Rede Imam Chameneis zur Woche der Arbeit

 

Am 10. Mai 2025 hielt Imam Chamenei, bei dem jährlich anlässlich der Woche der Arbeit und der Arbeiter stattfindenden Treffen mit Arbeitskräften des Landes, eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der Rede aus dem persischen Original. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Herzlich willkommen, liebe Brüder, liebe Schwestern. Die jährliche Versammlung der ehrenwerten Arbeiter hier in der Hussainiyah ist für mich immer eine bedeutende Sitzung. Die Themen rund um Arbeit und die Arbeiter selbst stehen im Zusammenhang mit dem Schicksal des Landes.

Zunächst möchte ich zur segensreichen Geburt von dem ehrenwerten Abu al-Hassan al-Ridha, Frieden sei auf ihm, gratulieren und es als ein gutes Zeichen sehen, dass dieses Treffen nun gleichzeitig zu diesem gesegneten Geburtstag stattfindet. Ebenso möchte ich an unseren ehrenwerten Märtyrer, Schahid Raisi, erinnern, der den Anliegen der Bevölkerung – und insbesondere den Angelegenheiten der Arbeiter – große Bedeutung beimaß und sie konsequent verfolgte.

Die Punkte, die der Herr Minister hier angesprochen hat, waren allesamt richtig – das heißt, die bestehenden Lücken, die vorhandenen Bedürfnisse, die notwendigen Aufgaben, die er hier einzeln aufgezählt hat – all das ist zutreffend. Der einzige Punkt, auf den ich aufmerksam machen möchte, ist, dass er selbst, sein Ministerium und einige andere Bereiche der Regierung wissen sollten, dass die Adressaten dieser Worte sie selbst sind. [Publikum bricht in lautstarken Applaus und Segensgrüße auf den Propheten und seine Familie aus] Ich bete von Herzen, dass Gott der Erhabene ihnen hilft und ihnen den Erfolg gewährt, diese Aufgaben umzusetzen. Wenn sie Entschlossenheit zeigen und sich dafür entscheiden, können sie es schaffen. [Erneuter Applaus des Publikums]

Was die Angelegenheiten der Arbeiter betrifft, so sind viele notwendige Worte bereits gesagt worden und selbstverständlich sind auch gute Maßnahmen ergriffen worden. Aber auf einige Punkte muss dennoch besonders Nachdruck gelegt werden, auch wenn sie dadurch nun wiederholt werden, müssen sie dennoch erneut betont werden. Ich habe einige Punkte notiert, die ich nun vortragen möchte.

Der erste Punkt betrifft die Wertschätzung. Die Adressaten dieses Abschnitts – die Wertschätzung des Arbeiters und die Wertschätzung der Arbeit – seid in erster Linie ihr Arbeiter selbst, damit ihr euren eigenen Wert erkennt und wisst, welchen Platz das, was ihr tut, tatsächlich im gesamten Gefüge der Schöpfung, der Gesellschaft sowie im Gefüge der spirituellen Bestrebungen und religiösen Werte einnimmt.

Ein Thema ist der Wert des Arbeiters – nicht im Hinblick auf seine Arbeit, sondern im Hinblick auf ihn als Menschen. Der Arbeiter besitzt zwei wichtige Eigenschaften, von denen jede vor Gott dem Erhabenen eine Tugend darstellt: Erstens, dass er sich bemüht, den Lebensunterhalt und das erlaubte Brot mit eigener Kraft zu verdienen. Er lebt nicht auf Kosten anderer, er ist kein Schmarotzer, er betreibt keine Ausbeutung, er zieht kein fremdes Gut an sich, sondern er erwirbt sein Brot mit eigener Kraft, durch Arbeitskraft, in ihren unterschiedlichen Formen, je nachdem, welche Art von Arbeiter er ist. Das ist eine Tugend, das ist eine bedeutende Handlung. Der Mensch soll so leben. Das ist ein Vorbild für das Leben eines jeden Menschen: dass er auf sich selbst und auf seine eigene Kraft vertraut und so sein Leben gestaltet. Das ist die erste Eigenschaft.

Die zweite Eigenschaft, die ebenfalls eine große Tugend ist, besteht darin, dass der Arbeiter die Bedürfnisse anderer erfüllt. Ihr produziert für die Menschen industrielle, landwirtschaftliche oder dienstleistungsbezogene Erzeugnisse und stellt sie ihnen zur Verfügung, das heißt, ihr helft dem Leben anderer. Aus menschlicher Sicht sind diese beiden Punkte äußerst wertvoll, es sind Tugenden. Wenn wir beispielsweise eine Wertung vornehmen wollten: Da ist jemand, der sich dem Gottesdienst widmet und ähnlichem, aber keinerlei Mühe für sein eigenes Leben, seinen Lebensunterhalt und das Wohl seiner Familie aufbringt – dann ist ein Arbeiter, der sich anstrengt, der arbeitet, überlegen. Das ist wahre Wertschätzung und das betrifft den Arbeiter in seiner Rolle als Arbeiter, in seiner menschlichen Dimension.

Und nun zur Wertschätzung von Arbeit. Das ist sehr wichtig, das ist äußerst bedeutsam. Arbeit ist eine der tragenden Säulen für das Funktionieren des menschlichen Lebens. Wenn es keine Arbeit gibt, wird das Leben des Menschen gelähmt. Kapital hat zweifellos eine Wirkung, Wissen hat zweifellos eine Wirkung – aber Kapital und Wissen sind ohne den Handelnden, ohne den Arbeiter, zu nichts nutze und bringen keinen Nutzen. Der Arbeiter haucht dem Körper des Kapitals Leben ein.

Wir haben gesagt, das Motto dieses Jahres ist „Investitionen für Produktion“. Sehr gut, das wichtigste Kapital, der größte Reichtum ist der Arbeiter. Sie mögen investieren, aber sie sollen wissen, dass diese finanzielle Investition ohne den Willen des Arbeiters, ohne die Fähigkeiten des Arbeiters, ohne den Wunsch des Arbeiters zu keinem Ergebnis führen wird. Die Rolle der Arbeit ist diese: Sie ist eine der grundlegenden Säulen für den Bestand und das Fortbestehen der Gesellschaft. Deshalb seht ihr auch, dass die Feinde jeder Gesellschaft – einschließlich der Feinde der Islamischen Republik – von Anfang der Revolution bis heute bestrebt waren, die Arbeiterschaft von der Arbeit im Raum der Islamischen Republik abzubringen, sie unzufrieden zu machen – vom ersten Tag an. Ich habe Erinnerungen in diesem Zusammenhang, die ich hier nicht erzählen werde. Damals waren es die Kommunisten, die Marxisten, die versucht haben, die Produktionsumfelder unter ihre Kontrolle zu bringen, sich anzueignen, und dann plötzlich einen ganzen Bereich lahmzulegen und auszuschalten. Jeder Bereich, den sie lahmlegten, war gelähmt. Auch heute gibt es dieselbe Motivation – damals waren es die Kommunisten, heute sind es die Agenten von CIA und Mossad, die dies tun. Natürlich haben sowohl damals als auch heute unsere Arbeiter standhaft Position bezogen und den Gegnern mit entschlossener Faust ins Gesicht geschlagen. [Publikum ruft laute Parolen beginnend mit „Allahu Akbar“]

Nun gut, wir haben gesagt, dass der wichtigste Reichtum, das wichtigste Kapital der Arbeiter selbst ist, das heißt, der Einfluss des Arbeiters ist größer als der von Geld, wissenschaftlicher Forschung oder Ähnlichem. „Was sollen wir mit diesem Kapital tun?“ – hier liegt der Beginn der Verantwortungen, die gegenüber den Arbeitern bestehen. Ein Teil dieser Verantwortung mag bei mir, dem demütigen Diener, liegen, ein Teil beim Minister, ein Teil bei den Kapitalinhabern und Unternehmern, ein Teil bei der allgemeinen Bevölkerung, ein Teil bei der Presse. Letztendlich gibt es Pflichten gegenüber dem Arbeiter.

Damit ein Arbeiter seine Arbeit richtig verrichten kann – sowohl, um die Arbeit gut zu leisten und anderen Nutzen zu bringen, als auch, um selbst aufrecht stehen zu können –, hat er bestimmte Bedürfnisse. Eines dieser Bedürfnisse ist berufliche Sicherheit. Ein weiteres ist körperliche Sicherheit. Die Unfälle, die zuweilen Arbeitern widerfahren, betrüben den Menschen zutiefst – das sind Schläge, das sind Wunden. Sicherheit ist ein Bedürfnis. Ein weiteres Bedürfnis ist die Beseitigung existenzieller Sorgen. Diese Dinge müssen angegangen werden. Nun, ich werde auf einige dieser Punkte kurz hinweisen und dann fortfahren.

Das erste Thema ist die berufliche Sicherheit. Ein Arbeiter muss wissen, dass er an diesem Arbeitsplatz bleiben wird, damit er planen kann. Es darf nicht so sein, dass er Sorgen hat, wie lange er denn dort noch bleiben kann. Die Fortführung seiner Arbeit darf nicht vom Willen eines anderen abhängig sein. Das bedeutet berufliche Sicherheit. Diese Sicherheit muss gewährleistet werden. In einer Phase vor einigen Jahren wurden unter verschiedenen Vorwänden zahlreiche Fabriken geschlossen. Das widerspricht natürlich der beruflichen Sicherheit. Es kamen manchmal Berichte, dass eine bestimmte Fabrik geschlossen worden sei. Wir fragten: Warum? Sie brachten Vorwände: Es gäbe keine Rohstoffe, die Maschinen seien veraltet und Ähnliches. Natürlich gibt es solche Dinge, aber sie sind lösbar. Man muss sie beheben. Man darf die Fabrik nicht schließen.

In manchen Fällen – worauf ich bereits auch früher schon hingewiesen habe – war das Schließen von Fabriken sogar ein verräterischer Akt. Der Grund [für die Schließung] war, dass das Grundstück einen hohen Wert bekommen hatte. In der Folge wollte man die Maschinen irgendwie verkaufen, die Arbeiter irgendwie mit Abfindungen loswerden, um so das Grundstück besser für Geldzwecke zu nutzen! Für Geld, für persönliche Gier wurde das getan. Hier müssen sowohl die Aufsichtsorgane als auch die Justizbehörden wachsam sein. Das ist eine der grundlegenden und wichtigen Aufgaben. Auch die staatlichen Institutionen haben hier natürlich eine Pflicht – sei es das Arbeitsministerium oder andere zuständige Behörden. Das muss verhindert werden. Laut den Zahlen, die uns mitgeteilt wurden, hat die Regierung von Schahid Raisi 8.000 Fabriken wieder in Betrieb genommen. Es ist also möglich. Es ist möglich, stillgelegte Fabriken oder solche, die nur mit einem Drittel oder einem Viertel ihrer Kapazität arbeiten, wieder in Gang zu bringen. Einer der Verdienste jenes ehrenwerten Märtyrers war genau das und er hatte es möglicherweise wiederholt auch mit mir besprochen. Das Thema der beruflichen Sicherheit ist eine der entscheidenden Fragen.

Neben der beruflichen Sicherheit für den Arbeiter möchte ich euch auch Folgendes sagen: Die berufliche Sicherheit des Arbeiters geht einher mit der beruflichen Sicherheit des Unternehmers. Auch er muss Sicherheit in seiner Arbeit haben. Wir dürfen uns nicht so verhalten, dass er das Gefühl hat, seine Investition und die Bewahrung seines Kapitals würden ihm zum Nachteil gereichen. Auch er muss berufliche Sicherheit haben. Der richtige Weg, die richtige Politik ist es, einen Zustand zu schaffen, in dem sowohl die Sicherheit des Arbeiters gewahrt bleibt als auch die des Unternehmers.

Das zweite Thema, das für den Arbeitsbereich notwendig ist und das ich mir notiert habe, ist die Frage der Fähigkeitssteigerung. Eines der Dinge, die wir tun müssen, ist, uns darum zu bemühen, dass unsere Arbeiter zu fähigen, zu qualifizierten Arbeitern werden. Wenn der Arbeiter in seiner Arbeit qualifiziert und fachkundig wird, wird die Arbeit besser, hochwertiger und es wird herausragender produziert. Das ist selbstverständlich zum Nutzen des Herstellers, zum Nutzen des Arbeiters, zum Nutzen der Gesellschaft – es nützt allen. Das ist eines der wichtigen Themen.

Nun haben wir für die Frage der Vermittlung von Fähigkeiten und Qualifikationen auch entsprechende Einrichtungen. Der ehrenwerte Minister hat mir auf dem Weg hierher auch etwas dazu gesagt, und ich bin ebenfalls darüber informiert: Die Berufs- und Fachschulen stellen ein sehr gutes Potenzial dar. Es gibt junge Menschen – ja sogar Jugendliche – unter uns, die dem Weg der Berufsausbildung und der praktischen Qualifikation den Vorzug gegenüber dem akademischen Bildungsweg geben und in diesem Bereich tätig sind. Das sind die besten Arbeitskräfte. Um dem Land zu dienen, sich selbst dienen zu können, das eigene Lebensniveau zu verbessern und auch das Lebensniveau der Menschen insgesamt anheben zu können, dafür sind das die besten Menschen. Diese Möglichkeit haben wir. Natürlich – neben den Berufs- und Fachschulen, die wichtig sind und auf deren Bedeutung ich mehrfach hingewiesen habe – können auch große Unternehmen im Rahmen ihrer Tätigkeit Einrichtungen zur Qualifikationsförderung schaffen. Das ist ebenfalls möglich. Das ist eine der Aufgaben, die umgesetzt werden müssen. Große Unternehmen können das leisten: Kurse anbieten, zeitlich begrenzte Schulungen abhalten und den Arbeitern die notwendigen Fähigkeiten vermitteln, damit sie ihre Arbeit besser und mit mehr Fachkenntnis ausführen können.

Ein weiteres Thema – wie bereits angesprochen – ist die Sicherheit der Arbeiter, konkret die körperliche Sicherheit des Arbeiters. In den letzten zwei, drei Jahren haben wir zwar erschütternde Nachrichten aus den Bergwerken gehört, aber das betrifft nicht nur dortige Betriebe, auch aus anderen Bereichen wurden mir Berichte vorgelegt. Auch in anderen Fabriken ist die Frage der Sicherheit ein sehr wichtiges Thema. Es muss sorgfältig darauf geachtet werden, und sowohl im Hinblick auf die soziale Absicherung als auch auf die technischen Sicherheitsvorkehrungen muss so gehandelt werden, dass die Sicherheit der Arbeiter gewährleistet ist.

Ein bedeutender Aspekt der Unterstützung für Arbeiter ist der Konsum inländischer Produkte – ein Thema, auf das ich seit Jahren beharre und das ich betone. Es wurde auch im sechsten Entwicklungsplan aufgenommen. Natürlich haben manche das nicht richtig umgesetzt, aber soweit es umgesetzt wurde, war es nützlich. Wenn das Produkt, das wir kaufen, ein im Inland hergestelltes Produkt ist, dann helfen wir in Wirklichkeit dem einheimischen Arbeiter und dem einheimischen Investor. Wenn dasselbe Produkt im Inland vorhanden ist und wir stattdessen die ausländische Variante wählen und kaufen, bedeutet das, dass wir dem Arbeiter und dem Investor jenes Landes helfen – dass wir ihn unserem eigenen Arbeiter vorziehen. Ist das gerecht? Ist das menschlich?

Natürlich gibt es Ausreden, etwa: „Die Qualität der inländischen Produkte sei so und so“. Nein, in manchen Fällen ist die Qualität der inländischen Produktion sogar sehr gut. Gegenwärtig ist es so, dass wir bei bestimmten Produkten und Haushaltsgegenständen und anderen Dingen eine Qualität haben, die – wenn nicht besser – so doch zumindest nicht schlechter, als die der ausländischen Produkte ist. Wir sollten das zu einer Kultur machen, zu einer verbreiteten Gewohnheit. Ein Iraner sollte es als seine Pflicht ansehen, einheimische Produkte zu konsumieren – außer in den Fällen, in denen es das Produkt im Inland gar nicht gibt. Das, was aber im Inland produziert wird, sollten alle als ihre Pflicht ansehen, auch zu verwenden. Diese Haltung sollten wir zur Kultur machen.

Ich habe gehört, dass kürzlich eine der Behörden bekannt gegeben hat, dass das Einfuhrverbot für Produkte mit inländischem Äquivalent aufgehoben wurde. Warum sollte es aufgehoben werden? Warum sollte es aufgehoben werden? Fördert doch das, was im Inland produziert wird! Und wenn die Qualität nicht gut ist, bemüht euch darum, die Qualität zu verbessern. Ich habe vor einigen Jahren hier über Autos gesprochen – man sagte damals, der Benzinverbrauch der inländischen Fahrzeuge sei zu hoch. Ich sagte: Wenn wir unter wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Belagerung stehen – wenn die Inhaber von Wissen in der Welt ihre Türen für iranische Wissenschaftler und Studenten verschließen – und trotzdem ein iranischer Wissenschaftler Großes leisten kann, wenn ein iranischer Jugendlicher Raketen, Waffen und Produkte herstellen kann, die den Feind in Erstaunen versetzen, sodass dieser sagt: „Aus Respekt vor dieser [ingenieurtechnischen] Leistung ziehe ich den Hut“ [Uzi Rubin (ehemaliger Leiter der Raketenabwehrorganisation Israels) im Jahr 2015] – dann kann er auch ein Auto produzieren, das weniger verbraucht und besser gebaut ist. Lasst uns daran arbeiten und darauf setzen. Einfacher ist zu sagen: „Na gut, öffnen wir den Weg, damit aus dem Ausland importiert werden kann.“ Das aber ist zum Schaden des Landes, zum Schaden der Arbeiterschaft, zum Schaden der ganzen Nation. Deshalb ist ein entscheidender Punkt in der Unterstützung der Arbeiter, dass wir inländische Produkte konsumieren und das zu einer Kultur machen.

Eine der wichtigen Maßnahmen, die meiner Meinung nach einer umfassenden und vollständigen Planung durch die Verantwortlichen bedarf und die sowohl zum Nutzen des Arbeiters als auch zum Nutzen des Arbeitgebers ist, besteht darin, dass der Arbeiter am Gewinn des produzierten Erzeugnisses beteiligt wird. [Publikum setzt erst zu einem Segensgruß auf die Prophetenfamilie an, applaudiert dann aber] 

[Imam spricht lächelnd:] Ja klar, wenn man den Segensgruß [salawat] nicht richtig hinkriegt, fängt man einfach an zu klatschen. [Publikum ruft voller Elan einen lautstarken Segensgruß]

Wenn der Arbeiter das Gefühl hat, dass sein Anteil am Gewinn mit dem Gewinn des Produkts steigt, wird er motiviert, die Arbeit besser zu verrichten. Das verleiht dem Arbeiter Antrieb und er führt die Arbeit sorgfältiger, vollständiger und sauberer aus. Das ist die Umsetzung jener Überlieferung, die ich schon oft wiederholt erwähnt habe: 

رَحِمَ اللهُ اِمرَاً عَمِلَ عَمَلاً فَاَتقَنَه

„Möge Gott sich jenes Menschen erbarmen, der eine Arbeit verrichtet und sie gut verrichtet.“ Also eine sorgfältige, gute Arbeit.

Heute gibt es in der Welt manche Fabriken, die auf ihre Produkte das Gründungsjahr der Fabrik schreiben. Sie sind stolz darauf, dass ihre Fabrik vor hundert Jahren gegründet wurde. Wenn ein Produktionsbetrieb – hier nehmen wir das Beispiel der industriellen Produktion, aber auch andere Produktionsbereiche sind wie die industriellen, und manche Dienstleistungen ebenso – so arbeiten kann, dass er über hundert Jahre Kunden hat und darauf stolz ist, dann ist das die beste Leistung. Das lässt sich dadurch erreichen, dass die Arbeiter am Gewinn des Unternehmens beteiligt werden. Das ist eine der wichtigen Aufgaben.

Ein weiterer herausragender Punkt, auf den auch er [Minister für Arbeit und Soziales] hingewiesen hat, ist die Frage des Arbeiterwohnraums. Wenn große Betriebe mit Wohnungsbaugenossenschaften für Arbeiter – sofern es solche Genossenschaften gibt, an den Orten, wo sie bestehen – zusammenarbeiten, dann ist das eine der größten möglichen Hilfen für Arbeiter. Wenn es keine solche Genossenschaft gibt, kann man eine gründen oder bei der Gründung helfen. Oder man kann Werkswohnungen neben großen Fabriken errichten, sodass das Wohnungsproblem – eines der wichtigsten Sorgen – beseitigt wird und die Arbeiter in dieser Hinsicht beruhigt sein können. Das gehört zu den bedeutendsten Hilfen, die man den Arbeitern zukommen lassen kann.

Ein weiteres Thema, das ich mir hier notiert habe und ansprechen möchte, ist die Kultur am Arbeitsplatz. Seht: In der Philosophie der Marxisten und Kommunisten ist der Arbeitsplatz ein Ort des Widerspruchs, ein Ort der Feindschaft. Das bedeutet: Der Arbeiter steht dem Fabrikbesitzer feindlich gegenüber – das ist ihre Philosophie. Die gesamte gesellschaftliche Bewegung basiert ihrer Auffassung nach auf Gegensätzen und Konfrontation. Sie glauben, dass der Grundsatz der Gegensätze in der Geschichte, in sozialen Fragen, in Politik und Wirtschaft durchgehend gültig ist. Über viele Jahre hinweg haben sie die Menschen mit dieser falschen Denkweise hingehalten. Sie haben sich selbst ins Unglück gestürzt und auch viele andere Menschen in der Welt ins Unglück geführt. Der Islam hingegen sagt genau das Gegenteil.

Der Islam betrachtet das Lebensumfeld, das Arbeitsumfeld, das geschichtliche Umfeld als einen Raum der Einheit, der Zusammenarbeit und des Miteinanders. Jene, die sich mit der Vertiefung und Forschung im Quran beschäftigen, sollen den Ausdruck „زوجیت“ [Paarung], das Wort „زوج“ [paaren] und das Konzept der Dualität im Qur’an verfolgen:

سُبْحَانَ الَّذِي خَلَقَ الْأَزْوَاجَ كُلَّهَا مِمَّا تُنبِتُ الْأَرْضُ وَمِنْ أَنفُسِهِمْ وَمِمَّا لَا يَعْلَمُونَ

„Lobpreisung ist demjenigen, der die Partner erschaffen hat, jeden von ihnen, von dem, was die Erde wachsen lässt, und von ihren Seelen und von dem, was sie nicht wissen.“ [Heiliger Quran, 36:36].

Das bedeutet: In allem, was existiert, ist das Prinzip der Paarung, der Harmonie, der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Ergänzung angelegt. Und das gilt ebenso für das Arbeitsumfeld: Es muss ein Miteinander und eine gegenseitige Stärkung stattfinden. Von beiden Seiten ist aufrichtige und nicht nur formelhafte Unterstützung füreinander erforderlich.

Nun noch ein letzter Punkt: Wenn wir über den Arbeiter sprechen, sollte nicht nur der Industriearbeiter gemeint sein. Auch der Bauarbeiter, der Landarbeiter, der Arbeiter auf dem Obst- und Gemüsemarkt, die arbeitenden Frauen, die zu Hause tätig sind und gleichzeitig arbeiten – und heute, durch die segensreichen modernen Kommunikationsmittel und Ähnliches, arbeiten viele von ihnen zu Hause, profitieren davon und erzielen Einkommen –, auch sie sollen, in Bezug auf soziale Absicherung und in anderen Belangen, berücksichtigt werden. Auch sie verdienen Beachtung und Unterstützung.

Ich möchte ein Wort sagen zu den böswilligen Strategien, die heute in der Welt gegen die Völker eingesetzt werden. Es wird versucht, die Angelegenheit Palästinas in Vergessenheit geraten zu lassen. Die muslimischen Völker dürfen das nicht zulassen. Sie dürfen es nicht zulassen. Durch verschiedene Gerüchte, verschiedene Aussagen, durch das Aufwerfen neuer Themen und bedeutungsloser, zusammenhangloser Aussagen versuchen sie, die Aufmerksamkeit von der Frage Palästinas abzulenken. Die Aufmerksamkeit darf nicht von der Frage Palästinas abgelenkt werden. Die Verbrechen, die das zionistische Regime in Gaza, in Palästina begeht, sind keine Dinge, über die man einfach hinwegsehen kann. Die ganze Welt muss sich ihnen entgegenstellen – [Publikum ruft Parole „Nieder mit Israel“] – sowohl dem zionistischen Regime selbst als auch dessen Unterstützern [Publikum ruft Parole „Nieder mit Amerika“]. Ja, eure Einschätzung ist richtig: Die Amerikaner unterstützen im wahrsten Sinne des Wortes. In der Welt der Politik werden zwar Worte gesagt, Dinge geäußert, die möglicherweise das Gegenteil im Bewusstsein hervorrufen könnten, aber die Realität der Angelegenheit ist nicht so.

Die Realität ist, dass das unterdrückte Volk Palästinas, die unterdrückten Menschen in Gaza, heute nicht nur dem zionistischen Regime gegenüberstehen: sie stehen den USA gegenüber, sie stehen England gegenüber. Sie sind es, die diesen Verbrecher auf diese Weise stärken, dabei wäre es ihre Pflicht gewesen, ihn aufzuhalten. Ihr habt ihnen Waffen gegeben, ihr habt ihnen Möglichkeiten zur Verfügung gestellt. Wann immer ihnen etwas fehlt, greifen sie auf euch zurück und erhalten von euch Unterstützung. Jetzt, wo ihr seht, dass sie Verbrechen begehen – so viele Tötungen, so viele Massaker, so viele Gräueltaten – müsste man sich ihnen doch entgegenstellen. Es ist die Pflicht der USA, diese Verbrechen zu stoppen. Doch nicht nur, dass sie es nicht tun, sie leisten auch noch Unterstützung. Deshalb muss sich die Welt – sowohl dem zionistischen Regime als auch seinen Unterstützern, darunter insbesondere den USA – mit voller Entschlossenheit entgegenstellen. Einige Parolen, einige Äußerungen oder vorübergehende Ereignisse dürfen nicht dazu führen, dass die Frage Palästinas in Vergessenheit gerät.

Natürlich, meine Überzeugung ist, dass mit göttlicher Hilfe, mit der Ehre und Majestät Gottes, Palästina über die zionistischen Besatzer siegen wird. Dieses Ereignis wird eintreten. [Publikum ruft Parolen beginnend mit „Allahu Akbar“] Das Falsche hat einen kurzen Auftritt, es zeigt sich für einige Tage, doch es ist vergänglich. Es wird mit Sicherheit vergehen. Daran besteht kein Zweifel. Diese äußeren Erscheinungen, die wir heute sehen – Dinge, die sie tun, Fortschritte, die sie in Syrien oder anderswo erzielen – das ist kein Zeichen von Stärke, sondern vielmehr ein Zeichen von Schwäche, und es wird, so Gott will, zu noch größerer Schwäche führen. Wir hoffen, dass das iranische Volk und die gläubigen Völker, diesen Tag – den Tag des Sieges Palästinas über die Angreifer und Besatzer – so Gott will mit ihren eigenen Augen sehen werden.

Und der Friede, die Gnade Allahs und sein Segen seien mit Euch.