ältere Menschen auch einmal jung waren. Aber auch wir haben die Jugendzeit erlebt und wissen, wie es ist, jung zu sein.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man in jungen Jahren Fehler und Irrtümer macht, ist hoch. Verschiedene Dinge passieren. Seien Sie vorsichtig. Wir müssen die Abweichungen bei studentischen Aktivitäten überwinden. Wir müssen ein gesundes Umfeld schaffen.

Schaffen Sie keine Bipolaritäten. Studentische Aktivitäten sollten weder die Studentengemeinschaft noch das Land polarisieren. Dies ist eine der wichtigsten Angelegenheiten. Der Feind will nämlich eben genau diese Art der Polarisierung.

Studentische Aktivitäten sollten realistisch sein. Sie kommen zum Beispiel hierher und geben eine Empfehlung ab. Diese Empfehlung braucht aber vielleicht viel Zeit oder ist teuer. Es ist vielleicht sogar gar nicht möglich, die Kosten dafür zu tragen. Vielleicht ist die Idee auch nicht umsetzbar. Diese Dinge müssen Sie also berücksichtigen. Die Aktivitäten und Forderungen der Studenten müssen also realistisch sein.

Diese Empfehlungen sollten so weit wie möglich mit der Präsentation einer wissenschaftlichen, praktischen Lösung einhergehen. Eine wissenschaftliche Lösung bedeutet zunächst einmal, dass sie akademisch und gut durchdacht sein sollte. Zweitens, wenn wir von einer praktischen Lösung sprechen, bedeutet dies, dass sie nicht nur auf dem Papier stehen sollte. Sie sollte etwas sein, das man auch umsetzen kann. Wenn einer von Ihnen in das Feld der Umsetzung eintritt, wird sich seine Meinung gegenüber seiner jetzigen ändern. Nun haben einige von Ihnen einige Wünsche geäußert. Sie haben gefragt, warum einige die Jugend nicht mit einbeziehen. Natürlich müssen sie das tun. Aber Ihre Meinung wird sich dann ändern, denn Sie werden die Realitäten, die Probleme, die Schwierigkeiten und die damit verbundene Arbeit sehen.

Jemand wandte sich einmal an Imam [Chomeini] während seines gesegneten Lebens. Sie beschwerten sich bei ihm über die Regierung. Imam Chomeini hörte sich an, was die Person zu sagen hatte – wie er uns erzählte – und als Antwort sagte er nur eine Sache. Er sagte: „Herr, es ist schwierig, das Land zu regieren.“ Es ist wirklich schwierig. Man muss den Menschen zuhören. Worüber reden die Menschen? Nun, nicht alle Menschen haben zu jedem einzelnen Thema etwas zu sagen. Außerdem sind ihre Meinungen nicht alle gleich. Wir müssen also nachdenken und diese Dinge studieren. Es gibt einen Mechanismus für die Worte der Menschen. Das, was die Menschen sagen, ist das, was wir jetzt sehen. Das heißt, sie wählen jemanden zu ihrem Präsidenten – das sind die Worte des Volkes. Sie wählen einige Personen zu Vertretern im Parlament. Das sind die Worte des Volkes. So wissen wir, was das Volk will.

Einer der hier anwesenden Brüder sprach über Volksabstimmungen. Er sagte, wenn wir von Anfang an über alle auftauchenden Fragen, Referenden abgehalten hätten, gäbe es jetzt nicht so eine Sensibilität für das Thema der Referenden. Wo auf der Welt macht man das? Kann man über alle Fragen des Landes mit einem Referendum abstimmen lassen? Haben alle Menschen, die an einem Referendum teilnehmen sollen und werden, die Fähigkeit, alle diese Fragen zu analysieren? Wie kann man so etwas sagen? Wie kann man ein Referendum über ein Thema abhalten, bei dem Propaganda eingesetzt werden kann oder das Thema selbst aus allen möglichen verschiedenen Blickwinkeln heraus diskutiert werden kann? Sie verwickeln ein Land sechs Monate lang in Debatten, Argumente, Diskussionen und Polarisierungen, um ein Referendum über ein Thema abzuhalten. Sollten wir zu allen Themen Referenden abhalten? Daran kann man nicht einfach so vorbeigehen.

Ein Problem ist das übereilte Handeln. Man sollte nicht überstürzt handeln. Die Rede eines Studenten sollte nicht nur dazu dienen, Probleme ausfindig zu machen. Ich sage nicht, dass man nicht über die Probleme sprechen sollte, die es gibt, aber man sollte nicht nur über die Probleme sprechen. Es gibt gute, glänzende Seiten des Landes. Die Studenten sollten auch diese erwähnen. Sie sollten beides erwähnen. Sie sollten also nicht nur als Verbreiter der Mängel und Probleme auftreten. Sie sollten nicht aufbrausend sein oder die Dinge oberflächlich betrachten. Sie sollten ein lokales Problem nicht nationalisieren. Manchmal gibt es zum Beispiel einen Vorfall in einer Ecke des Landes, aber irgendeine Studentenorganisation macht daraus ein nationales Problem. Das ist falsch. Es ist schädlich für das Land. Es ist weder eine Lösung für das Problem noch eine Reaktion darauf. Es schadet dem Land, ein lokales Problem zu einem nationalen Problem zu machen.

Die Absicht eines Studenten sollte nicht sein, Ruhm zu erlangen. Ich betone dies. Weder ein einzelner Student noch eine Studentenvereinigung sollte etwas sagen, nur um gesehen zu werden. Das nimmt den Dingen, die man tut und über die man spricht, ihren Segen. Es wird die Wirkung dessen, was man sagt, minimieren. Und natürlich ist es auch schädlich.

Studenten sollten nicht im Internet ertrinken. Das Internet ist zugänglich in diesem Land, trotz all der Dinge, die hier und da gesagt werden. Es gibt soziale Medien und es gibt das Internet. Manche Leute sitzen nun herum und warten darauf, mit Analysen, Nachrichten und Inhalten aus dem Internet überflutet zu werden. Das ist aber falsch. Sie müssen die Kontrolle über die sozialen Medien ergreifen. Sie sollten diejenigen sein, die diese Medien lenken, nicht umgekehrt. Ihre Gedanken, Nachrichten und Analysen sollten im Internet veröffentlicht werden. Das sind Dinge, die die studentischen Aktivitäten belasten. Manchmal fragen uns gläubige, treue Studenten, was ihre Pflicht ist. Manchmal schreiben sie mir, und manchmal kommen sie in unser Büro und sprechen mit unseren Freunden dort. Man spürt ihre Sorge und ihre Bereitschaft, etwas zu tun. Eine ihrer wichtigen Aufgaben ist es, wichtige studentische Aktivitäten, die eine große Chance und etwas Wertvolles für das Land sind, von Unreinheiten zu befreien.

Insgesamt, möchte ich Ihre Fragen jetzt nicht mit den Dingen beantworten, die ich sage. Ich meine, das ist nicht das, was ich jetzt zu tun versuche. Ich kann das in dieser begrenzten Zeit nämlich nicht tun. Ich möchte aber, dass Sie eine Grundlage für Ihre Bewegung haben. Organisieren Sie Ihre Bewegung, indem Sie auf die langen Horizonte schauen, die vor Ihnen liegen. Suchen Sie den Fortschritt. Die besten Jugendlichen in unserem Land sind vor allem unsere Universitätsstudenten, und iIhr gottesehrfürchtigen Studenten wollt vorankommen. Ich möchte, dass dieses Ziel erreicht wird. Schaut auf den fernen Horizont.

Sie fragen mich: „Was ist Ihrer Meinung nach die Aufgabe eines idealen, eifrigen Studenten, der an die Zukunft denkt?“ Dies ist meine Antwort: Als Erstes muss er eine Veränderung im Denken und in der Realität seiner Gesellschaft herbeiführen, und dann muss er eine Veränderung im Denken und in der Realität der Welt herbeiführen. Überrascht es Sie, dass ein Student die Realität der Welt verändern kann? Das ist überhaupt nicht überraschend.

Heute seid Ihr Studenten. Aber morgen werden die Studenten von heute zu Direktoren in der Politik, und sie werden einen wichtigen Teil des Landes regieren. Die heutigen Beamten des Landes waren früher Studenten wie Ihr, und jetzt sind sie damit beschäftigt, die Angelegenheiten des Landes zu regeln. Sie sind damit beschäftigt, die Politik, die Wirtschaft und die Diplomatie des Landes zu verwalten. Der Student von heute ist der Philosoph von morgen; er oder sie ist der Forscher von morgen. Der Student von heute ist derjenige, der morgen in den Bereichen Kultur und Medien tätig sein wird. Der Student von heute ist die Führungspersönlichkeit von morgen, ein Vordenker und ein einflussreicher Bestandteil des Landes. Man bleibt nicht ewig jung und ist nicht ewig Student. Heute können Sie den Boden so vorbereiten, dass Sie morgen, wenn Sie eine der von mir genannten Rollen einnehmen, im wahrsten Sinne des Wortes etwas bewirken können. Sie können sowohl das Denken als auch die Realität in Ihrer Gesellschaft verändern.

Heute sagen das alle. Ich habe es gesagt, und andere sagen es auch. Die Welt befindet sich in einem Wandel. Wer schafft diesen Wandel? Vordenker, Menschen, die aktiv sind, und diejenigen, die an großen Projekten beteiligt sind, sind diejenigen, die diesen Wandel bewirken. Sie alle befinden sich unter ihnen. Heute sind Sie Studenten. Morgen werden Sie diejenigen sein, die Veränderungen herbeiführen können. Deshalb erwarte ich von Ihnen, dass Sie auf diese Weise in die Zukunft blicken.

Natürlich ist die Person, die morgen den Unterschied ausmachen kann, nicht unbedingt ein gottesehrfürchtiger, herausragender, treuer Gläubiger. Manchmal weichen manche Menschen ab. Sie sollten versuchen, Abweichungen zu vermeiden. Sie müssen versuchen, sich auf dem geraden Weg Gottes zu bewegen. Sie bewegen sich auf solch eine Art von „Morgen“ zu. Stärken Sie Ihr Fundament – Ihr intellektuelles Fundament, Ihr Glaubensfundament, Ihr Fundament der Vernunft – von heute an, damit Sie für diese Art von Morgen bereit sind. Mir scheint, dass es hier vier Aspekte gibt: Religion, Weisheit, Wissenschaft und Entschlossenheit. Diese vier Dinge sind notwendig. Religiöse Grundlagen, wissenschaftliche Grundlagen, intellektuelle Grundlagen und Grundlagen der Entschlossenheit – unerschütterliche Entschlossenheit, unerschütterliche Bestimmtheit. Sie müssen diese in sich selbst stärken. Wer in der Lage ist, in diesen Bereichen mehr an sich selbst zu arbeiten, wird in Zukunft einflussreicher sein. Einige werden den Gipfel erreichen. Einige werden vielleicht nicht den Gipfel erreichen, aber sie werden in gewissem Maße Einfluss ausüben. Es hängt alles davon ab, wie gut Sie sich vorbereitet haben. Das ist ein weiterer Punkt.

Ein weiterer Punkt betrifft die Studentengruppen. Wenn wir über Studenten sprechen, bringt das Wort „Student“ eine Kette von Eigenschaften vor unser inneres Auge. Wenn wir „Student“ sagen, so denken wir an Wissensdurst, an Jugend und Aktivität, an Dynamik, Kreativität und Erfindungsreichtum, an humanitäre Gefühle wie den Kampf gegen Verderbnis und Ungerechtigkeit und dergleichen mehr. Ich glaube, dass vor allem die intellektuelle Grundlage der wichtigste Faktor ist, den ich bereits erwähnt habe. Sie sollten Ihr intellektuelles Fundament stärken und ausbauen.

Wie Sie sehen, sage ich nicht, dass Sie andere Pläne beiseite schieben und sich nur auf das Denken und Studieren konzentrieren sollen. Diese Dinge können gleichzeitig getan werden. Studieren, nachdenken und sich selbst verbessern, während man gleichzeitig arbeitet, hat eine viel höhere Erfolgschance, um voranzukommen, als wenn man einfach nur dasitzt, alle Pläne aufgibt und alle studentischen Aktivitäten absagt, nur um ein paar gute Bücher zu lesen. Bleiben Sie in Verbindung mit religiösen Quellen und stehen Sie in Kontakt mit vertrauenswürdigen, tiefgründigen Denkern. Wir haben heute viele gute Leute unter unseren Intellektuellen und Geistlichen.

Etwas anderes, was ich mir gemerkt habe, ist, dass wir über die Pläne und Strategien des Feindes auf dem Laufenden sein müssen. Wir alle müssen auf dem Laufenden sein. Es gibt einige Leute, die frustriert sind, wenn ich das Wort „Feind“ sage. Sie sagen, dass wir alles auf die ausländischen Feinde schieben! Sie denken, wenn wir sagen: „Wir haben Feinde“, versuchen wir, unsere eigenen Fehler und Schwächen zu leugnen. Das ist aber nicht der Fall. Diese Probleme gibt es; gut. Aber der Feind darf nicht vergessen werden. Wir haben Feinde, ob wir es wollen oder nicht. Ob wir es wissen oder nicht, unsere Feinde existieren, und sie arbeiten hart. Sie sind ständig am arbeiten.

Sie geben Geld aus, stellen Einrichtungen zur Verfügung und arbeiten gegen die Front der Wahrheit. Selbst dann, wenn wir nachlässig sind, vernachlässigen sie uns nicht. Der Befehlshaber der Gläubigen (a.) hat in Nahdsch ul-Balagha gesagt: „Wahrlich, der Kämpfer muss wachsam sein, und wer schläft, dessen Gegner schläft nicht“ [Nahdsch ul-Balagha, 62. Brief]. Wenn du im Schützengraben einschläfst, heißt das nicht, dass dein Feind auch eingeschlafen ist. Er kann durchaus wach sein, während du schläfst. Der Feind existiert also und wir können das nicht leugnen.

Die Strategie des Feindes besteht darin, dass wir uns selbst gegenüber pessimistisch werden. Nun hat einer der Brüder hier über das Thema Hoffnung gesprochen. Es war ein guter Vortrag, und ich lehne nicht ab, was gesagt wurde, aber ich stimme nicht zu, dass die Verzweiflung hauptsächlich auf innere Ursachen zurückzuführen ist. Ja, es gibt definitiv innere Probleme. Wir kennen diese Probleme. Aber diese Probleme entmutigen einen motivierten, jungen Studenten nicht. Ein motivierter, junger Student wird durch andere Dinge enttäuscht. Ein Professor oder zum Beispiel eine Person, die sich dem Land nicht verpflichtet fühlt, spricht beispielsweise mit diesem jungen Menschen unter vier Augen – und natürlich geschieht das Gleiche auch auf andere Weise und in einem kollektiven, breiteren Sinne – und sagt ihm: „Mit welcher Hoffnung studierst du eigentlich hier? Hör doch einfach auf und geh. Welche Hoffnung hast du denn?“ Sie sagen Euch, die Ihr jung und widerstandsfähig seid: „Welche Hoffnung habt ihr bei diesem hohen Dollarpreis und dieser hohen Inflationsrate im Laufe der Jahre? Worauf kannst du hoffen, dass du hier noch studierst?“ So kommt Verzweiflung ins Spiel. Das wird Auswirkungen haben. Für einen gläubigen, widerstandsfähigen, sachkundigen, intelligenten jungen Menschen ist die Antwort natürlich klar und deutlich: „Ja, es gibt Probleme. Ich studiere aber in meinem Land, weil ich vorhabe, jahrzehntelang in diesem Land zu leben, und meine Kinder, meine Enkelkinder, meine Nachkommen und meine Landsleute werden noch hunderte von Jahren in diesem Land leben. Ich will die Probleme korrigieren. Ich lerne, um die Probleme zu lösen. Ich kämpfe, um die Probleme zu lösen.“ Das ist die Antwort des jungen Muslims, aber diese bestimmten Menschen tun eben solche Dinge und wirken sich negativ auf die Menschen aus. Er beeinflusst mehrere Menschen auf diese Art. Dies ist nur ein Beispiel.

Ein weiteres Beispiel für den Versuch, uns pessimistisch zu stimmen, ist die Existenz aller böswilligen Medien, die darauf bestehen, zu beweisen, dass sich die iranische Nation von religiösen Überzeugungen und revolutionären Gefühlen abgewandt hat. Sie beharren auf dieser Behauptung. Sie sagen das immer wieder, und sie haben hier einige Anhänger, die das Gleiche sagen. Sie wiederholen in den sozialen Medien, in Zeitungen und in verschiedenen Diskussionen, dass sich die Menschen von der Religion abgewandt haben. Einige wiederholen diese Sätze dann. Wenn ein Mensch nachlässig ist und nicht nachdenkt, wird er dies akzeptieren und daran glauben. Aber plötzlich sieht man, dass die Qadr-Nacht kommt, und die Versammlungen sind dieses Jahr viel energischer als letztes Jahr. Das Flehen zu Gott, das Weinen, das Flüchten zu Ihm sowie die Anwesenheit von jungen Menschen und ihre Tränen bei diesen Versammlungen waren stärker als im letzten Jahr. Der Quds-Tag kommt, und es ist mehr los als im letzten Jahr. Der 22. Bahman kommt, und die Menschenmenge ist doppelt so groß wie im letzten Jahr. Das bedeutet, dass das Gegenteil von dem, was sie sagen, wahr ist, aber sie verleiten andere zu falschen Denkweisen: 

مِن شَرِّ الْوَسْوَاسِ الْخَنَّاسِ الَّذِي يُوَسْوِسُ فِي صُدُورِ النَّاسِ‏ مِنَ الْجِنَّةِ وَالنَّاسِ

„Vor dem Unheil des Einflüsterers, des Heimtückischen, der da in die Brust der Menschen einflüstert, sei es einer von den Dschinn oder von den Menschen.“ [Heiliger Quran, 114:4–6]. Die Menschen, auf die hier Bezug genommen wird, sind diese Menschen. Sie verführen ständig andere.

Ein weiteres Beispiel: Stellen Sie sich vor, ein paar Investoren und Unternehmer verlassen mit ihrem Geld das Land und ziehen in ein anderes Land. Einige Leute sagen dann: „Seht ihr, warum habt ihr die Hoffnung, dass ihr hier irgendeine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben könnt? Die gehen doch alle weg!“ Nun, ja, wenn vier Leute weggehen, bleiben doch aber 40 andere und führen ihre Unternehmen weiter. Es werden Tausende von wissensbasierten Unternehmen gegründet, die unsere Jugend beschäftigen. Das ist die Realität in unserer Gesellschaft, aber die Feinde versuchen ihr Bestes, um allen die Hoffnung zu nehmen. Das ist die Strategie des Feindes. Denken Sie also daran, dass der Plan des Feindes heute darin besteht, uns dazu zu bringen, die Hoffnung in uns selbst zu verlieren. Sie wollen, dass wir die Hoffnung in uns selbst verlieren, dass wir die Hoffnung in die Regierung verlieren, dass wir die Hoffnung in das studentische Umfeld verlieren und dass wir die Hoffnung in unser Volk verlieren. Aber nein, das Land macht Fortschritte, und es macht gute Fortschritte.

Wir haben einige Schwachstellen. Von einigen von Ihnen könnte ich mehr erwarten und auch könnte ich mehr Einwände vorbringen. Manchmal ist es aber nicht nötig, Dinge öffentlich zu sagen, dennoch spreche ich und bringe manche dieser Einwände vor. Wir können sehen, dass wir Fortschritte machen. Gott sei Dank, macht das Land Fortschritte. Früher hatten wir nicht so viele religiöse, aktive, motivierte, kluge junge Menschen im Land, aber heute haben wir sie, Gott sei Dank. 

Ein weiterer Aspekt ist, dass unsere Feinde einen Groll gegen unsere Jugend hegen. Ich möchte, dass Sie das wissen. Ich möchte, dass unsere Jugend das weiß. Ich möchte, dass Sie und alle Jugendlichen in unserem Land dies beachten. Der Feind, die globale Arroganz und die zionistischen Kartelle, die Europa und Amerika kontrollieren, mögen die Beamten der Islamischen Republik definitiv nicht. Sie würden sie in Stücke reißen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Aber bei unserer Jugend sind sie noch schlimmer. Und warum? Weil die Beamten des Landes ohne die aktive Jugend und ihre Motivation nichts ausrichten könnten. Tatsache ist, dass die Jugend die Arbeit macht. Unsere Bewegung und unsere Entwicklungen verdanken wir unserer Jugend. Deshalb hegen sie einen Groll gegen unsere jungen Leute. Seit Beginn der Revolution und bis heute sind es die jungen Menschen, die in den verschiedenen Bereichen und Gebieten die größte Arbeit leisten, die Verantwortung übernehmen und Fortschritte machen. Ich sage das vor allem, damit die Verantwortlichen des Landes dies nicht vergessen, und Gott sei Dank, tun sie es nicht. Sie nutzen unsere Jugend, aber sie sollten sie noch mehr nutzen. Die Jugend im Iran hat in verschiedenen Bereichen gearbeitet.

Ich habe hier eine Anmerkung gemacht. Im Bereich der Regierungsverwaltung – als Regierungsbeamter – hatten wir junge Leute wie den Märtyrer Musa Kalantari und den Märtyrer Tondgooyan. Sie waren Minister, alle in jungen Jahren. Oder es gab Märtyrer Qandi und Märtyrer Abbaspour. Sie wurden alle zum Märtyrer. Sie waren alle jung – die, die ich hier erwähne. Ich werde noch ein paar andere erwähnen. Sie waren um die 20 oder 30 Jahre alt. Das heißt, sie waren zwischen 20 und 39 oder vielleicht 40 Jahre alt. Sie waren im Bereich der staatlichen Verwaltung tätig. 

Der verstorbene Musa Kalantari erzählte: „Ich saß beim Freitagsgebet in der zweiten oder dritten Reihe. Jemand saß neben mir. Märtyrer Abbaspour, der einer der Minister war und später den Märtyrertod starb, saß in der ersten Reihe. Die Person, die neben mir saß, zeigte plötzlich auf Märtyrer Abbaspour und sagte zu mir: ‚Schau, der Minister ist gekommen und sitzt in der Reihe für die Gemeinschftsgebete! Sieh nur, wo wir gelandet sind‘.“ Es war in den frühen Tagen der Revolution. Märtyrer Kalantari, der einen schönen türkischen Akzent hatte, drehte sich zu ihm um und sagte: „Lassen Sie mich Ihnen etwas sagen, was noch seltsamer ist. Ich gehöre auch zu den Ministern!“ Sie waren gute Minister. Sie waren gute Manager.

Im militärischen Bereich hatten wir Leute wie Märtyrer Hemmat, Märtyrer Charrazi, Märtyrer Babaei, Märtyrer Hassan Baqeri, Märtyrer Schiroudi, Märtyrer Ardestani und Märtyrer Sayyad Schirazi. Sayyad war natürlich älter, als er den Märtyrertod erlitt, aber er war in dem Alter, das ich erwähnt habe, als er im Krieg kämpfte. Diese Männer haben die Realität des Krieges verändert. Sie verwandelten ihn in eine Stärke der Islamischen Republik gegen alle Verbündeten des Reaktionismus und der Arroganz.

Auf dem Gebiet der Kunst und Literatur gab es Märtyrer [Morteza] Avini, den verstorbenen [Farajollah] Salahschoor und den verstorbenen [Nader] Talebzadeh. Natürlich waren sie schon älter, als sie starben, aber sie haben schon in jungen Jahren viel geleistet, und es gibt viele andere, die es ihnen gleich taten. Auf dem Gebiet der Wissenschaft und Forschung gab es den Märtyrer Tehrani Moghaddam, den verstorbenen Kazemi Aschtiani, den Märtyrer Madschid Schahriari, den Märtyrer Rezaeinedschad und den Märtyrer Ahmadi Roschan. Unsere Jugendlichen sind diese Menschen. Diese Kette hat sich bis heute fortgesetzt, bis in die heutige Zeit, in der Sie sich befinden. Es gab den Märtyrer Hodschadschi, Mostafa Sadrzadeh, Arman Aliverdi und Ruhollah Adschamian. Sie sind herausragende Persönlichkeiten. Sie sind wirklich herausragende Persönlichkeiten. Es gibt heute Tausende, Zehntausende, Hunderttausende von jungen, verantwortungsbewussten Iranern. Sie sind die treibende Kraft. Sie sind die treibende Kraft des Landes und der Bewegung der Regierung, jeder in einem anderen Bereich.

So sollte jeder Einzelne von Ihnen sein. Ich sage nicht, dass Sie jetzt zum Märtyrer werden sollen. Ich bete zu Gott, dass Sie nicht getötet werden. Natürlich ist es in Ordnung, wenn Sie im hohen Alter das Martyrium erlangen. Aber warten Sie, bis Sie 70 oder 80 Jahre alt sind, und werden Sie dann zum Märtyrer. Wir brauchen Sie jetzt, solange Sie noch jung sind. „Werde nicht zum Märtyrer, lebe wie ein Märtyrer.“ Leben Sie also wie diese Menschen und handeln so wie sie. Die bösen Mächte kämpfen sehr stark gegen diese Gruppe.

Meine lieben jungen Leute, folgt alle dem klaren Weg mit Entschlossenheit. Folgt dem klaren Weg der Revolution, des Islams, des Landes, des Systems und dergleichen mit Entschlossenheit. Unser Land braucht Euch. Ihr braucht Ideale. Eines der wenigen Dinge, die man auf diesem Weg wirklich braucht, ist Idealismus. Ihr braucht Hoffnung, ihr braucht Rationalität. Ihr braucht sie. Idealismus bedeutet, wie ich schon sagte, auf ferne Horizonte zu blicken. Ohne ihn ist keine Bewegung möglich. Idealismus ist die treibende Kraft der Bewegung. Hoffnung ist der Treibstoff für diesen Motor. Ohne Hoffnung wird sich dieser Motor nicht bewegen. Wenn es keine Hoffnung gibt, wird der Motor einfach weiter über Idealismus nachdenken. Und „Rationalität“ ist das Steuerrad für diesen Motor. Man muss vernünftig denken, klug handeln und voranschreiten.

Was die Universitäten betrifft, so habe ich viel über sie zu sagen. Sie haben auch über sie gesprochen, und was Sie gesagt haben, ist richtig. Die von Ihnen erwähnten Probleme existieren. Was ich sagen möchte, ist, dass das Fehlen eines wirklich umfassenden wissenschaftlichen Konzepts heute ein großes Manko an unseren Universitäten ist. Wir wissen nicht, auf welcher Grundlage die Verteilung der Studierenden auf die verschiedenen wissenschaftlichen Studiengänge erfolgt. Diese wissenschaftlichen Studiengänge sollten in Bereichen liegen, die das Land braucht, sie müssen dem Land nützen. Wie viele Studenten brauchen wir in einem bestimmten Bereich? Diese Fragen sollten bedacht werden und es muss daran gearbeitet werden. Ich möchte den verehrten Wissenschaftsminister – er ist wahrscheinlich hier unter uns – bitten, diese Angelegenheit weiterzuverfolgen. Das ist eine der wichtigen Aufgaben, die Sie erledigen müssen.

Es gibt einige Studienfächer, die im Iran gar nicht gebraucht werden. Es gibt auch keine Arbeitsplätze in diesen Bereichen. Was soll das Ganze also? Akademische Tätigkeiten oder bestimmte akademische Kurse sind kein Selbstzweck. Vielleicht haben wir jetzt gerade mehrere Hunderttausende von Absolventen, die eigentlich in der Lage wären, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten. Aber stattdessen bringen wir sie alle in das universitäre Umfeld, und nach einer Weile überlassen wir dem Land ein paar Hunderttausend wütende, anspruchsvolle, arbeitslose Menschen mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss. Lassen Sie uns darüber nachdenken, was wir brauchen, um dann entsprechend unserem Bedarf zu handeln. Wenn wir einen Hochschulabsolventen haben, der keinen Job hat, sollten Sie wissen, dass es ein Problem mit unserem Bildungssystem gibt. Wenn jemand ein Fachgebiet studiert, um seinem Land zu nützen, muss er auch einen Job haben. Wenn wir einen Absolventen haben, aber er hat keinen Job, dann ist es klar, dass die Immatrikulation dieses Studenten nicht systematisch auf der Grundlage korrekter Berechnungen erfolgt ist.

Nun, unsere Zeit ist um und es gibt noch viel zu sagen. Ich liebe Sie und bete für Sie.

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.