Imam Chameneis Neujahrsrede zum Volk

 

Am ersten Tag des iranischen Neujahrs [Nowruz] 1404, dem 21. März 2025, hielt Imam Chamenei seine jährliche Rede vor dem Volk in der Imam Chomeini Hussainiyah. Dieses Jahr fiel das Nowruz-Fest in die Tage des heiligen Monats Ramadan. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der Rede aus dem persischen Original. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Sehr herzlich willkommen und so Gott will, möge dieser Jahresbeginn für euch alle und für die gesamte iranische Nation ein Jahr voller Segen ankündigen. In diesem Jahr hat Nowruz und der Jahresbeginn aufgrund des Zusammentreffens mit den heiligen Tagen und Nächten [Monat Ramadan und Qadr-Nächte] eine stärkere spirituelle Atmosphäre erhalten. Wir sollten uns daran erinnern, dass die Iraner in allen Jahren beim Fest von Nowruz mit einem spirituellen Blick und mit Zuwendung und Bitten zu Gott blicken, weshalb wir auch den Jahreswechsel immer mit einem Gebet beginnen. Die Menschenmengen, die in den vergangenen Jahren an Nowruz verreist sind, reisten meist zu heiligen Stätten. Ihr konntet dieses Jahr sehen, welch große Menschenmenge sich zum Zeitpunkt des Jahreswechsels in Maschhad im heiligen Hof [Grabstätte Imam Ridhas] versammelt hat – oder am Vorabend, als in Teheran Menschenmengen den Beheschte Zahra [Märtyrer-Friedhof] füllten. Das bedeutet, dass unser iranisches Volk, unsere lieben Menschen, selbst das Fest von Nowruz als ein spirituelles Fest betrachten und ihr Jahr mit Zuwendung zu Gott und Bitten an Ihn beginnen. Wir müssen Gott dafür dankbar sein, dass trotz der giftigen und schädlichen Propaganda der Feinde, die versuchen, das iranische Volk von der Spiritualität zu trennen, diese Propaganda und diese umfassenden Bemühungen der Feinde gescheitert sind. Unser Volk ist der Spiritualität, der Achtsamkeit, dem Glauben an die Einheit Gottes und der Hingabe an die Imame (Friede sei mit ihnen) nähergekommen und ihre Verehrung, ihre Liebe und ihre Aufrichtigkeit sind mehr geworden.

Diese Tage gehören dem Befehlshaber der Gläubigen [Imam Ali, Jahrestage seines Märtyrertodes] (Friede sei mit ihm). Auch das ist für uns eine Lektion. Der Befehlshaber der Gläubigen ist in der gesamten Geschichte der Gipfel der Gerechtigkeit, der Gipfel der Gottesfurcht und der Gipfel der Vergebung. Wenn die iranische Nation und die muslimischen Nationen von der Lehre dieses großen Menschen – des höchsten Menschen nach dem geehrten Propheten (Friede sei mit ihm) – profitieren wollen, müssen sie sich mehr „Nahdsch ul-Balagha“ [Pfad der Eloquenz, Sammlung von Predigten Imam Alis] zuwenden. Ich empfehle, dass die Aktiven im kulturellen Bereich in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit auf das Studium von Nahdsch ul-Balagha und auf die Lehre aus Nahdsch ul-Balagha richten.

Was ich allen sagen möchte, ist, dass ihr in diesen Nächten die Gelegenheit zum Bittgebet und zur demütigen Anrufung [Tadarru] nicht aus der Hand geben solltet. Die kommende Nacht ist die 21. Nacht [des Monats Ramadan], danach folgt die 23. Nacht. Das sind Gelegenheiten. Sie sind von unschätzbarem Wert. Jede einzelne Stunde dieser Nächte ist für uns so wertvoll wie ein ganzes Leben. Ihr – besonders die jungen Menschen, besonders die jungen Menschen – könnt mit nur einer aufrichtigen Aufmerksamkeit, mit einem einzigen Gebet, mit einer einzigen ehrlichen Hingabe das Schicksal eures eigenen Lebens und sogar das Schicksal einer ganzen Nation verändern. Mit nur einem Gebet! Gott der Erhabene hat versprochen:

 وَإِذَا سَأَلَكَ عِبَادِي عَنِّي فَإِنِّي قَرِيبٌ ۖ  أُجِيبُ دَعْوَةَ الدَّاعِ إِذَا دَعَانِ ۖ  فَلْيَسْتَجِيبُوا لِي وَلْيُؤْمِنُوا بِي

„Und sobald dich meine Diener über mich fragen, so bin ich es, der nahe ist. Ich antworte einer Anrufung des Rufenden, sobald er mich gerufen hat, so sollen sie mir antworten und sie sollen überzeugt sein von mir, auf dass sie rechtschaffen sind.“ [Heiliger Quran, 2:186]

Gott der Erhabene sagt: Ich bin nahe, ich höre, ich antworte. „Und sie sollen überzeugt sein von mir“ bedeutet: Glaubt daran. Glaubt daran und wisset, dass euer Gebet, eure Bitte und eure demütige Anrufung – solange wir selbst keine Hindernisse schaffen – von Gott dem Erhabenen gehört und beantwortet wird. Dieses Bittgebet ist ein Mittel zum Erfolg. Nicht nur in Bezug auf das Jenseits, auf die Todeszwischenphase [Barzakh] und auf die Auferstehung, sondern sogar für euer weltliches Leben, für euer persönliches Leben. Selbst in großen Kämpfen, in großen Aufgaben ist das Gebet wirksam. Das Gebet ist ein Grund, ein Mittel, das Gott uns zur Verfügung gestellt hat, so wie auch das Mittelersuchen [Tawassul] bei den Imamen (Friede sei mit ihnen). Die Imame sind die Stellvertreter Gottes – die Manifestation der göttlichen Macht und die Manifestation des göttlichen Wissens. Wir bitten sie, und der Dienst, den Gott der Erhabene seinen rechtschaffenen Dienern übertragen hat, die Handlung, die sie vollbringen, die Hilfe, die sie leisten, ist tatsächlich eine Hilfe, die Gott uns gewährt:

وَمَا رَمَيْتَ إِذْ رَمَيْتَ وَلَـٰكِنَّ اللَّهَ رَمَىٰ

„Und nicht du hast beschossen, als du beschossen hast, jedoch Allah hat beschossen.“ [Heiliger Quran, 8:17].

Die Zuwendung zu den Freunden Gottes und den rechtgeleiteten Imamen (Friede sei mit ihnen) und die demütige Anrufung Gottes [Tadharru] stehen uns als Dienern Gottes zur Verfügung. Wir müssen diese Möglichkeiten schätzen.

Die Propheten Gottes haben sich in ihren großen Herausforderungen an Gott gewandt und gebetet. Im Quran wird von Prophet Musa (Friede sei mit ihm) berichtet, dass er in seinem heftigen Kampf mit dem Pharao gebetet hat:

رَبَّنَا إِنَّكَ آتَيْتَ فِرْعَوْنَ وَمَلَأَهُ زِينَةً وَأَمْوَالًا فِي الْحَيَاةِ الدُّنْيَا رَبَّنَا لِيُضِلُّوا عَن سَبِيلِكَ ۖ  رَبَّنَا اطْمِسْ عَلَىٰ أَمْوَالِهِمْ وَاشْدُدْ عَلَىٰ قُلُوبِهِمْ

„Unser Herr, wahrlich du hast Pharao und seinen Vornehmen Zierde und Besitztümer innerhalb des Lebens des Diesseits zukommen lassen, unser Herr, damit sie verirren lassen von deinem Weg. Unser Herr, lösche ihre Besitztümer aus und verhärte ihre Herzen“ [Heiliger Quran, 10:88]

Er betete und bat Gott den Erhabenen um Hilfe, um über Pharao zu siegen. Gott der Erhabene antwortete darauf:

قَالَ قَدْ أُجِيبَت دَّعْوَتُكُمَا فَاسْتَقِيمَا

„Er hat gesagt: Tatsächlich ist eurer beider Anrufung beantwortet worden. So erhebt euch“ [Heiliger Quran, 10:89]

Ihr habt gebetet, ihr habt Gott darum gebeten, dass ihr im Kampf gegen den Pharao siegreich sein möget – sehr gut: „Tatsächlich ist eurer beider Anrufung beantwortet worden. So erhebt euch“. Standhaft! Fest! Hoffnungsvoll! Musa (Friede sei mit ihm) handelte gemäß dieser göttlichen Empfehlung und diesem göttlichen Befehl und im Kampf zwischen Blut und Schwert ließ er das Blut über das Schwert siegen. Der Kampf der iranischen Nation verlief genauso. Mit Mittelsersuche [Tawassul], mit Bittgebet, mit Aufmerksamkeit und mit Standhaftigkeit und Beständigkeit und so wird es auch weiterhin sein.

Natürlich zahlt das Lager der Wahrheit in diesen Kämpfen auch einen Preis. Sie zahlt einen Preis. Ich möchte diesen Punkt betonen: Betrachtet die Ereignisse des Jahres 1403 [2024] aus dieser Perspektive. Im Kampf zwischen Wahrheit und Falschheit wird der Sieg auf der Seite der Wahrheit sein, doch das Lager der Wahrheit wird dafür einen Preis zahlen. Im achtjährigen Krieg während der Heiligen Verteidigung standen auf der einen Seite wir und auf der anderen Seite stand ein globales Bündnis hinter Saddam. Der Krieg dauerte acht Jahre und nach acht Jahren hat die ganze Welt anerkannt, dass der einsame und mittellose Iran über die gegnerische Seite gesiegt hat. Das haben alle verstanden, das haben alle gesagt, das haben alle bestätigt. Doch in diesem Sieg haben wir unseren Hemmat, unseren Baqeri, unseren Charrazi, unseren Chamran verloren. Das ist ein Verlust. Das ist ein Preis, den wir gezahlt haben. Doch es ist ein Preis auf dem Weg zum endgültigen Sieg.

In den Ereignissen des vergangenen Jahres sind große Persönlichkeiten von uns gegangen. Wertvolle Persönlichkeiten aus dem Iran und aus dem Libanon sind von uns gegangen.

Das hat uns getroffen. Aber genau dasselbe geschah auch bei Musa (Friede sei mit ihm). Als der verehrte Musa nach Ägypten kam, führte er kein ruhiges und bequemes Leben. Er selbst und die Kinder Israels befanden sich in äußerster Bedrängnis:

قَالُوا أُوذِينَا مِن قَبْلِ أَن تَأْتِيَنَا وَمِن بَعْدِ مَا جِئْتَنَا

„Sie haben gesagt: Wir sind belastet worden, bevor du zu uns kommst und nachdem wofür du bei uns eingetroffen bist.“ [Heiliger Quran, 7:129]

Die Kinder Israels sagten zu Musa: Bevor du als Prophet kamst, um gegen Pharao aufzustehen, wurden wir gefoltert und jetzt, wo du gekommen bist, werden wir immer noch gefoltert! Musa antwortete ihnen:

قَالَ مُوسَىٰ لِقَوْمِهِ اسْتَعِينُوا بِاللَّهِ وَاصْبِرُوا

„Musa hat zu seinem Volk gesagt: Ersucht Hilfe bei Allah und seid standhaft.“  [Heiliger Quran, 7:128]

Sucht Hilfe bei Gott dem Erhabenen, bittet um Hilfe, habt Standhaftigkeit und Ausdauer und die Dinge werden sich regeln und sie regelten sich: Diejenigen, die sich beschwert hatten, dass sie gequält würden, sahen mit eigenen Augen, wie der Pharao und seine Gefolgschaft in völliger Erniedrigung im Wasser ertranken. Sie wurden vernichtet, und von ihrer Macht und ihrer Herrschaft blieb nichts übrig. Nur ihre Leiber blieben sichtbar als Zeichen der Mahnung. Betrachtet die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die auftreten, aus dieser Perspektive, aus diesem Blickwinkel. Und das nicht nur im Kampf. Wir haben im vergangenen Jahr, also im Jahr 1403 [2024], auch bittere Naturkatastrophen erlebt. In Tabas kamen in einer Mine mehr als fünfzig Menschen ums Leben. Das sind bittere Ereignisse. Doch die Antwort von Musa (Friede sei mit ihm) lautet:

قَالَ مُوسَىٰ لِقَوْمِهِ اسْتَعِينُوا بِاللَّهِ وَاصْبِرُوا

„Musa hat zu seinem Volk gesagt: Ersucht Hilfe bei Allah und seid standhaft.“ [Heiliger Quran, 7:128]

Habt keinen Zweifel. Der Ausgang dieser Standhaftigkeit wird der Zusammenbruch der Feinde; es wird der Zusammenbruch des verdorbenen, korrupten, unmoralischen zionistischen Regimes sein. [Publikum ruft Parolen]

Ein wichtiger Punkt, den ich gestern in der Neujahres-Botschaft an die iranische Nation erwähnt habe und auf den ich nun nachdrücklich hinweisen möchte, ist dieser: In den bitteren Ereignissen des Jahres 1403 [2024] wurde die spirituelle Kraft der iranischen Nation offenkundig. Die Ausdauer der iranischen Nation, die Standhaftigkeit der iranischen Nation, der Mut der iranischen Nation und die Tapferkeit der iranischen Nation wurden sichtbar. Andere Nationen würden unter einem Ereignis wie dem Märtyrertod ihres Präsidenten und einer Gruppe von Regierungsvertretern zusammenbrechen. Die Reaktion der iranischen Nation auf dieses Ereignis bestand jedoch in jenem großartigen, heroischen Abschied, mit einer überwältigenden Präsenz des Volkes beim Begräbnis ihres geliebten Präsidenten.

Oder bei dem Nasr-Freitagsgebet [5. Oktober 2024], das die Welt in Erstaunen versetzte. In allen Teilen des Landes fand dieses historische Freitagsgebet statt und das Volk nahm daran teil. Der Feind hatte zuvor gedroht und wollte, dass die Nation sich bedroht fühlte, doch die Nation trat mit erhobener Brust hervor und kam in einer beispiellosen Menschenmenge zusammen. Oder aber die Präsidentschaftswahl: Die Begeisterung und Bereitschaft des Volkes, dafür zu sorgen, dass die Angelegenheiten des Landes nicht brachliegen. Das Volk nahm an der Wahl teil und wählte innerhalb von fünfzig Tagen einen neuen Präsidenten, der dann eine Regierung bildete. Oder das Begräbnis von Märtyrer Haniyeh und die anderen Trauerfeiern. Oder die Reaktionen auf die Ereignisse in Libanon und Palästina. Die iranische Nation hat ihre spirituelle Kraft und ihre Entschlossenheit gezeigt und der Höhepunkt all dessen war der Marsch am 22. Bahman [Revolutionstag].

Der Marsch am 22. Bahman im Jahr 1403 [11. Februar 2025] war einer dieser historischen Märsche. Nach 46 Jahren, zu Ehren einer Revolution – gegen die die USA aufschreien und versuchen, dagegen zu arbeiten; gegen die die Europäer versuchen, dagegen zu arbeiten; gegen die die Heuchler dieser Welt, in all ihren Formen, die Tyrannen, die Sittenlosen und die Verdorbenen, die überall auf der Welt sind und die Mittel dazu haben, gegen die Islamische Republik vorgehen – und dennoch hat die iranische Nation diese gewaltige Volksbewegung am 22. Bahman vollzogen. Die iranische Nation hat sich der Welt selbst vorgestellt.

Liebe Freunde, wir selbst sollten uns auch selbst erkennen. Die iranische Nation sollte um sich selbst wissen. Wir sind eine starke Nation, wir sind eine tapfere Nation. All diese Themen – diese Tapferkeit, diese Präsenz, dieses Auftreten in der Arena – geschahen zu einer Zeit, in der die Menschen auch noch von wirtschaftlichen Problemen umgeben waren. Solche wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen normalerweise dazu, dass Volksbewegungen in Resignation und Verzweiflung geraten. Doch unser Volk ist trotz all dieser Schwierigkeiten in die Arena getreten und hat das System verteidigt. Die Feinde des Systems mussten – zu ihrem Ärger – sehen, dass die iranische Nation der Islamischen Republik mit Liebe und Hingabe verbunden ist. [Publikum ruft Parolen]

Auch im Bereich der Arbeit für das Land hat das Volk mit Begeisterung gehandelt. Natürlich habe ich das gestern schon gesagt, doch ich wiederhole es jetzt noch einmal: Das Motto, das wir im vergangenen Jahr ausgegeben haben, wurde nicht vollständig umgesetzt – das bleibt bestehen. Doch im Bereich der Arbeit, im Bereich des Aufbaus, der Rekonstruktion, der Entwicklung und des Fortschritts hat das Volk – zumindest nach bestem Gewissen – wahrhaftig nicht nachgelassen. Es wurden große Projekte umgesetzt. Von einem Teil dieser Leistungen wurde in jener Sitzung, in der die Unternehmer in genau dieser Hussainiyah zusammengekommen sind, berichtet. Ein Teil dieser Arbeiten wurde auch in der Öffentlichkeit gezeigt. Auch jetzt könnt ihr sehen, dass allein in den letzten Monaten viele verschiedene nützliche Projekte für das Volk im ganzen Land – einige groß, einige klein, aber zahlreich und vielfältig – eingeweiht worden sind. Das zeigt, dass das Volk in der Arena der Arbeit, Gott sei Dank, aktiv ist. Natürlich geben wir uns damit nicht zufrieden. Es gibt noch viele Aufgaben, die erledigt werden müssen. Eine dieser Aufgaben habe ich als das diesjährige Motto festgelegt und dazu werde ich noch kurz etwas sagen.

Ich wiederhole das Thema der Produktion seit mehreren Jahren: Produktionsschub, Beteiligung des Volkes an der Produktion und ähnliche Themen. All das hängt mit der Produktion zusammen. Warum? Weil die Produktion einer der Schlüssel zur Verbesserung der Wirtschaft des Landes und der Lebensgrundlage des Volkes ist. Die inländische Produktion ist von großer Bedeutung. Doch die Produktion erfordert Investitionen. Wenn wir von Investitionen sprechen, denken einige sofort an Investitionen aus dem Ausland. Nein, es geht um die Investitionen unseres eigenen Volkes. Genau das Geld, das in den Händen der Menschen ist. Das gleiche Geld, das einige in Gold, in Grundstücke, in Wohnungen, in Devisen investieren und dadurch dem Land Probleme bereiten; denn neben der Tatsache, dass diese Art von Investitionen keinen Gewinn bringt, verursacht sie auch Probleme. Wenn dieses Geld jedoch für Investitionen in die Produktion eingesetzt wird, wird das Land Fortschritte machen. Von kleinen Investitionen bis hin zu großen Investitionen. Von einem kleinen Hühnerhof bis zu einer großen Fabrik. All das sind Formen von Investition, und diese Dinge können umgesetzt werden.

Ich habe in diesem Jahr gesagt, dass „Investitionen in die Produktion“ das Jahresmotto ist. Alle – sowohl das Volk als auch die Regierung – sollen auf dieses Motto achten und es so gut wie möglich unterstützen. Jeder hat dabei eine bestimmte Aufgabe. Das Volk hat eine Aufgabe, die Regierung hat eine Aufgabe. Die Aufgabe des Volkes besteht darin, dass jeder, der die Möglichkeit hat – wer Geld hat, wer über die Mittel verfügt, eine Produktionsstätte, auch wenn sie klein ist, aufzubauen – soll dies tun. Diejenigen, die diesen Schritt unternommen und gehandelt haben, haben sowohl selbst davon profitiert als auch dem Land und dem Volk einen Nutzen gebracht. Es geht bis hin zu denjenigen, die als große Unternehmer und Arbeitgeber wirken und die Möglichkeit haben, durch Produktionsstätten Tausende von Menschen zu beschäftigen. All das gehört zur Verantwortung des Volkes.

Was ist die Aufgabe der Regierung? Die Aufgabe der Regierung besteht darin, die Voraussetzungen für diese Arbeit zu schaffen. Die Aufgabe der Regierung ist es, die Grundlagen dafür zu schaffen. Gott sei Dank haben wir eine etablierte Regierung. Wir haben eine stabile Regierung und es ist nicht wie im vergangenen Jahr, als Wechsel und Veränderungen stattgefunden haben. Diese Regierung kann planen, um die Grundlagen zu schaffen. Die Steigerung der Produktion erfordert bestimmte Vorbereitungen. Die wichtigste davon ist die Steigerung der Investitionen. Wenn die Investitionen zunehmen, wird die Produktion zunehmen. Das ist meine diesjährige Empfehlung an alle Menschen.

Natürlich brauchen die Menschen und diejenigen, die die Möglichkeit haben, zu investieren, Sicherheit für ihre Investitionen. Das richtet sich an die Aufsichtsbehörden der verschiedenen Institutionen. Ob in der Regierung, in der Justiz oder im Parlament: Es geht um die Sicherheit der Investitionen. Diejenigen, die investieren wollen, müssen sich sicher fühlen. Wenn kein Sicherheitsgefühl vorhanden ist, wird die Arbeit nicht vorangehen und es werden keine Investitionen getätigt. Manchmal sehen wir an bestimmten Stellen, dass die Aufsichtsbehörden praktisch gar nicht vorhanden sind. Daher finden dort Verstöße statt und das ist falsch. Doch es gibt auch Stellen, an denen die Aufsichtsbehörden übermäßige Einschränkungen auferlegen. Auch das ist falsch. Ein weiterer Punkt ist die Stabilität der Gesetze und Vorschriften. Die Vorschriften, Verordnungen und Richtlinien sollten nicht ständig geändert werden. Damit der Investor sicher sein, vertrauen und seine Investition tätigen kann.

Ein weiterer Bedarf, der ebenfalls in der Verantwortung der jeweiligen Verantwortlichen liegt, besteht darin, den Investitionsprozess zu verkürzen. Manchmal schreiben uns Leute und beschweren sich: „Wir wollen investieren, aber man lässt uns zwei oder drei Jahre warten, um eine Genehmigung zu erhalten!“ Auch das ist nicht richtig. Die Zwischeninstanzen sollten reduziert werden und der Prozess sollte beschleunigt werden.

Ein weiteres Problem betrifft die Importe. Manchmal gelingt es einem Unternehmen oder einer Firma mit viel Mühe, ein bestimmtes Produkt im Inland zu produzieren. Doch genau zu dieser Zeit importiert dann ein anderes Unternehmen – sei es staatlich oder nicht-staatlich – dasselbe Produkt aus dem Ausland! Das ist ein Schlag gegen die inländische Produktion. Die Regierung muss auf all diese Punkte achten.

Eines der Erfordernisse für Investitionen ist die Vorstellung von Möglichkeiten. Die Menschen sagen: „Nun gut, wir haben jetzt etwas Geld, aber was sollen wir damit tun? Wie sollen wir investieren?“ Hier müssen sie angeleitet werden. Die verschiedenen Einrichtungen und die verschiedenen staatlichen Institutionen sollten in ihrem jeweiligen Tätigkeitsbereich die Möglichkeiten aufzeigen. Sie sollten die Möglichkeiten den Menschen mitteilen, es über das Fernsehen erklären und den Menschen den Weg weisen, wie sie investieren können. Zum Beispiel wäre eine Investition in wissensbasierte Unternehmen eine der möglichen Optionen in diesem Bereich.

Jedenfalls, wenn die Verantwortlichen des Landes die wirtschaftliche Situation des Volkes lösen wollen – und das wollen sie natürlich, das wissen wir. Die Verantwortlichen des Landes, die Regierungsverantwortlichen, wollen dies tatsächlich und sind darauf bedacht, die wirtschaftliche Lage des Volkes zu verbessern. Dies wird jedoch nicht nur durch unterstützende Maßnahmen erreicht. Natürlich sind unterstützende Maßnahmen ebenfalls gut, aber die Lösung liegt in grundlegenden Maßnahmen. Eine der grundlegenden Maßnahmen ist genau dieses Thema der Produktion und Investition. Darauf sollte der Fokus gelegt werden. 

Natürlich gibt es zu diesem Thema noch viel zu sagen. Diejenigen, die sich mit wirtschaftlichen Angelegenheiten auskennen und Verantwortung tragen, sollen mit einem Gefühl der Verantwortung die Menschen aufklären. Sie sollen die Wege und die Maßnahmen erklären. Sie sollen die Regierung aufklären und die Regierung unterstützen. Einige Menschen haben Vorschläge – sie schreiben mir Briefe und unterbreiten mir Vorschläge, doch das Revolutionsoberhaupt [Rahbar] mischt sich nicht in die wirtschaftlichen Planungen ein. Ich habe kein Recht, mich einzumischen. Das gehört zu den Aufgaben der Regierung. Die Regierung muss diese Arbeit leisten. Wir leiten die Vorschläge lediglich an die Regierung weiter. Das Wesentliche ist, dass die Regierungsverantwortlichen wissen, welche Aufgaben sie haben, welche Erwartungen an sie gestellt werden und dass sie diese Aufgaben, so Gott will, erfüllen. Das ist die Bedeutung des Jahresmottos.

Nun, ein Punkt betrifft die politischen Diskussionen dieser Tage – die Aussagen der Amerikaner und der amerikanischen Offiziellen. Der eine sagt etwas, ein anderer ergänzt es, ein anderer lehnt es ab, ein weiterer bestätigt es. Ich möchte nur zwei Punkte dazu sagen: Der erste Punkt – und das ist der wichtigste – ist, dass die Amerikaner wissen sollen, dass sie im Umgang mit dem Iran niemals durch Drohungen etwas erreichen werden. [Publikum ruft Parolen]

Der zweite Punkt: Sie – und auch andere – sollen wissen, dass sie, wenn sie eine böswillige Handlung gegen die iranische Nation begehen, einen harten Schlag erhalten werden. [Publikum ruft Parolen]

Der nächste Punkt: Ein großer Fehler, den die amerikanischen und europäischen Politiker sowie ihre Gleichgesinnten begehen, besteht darin, dass sie die Widerstandszentren in der Region als iranische Stellvertreterkräfte [Proxy] bezeichnen. Damit beleidigen sie diese Kräfte! Was soll das bedeuten, sie seien Stellvertreter? Die jemenitische Nation hat eine eigene Motivation. Die Widerstandszentren in den Ländern der Region haben eine eigene Motivation. Die Islamische Republik Iran braucht keine Stellvertreter. Was heißt Stellvertreter? Diese Kräfte handeln selbständig. Schon zu Beginn der Besetzung Palästinas war einer der Staaten, der an der vordersten Front gegen diese Tat stand, der Jemen. Der damalige Herrscher trat offen bei einer internationalen Versammlung auf und erklärte seine Ablehnung. Diese Kräfte sind gegen die Feindschaften, die Boshaftigkeiten und die Ungerechtigkeiten, die das zionistische Besatzungsregime – damals und heute – gegenüber den Menschen verübt. Sie lehnen sich dagegen auf, sie protestieren, sie leisten Widerstand. Das hat nichts mit Stellvertreterschaft zu tun. Ihr großer Fehler besteht darin, zu glauben, dass diese Kräfte im Auftrag des Irans handeln würden. Nein, es ist keine Stellvertretung. Unsere Haltung ist klar und ihre Haltung ist ebenfalls klar.

Heute haben die Boshaftigkeiten des zionistischen Regimes – dieses erbarmungslosen zionistischen Regimes, wobei das Wort erbarmungslos eigentlich zu schwach dafür ist – die Herzen vieler nicht-muslimischer Nationen schmerzlich berührt. In den USA und in einigen europäischen Ländern finden Demonstrationen gegen das zionistische Regime statt. Die westlichen Regierungen wollen diese Proteste nicht sehen. Sie wollen nicht sehen, verstehen oder begreifen, was ihre eigenen Völker denken. Sie sagen: „Streicht die Mittel für jene Universität in den USA, deren Studenten zugunsten Palästinas demonstriert haben.“ Das ist also ihre Auffassung von freier Meinungsäußerung, von Liberalismus, von Freiheit und von Menschenrechten! So gehen sie damit um. Heute sind die Völker eindeutig gegen diese Boshaftigkeiten, die das zionistische Regime begeht. Sie lehnen sich dagegen auf, sie sind dagegen und jeder, der kann, wird auf die eine oder andere Weise Widerstand leisten. Die Islamische Republik steht ebenfalls fest gegen diese Tyrannei und diese Boshaftigkeiten. Wir haben unsere Positionen klar und offen erklärt. Wir unterstützen die palästinensischen Kämpfer und die libanesischen Kämpfer, die ihr Land, Gaza und Palästina verteidigen. Das ist seit jeher der Weg der Islamischen Republik. Natürlich drohen sie uns, doch sie sollen wissen: Wir waren niemals diejenigen, die eine Auseinandersetzung oder einen Konflikt begonnen haben, aber wenn jemand eine boshafte Handlung begeht und einen Konflikt beginnt, soll er wissen, dass er einen harten Schlag erhalten wird.

O Herr! Lass an diesem ersten Tag des Jahres Deine Gnaden und Deine Gütigkeiten auf dieses Volk herabkommen.

O Herr! Mache dieses Jahr für die iranische Nation und die muslimischen Nationen zu einem gesegneten Jahr. Lass die unterdrückten Nationen über die Unterdrücker siegen und triumphieren.

O Herr! Durch Muhammad und die Familie Muhammads vergib uns. Lass die iranische Nation ihre großen Ziele erreichen. Erfülle das heilige Herz des Befehlshabers der Zeit [Wali al-Asr, Imam Mahdi] mit Zufriedenheit gegenüber uns. Erfülle die reine Seele des großen Imams [Chomeini], der diesen Weg für uns eröffnet hat, und die reinen Seelen der geehrten Märtyrer, die den großen Imam unterstützt haben, mit Zufriedenheit und Wohlgefallen. Lass Deine Gnade und Dein Erbarmen auf sie herabkommen.

Und der Friede, die Gnade Allahs und sein Segen seien mit Euch.