Imam Chameneis zweite Fernsehbotschaft an das iranische Volk zum Verteidigungskrieg gegen Israel

Am 18. Juni 2025 wurde eine Fernsehbotschaft an das iranische Volk von Imam Chamenei veröffentlicht. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der Rede aus dem persischen Original. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Ich spreche der großartigen Nation Iran meinen Gruß aus. Der erste Punkt, den ich gerne ansprechen möchte, ist das Lob für das Verhalten unserer lieben Nation in dieser Angelegenheit, die die Feinde kürzlich für das Land herbeigeführt haben. Die iranische Nation hat gezeigt, dass sie sowohl gefasst als auch mutig ist und ihre Zeit gut kennt. Diese gewaltige Bewegung, die das Volk am Tag des Ghadir-Festes der Welt gezeigt hat, war eine gewaltige Bewegung. Die Versammlungen der Menschen, die Märsche der Menschen in genau diesen wenigen Tagen, ihre Anwesenheit bei den Freitagsgebeten und ihre Märsche nach dem Gebet – all dies zeigt die positive Entwicklung der iranischen Nation und die Festigung von Vernunft und Spiritualität, begleitet von Mut und Zeitbewusstsein in unserer lieben Nation. Ich danke Gott, dass Er – lobgepriesen sei Gott – dieses überzeugte Volk mit solchen geistigen und materiellen Fähigkeiten und Möglichkeiten ausgestattet hat.

Ich halte es für notwendig, genau an dieser Stelle auf die schöne und bedeutungsvolle Handlung hinzuweisen, die jene Fernsehmoderatorin angesichts des Angriffs des Feindes vollbracht hat. Das Ausrufen des Takbir (Allahu Akbar) und in Wirklichkeit das Präsentieren des Zeichens der Stärke der Nation gegenüber der ganzen Welt, das war ein historisches Ereignis, ein sehr wertvolles Ereignis.

Der zweite Punkt ist, dass dieses Ereignis – das Ereignis des törichten und niederträchtigen Angriffs des zionistischen Regimes auf unser Land – zu einer Zeit stattfand, als Regierungsverantwortliche mit der amerikanischen Seite indirekt und über Mittelsmänner verhandelten. Es gab keinerlei Anzeichen von iranischer Seite, die darauf hindeuteten, dass eine militärische oder harte, entschlossene Aktion im Gange sei. Natürlich wurde von Anfang an vermutet, dass Amerika in diese niederträchtige Aktion des zionistischen Regimes ebenfalls verwickelt ist, aber mit den jüngsten Äußerungen, die sie nun auch von sich geben, wird diese Vermutung Tag für Tag stärker. Die iranische Nation steht einem aufgezwungenen Krieg standhaft entgegen – so wie sie es bisher getan hat – und sie steht auch einem aufgezwungenen Frieden entschlossen entgegen. Die iranische Nation ergibt sich gegenüber keinem Zwang irgendjemandem. Ich erwarte, dass Denker, Redner und Schriftsteller, insbesondere jene, die mit der globalen öffentlichen Meinung in Verbindung stehen, diese Bedeutungen und Konzepte erläutern, erklären, sie für das Publikum verständlich machen und nicht zulassen, dass der Feind mit seiner trügerischen Propaganda die Wahrheit verdreht erscheinen lässt.

Der zionistische Feind hat einen großen Fehler gemacht, ein großes Verbrechen begangen, und er muss bestraft werden und er wird bestraft. Schon jetzt wird er bestraft. Die Bestrafung, die die iranische Nation und unsere Streitkräfte diesem niederträchtigen Feind zugefügt haben, ihm zufügen und für die Zukunft geplant haben, ist eine harte Strafe und haben ihn geschwächt, dass nun auch seine amerikanischen Freunde auf den Plan treten und sich äußern, was ein Zeichen seiner Schwäche und seiner Unfähigkeit ist.

Der letzte Punkt ist, dass kürzlich der Präsident der Vereinigten Staaten den Mund zu Drohungen aufgemacht hat. Er bedroht uns. Er bedroht uns einerseits und fordert andererseits in einer niederträchtigen und unannehmbaren Ausdrucksweise die iranische Nation offen dazu auf: Kommt und ergebt euch mir! Wenn man solche Dinge sieht, ist man wirklich erstaunt. Erstens würde man Drohungen nur an jemanden richten, der sich vor diesen Drohungen fürchtet. Die iranische Nation hat gezeigt, dass sie sich angesichts der Drohungen der Drohenden nicht fürchtet.

 وَلَا تَهِنُوا وَلَا تَحْزَنُوا وَأَنتُمُ الْأَعْلَوْنَ إِن كُنتُم مُّؤْمِنِينَ

„Und seid nicht entkräftet und seid nicht traurig während ihr die Allerhöchsten seid, falls ihr Überzeugte gewesen seid.“ [Heiliger Quran, 3:139]. Die iranische Nation ist davon überzeugt. Drohungen haben keinen Einfluss auf das Verhalten und Denken der iranischen Nation.

Zweitens ist es nicht vernünftig, der iranischen Nation zu sagen: Kommt und ergebt euch. Klarsichtige Menschen, die den Iran kennen, die die iranische Nation kennen, die die Geschichte Irans kennen, würden so etwas niemals äußern. Wem sollen sie sich unterwerfen? Die iranische Nation kann nicht zur Unterwerfung gebracht werden. Wir haben niemanden angegriffen, wir akzeptieren in keinster Weise den Angriff von irgendeinem, und wir ergeben uns auch keinem Angriff von niemandem. Das ist die Logik der iranischen Nation, das ist der Geist der iranischen Nation.

Und natürlich wissen die Amerikaner – jene, die mit den politischen Gegebenheiten dieser Region vertraut sind –, dass ein Eingreifen der USA in diese Angelegenheit hundertprozentig zu ihrem Nachteil ist. Der Schaden, den sie in diesem Zusammenhang erleiden werden, ist weitaus größer als der, den Iran möglicherweise erleiden könnte. Sollte Amerika militärisch in dieses Feld eingreifen, wird der Schaden ohne Zweifel ein irreparabler Schaden sein.

Ich sage unserer lieben Nation: Behaltet stets diesen edlen Vers im Auge. Das Leben verläuft – Dankpreisung gebührt Allah – auf gewöhnliche Weise. Lasst den Feind nicht das Gefühl bekommen, dass ihr euch vor ihm fürchtet, dass ihr euch schwach fühlt. Wenn der Feind das Gefühl bekommt, dass ihr euch vor ihm fürchtet, wird er euch nicht mehr loslassen. Führt genau dieses Verhalten, das ihr bis heute gezeigt habt, mit Entschlossenheit weiter fort. Diejenigen, die für Dienstleistungen verantwortlich sind, diejenigen, die mit den Menschen zu tun haben, diejenigen, die für Erklärung und Aufklärung zuständig sind – sie sollen ihre Arbeit kraftvoll weiterführen und auf Gott, den Erhabenen, vertrauen. 

وَمَا النَّصْرُ إِلَّا مِنْ عِندِ اللَّهِ الْعَزِيزِ الْحَكِيمِ

„Und nicht gibt es die Hilfe, außer von der (Hilfe) bei Allah, dem Gewaltigen, dem Allurteilenden,“ [Heiliger Quran, 3:126].

Und Gott, der Erhabene, wird die iranische Nation, die Wahrheit und das Recht mit Sicherheit und Gewissheit siegreich werden lassen, so Gott will.

Und der Friede, die Gnade Allahs und sein Segen seien mit Euch.