Imam Chameneis Ansprache nach dem Krieg mit Israel und USA
Am 26. Juni 2025 wurde die dritte Fernsehbotschaft seit dem Angriff Israels auf den Iran, Imam Chameneis an das iranische Volk veröffentlicht. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der Rede aus dem persischen Original. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden
Friede und viele Grüße an das liebe und großartige iranische Volk. Zuerst gedenke ich den hochgeschätzten Märtyrern der jüngsten Ereignisse: Die Märtyrer-Generäle, die Märtyrer-Wissenschaftler, die wahrlich und wahrhaftig wertvoll für die Islamische Republik waren, gedient haben, und die heute vor dem Angesicht des Herrn hoffentlich den Lohn für ihre herausragenden Dienste empfangen.
Ich halte es für notwendig, der großen iranischen Nation zu gratulieren. Ich spreche dem Volk mehrere Glückwünsche aus:
Ein Glückwunsch gilt dem Sieg über das illegitime zionistische Regime. Das zionistische Regime, mit all seinem Getöse, mit all seinen Behauptungen, wurde unter den Schlägen der Islamischen Republik beinahe zu Fall gebracht und zerschmettert. Der Gedanke, dass solche Schläge von der Islamischen Republik dem (zionistischen) Regime zugefügt werden könnten, kam ihnen nicht in den Sinn und war nicht in ihrer Vorstellungskraft, doch es geschah. Wir danken Gott, dass Er unseren Streitkräften geholfen hat. Sie konnten die mehrschichtige, fortschrittliche Verteidigung überwinden und viele ihrer städtischen und militärischen Gebiete unter dem Druck ihrer Raketen und mit dem kraftvollen Angriff ihrer fortschrittlichen Waffen dem Erdboden gleichmachen! Das ist eine der größten göttlichen Gnaden. Das zeigt, dass das zionistische Regime verstehen muss, dass ein Angriff auf die Islamische Republik Iran für sie mit Kosten verbunden sind, Kosten für sie verursacht werden, für sie schwere Kosten entstehen und geschaffen werden. Und Gott sei Dank ist dies geschehen. Die Ehre gehört unseren Streitkräften und unserem lieben Volk, das diese Streitkräfte aus seiner Mitte hervorgebracht, ausgebildet, unterstützt und ihre Hand – für die Durchführung eines solchen großen Werkes – gestärkt hat.
Der zweite Glückwunsch betrifft den Sieg unseres lieben Iran über das amerikanische Regime. Das amerikanische Regime trat direkt in den Krieg ein, weil es das Gefühl hatte, dass, wenn es nicht eingreift, das zionistische Regime vollständig vernichtet werden würde. Es trat in den Krieg ein, um es zu retten, doch es erzielte keinerlei Erfolge in diesem Krieg. Sie griffen unsere Atomanlagen an – was übrigens an sich separat einer strafrechtlichen Verfolgung vor internationalen Gerichten würdig ist – doch sie konnten nichts Bedeutendes ausrichten. Der Präsident der USA übertrieb in seiner Darstellung dessen, was geschehen war, auf unübliche Weise. Es wurde deutlich, dass er auf diese Übertreibung angewiesen war. Jeder, der diese Worte hörte, verstand, dass sich unter dem äußeren Schein dieser Worte eine andere Wahrheit verbarg. Sie konnten nichts unternehmen, sie konnten ihr Ziel nicht erreichen, und sie übertreiben, um die Wahrheit zu verdecken und verborgen zu halten. Auch hier hat die Islamische Republik gesiegt und im Gegenzug hat die Islamische Republik dem Gesicht Amerikas eine harte Ohrfeige verpasst. Sie griff einen der wichtigen amerikanischen Stützpunkte in der Region an, die Al-Udeid-Basis, und verursachte Schäden. Die gleichen Leute, die in jener Angelegenheit übertrieben hatten, versuchten in diesem Fall, es kleinzureden, zu sagen, es sei nichts geschehen, während in Wirklichkeit etwas Großes geschehen war. Dass die Islamische Republik Zugang zu wichtigen amerikanischen Zentren in der Region hat und jederzeit, wenn es angebracht erscheint, gegen sie vorgehen kann, ist kein kleines Ereignis, es ist ein großes Ereignis, und auch in Zukunft ist dieses Ereignis wiederholbar. Wenn ein Angriff erfolgt, wird der Preis für den Feind und den Angreifer gewiss hoch sein.
Der dritte Glückwunsch ist der Glückwunsch zum außergewöhnlichen Zusammenhalt und zur Einigkeit des iranischen Volkes. Gott sei Dank stand ein Volk mit etwa 90 Millionen Einwohnern einheitlich, mit einer Stimme, Schulter an Schulter, Seite an Seite, ohne jeglichen Unterschied in den geäußerten Forderungen und Zielen, erhob Rufe, sprach, unterstützte das Verhalten der Streitkräfte – und auch künftig wird es so sein. Das iranische Volk hat in dieser Angelegenheit seine Größe, seine herausragende und vorzügliche Persönlichkeit gezeigt und bewiesen, dass im notwendigen Moment eine einzige Stimme von diesem Volk zu hören ist – und Gott sei Dank ist das geschehen.
Der Punkt, den ich als einen wesentlichen Aspekt meiner Ausführungen vorbringen möchte, ist folgender: Der Präsident der USA sagte in einer seiner Reden und Äußerungen, Iran müsse sich ergeben. „Ergebt euch“! Es geht nicht mehr um Anreicherung, es geht nicht um Atomindustrie, es geht um die Unterwerfung Irans. Natürlich ist dieses Wort für den Mund des Präsidenten der USA viel zu groß. Der großartige Iran, der Iran mit dieser Geschichte, der Iran mit dieser Kultur, der Iran mit diesem stählernen nationalen Willen – das Wort „Ergebung“ für ein solches Land ist ein Gegenstand des Spottes für diejenigen, die das iranische Volk kennen. Doch diese Äußerung von ihm hat eine Wahrheit enthüllt. Die Amerikaner sind seit Beginn der Revolution im Konflikt mit dem islamischen Iran, sie geraten ständig mit ihm aneinander, jedes Mal mit einem anderen Vorwand: einmal sind es die Menschenrechte, einmal die Verteidigung der Demokratie, einmal die Rechte der Frauen, einmal die Anreicherung, einmal das grundlegende Thema der Atomfrage, einmal die Frage der Raketenproduktion. Sie bringen verschiedene Vorwände vor – aber der Kern der Sache ist nichts anderes als die „Unterwerfung Irans“. Die früheren (US-)Präsidenten sagten es nicht, denn es ist nicht akzeptabel. Es ist nach keiner menschlichen Logik akzeptabel, einem Volk zu sagen: „Kommt und ergebt euch“, also verbargen sie es unter anderen Titeln. Diese Person hat diese Wahrheit enthüllt, hat es gezeigt und klargemacht, dass die Amerikaner nur mit der Unterwerfung Irans zufrieden sind und mit nichts weniger. Und das ist ein sehr wichtiger Punkt! Das iranische Volk soll wissen, dass der Grund für den Konflikt mit Amerika dies ist, und dass die Amerikaner diese große Beleidigung gegenüber dem iranischen Volk hegen – und ein solcher Vorfall wird niemals eintreten. Niemals wird er eintreten.
Das iranische Volk ist ein großes Volk, Iran ist ein starkes und weites Land, Iran besitzt eine alte Zivilisation, unser kultureller und zivilisatorischer Reichtum ist um ein Vielfaches größer als der von Amerika und seinesgleichen. Dass jemand erwartet, Iran solle sich einem anderen Land unterwerfen, ist eine jener törichten und falschen Äußerungen, die gewiss zum Spott kluger und weiser Menschen führen wird. Das iranische Volk ist ehrenvoll und wird ehrenvoll bleiben, es ist siegreich und wird mit göttlicher Hilfe siegreich bleiben. Und wir hoffen, dass der Gott, der Erhabene, dieses Volk unter dem Schirm Seiner Gunst immer mit Ehre und Würde bewahrt, die Ränge des großen Imams [Chomeini] erhöht und dass der verehrte Imam Mahdi, möge unsere Seele ihm geopfert sein, mit diesem Volk zufrieden und erfreut ist und seine Hilfe die Unterstützung dieses Volkes sei.
Und der Friede, die Gnade Allahs und sein Segen seien mit Euch.