Imam Chamenei: Der Feind kann den Fortschritt der Islamischen Republik nicht aufhalten

Am 11. Juni 2023 hielt Imam Chamenei bei einem Treffen mit einer Reihe von Wissenschaftlern, Spezialisten, Experten und Beamten der iranischen Atomenergie-Industrie eine Rede. Noch vor der Rede wurde der Imam durch eine Ausstellung geführt, die die Erfolge und Fortschritte im Bereich der Atomenergie präsentierte. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

 

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

 

Seien Sie herzlich willkommen. Ich bin den Wissenschaftlern, Beamten und denjenigen, die in dieser Branche tätig sind, wirklich dankbar, dass sie dieses schöne Treffen und diese ausgezeichnete Ausstellung für uns heute organisiert und vorbereitet haben. Es war eine sehr gute Ausstellung. Durch sie zu gehen war sehr erfreulich, ermutigend und die Erfolge und Fortschritte sind wirklich vielversprechend. Nun werde ich über ein paar Aspekte sprechen, die ich vorbereitet habe.

Der erste Aspekt bezieht sich auf den Stellenwert der Atomindustrie. Sie, die hier Anwesenden, wissen natürlich um die Bedeutung dieser Industrie und sind mit ihr vertraut, aber viele Menschen wissen es nicht. Viele kennen die Bedeutung der Atomindustrie nicht, viele kennen die vielfältigen und umfangreichen Dimensionen dieser Industrie und die Auswirkungen, die sie auf das Leben der Menschen und auf die Entwicklung des Landes haben, nicht. Ich habe dies zur Kenntnis genommen und werde deshalb in meinen Ausführungen darauf eingehen. Ich habe den lieben Brüdern in dieser Ausstellung deswegen auch mehrmals gesagt, dass es ihre eigene Schuld ist, dass sie nicht mit den Menschen sprechen und ihnen nicht Bericht von ihren Aktivitäten erstatten. Sie sagen den Menschen nicht, wie diese Organisation Fortschritte macht und sich weiterentwickelt. Natürlich wissen und kennen Sie diese Entwicklungen und Fortschritte, aber die meisten Menschen eben nicht. Ich werde also kurz darüber sprechen.

Generell kann man sagen, dass dieser Industriezweig sowohl für den Fortschritt und die Fähigkeiten des Landes in technischen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und anderen Bereichen – die dem Land zur Ehre gereichen und das Leben der Menschen verbessern – als auch für sein globales und internationales politisches Gewicht für das Land sehr wichtig ist. Wenn man in dieser Branche in verschiedenen Bereichen Fortschritte macht, arbeitet und Probleme löst, dann verstehen das die Nachrichtendienste der Welt, viele Politiker der Welt und vielleicht auch einige Wissenschaftler und Gelehrte, und das ist eine Ehre für das Land. Daher sind Fortschritte in dieser Branche aus internationaler Sicht, aber auch im Hinblick auf ihr Gewicht, ihre Stellung und die damit verbundene nationale Ehre wichtig. Das waren zwei Aspekte hierzu.

 

Der dritte Aspekt betrifft den Geist des Selbstbewusstseins der Nation. Wie Sie sehen können, arbeiten verschiedene Propagandaapparate der Feinde hart daran, es so aussehen zu lassen, als hätte das Land keine Zukunft. Sie versuchen, die Jugend zu entmutigen – das kann man deutlich in den sozialen Medien, im Fernsehen und in ihren politischen Äußerungen sehen. Was Sie aber tun, ist das genaue Gegenteil von dem, was der Feind tut. Sie hauchen der Nation den Geist der Hoffnung und Zuversicht ein. Die Menschen, vor allem die Jugend und die Bildungselite erkennen, welche grundlegenden und wichtigen Bereiche sie entdecken, einnehmen und vorantreiben können.

 

Ich habe diese drei Aspekte erwähnt, um die Bedeutung der Atomindustrie zu verdeutlichen. In Anbetracht dieser Aspekte sollte jeder anerkennen, dass die Atomindustrie eine der grundlegendsten und wichtigsten Komponenten für die Glaubwürdigkeit, Stärke und Macht dieses Landes ist. Wer einen starken Iran will – wer den Iran liebt, wer die Islamische Republik liebt, wer die Nation liebt und will, dass dieses Land stark ist –, der sollte sich um die Bedeutung der wissenschaftlichen, forschenden und industriellen Anstrengungen, die hier stattfinden, kümmern und sie anerkennen.

Das ist genau der Grund, weshalb sich unsere Feinde so sehr auf unsere Kernenergie konzentrieren. Das ist der Grund, warum wir hier nun schon seit 20 Jahren mit Herausforderungen konfrontiert sind. Seit 20 Jahren stehen wir vor Herausforderungen im Bereich der Nuklearwissenschaften. Warum haben die Feinde all diese Hindernisse in den Weg gelegt? Warum beharren sie so stark auf diesem Thema? Sind wir die Einzigen auf der Welt, die im Bereich der Kernenergie arbeiten? Natürlich behaupten sie, dass sie Angst vor unserem Zugang zu Atomwaffen haben. Das ist eine Lüge, denn sie wissen ganz genau, dass wir nicht nach Atomwaffen streben. Die US-Geheimdienste haben bereits bei zahlreichen Gelegenheiten erklärt, dass der Iran überhaupt gar keine Atomwaffen anstrebt. Erst vor ein paar Monaten haben sie in zwei Fällen zugegeben, dass es gar keine Anzeichen dafür gibt, dass der Iran den Bau von Atomwaffen anstrebt. Damit haben sie Recht. Natürlich ist es aber auch nicht so, dass wir Angst vor ihnen haben und wegen ihnen und ihrem Willen den Bau nicht anstreben. Wir sind überzeugt davon, dass Atomwaffen zur Massenvernichtung eingesetzt werden. Wir sind gegen Massenvernichtung. Sie steht im Widerspruch zur Religion, und sie steht im Widerspruch zum Islam. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Atomwaffen, chemische Waffen oder irgendeine andere Art von Waffen handelt.

In den Kriegen, die zur Zeit des Propheten (s.), Imam Alis (a.) und in den frühen Tagen des Islams geführt wurden, gab es die Anweisung, darauf zu achten, den Menschen nicht den Zugang zum Wasser zu versperren. Damals war es vorher gängige Praxis im Krieg, der Gegenseite den Zugang zum Wasser zu versperren. Es gab keine chemische Kriegsführung oder dergleichen. Aber eben auf Grundlage unserer islamischen Prinzipien wollen wir solche Waffen nicht einsetzen. Wäre es nicht unsere Überzeugung, und hätten wir sie einsetzen wollen, dann hätten sie uns nicht aufhalten können, so wie sie auch unsere nukleare Entwicklung bisher nicht aufhalten konnten. Und sie werden auch in Zukunft nicht in der Lage sein, dies zu tun! Wenn wir Atomwaffen hätten bauen wollen, hätten wir das getan. Auch sie wissen das. Dieser Vorwand mit den Atomwaffen ist also eine Lüge. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist ein anderes.

Sie wissen, dass der Fortschritt in der Atomindustrie der Schlüssel zum wissenschaftlichen Fortschritt in vielen Bereichen des Landes ist. Sie wollen nicht, dass wir das erreichen. Sie wollen nicht, dass wir bedeutende, inspirierende Fortschritte in verschiedenen Bereichen erzielen. Welchen Fortschritt das iranische Volk auch immer erzielt, die Denkweise des iranischen Volkes, der Weg des iranischen Volkes und die Demokratie des iranischen Volkes werden andere Nationen beeinflussen. Sie wollen das nicht. Sie haben Angst davor. Ihr Ziel ist es, den Fortschritt unseres Landes auf einem der wichtigsten wissenschaftlichen Gebiete zu verhindern, nämlich auf dem Gebiet der Nuklear- und Atomwissenschaften.

Die Herausforderung, der wir uns seit 20 Jahren in der Nuklearfrage mit unseren Feinden stellen müssen, hat einige Fakten deutlich gemacht. Diese 20 Jahre, gefüllt mit andauernder Herausforderung, haben mehrere Tatsachen deutlich gemacht. Die erste Tatsache ist, dass diese Zeit die außergewöhnlichen Fähigkeiten und Talente unserer Jugend deutlich gezeigt hat. Die Errungenschaften, die wir heute hier sehen – und natürlich ist die Realität viel mehr als nur diese [in der Ausstellung gezeigten Dinge] – wurden alle inmitten von Sanktionen und Drohungen erreicht. Unsere Wissenschaftler wurden ständig bedroht, und unsere Wissenschaftler wurden ermordet. Einige wurden ermordet, anderen wurde mit Ermordung bedroht, aber trotz alledem sind diese Fortschritte gemacht worden. Wir sind also außergewöhnlich, was unsere Humanressourcen betrifft. Was die Humanressourcen angeht, sind wir in einer viel besseren Situation als viele andere Länder der Welt. Wir liegen über dem Durchschnitt der Welt, das hat sich auch in anderen Bereichen gezeigt. Das hat sich in der Atomfrage und in unserer Atomindustrie deutlich gezeigt. Das ist die eine Tatsache.

 

Eine weitere Tatsache, die deutlich wurde, war die unmenschliche, ungerechte und unterdrückerische Logik derjenigen, die sich dem Fortschritt des Irans entgegenstellten. Ihr Verhalten ist zwanghaft. Ihre Erwartungen an unser Land gehen über die in der Welt üblichen Schutzabkommen hinaus. Sie benutzen eine unterdrückerische Sprache. Sie sagen: „Tut dies nicht, tut jenes nicht, geht nicht tiefer als der Erdboden, geht mit euren Strukturen nicht weiter als bis zu dieser oder jener Entfernung!“ Und warum? Wenn ihr nicht krank seid, wenn ihr keine Hintergedanken habt, wenn ihr uns nicht bedrohen wollt, warum habt ihr dann Angst davor, dass wir an einem bestimmten uneinnehmbaren Ort Einrichtungen haben könnten? Ihre unmenschliche und ungerechte Logik hat sich offenbart. Dies ist eine weitere Tatsache, die bei dieser Herausforderung deutlich wurde.

Eine weitere Tatsache ist die Unzuverlässigkeit der anderen Parteien und derjenigen, die gegen uns sind, was ihre Versprechen angeht. Während dieser vielen Jahre – diejenigen unter Ihnen, die mehr Erfahrung im Nuklearbereich haben, verstehen, worauf ich mich beziehe – haben sowohl die ausländischen Regierungen, die auf der gegnerischen Seite der Verhandlungen standen, als auch die Internationale Atomenergie-Organisation [IAEO] bei zahlreichen Gelegenheiten Versprechungen in verschiedenen Bereichen gemacht. Diese Versprechen haben sie jedoch nie erfüllt. Ihre Versprechen blieben unerfüllt. Eine der Errungenschaften während dieser 20 Jahre Herausforderung war daher, dass wir erkannt haben, dass wir ihren Versprechungen und Worten nicht trauen können – Misstrauen! Dies sind wichtige Errungenschaften. Sie müssen wirklich verstehen, dass es sich hierbei um wichtige Angelegenheiten und Erfahrungen handelt.

Wir haben in vielen Bereichen Rückschläge erlitten, weil wir uns auf diese Art von falschem Vertrauen verlassen haben. Es ist sehr wichtig für eine Nation und die Beamten eines Landes zu erkennen und zu verstehen, wann sie jemandem vertrauen können und wann sie jemandem nicht vertrauen dürfen. Das ist sehr wichtig! Das haben wir inzwischen erkannt. In den letzten 20 Jahren haben wir erkannt, wer vertrauenswürdig ist und wer nicht vertrauenswürdig ist. Das war es also, was ich über die Bedeutung der Atomfrage zu sagen hatte. Wie ich schon sagte, wissen Sie diese Dinge wahrscheinlich sogar besser als wir, aber ich möchte, dass auch die anderen Menschen darüber Bescheid wissen.

 

Das zweite Thema, das ich ansprechen möchte, sind die Fortschritte, die in dieser Branche in unserem Land erzielt wurden. Natürlich bin ich kein Experte in technischen Fragen und verfüge nicht über genügend Informationen in diesem Bereich, um darüber zu sprechen. Es ist Ihre Aufgabe, diese Fortschritte zu beleuchten, weshalb ich aber über dieses Thema im Allgemeinen spreche. Dazu erwähne ich zunächst eines: In unserem politischen Sprachgebrauch haben wir Wörter wie „mustazaf“ [unterdrückt, unterprivilegiert] oder „istizaf“ [Schwäche]. Wir sagen zum Beispiel: „Diese und jene Nation ist eine mustazaf-Nation“ oder „Wir waren vor der Revolution eine mustazaf-Nation“. Das Wort „mustazaf“ ist ein tiefes und bedeutungsreiches Wort.

Was ist die Bedeutung von „mustazaf“? Es bezieht sich auf jemanden, der schwach gehalten wurde. „Mustazaf“ unterscheidet sich von „zaif“ [schwach]. Zaif bedeutet jemand, der schwach ist, aber mustazaf ist jemand, der schwach gehalten wurde, dessen Aufstehen und Stärken nicht zugelassen wird. Schwach gehalten zu werden, was die Bedeutung des Wortes Mustazaf ist, hat zwei Arten. Es gibt eine Zeit, in der eine Weltmacht kommt, ein Land beherrscht und es schwach hält. Es gab zum Beispiel Kolonialmächte, die die kolonisierten Länder schwach hielten, wie Großbritannien. Es hat die Länder des indischen Subkontinents viele Jahre lang schwach gehalten.

In dem Buch Einblicke in die Weltgeschichte (Glimpses of World History) von Jawaharlal Nehru, dem ehemaligen indischen Premierminister, der ein informierter und gelehrter Mann war, wird erklärt, wie Indien vor und wie Indien nach der Ankunft der Briten aussah. Er erklärt, wie sich Indien verschlechterte und wie es verarmt wurde. Das ist Kolonialismus. Eine Art von Schwächung ist es also, wenn eine Weltmacht eine Nation unterdrückt und rückschrittlich macht, und das ist eine schlechte Sache. Es ist gefährlich. Noch gefährlicher ist aber die zweite Art von Schwächung, nämlich wenn eine Nation selbst glaubt, schwach zu sein, wenn sie glaubt, unfähig zu sein und dass sie nichts in dieser Welt bewirken kann. Das ist sehr gefährlich!

Die meisten von Ihnen haben die Zeit vor der Revolution nicht gesehen oder miterlebt. Wir haben viele Jahre in dieser Zeit gelebt und sind mit den Problemen dieser Zeit vertraut. Auch Sie können heute etwas darüber erfahren. Wenn Sie studieren und aufmerksam sind, können Sie verstehen, was an jenen Tagen geschah. Ich sage Ihnen ganz offen: Wir hatten in der Zeit vor der Revolution beide Arten von Schwächen! Erstens: Sie haben uns schwach gehalten. Die Märtyrer der Atomwissenschaften, Rezai-Nedschad, Schahriari, Fakhrizadeh wurden alle in der Zeit der Islamischen Revolution ausgebildet. Vor der Revolution gab es junge Männer wie sie, aber sie erreichten nie das gleiche Niveau wie diese Männer. Sie ließen sie nämlich nicht besser werden. Sie demütigten die iranische Nation und behinderten den Fortschritt des Volkes.

In jenen Jahren saß zufällig ein Beamter des Pahlavi-Regimes in einer Sitzung, bei der ich auch anwesend war – ich hatte eigentlich keinen Kontakt zu ihnen, aber er war zufällig da. Ich begann, einige Dinge zu kritisieren. Ich war damals jung und hatte die Geduld, zu reden, zu diskutieren und Ähnliches. Die Antwort des Beamten auf das, was ich sagte, war: „Was redest du da? Wir sitzen doch hier, während die Europäer und andere für uns wie Knechte arbeiten! Sie bringen uns verschiedene Produkte und stellen sie für uns her.“ Sehen Sie, was für eine Logik sie hatten? Ihre Logik war, dass, weil die Feinde die Dinge herstellen und wir sie benutzen, sie also unsere Knechte sind! Die Europäer nahmen unser Öl, sie übernahmen unsere Märkte, und sie mischten sich in unsere Politik ein, so weit es ging. Dieser dumme Mensch, der mit mir sprach, hielt so etwas für etwas, worauf die Nation stolz sein sollte! Das ist es, was ich meine, wenn ich sage, dass eine Nation zurückgehalten wurde. Das ist eine Methode zur Schwächung einer Nation.

 

Die zweite Methode bestand darin, den Menschen und der Jugend den Glauben und die Parole: „Wir können nicht“, einzuflößen. In der Zeit, als die iranische Ölindustrie verstaatlicht wurde, zur Zeit von Mohammad Mosaddeq, diskutierte das iranische Parlament über die Verstaatlichung der Ölindustrie, um sie aus den Klauen der Briten zu befreien. Der Premierminister des Schah-Regimes – Hadsch Ali Razmara, der Generalleutnant in der Armee war – kam ins Parlament. Ich erinnere mich, dass er kam und sagte: „Was sagen Sie da über die Verstaatlichung der Ölindustrie und die Verwaltung der Raffinerie in Abadan [damals die größte Öl-Raffinerie der Welt]? Denken Sie wirklich, dass wir dazu in der Lage sind, so etwas zu tun? Ein Iraner kann nicht einmal einen Tonkanne machen!“

Ihr habt doch sicher schon einmal in eurem Leben gesehen, wie eine Tonkanne aussieht [Publikum lacht]. Früher wurden Kannen aus Zinn, Kupfer und Ähnlichem hergestellt. In abgelegenen Gegenden gab es auch eine andere Art von Kanne, die ich gesehen hatte. Diese wurden aus gebranntem Ton hergestellt. Um was es aber geht, ist folgender Aspekt: Es war das niedrigste und primitivste, was ein Mensch herstellen konnte. Er [Razmara] sagte nun, ein Iraner sei nicht einmal in der Lage, eine solche Kanne herzustellen, und das sei somit auch das höchste, was ein Iraner produzieren könne! Auf diese Weise haben sie die Menschen einer Gehirnwäsche unterzogen.

Das ist die Bedeutung von „istizaf“ [Schwächung]. Sie wollten der Nation den Glauben einflößen: „Du, ein Iraner, bist nicht in der Lage, etwas zu tun, etwas auszurichten. Warum beharrst du ohne Grund darauf? Warum versuchst du es überhaupt?“ Während der Herrschaft des Pahlavi-Regimes, in den letzten Jahren, als die Beziehungen zur Sowjetunion relativ gut waren, kauften sie also Weizen von den Vereinigten Staaten und die Sowjetunion baute die Silos für sie! Sie waren nicht einmal in der Lage, Silos zu bauen, geschweige denn Dämme, Autobahnen und solcherlei Dinge. So sah die Situation aus.

Die Logik der pro-westlichen Leute von damals war, dass die Iraner das nicht können, dass sie unfähig sind, und dass die Iraner nicht kompetent genug sind, um zu bauen. Vergleichen Sie diese Ansicht mit der heutigen Realität, mit dem, was unsere jungen Leute auf dem Gebiet der Kernenergie, mit dem Sie sich beschäftigen und das Ihnen bekannt ist, geleistet haben. Es gibt auch noch andere Bereiche. Ähnliche Fortschritte wurden auch in anderen Bereichen erzielt. Ähnliche Fortschritte wurden in verschiedenen Bereichen erzielt – im Verteidigungssektor, in der Nanotechnologie und in vielen anderen wichtigen wissenschaftlichen Bereichen. Vergleichen Sie den heutigen Geist, die heutige Hoffnung, den heutigen Arbeitseifer und die heutigen Fähigkeiten mit der Situation, die damals herrschte.

Damals demütigten die prowestlichen Menschen die Nation, und heute demütigt die Nation die prowestlichen Menschen. Heute demütigt unsere Nation die Menschen, die solche Gedanken und Illusionen haben. Wie werden sie gedemütigt? Mit diesen Dingen, die Sie hier konstruiert und uns präsentiert haben. Das ist eine Demütigung der Menschen, die pro-westlich sind. Das zeigt den großen Fehler derjenigen, die die Menschen glauben machen wollen, dass die iranische Nation unfähig sei. 20 Jahre lang hat sich der Westen auf unsere nuklearen Fähigkeiten konzentriert. Heute sind unsere Nuklearanlagen und unsere Fortschritte – das heißt unsere nuklearen Vorräte – mehr als hundertmal so groß wie vor 20 Jahren. Das heißt, wir verfügen heute über mehr als das Hundertfache der Nuklearvorräte, die wir im Jahr 2003 hatten, als unsere nukleare Herausforderung mit dem Westen begann – die ständigen Sanktionen und dergleichen.

Diejenigen, die sich in diesem Bereich auskennen und informiert sind, sagen dies. Das ist die Realität in unserem Land. Natürlich haben die Feinde alles getan, was sie konnten, um diese Bewegung zu stoppen. Sie haben auch Verbrechen begangen, Menschen ermordet und uns durch ihre Grausamkeiten diese lieben Wissenschaftler genommen. Sie dachten, wenn sie uns Schahriari, Ali Mohammadi und die anderen wegnehmen, würde die Arbeit aufhören. Die Arbeit hat nicht aufgehört, sie wurde nicht unterbrochen, und, Gott sei Dank, ging sie weiter. Das heißt, unsere jungen Leute und unsere Wissenschaftler haben bewiesen, dass diese Industrie einheimisch ist, dass sie der Nation gehört und dass sie ihr nicht weggenommen werden kann. Dazu bekennen sie sich jetzt auch.

Ich möchte hier noch etwas sagen, was nicht zur Hauptsache gehört. Es ist etwas neben dem Hauptaspekt, aber es ist dennoch wichtig. Sehen Sie, etwa 500 Jahre sind seit dem Ereignis vergangen, das im Westen als „die Renaissance“ bekannt ist – die Veränderung im Leben der Menschen im Westen. Während der Renaissance war das wichtigste Thema die Konfrontation zwischen Wissenschaft und Religion. Das heißt, man wollte sagen, dass man, wenn man wissenschaftlich vorankommen will, Religion, Spiritualität und dergleichen beiseite lassen muss. Dies war der wichtigste oder einer der wichtigsten Gedankengänge der abendländischen Bewegung in der Renaissance. Seit dieser Bewegung sind etwa 500 Jahre vergangen. Heute wird in der Islamischen Republik Iran, das ein Land der Spiritualität und wirklich eine Islamische Republik ist, die wichtigste wissenschaftliche Arbeit in Konkurrenz zu denjenigen geleistet, die schon seit vielen Jahren auf diesen wissenschaftlichen Gebieten arbeiten. Wer treibt diese Arbeit voran? Die gläubige Jugend, Menschen wie Fakhrizadeh und Schahriari, die sich dem empfohlenen Mitternachtsgebet verschrieben haben, sie sind es, die die Arbeit vorantreiben. Das heißt, Wissenschaft und Spiritualität sind auf diese Weise miteinander verwoben. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der beachtet werden muss.

Meine nächste Empfehlung bezieht sich auf die Frage unserer Humanressourcen. Die Humanressourcen sind sehr wichtig. Es gibt nur noch sehr wenige Studenten, die im Bereich der Nuklearwissenschaften studieren. Ich möchte keine Zahl nennen, aber in diesem Bereich müssten es eigentlich mindestens zehnmal so viele Studenten sein. Dass die Zahl nicht da ist, wo sie sein sollte, dafür gibt es bestimmte Gründe. Es ist schwierig. Es hat seine eigenen Schwierigkeiten und Probleme. Diese Schwierigkeiten müssen aber kompensiert werden. Die vorhandenen Wissenschaftler und Experten sollten so weit wie möglich genutzt werden. Ihr Schutz sollte ernst genommen werden. Auf jeden Fall ist es in dieser Branche sehr wichtig, die menschlichen Ressourcen zu respektieren und zu erhalten. Natürlich ist auch die Leistung der Organisation bei der Einstellung von Personal und der Verwaltung dieser Ressourcen von Bedeutung. Auch die Art und Weise, wie die Humanressourcen unter verschiedenen Gesichtspunkten bewertet werden, ist wichtig. Schließlich ist der Feind in diesen Bereichen tätig, Sie haben dies selbst gesehen. Unsere Freunde haben die Schläge des Feindes zu spüren bekommen. Sie infiltrieren Orte und begehen Sabotageakte, und wir alle haben dies gesehen. Sie müssen sich also sehr ernsthaft darum kümmern. Die menschlichen Ressourcen sind sehr wertvoll und müssen auf jeden Fall und unter allen Umständen geschützt werden. Beurteilen Sie diese Ressourcen mit einem Höchstmaß an Überlegung, Geschick und Genauigkeit.

 

Es gibt auch eine Empfehlung hinsichtlich einiger der Herausforderungen, mit denen die Organisation konfrontiert ist, zum Beispiel die Kommunikation mit der Internationalen Atomenergie-Organisation [IAEO]. Ich empfehle Ihnen dringend, die Kommunikation mit der Organisation aufrechtzuerhalten. Das heißt, die Zusammenarbeit und Interaktion mit der Internationalen Atomenergiebehörde aufrechtzuerhalten, aber natürlich im Rahmen der Sicherungsabkommen. Das heißt, lassen Sie sich nicht darauf ein, mehr zu tun als das, und tun Sie nur das, und nicht mehr als das, wozu wir uns gemäß den Sicherungsabkommen verpflichtet haben. Von Anfang an war meine Empfehlung an die verschiedenen Beamten, die in den letzten 20 Jahren in dieser Branche gekommen und gegangen sind, immer dieselbe. Ich habe gesagt, dass Sie mit der Internationalen Atomenergie-Organisation [IAEO] zusammenarbeiten müssen.

Gleichzeitig dürfen die Gesetze des Parlamentes nicht verletzt werden. Dies ist meine nächste Empfehlung. Das Parlament hat ein Gesetz verabschiedet (den Strategischen Aktionsplan zur Bekämpfung von Sanktionen). Dieses Gesetz ist in unserem Interesse. Es ist im Interesse des Landes und im Interesse der Atomindustrie. Einige Leute glauben, dass dieses Gesetz Probleme für das Land schafft. Sie irren sich. Dieses Gesetz ist ein gutes Gesetz. So oder so ist es jedenfalls aber ein Gesetz und das Gesetz muss befolgt werden. Es gibt keinen Raum für Diskussionen. Das Gesetz darf nicht gebrochen werden. Ob es um den Zugang geht, den man von Ihnen erwartet, oder um die Informationen, die Sie bereitstellen, handeln Sie nach diesem Gesetz.

Manchmal werden falsche Behauptungen aufgestellt und Zwangsmaßnahmen gefordert. Akzeptieren Sie diese nicht. Die Organisation darf sich nicht auf Zwangsforderungen einlassen. Stehen Sie zu Ihren eigenen Positionen. Tun Sie, was Sie tun müssen, aber geben Sie nicht dem nach, was man von Ihnen unter Zwang verlangt, akzeptieren Sie solche Dinge nicht. Manchmal stellen sie Behauptungen auf, die unwahr sind. Akzeptieren Sie diese Behauptungen nicht. Sie sagen: „Sie haben dies und jenes zu einer bestimmten Zeit getan“. Nein, gehen Sie nicht auf ihre falschen Behauptungen ein, geben Sie dem nicht nach. Insbesondere wurde im vergangenen März eine Verpflichtung eingegangen, und auf der Grundlage des Berichts, den ich gesehen habe – dieser Bericht ist tatsächlich neu – hat die andere Partei diese Verpflichtungen nicht erfüllt, aber wir haben unsere erfüllt. Die andere Partei bei diesen Verpflichtungen ist die Internationale Atomenergie-Organisation [IAEO]. Ich habe gehört, sie hat ihre Verpflichtungen nicht erfüllt. Wie auch immer, seien Sie vorsichtig.

 

Eine weitere wichtige Empfehlung ist, dass die bestehende Infrastruktur der Atomindustrie nicht verändert werden darf. In diesen Jahren haben die Manager, die Beamten und diejenigen, die in dieser Industrie tätig sind, wichtige Arbeit geleistet und wichtige Infrastrukturen aufgebaut. Sie wollen vielleicht in einigen Bereichen Vereinbarungen treffen. Das ist kein Problem. Sie können Vereinbarungen treffen. Aber die Infrastrukturen dürfen nicht verändert werden. Sie dürfen nicht beschädigt werden. Dies sind die Früchte der Bemühungen anderer Menschen.

Sie haben auch „Gott ist der Größte“ gerufen. Möge Gott Ihnen allen Erfolg bescheren. Eigentlich waren wir darauf vorbereitet, diese Ausstellung 45 Minuten lang zu besuchen. Man hatte mir einen solchen Zeitplan gegeben, aber letzten Endes dauerte es nun doppelt so lange. Das heißt, wir haben uns die Ausstellung eineinhalb Stunden lang angesehen. Und nun waren wir Ihnen zu Diensten. Mögen Sie also erfolgreich sein und von Gott unterstützt werden, so Gott will. Möge Gott Ihnen Wohlstand gewähren.

O Herr, um Muhammads und des Hauses Muhammads willen, schenke Deine Gnade, Deine Gunst und Deinen Schutz unseren lieben jungen Menschen, unseren guten Managern und unseren wertvollen Aktiven in dieser Industrie. Mache sie alle ehrenhaft und stolz in dieser Welt und im Jenseits. O Herr, mache unsere Absichten in dem, was wir sagen und was wir tun, zu göttlichen Absichten und nimm sie von uns an.

 

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.