Stetige Bemühung ist der Schlüssel

 

Am 27. August 2024 fand, anlässlich der Woche der Nationalen Regierung und des Jahrestages des Märtyrertodes von Staatspräsident Märtyrer Radschai (1981) und Ministerpräsident Märtyrer Bahonar (1981), die Zeremonie zur Überreichung der Bestätigungsurkunde des Präsidentenamtes an Herrn Masoud Pezeshkian statt. Bei dieser Zeremonie hielt Imam Chamenei eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der Rede aus dem persischen Original. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Der Tag der Bestätigung und die Zeremonie zur Amtsübernahme stellen das letzte Kapitel eines umfangreichen und inhaltsreichen Buches dar, das die liebe Bevölkerung Irans und die Verantwortlichen durch diese motivierte Wahl zusammengestellt und in das Regal der nationalen Errungenschaften Irans eingeordnet haben. Wir danken Gott, dass die 14. Präsidentschaftswahl, trotz der allgemeinen Trauerstimmung aufgrund des Verlusts unseres verehrten Märtyrer-Präsidenten, Herrn Raisi (möge Gottes Segen auf ihm ruhen), Gott sei Dank in bester Weise durchgeführt wurde: in Ruhe, mit Integrität, mit Konkurrenz und mit einem ethischen Umgang der Kandidaten mit dem gewählten und respektierten Präsidenten nach der Wahl, was äußerst bewundernswert war. Dies war eine wichtige Prüfung für das Land, die Gott sei Dank erfolgreich bestanden wurde, und deren süßes Ergebnis, so Gott will, unser geliebtes Volk erfahren wird.

Ich halte es für notwendig, die Rolle des ehrenwerten kommissarischen Präsidenten, Herrn Mokhber, sowie des Kabinetts in der Verwaltung der Angelegenheiten des Landes in den letzten zwei Monaten zu betonen und ihnen dafür zu danken. Sie haben eine wichtige Rolle gespielt und es mit Gottes Hilfe geschafft, das Land in einer ruhigen Lage und mit einer guten öffentlichen Stimmung zur Wahl zu führen und diese in bester Weise abzuschließen.

Wir haben Gott sei Dank eine Demokratie in unserem Land, die von Konkurrenz und Integrität geprägt ist. Meine Lieben! Diese Demokratie, die heute in unserem Land existiert, ist nicht billig oder leicht zu erreichen gewesen. Sie ist das Ergebnis des Aufstands des Volkes gegen eine chaotische und katastrophale Situation, die in der Vergangenheit in diesem Land herrschte. Unser verehrter Imam [Chomeini] hat von Beginn des Sieges der Revolution an mit voller Entschlossenheit ein bisher nie dagewesenes Prinzip in diesem Land etabliert: die Beteiligung des Volkes, die Präsenz des Volkes und den Einfluss des Volkes in der Regierung des Landes. Dies war die große Leistung unseres verehrten Imams, eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte unseres Landes.

Bevor das iranische Volk unter der Führung des verehrten Imams die Demokratie erreichte, hatten wir nur die Erfahrung der konstitutionellen Revolution, und diese war eine gescheiterte Erfahrung. Im Zuge der Konstitution haben die Menschen gekämpft, sich bemüht und Opfer gebracht. Doch da es keine starke, einflussreiche und volksnahe Führung gab, geriet das Land fast von Beginn an in Unordnung, ausländische Mächte mischten sich ein, und interne Unruhestifter traten auf den Plan. Rund fünfzehn Jahre war das Land in Aufruhr, und dann kam die brutale Diktatur von Reza Schah an die Macht. Vom Zeitpunkt der Unterschrift unter das Verfassungsgesetz bis zur Machtergreifung eines brutalen, skrupellosen Diktators wie Reza Khan vergingen kaum fünfzehn Jahre, und mit dem Aufstieg von Reza Pahlavi wurden alle Bemühungen des Volkes zunichte gemacht

Ein herausragendes Merkmal der ersten Pahlavi-Herrschaft – die ersten vier Jahre war er Premierminister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte, danach war er Kaiser – war einerseits die brutale Diktatur und Unterdrückung des Volkes, andererseits die Demütigung und Unterwerfung gegenüber ausländischen Mächten. Die Briten brachten Reza Schah an die Macht, und alles, was sie wollten, wurde umgesetzt. Sowohl in der Politik als auch in der Kultur und in der Regierung des Landes geschah, was sie wollten: Nationale Ressourcen wurden geplündert, der ungerechte Ölvertrag, der fast ausgelaufen war, wurde um dreißig Jahre verlängert. Das Volk wurde unterdrückt, die Religion und das religiöse Leben, das ein wichtiger Motor der Volksbewegung war, wurden offen bekämpft. Als schließlich die Briten bemerkten, dass Reza Schah Sympathien für das Hitler-Deutschland entwickelte, holten sie ihn aus dem Amt und setzten seinen unfähigen Sohn an seine Stelle, und die gleichen politischen Maßnahmen setzten sich fort. Auch Mohammad Reza verfolgte denselben Kurs: Härte gegen das Volk, massive Unterdrückung, Unterstützung der Ausländer bei der Ausbeutung der nationalen Ressourcen, vor allem des Öls, und Erniedrigung gegenüber den ausländischen Mächten.

Die Demokratie, die wir heute in Iran sehen, ist das Ergebnis des Aufstands des iranischen Volkes gegen eine solche Situation. Das iranische Volk hatte noch nie die Erfahrung gemacht, an der Regierung des Landes teilzuhaben. Die Islamische Revolution schenkte dies dem iranischen Volk durch unseren verehrten, einzigartigen Imam. Wir müssen den Wert dieser Volksdemokratie und Volksbeteiligung erkennen.

In den über vierzig Jahren der Islamischen Republik hatten wir dutzende Wahlen: Parlamentswahlen, Präsidentschaftswahlen, Kommunalwahlen, Wahlen für den Expertenrat der Verfassung, Wahlen für den Expertenrat der Führung, und alle diese Wahlen waren begleitet von Konkurrenz, Integrität und der motivierten Teilnahme des Volkes. Mal mehr, mal weniger – das ist nicht von vorrangiger Bedeutung. Was von vorrangiger Bedeutung ist, ist, dass die Menschen motiviert an die Wahlurnen gehen und abstimmen. Dies ist stets geschehen und wird hoffentlich so bleiben.

Die letzte Wahl wurde ebenfalls Gott sei Dank gut durchgeführt, und das Volk hat einen würdigen Präsidenten gewählt. Die Aussagen, die er heute hier gemacht hat, waren fundiert und tiefgründig und zeugen von der Verpflichtung zu den wahren Grundlagen der islamischen Demokratie. Wir hoffen, dass Gott ihm hilft. Wir alle sollten ihn und seine Regierung nach unseren Möglichkeiten unterstützen, damit sie diese großen Aufgaben bewältigen können. Soweit zu den grundsätzlichen Themen.

Ich möchte einige Empfehlungen aussprechen, die sowohl an die Regierung und die Verantwortlichen gerichtet sind, die hoffentlich wichtige Positionen einnehmen werden, als auch an das ganze Volk und an uns alle, einschließlich meiner selbst.

Die erste Empfehlung: Unser Land ist ein großes Land, unser Volk ist ein großes Volk. Unter unserem Volk gibt es unzählige Menschen, die klug, innovativ, erfahren und mit neuen Ideen gesegnet sind. Wenn man den Ausführungen der Menschen zuhört, hört man so viele neue Gedanken, neue Ideen und kreative Lösungen, dass man erstaunt ist. Vorschläge, die schriftlich eingereicht werden, Aussagen, die persönlich gemacht werden, sowohl Beschwerden als auch Vorschläge – all das ist eine frohe Botschaft und zeigt, dass es neue Gedanken, kreative Ideen und gute, zukunftsweisende Erfahrungen gibt. Das ist die Kapazität unseres Landes. Ich sage, dass dies ein großer nationaler Reichtum ist, und wir müssen diesen Reichtum nutzen. Die ehrenwerte Regierung und der ehrenwerte Präsident sollten im Dienste des Volkes, mit dem Volk und inmitten des Volkes sein und von dieser große Volkskapazität Gebrauch machen, um die Ziele, die sie sich gesetzt haben, zu erreichen.

Natürlich gibt es neben diesen menschlichen Ressourcen auch unsere natürlichen und materiellen Reichtümer, die ebenfalls reichlich vorhanden sind. Die natürlichen Reichtümer unseres Landes sind viel größer als das, was wir bisher genutzt haben; sie sind viel umfassender. Wir können große Dinge mit diesen menschlichen und natürlichen Ressourcen erreichen, vorausgesetzt, wir haben hohe Ambitionen, verfolgen die Aufgaben ernsthaft und wählen hoffentlich gute Mitarbeiter aus. Das ist unsere erste Empfehlung.

Die nächste Empfehlung bezieht sich auf „Dschihad-Arbeit“ [Anstrengungs-Arbeit]. Ich sage, mit einer Dschihad-Einstellung kann man die größten Probleme überwinden. Was bedeutet Dschihad-Arbeit? Es bedeutet, unermüdlich, ohne Belohnung und ohne Anspruch auf Anerkennung zu arbeiten, das Ziel darin zu sehen, eine menschliche und göttliche Pflicht zu erfüllen und voranzuschreiten. Das ist Dschihad-Arbeit. Natürlich gibt es gesetzliche und verwaltungstechnische Rahmenbedingungen, die beachtet werden müssen, aber Dschihad-Arbeit betrifft die Qualität der Arbeit, die Art der Ausführung. Man kann hundertprozentig gesetzeskonform arbeiten, auf Dschihad- aber auch auf nicht Dschihad-Weise. Viele Menschen halten sich zwar an das Gesetz, aber die Arbeit kommt nicht voran und es wird nichts erreicht. Der geehrte Präsident hat vor einigen Tagen über genau dieses Thema gesprochen, nämlich, dass in einigen unserer Regierungsbereiche Menschen sitzen, die verantwortlich sind, aber das Ergebnis ihrer Arbeit vom Morgen bis zum Abend kaum nennenswert ist. Es bringt nichts Nützliches hervor. Das ist eine richtige Feststellung. Dschihad-Arbeit ist das genaue Gegenteil. Mit Dschihad-Arbeit haben wir in unserem Land große Dinge erreicht: Unser achtjähriger Verteidigungskrieg wurde mit Dschihad-Arbeit geführt. Die komplexen und vielfältigen Verschwörungen des Feindes in den letzten 30 bis 40 Jahren wurden durch Dschihad-Arbeit vereitelt. Märtyrer Raisi (möge Gott ihm gnädig sein) war ein Mann der Dschihad-Arbeit. Er kannte keine Unterscheidung zwischen Tag und Nacht; er suchte nicht nach Lob und Anerkennung für die viele Arbeit, die er leistete. Das haben wir aus nächster Nähe gesehen und gespürt. Er arbeitete unermüdlich und tat alles, was in seiner Macht stand, auch wenn viele es nicht verstanden haben, denn es waren oft Dinge, die nicht im Blickfeld der Öffentlichkeit lagen. Aber er arbeitete. Das ist unsere nächste Empfehlung: Dschihad-Arbeit, ein engagierter Einsatz auf dem Feld und das Vermeiden von Organisation aus der Ferne. Ein Manager kann nicht aus der Ferne die Arbeit kontrollieren, er muss mitten im Geschehen sein.

Die nächste Empfehlung betrifft die Zusammenarbeit der Institutionen des Landes. Ohne diese Zusammenarbeit kann keine Arbeit erledigt werden. Das Parlament muss die Regierung unterstützen; die Regierung muss die Empfindlichkeiten des Parlaments respektieren; die Justiz muss überall dort aktiv präsent sein, wo es notwendig ist; die Streitkräfte müssen überall dort präsent sein, wo die Regierung und das Volk sie brauchen, entsprechend ihren Aufgaben. Alle müssen ihre Rolle spielen. Diese Sitzungen der Staatschefs sind eine sehr gute Gelegenheit. Ich habe zuvor den Leitern der Institutionen empfohlen, und ich empfehle den Herren, die hier anwesend sind, weiterhin diese Treffen und den Austausch von Meinungen ernst zu nehmen; dies ist eine sehr gute Maßnahme; es ist unsere Erfahrung, die wir über viele Jahre hinweg genutzt haben.

Die nächste Empfehlung ist die Berücksichtigung der Prioritäten. Natürlich wissen alle, dass ich in Bezug auf kulturelle Themen sehr fein bin; kulturelle und soziale Themen sind sehr wichtig, vielleicht wichtiger als alles andere; jedoch hat heute, zeitlich gesehen, die Wirtschaft Vorrang. Ein geplanter und kraftvoller wirtschaftlicher Aufschwung ist erforderlich. Es wurden wertvolle Arbeiten von der vorherigen Regierung geleistet, die fortgeführt werden müssen, und es müssen weitere Maßnahmen hinzugefügt werden

In wirtschaftlichen Fragen muss sowohl auf die Makroperspektive geachtet werden – wie die Stabilität der nationalen Währung, Produktion, Investitionen und die Verbesserung des Geschäftsklimas, also grundlegende und allgemeine Themen – als auch auf die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen, was eine kurzfristige und dringende Aufgabe ist. Es gibt Arbeiten, die durchgeführt werden können und hoffentlich durchgeführt werden. Natürlich wurden in beiden Bereichen bereits Arbeiten begonnen, die fortgesetzt werden sollten.

Die nächste Empfehlung betrifft die allgemeine Stimmung nach den Wahlen, und die Zielgruppe dieser [Empfehlung] sind die gesamte Bevölkerung, politische und soziale Aktivisten. Wahlen sind naturgemäß herausfordernd; es gibt Menschen auf beiden Seiten der Debatte, und es entstehen Herausforderungen. Man sollte sich nicht von den Versuchungen der Polarisierung beeinflussen lassen; dies ist meine eindringliche Empfehlung. Die Emotionen, die Menschen während der Wahlperiode dazu bringen, miteinander zu streiten, sollten nicht fortdauern; lassen Sie nicht zu, dass sie fortdauern. Das Wesen der Wahlen ist eben so: Jemand gewinnt die Wahl, jemand verliert sie; das ist das Ergebnis der Wahl. Wenn zum Beispiel jemand, den Sie mögen, gewählt wird und jemand, den andere mögen, nicht gewählt wird, ist das normal; das sollte nicht zu Streitigkeiten führen; es sollte keine Differenzen und Spaltungen verursachen. In der Islamischen Republik gab es von Anfang der Revolution bis heute verschiedene Präferenzen und Neigungen; manche haben heute gewonnen, andere morgen; und umgekehrt. Das ist das Prinzip:

وَتِلْكَ الْأَيَّامُ نُدَاوِلُهَا بَيْنَ النَّاسِ وَلِيَعْلَمَ اللَّهُ الَّذِينَ آمَنُوا وَيَتَّخِذَ مِنكُمْ شُهَدَاءَ

„Und dieses sind die Tage, die wir kursieren lassen zwischen der Menschheit, und damit Allah diejenigen wissen würde, die überzeugt gewesen sind, und er unter euch Zeugen nehmen würde.“ [Heiliger Quran, 3:140]. Das ist eine Prüfung. Ich sage, dass bei allen Wahlen, die stattgefunden haben, das iranische Volk gewonnen hat. Wir haben keine Verlierer. Diejenigen, die sich an der Wahl beteiligt haben und ihren Kandidaten unterstützt haben, der nicht gewählt wurde, haben nicht verloren, sie sind auch Gewinner, sie gehören zum iranischen Volk, und das iranische Volk ist der Sieger. Daher sollte der Zustand von Streit oder Unzufriedenheit, der manchmal während der Wahlstreitigkeiten auftreten kann, nicht fortdauern. Weder derjenige, dessen Kandidat gewählt wurde, sollte sich überlegen fühlen, noch derjenige, dessen Kandidat nicht gewählt wurde, sollte sich als Verlierer fühlen. Keiner sollte sich überlegen fühlen, und keiner sollte sich als Verlierer fühlen. Dies ist auch eine weitere Empfehlung, die sich an alle politischen und sozialen Aktivisten sowie Wahlbeteiligte richtet.

Die nächste Empfehlung betrifft die Wertschätzung der nationalen Fähigkeiten und das Vertrauen auf diese. Diese Empfehlung richtet sich an die verantwortlichen Personen, die hoffentlich die Leitung und Entwicklung des Landes übernehmen werden. Man sollte den nationalen Ressourcen Bedeutung beimessen. „Wir können es“ sollte ein immerwährendes Motto bleiben. Das ist die Realität. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir keine ausländischen Ressourcen nutzen sollten. Kein Vernünftiger würde das sagen. Man sollte alle verfügbaren Ressourcen nutzen: interne, externe, von Freunden. Manchmal kann sogar eine Handlung von Gegnern uns zugutekommen, und das sollte man ebenfalls nutzen. Man sollte nutzen, aber die internen Fähigkeiten nicht ignorieren. Kein internes Problem sollte an ein externes Thema geknüpft oder davon abhängig gemacht werden. Das ist unser Standpunkt. Alles, was Sie auf der Welt tun können, tun Sie: Führen Sie gute und ehrenhafte Arbeiten durch, aber vernachlässigen Sie nicht die inneren Ressourcen, die innere Stärke und die inneren Initiativen. Ich betone diesen Punkt und es gibt viele Beispiele dafür.

Die nächste Empfehlung betrifft die Außenpolitik. Der erste Punkt, den ich zur Außenpolitik anmerken möchte, ist: Im Angesicht der globalen und insbesondere regionalen Wellen und Ereignisse sollte das Land eine aktive und handelnde Haltung einnehmen, nicht eine passive. Verschiedene Themen, sei es politisch, wissenschaftlich oder in Bezug auf außergewöhnliche wissenschaftliche Fortschritte – nehmen wir zum Beispiel künstliche Intelligenz – finden weltweit statt. Man sollte aktiv und wirkungsvoll darauf reagieren, nicht passiv. Das Ignorieren der weltweiten und regionalen Entwicklungen ist nicht in Ordnung. Bei jedem Ereignis müssen wir eine Position einnehmen. Diese Position sollten wir klar, deutlich, mit Kraft und Würde ausdrücken, damit die Welt erkennt, was der Islamische Iran dazu zu sagen hat. Die 13. Regierung hat in diesem Bereich gute Arbeit geleistet. Möge Gott der verstorbenen Opfer der Arbeit, dem verstorbenen Amir-Abdollahian [ehemaliger Außenminister], gnädig sein. Er war ein sehr guter Diplomat, ein sehr guter Verhandler und hat gute Anstrengungen und Tätigkeiten geleistet. Ich habe seine Arbeiten aus nächster Nähe gesehen. Er arbeitete gut. Diese Aktivität und Bemühungen sollten hoffentlich fortgesetzt werden.

Eine der Aussagen zur Außenpolitik ist, dass wir Prioritäten in unseren internationalen Beziehungen haben. Eine unserer Prioritäten sind unsere Nachbarländer. Wir gehören zu den Ländern mit zahlreichen Nachbarn. Das ist eine der Stärken eines Landes. Wir haben fast vierzehn Nachbarn um uns herum. Das ist ein Vorteil für uns. Wir müssen an den Beziehungen zu unseren Nachbarn arbeiten und uns bemühen. Das gehört zu unseren Prioritäten.

Eine der Prioritäten ist die Zusammenarbeit mit Ländern, die unser diplomatisches Feld erweitern können. Zum Beispiel afrikanische Länder, asiatische Länder. Diese erweitern unser diplomatisches Feld. Die Beziehungen zu diesen Ländern gehören zu den Prioritäten.

Eine weitere Priorität ist die starke Verbindung zu Ländern, die uns in den letzten Jahren unter Druck unterstützt und geholfen haben, sei es innerhalb der Vereinten Nationen, außerhalb der Vereinten Nationen, bei praktischen Kooperationen, wirtschaftlichen und anderen Bereichen. Wir sollten unsere Dankbarkeit zeigen und unsere Beziehungen zu diesen Ländern stärken; diese Politik hat Prioritäten. Es gibt solche prioritären Aufgaben in diesem Bereich.

Natürlich bedeutet das nicht, dass wir eine feindliche Haltung oder Feindseligkeit gegenüber einigen Ländern haben, zum Beispiel europäischen Ländern – die ich nicht als Priorität genannt habe. Der Grund, warum ich die europäischen Länder nicht als Priorität nenne, ist, dass sie uns in den letzten Jahren nicht gut behandelt haben. Sie haben uns schlecht behandelt. Im Hinblick auf Sanktionen, Öl, verschiedene Fragen und unter dem Vorwand von Menschenrechten und ähnlichem haben sie uns schlecht behandelt. Wenn sie dieses schlechte Verhalten nicht hätten, wären diese Länder auch unter den Prioritäten. Auch die Beziehungen zu ihnen wären wichtig. Natürlich gibt es einige Länder, deren Beleidigungen und feindliche Verhaltensweisen wir nicht vergessen. Das betrifft diese Angelegenheit.

Das letzte Thema, das ich ansprechen möchte, ist Gaza, das heute eine weltweite Angelegenheit ist. Einst war das Thema Palästina nur ein Thema der islamischen Länder. Heute ist die Frage von Palästina und Gaza ein globales Thema. Dieses Thema ist heute vom US-Kongress bis zur UN, von den Olympischen Spielen in Paris bis überall sonst verbreitet und präsent. Das zionistische Regime zeigt das hässlichste Gesicht einer kriminellen Bande. Sie sind kein Staat. Sie sind eine kriminelle Bande, eine Mörderbande, eine Terrorbande. Sie haben eine neue Marke von Terror und Brutalität – außergewöhnliche und schreckliche Verbrechen – in der Geschichte des menschlichen Verbrechens gesetzt. Sie haben einen neuen Maßstab geschaffen. Heute werden schwere Bomben der Zionisten auf Menschen geworfen, die nicht einmal einen einzigen Schuss abgegeben haben. Auf Kinder in Wiegen, fünf- und sechsjährige Kinder, Frauen, Patienten in Krankenhäusern; diese haben keinen Schuss abgegeben, aber Bomben werden auf sie abgeworfen. Warum? Dieses Verbrechen ist beispiellos. Die Kraft des Widerstands wird von Tag zu Tag deutlicher; der zionistische Feind konnte, trotz aller Unterstützung von Amerika und einigen verräterischen Regierungen, den Widerstand nicht niederdrücken oder besiegen. Ihr Ziel war die Vernichtung der Hamas. Heute steht die Hamas – die Hamas und der Dschihad und allgemein der Widerstand in Palästina – kraftvoll da, und sie können ihnen nichts anhaben. Stattdessen werfen sie Bomben auf die hilflosen Menschen in Gaza! Die Welt muss eine ernsthaftere Entscheidung in Bezug auf dieses Ereignis treffen. Regierungen, Völker, intellektuelle und politische Persönlichkeiten müssen auf verschiedenen Ebenen ernsthaft Entscheidungen treffen. Mit diesem Blickwinkel versteht man, welche große Schande der US-Kongress vor ein paar Tagen auf sich geladen hat, als er diesem Verbrecher zuhörte und mit ihm sprach! Das ist eine große Schande.

Wir hoffen, dass der Allmächtige Gott das leidende palästinensische Volk siegreich macht. Wir hoffen, dass der Allmächtige Gott das geschätzte, große und engagierte iranische Volk zu seinen hohen Zielen führt. Wir bitten den Allmächtigen Gott aufrichtig, unserem neuen Präsidenten und der Regierung, die gebildet wird, Erfolg zu schenken und zu helfen, dass sie die Dinge umsetzen können, die sie sich wünschen, und die sie anstreben, und dass sie diese hohen Ziele erreichen und das iranische Volk ehrenvoll machen. Wir bitten den Allmächtigen Gott um die Erhöhung der Ränge der reinen Seele des großen Imams [Chomeini], der reinen Seelen der Märtyrer, der Seele von Märtyrer Soleimani und seiner Gefährten und hoffen, dass Gott uns ebenfalls zu den Märtyrern zählt.

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.