Imam Chamenei über die erhabene Stellung der Frau im Islam






Am 17. Dezember 2024 hielt Imam Chamenei, anlässlich des Geburtstages von Fatima Zahra (Friede sei mir ihr) bei einem Treffen mit den Frauen des Landes eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der Rede aus dem persischen Original. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden
Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).
Ich gratuliere zu den gesegneten Tagen der Geburt der ehrwürdigen Wahrhaftigen Reinen [Hazrate Siddiqah Tahirah] (Friede sei mit ihr) und freue mich, dass dieses Treffen in diesem Jahr erneut stattgefunden hat. Meiner Meinung nach ist dieses Treffen eine der besonders guten und außergewöhnlichen Versammlungen, die in dieser Hussainiya stattfinden – mit dieser großen Anzahl an Frauen und unseren lieben Schwestern, mit dieser leidenschaftlichen Stimmung und den sehr guten Äußerungen, die von den geehrten Sprecherinnen vorgebracht wurden. Es ist wahrhaftig eine denkwürdige Veranstaltung.
Es wurden sehr wertvolle Themen angesprochen. Direkt von hier aus möchte ich die Verantwortlichen unseres Büros, insbesondere die Abteilung für Analyse, anweisen, die vorgebrachten Inhalte der Frauen ernsthaft zu prüfen. Einige dieser Punkte betreffen unsere Arbeit, entweder direkt mich oder unser Büro. Andere, die Mehrheit, betreffen Regierungsbehörden oder ähnliche Institutionen. Was in unsere Zuständigkeit fällt, soll umgesetzt werden, und was die Behörden betrifft, muss von diesen nachverfolgt werden.
Das Thema des „dritten Frauenmodells“, also der revolutionären muslimischen Frau, das in den Reden angesprochen wurde, die Frage der Familie im digitalen Raum, die präzise und gut erläutert wurde, die Lösung der Bevölkerungsfrage durch die Institution der Familie, wie es eine der Schwestern erklärte, und der Fokus auf Bevölkerungswachstum und Geburtenrate – eine Schwester erwähnte, dass sie selbst zwei Kinder hat, was wenig ist [Lachen der Anwesenden]. Themen zur Kunst, insbesondere das Kino und iranische Dramen, die von einer Schwestern angesprochen wurden, sind ebenfalls wichtig. Auch die Erleichterung bei der Eheschließung ist von großer Bedeutung. Dies ist tatsächlich eines der aktuellen Probleme. Auch die Anmerkungen dieser jungen Schwester waren sehr wertvoll. Diese Themen müssen verfolgt werden. Sie sind bedeutend.
Ich erinnere mich, Frau Aideh Sorour hier bereits gesehen zu haben, an jenem Tag, als sie die Nachricht vom Martyrium ihres zweiten Sohnes erhielt. Wir hatten hier in der Hussainiya eine Versammlung, und ich habe sie hier getroffen. Ich gratuliere ihr zu ihrer bemerkenswerten Stärke und spreche ihr mein Beileid zum Verlust ihrer Söhne aus.
Ich habe einige Punkte vorbereitet, die ich – so weit es die Zeit erlaubt – darlegen möchte. Zunächst ein paar Worte über die verehrte Große Wahrhaftige [Hazrat Siddiqah Kubra] (Friede sei mit ihr), dann zwei oder drei Anmerkungen zum Thema Frauen – eines der wichtigen heutigen Themen der Menschheit weltweit – aus der Perspektive des Islams und zum Abschluss möchte ich auch ein oder zwei Sätze zu den aktuellen Entwicklungen in der Region sagen.
Was Fatima Zahra (Friede sei mit ihr) betrifft, so kann ich sagen, dass diese edle Dame eine der Wunder der Schöpfung ist. Wenn ein Mensch die Dimensionen von Fatima Zahras Existenz vollständig erfassen könnte, würde er zweifellos zu der Überzeugung gelangen, dass sie ein außergewöhnliches Phänomen der Schöpfung ist. Eine so junge Frau, die in jungen Jahren – laut einer Überlieferung im Alter von 18 Jahren, laut anderen bis zu 20 oder 22 Jahren – Märtyrerin wurde, erreichte in ihrer geistigen und spirituellen Rangordnung ein Niveau, bei dem ihr Zorn den Zorn Gottes auslöst und ihre Zufriedenheit Gottes Zufriedenheit bewirkt.
Diese Überlieferung wurde sowohl von schiitischen als auch von sunnitischen Gelehrten überliefert. In den schiitischen Quellen heißt es: „Wahrlich, Gott ist zornig, mit wem Fatima zornig ist und ist zufrieden, mit wem sie zufrieden ist.“ In den sunnitischen Werken ist dieselbe Überlieferung vorhanden als direkte Ansprache des Propheten an Fatima Zahra (Friede sei mir ihr): „O Fatima! Wahrlich, Gott ist zornig, mit wem du zornig bist und ist zufrieden, mit wem du zufrieden bist.“ Das ist etwas äußerst Erstaunliches! Es bedeutet nicht nur, dass sie in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zornig ist, sondern umgekehrt – wo immer sie zornig wird, wird Gott zornig. Sehen Sie die Größe dieses Phänomens!
In den Schwierigkeiten war sie die Trösterin des Propheten, im Kampf die Stütze des Fürsten der Gläubigen, in der Anbetung eine Quelle des Staunens für die Engel, in der Politik die Rednerin jener kraftvollen, eloquenten und feurigen Ansprachen. In den Ansprachen von Fatima Zahra – sowohl denen, die sie in der Moschee vor den Auswanderern [Muhadschirun] und Helfern [Ansar] hielt, als auch jenen, die sie vor den Frauen von Medina hielt – finden sich Politik, Wissen, Klage und Lobpreis vereint: All dies zusammen – auf höchstem Niveau – mit einer Sprachkunst, die den Reden in Nahdsch ul-Balagha ähnelt. Sie war die Erzieherin von Imam Hassan, die Erzieherin von Hussein, Söhne von Ali, die Erzieherin von Zainab (Friede sei mit ihnen). Schauen Sie, wenn man diese Eigenschaften zusammenfügt, zeigt sich wahrhaftig eine große Wundererscheinung in der Welt der Existenz. Ihre Kindheit ist ein Vorbild, ihre Jugend ein Vorbild, ihre Ehe ein Vorbild, ihre Lebensweise ein Vorbild. All diese Aspekte stellen die höchsten Vorbilder dar, die den Gipfel einer muslimischen Frau aufzeigen – sie ist der Gipfel. Der Islam ruft die muslimischen Frauen, alle Frauen, zu diesem Gipfel auf. Natürlich können nicht alle diesen Gipfel erreichen, aber sie können sich in diese Richtung bewegen. Dies ist zugleich die schönste, eloquenteste und deutlichste Aussage über das Modell der muslimischen Frau, das von den Schwestern hier als „drittes Modell“ bezeichnet wurde. Fatima Zahra ist ein Vorbild. Dies waren einige Worte über die ehrwürdige Wahrhaftige Reine [Hazrat Siddiqah Tahira] (Friede sei mit ihr).
Heute wird die Angelegenheit der Frau weltweit aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Jede Gemeinschaft und jede Region spricht mit eigenen Absichten und Orientierungen über dieses Thema. In dieser Frauenfrage mischen sich auch die Kapitalisten und Politiker der Welt ein – wobei die Politiker meist von den Kapitalisten abhängig sind –, genau wie sie sich in alle Aspekte des Lebensstils einmischen. Gestern wie heute greifen die Politiker und Kapitalisten, jene, die die Quelle des Kolonialismus in der Welt sind, in alle Aspekte des menschlichen Lebensstils ein. Sie verfügen über Medien – die einflussreichsten Medien der Welt stehen ihnen zur Verfügung – und sie beherrschen die Sprache der Medien. Ihre Motivation ist keine philosophische oder theoretische Überzeugung. Es ist nicht so, dass sie eine philosophische Theorie über Frauen haben, die sie verbreiten möchten; das ist nicht der Fall. Es ist auch kein menschliches Gefühl, das sie antreibt. Sie handeln nicht aus Mitgefühl für Frauen, die in manchen Teilen der Welt schwach gestellt sind, und wollen sie deshalb unterstützen. Nein, auch das ist nicht der Fall. Es ist auch keine soziale oder öffentliche Verpflichtung, die sie antreibt. Was ist dann ihre Motivation? Es ist die politische und koloniale Einflussnahme. Sie treten in Erscheinung, um einen Vorwand für mehr Einmischung, mehr Kontrolle und die Erweiterung ihrer Einflussbereiche zu schaffen. Diese kriminelle und verdorbene Motivation verbergen sie unter einem philosophischen, theoretischen oder humanitären Anschein. Das ist die Unehrlichkeit des Westens, die Unehrlichkeit der westlichen Kapitalisten, die heute die Welt beherrschen. Diese Unehrlichkeit zeigt sich in verschiedenen Angelegenheiten. Wir haben diese Unehrlichkeit, diese Täuschung, diese Heuchelei in vielen Bereichen im Verhalten der politischen und wirtschaftlichen Akteure des Westens gesehen.
Ein Beispiel dafür: Vor etwa einem Jahrhundert wurde das Thema der Freiheit der Frau und der finanziellen Unabhängigkeit der Frauen diskutiert, damit Frauen finanziell unabhängig oder frei sein können. Äußerlich sah das gut aus, aber was war der eigentliche Hintergrund? Der Hintergrund war, dass ihre Fabriken Arbeitskräfte benötigten. Es gab nicht genug männliche Arbeiter, also wollten sie Frauen als Arbeiterinnen einsetzen – mit niedrigeren Löhnen als Männer. Das war der Kern der Sache. Dies geschah besonders in Europa und in den westlichen Gesellschaften, es war nicht auf die USA beschränkt. Das alles wurde unter dem Deckmantel der Menschenfreundlichkeit verborgen, mit der Behauptung, Frauen sollten finanziell unabhängig sein, frei sein, das Haus verlassen und arbeiten können. Diese Unehrlichkeit sah die Menschheit auch damals.
Ein weiteres Beispiel, das zwar nicht direkt mit der Frage der Frauen zu tun hat, ist die Abschaffung der Sklaverei in den USA. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts – etwa 1860 – propagierten die Amerikaner unter Abraham Lincoln, der damals Präsident der USA und Mitglied der Republikanischen Partei war, die Befreiung der Sklaven. Äußerlich ging es darum, die Sklaven zu befreien – es gab auch Unterstützung, und Sklaven wurden heimlich vom Süden in den Norden gebracht, da Krieg zwischen Nord- und Südstaaten herrschte. Aber der wahre Hintergrund war ein anderer. Im wirtschaftlich dominierenden Süden, mussten die Sklaven kostenlos auf den Feldern arbeiten, mit einem Minimalunterhalt. Die nördlichen Staaten hatten gerade begonnen, sich zu industrialisieren, und benötigten Arbeitskräfte. Es gab nicht genug Arbeiter, und sie wollten diese Sklaven als Arbeiter in ihren Fabriken einsetzen. Die Lösung war, zu sagen: „Ihr seid frei, kommt hierher und arbeitet in den Fabriken!“ In Wirklichkeit wurden sie von der landwirtschaftlichen Sklaverei auf den Feldern in die industrielle Sklaverei in den Fabriken überführt. Das war der Kern der Sache. Dies ist die Unehrlichkeit des Westens.
Auch heute ist es genauso. In den derzeitigen weltweiten Diskussionen über Frauen, Feminismus, Frauenrechte, Freiheit und Gleichberechtigung der Frauen sind die sichtbaren Aspekte nur die Oberfläche. Hinter diesen Themen verbergen sich politische Strategien und unreine Absichten. Manche dieser Absichten kennen wir heute, andere werden wir später erkennen, sie werden sich später offenbaren. Aber es ist klar: Diese Motivation ist nicht menschlich oder aufrichtig. Diese Unehrlichkeit existiert auch heute noch. Die Antriebe sind rein politisch, rein kolonialistisch und dienen als Mittel zur Einflussnahme. Eine detaillierte Diskussion darüber ist jedoch nicht Gegenstand unseres heutigen Treffens.
Nun stehen wir vor einer solchen Situation in der Welt, in der manche über das wichtige Thema der Frau sprechen, jedoch ohne Ehrlichkeit. Wir als Muslime möchten über das Thema der Frau sprechen, Argumente vorbringen, eine Logik etablieren, diese Logik untereinander festigen und danach handeln. Das ist unsere Aufgabe, und diese Aufgabe muss heute erfüllt werden. Natürlich hätte das seit der Revolution geschehen sollen, und es wurde auch viel Arbeit geleistet, aber diese Arbeit muss abgeschlossen und vollendet werden. Ich möchte in diesem Zusammenhang einige Punkte vorbringen.
Wenn wir ein Manifest über die Sichtweise des Islam in Bezug auf Frauen formulieren wollten, die bestimmte Artikel enthielte, dann denke ich, dass das erste Thema in diesem Manifest die „Partnerschaft“ sein sollte. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass Mann und Frau Partner sind, dass sie sich ergänzen, dass Mann und Frau füreinander geschaffen wurden. Dies wird im Quran ausdrücklich erwähnt:
وَاللَّهُ جَعَلَ لَكُم مِّنْ أَنفُسِكُمْ أَزْوَاجًا
„Und Allah hat für euch aus euren Seelen Partner errichtet.“ [Heiliger Quran, 16:72]. Diese Aussage „für euch“, richtet sich nicht nur an Männer, sondern an alle Menschen – Männer und Frauen. „Und Allah hat für euch aus euren Seelen Partner errichtet.“ O Menschheit! Gott hat aus eurer eigenen Art Partner für euch erschaffen. Nun, der Begriff „Partner“ wird nicht nur für Männer verwendet, sondern im Quran sowohl für Männer als auch für Frauen. Ich habe mir die entsprechenden Verse notiert: Ein Beispiel, in dem „Partner“ für Frauen verwendet wird, lautet:
وَقُلْنَا يَا آدَمُ اسْكُنْ أَنتَ وَزَوْجُكَ الْجَنَّةَ
„O Adam, ruhe du und deine Partnerin in dem Garten“ [Heiliger Quran, 2:35]. Hier bezieht sich „Partner“ auf die Frau. An einer anderen Stelle heißt es:
قَدْ سَمِعَ اللَّهُ قَوْلَ الَّتِي تُجَادِلُكَ فِي زَوْجِهَا وَتَشْتَكِي إِلَى اللَّهِ
„Gewiss hat gehört Allah Aussage diejenige, die mit dir streitet innerhalb ihren Partner und sich beklagt vor Allah.“ [Heiliger Quran, 58:1]. Hier wird „Partner“ für den Mann verwendet. „Und Allah hat für euch aus euren Seelen Partner errichtet.“ Dies gilt übrigens nicht nur für die Menschheit. Dies möchte ich als Randbemerkung hinzufügen, und Fachleute sollten diesem Punkt nachgehen.
Im Islam, gemäß der islamischen Auffassung, basiert die Schöpfung der Welt, die Geschichte der Menschheit und die Geschichte des Universums auf Harmonie und Partnerschaft – im Gegensatz zu der Dialektik von Hegel und Marx, die behaupten, dass die Grundlage der Welt im Widerspruch liegt. Sie sagen, ein Ding entsteht, dann entsteht dessen Gegenteil, und aus diesem Widerspruch entsteht etwas Drittes, das wiederum ein Gegenteil hervorbringt, und so weiter. Die Geschichte schreite auf diese Weise fort. Der Islam jedoch sagt: Nein, ein Ding entsteht, und dann entsteht ein weiteres Ding, um mit dem ersten in Harmonie und Verbindung zu treten. Aus der Harmonie und Verbindung dieser beiden entsteht etwas Drittes, und die Geschichte schreitet auf diese Weise fort. Natürlich, wie gesagt, sollten Experten sich diesem Thema widmen, es weiterverfolgen und die Wurzeln dieses Konzepts erforschen, um herauszufinden, wohin es führt. Es ist ein wichtiges Thema.
Gott hat für die Menschheit Mann und Frau als Partner geschaffen – als Ergänzung zueinander. Die Bedeutung von Partnerschaft impliziert, dass eine Einheit geschaffen wird, sonst gibt es keine Partnerschaft. Zwei Einheiten, die nebeneinander stehen, ohne sich zu vereinigen, bilden keine Partnerschaft. Wenn zwei Einheiten zusammenkommen und sich vereinen, entsteht eine dritte Einheit – die Familie. Das Konzept der Familie hat im islamischen Denken diese Grundlage. Die Familie ist eine göttliche Tradition, ein Schöpfungsprinzip. Wenn ein Mann und eine Frau nur flüchtig miteinander interagieren oder nur eine oberflächliche Beziehung haben, ist das keine Partnerschaft. Partnerschaft bedeutet die Bildung einer dritten Einheit – die Gründung einer Familie. Das ist die Bedeutung von Partnerschaft.
Im Islam wird auf die Familie besonders viel Wert gelegt. Gott sei Dank, ist auch die traditionelle Familie in der iranischen Kultur eines der wichtigsten Symbole für die Stärke und Tiefe der kulturellen Identität der iranischen Nation. Daher lautet der erste Artikel des islamischen Manifests: die Gründung einer Familie, die Partnerschaft, die Ergänzung von Mann und Frau – denn sie ergänzen einander.
Das zweite Thema ist, dass dieses Paar, diese zwei Individuen, bei der Erreichung eines „guten Lebens“ – welches das Ziel der Schöpfung des Menschen ist – keinerlei Unterschied haben: Keiner von beiden ist dem anderen überlegen. Natürlich sind Menschen nicht alle gleich, unter Frauen und Männern gibt es solche mit größeren und solche mit geringeren Fähigkeiten. Aber zwischen Mann und Frau, als Mann und als Frau, gibt es keinen Unterschied hinsichtlich der Möglichkeit, ein gutes Leben zu erreichen. Auch das wird im Quran angesprochen:
مَنْ عَمِلَ صَالِحًا مِّن ذَكَرٍ أَوْ أُنثَىٰ وَهُوَ مُؤْمِنٌ فَلَنُحْيِيَنَّهُ حَيَاةً طَيِّبَةً
„Wer Rechtschaffenheit gehandelt hat unter Männlichem oder Weiblichem, während er Überzeugter ist, so beleben wir ihn zu einem lauteren Leben.“ [Heiliger Quran, 16:97]. Mann und Frau sind gleichgestellt, wenn sie gute Taten vollbringen und Überzeugung haben. Oder auch jener edlen Vers aus der Sure al-Ahzab, den ich in Versammlungen mit Frauen mehrfach rezitiert habe:
إِنَّ الْمُسْلِمِينَ وَالْمُسْلِمَاتِ وَالْمُؤْمِنِينَ وَالْمُؤْمِنَاتِ وَالْقَانِتِينَ وَالْقَانِتَاتِ وَالصَّادِقِينَ وَالصَّادِقَاتِ وَالصَّابِرِينَ وَالصَّابِرَاتِ وَالْخَاشِعِينَ وَالْخَاشِعَاتِ وَالْمُتَصَدِّقِينَ وَالْمُتَصَدِّقَاتِ وَالصَّائِمِينَ وَالصَّائِمَاتِ وَالْحَافِظِينَ فُرُوجَهُمْ وَالْحَافِظَاتِ وَالذَّاكِرِينَ اللَّهَ كَثِيرًا وَالذَّاكِرَاتِ أَعَدَّ اللَّهُ لَهُم مَّغْفِرَةً وَأَجْرًا عَظِيمًا
„Wahrlich die Ergebenen und die Ergebeninnen und die Überzeugten und die Überzeugtinnen und die Gehorsamen und die Gehorsaminnen und die Wahrhaftigen und die Wahrhaftiginnen und die Standhaften und die Standhaftinnen und die Demütigen und die Demütiginnen und die Spender und die Spenderinnen und die Fastenden und die Fastendinnen und die Behüter ihrer Keuschheiten und Behüterinnen und die Allahs viele Gedenkenden, und die Gedenkendinnen, beziffert hat Allah für sie Vergebung und grandiose Belohnung.“ [Heiliger Quran, 33:35].
Zehn Eigenschaften werden hier gleichermaßen für Männer und Frauen aufgezählt. Auf dem spirituellen Weg zu Allah, zum guten Leben, zur menschlichen Erhebung in die geistigen, spirituellen und monotheistischen Bereiche des Himmels gibt es keinerlei Unterschiede. Dies ist ein weiterer Grundsatz, der in dieses Manifest aufgenommen werden muss.
Ein weiteres Thema ist, dass, obwohl Mann und Frau äußerlich körperliche Unterschiede aufweisen – etwa dass der Mann größer ist oder seine Stimme tiefer –, beide unbegrenzte geistige und seelische Fähigkeiten haben und diesbezüglich keine Unterschiede bestehen. In Wissenschaften können Frauen und Männer miteinander wetteifern. Es ist nicht so, dass Männer klüger wären als Frauen. Nein, es hat in der Geschichte bedeutende und großartige Frauen gegeben, die herausragende wissenschaftliche Positionen innehatten. Heute sind es natürlich Hunderte Male mehr, sowohl an Universitäten als auch in religiösen Institutionen. In Bereichen der Wissenschaft, Kunst, innovatives Denken und Handeln, sozialer, geistiger und politischer Einfluss sowie wirtschaftliche Aktivitäten gibt es diese Fähigkeiten bei beiden Geschlechtern – bei Frauen und Männern. Daher kann und sollte die Frau in diesen Bereichen tätig sein. In manchen Fällen ist es sogar notwendig und verpflichtend, dass sie aktiv wird – in Politik, Wirtschaft, internationalen Angelegenheiten, Wissenschaft, Kultur und Kunst. Dies ist ein weiterer Punkt, der im islamischen Manifest für Frauen fest verankert sein muss.
Ein weiteres Thema ist, dass Mann und Frau innerhalb der Familie unterschiedliche Rollen haben, was jedoch keine Überlegenheit eines der beiden bedeutet. Beispielsweise ist der Mann für den Unterhalt der Familie verantwortlich. Das ist kein Zeichen von Überlegenheit. Die Geburt von Kindern liegt in der Verantwortung der Frau. Auch das ist kein Zeichen von Überlegenheit. Diese Aufgaben sind jeweils ein Vorzug, eine Auszeichnung, die Mann und Frau haben. Die Rechte von Mann und Frau werden nicht auf Grundlage dieser Aufgaben berechnet, ihre Rechte sind gleich. Auch das findet sich im Koran:
وَلَهُنَّ مِثْلُ الَّذِي عَلَيْهِنَّ بِالْمَعْرُوفِ
„Und sie haben Anspruch auf das gleiche, was ihnen obliegt“ [Heiliger Quran, 2:228]. Die Rechte von Mann und Frau innerhalb der Familie sind gleich. Wenn man die Familie rechtlich betrachtet, leben zwei gleichberechtigte Personen miteinander und ergänzen einander. Natürlich hat die Frau emotionale Eigenschaften. Der Prophet sagte über Frauen: „Die Frau ist wie eine Blume und sie ist keine Dienerin.“ Im Haushalt sollte man die Frau wie eine Blume betrachten, sie achten, sie hüten, ihre Frische bewahren und von ihrem Duft profitieren. Das bezieht sich auf ihre Emotionalität. In rechtlicher Hinsicht jedoch sind sie gleichgestellt. Auch dies ist ein wichtiger Punkt im Manifest.
Ein weiterer Punkt dieses Manifestes ist, dass Mann und Frau in ihren sozialen Beziehungen bestimmte Einschränkungen haben. Das ist ein Aspekt, auf den der Islam besonderen Wert legt. Natürlich hat es diese Zügellosigkeit, die heute im Westen herrscht, nicht immer gegeben. Das ist eine Erscheinung der Neuzeit, vielleicht der letzten zwei oder drei Jahrhunderte. Wenn man einige Bücher liest, insbesondere Romane aus dem 18. und 19. Jahrhundert, und die Beschreibung europäischer Frauen betrachtet, sieht man, dass damals viel Rücksicht existierte, die heute im Westen verschwunden ist. Der Islam legt auf solche Rücksicht besonderen Wert – auf die Themen Hidschab, Anstand und Kontrolle des Blickes. Auch das ist ein Aspekt, der in das Manifest aufgenommen werden muss.
Ein sehr wichtiger Punkt ist der spirituelle Wert der Mutterschaft. Mutterschaft ist eine Ehre. Heute sehe ich, dass manche – beeinflusst von den erwähnten Strategien, nämlich den Strategien der Kapitalisten, Kolonialisten und Feinde unabhängiger Gesellschaften, insbesondere unserer Gesellschaft – ein negatives Bild von Mutterschaft zeichnen. Wenn jemand sagt, dass Geburten für Familien notwendig sind, wird er verspottet und man macht sich lustig: „Ihr wollt die Frau nur für Kinder und zur Fortpflanzung.“ Mutterschaft ist eine Ehre. Dass eine Frau ein menschliches Wesen mit großem Aufwand sowohl in sich selbst als auch in der Anfangsphase seines Lebens aufzieht, seine Mühen auf sich nimmt und ihn zu einem Menschen erzieht – ist das keine große Ehre? Das ist von enormer Bedeutung, von immensem Wert. Deshalb wird im Islam auf die Mutter besonders viel Wert gelegt.
Einmal wurde der Prophet gefragt: „Wem soll ich am meisten Gutes tun? Wem gebührt der Vorzug?“ Der Prophet antwortete: „Deiner Mutter.“ Der Fragende fragte: „Und danach, wer?“ Wieder antwortete der Prophet: „Deiner Mutter.“ Ein drittes Mal fragte er: „Und danach, wer?“ Der Prophet sagte erneut: „Deiner Mutter.“ Schließlich fragte der Mann: „Und danach, wer?“ Der Prophet antwortete: „Dann deinem Vater.“ Das heißt, der Vater steht an vierter Stelle.
Oder eine andere Begebenheit: Jemand wollte in den Kampf ziehen – in dieser Situation gab es genügend Kämpfer – und sagte, seine Mutter sei nicht einverstanden. Der Prophet erwiderte: „Sei zu den Diensten deiner Mutter, der Lohn dafür ist größer als für diesen Kampf.“ Natürlich bezieht sich dies auf Situationen, in denen genügend andere Personen bereits vorhanden sind, die diese Aufgabe übernehmen können. Dies zeigt den Stellenwert der Mutterschaft.
In einer Überlieferung heißt es: „Das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter.“ Der Ausdruck „unter den Füßen“ ist eine Metapher. Es bedeutet, dass das Paradies nahe bei der Mutter ist. Wer das Paradies sucht, soll zur Mutter gehen, sie wird das Paradies geben. Zeigt ihr Liebe, seid freundlich zu ihr, seid zu ihren Diensten, hört auf sie, erweist ihr Respekt – und sie wird euch das Paradies geben. Auch dies ist ein weiterer Punkt.
Das waren einige Aspekte über die Stellung der Frau und den Blick auf die Frau im Islam. Wenn jemand ein Manifest zu diesem Thema erstellen möchte, könnte dieses möglicherweise 30 oder 40 wichtige Artikel umfassen, von denen ich hier einige genannt habe.
In unserem Land haben wir auf der Grundlage dieser Sichtweise – Gott sei Dank – seit Beginn der Revolution einen bemerkenswerten Fortschritt bei gläubigen, gebildeten und aktiven Frauen erlebt. Schon in den letzten Jahren des Kampfes, insbesondere in den letzten Monaten oder dem letzten Jahr, war die Präsenz der Frauen entscheidend. Der Imam [Chomeini] (möge Allahs Wohlgefallen auf ihm ruhen) hat dies niemals infrage gestellt. Einige waren dagegen, dass Frauen an den Demonstrationen teilnehmen, aber der Imam hat diesen Gedanken und diese Sichtweise scharf zurückgewiesen. Die Präsenz der Frauen war effektiv, wirklich effektiv. Als die Frauen auf die Straße gingen, fühlten sich die Männer – selbst die Gleichgültigen – verpflichtet, sich anzuschließen. Als die Frauen aktiv wurden, fühlten ihre Ehemänner und ihre jungen Söhne, dass sie ebenfalls aktiv werden mussten. In gewisser Weise haben die Frauen die Revolution zum Erfolg geführt.
Nach dem Sieg der Revolution und der Gründung der Islamischen Republik haben Frauen in vielen Bereichen eine aktive Rolle übernommen. Die Beiträge, die Frauen zu verschiedenen Anlässen geäußert haben, waren sehr fundiert und präzise, was auf herausragendes und gereiftes Denken hinweist. Es gibt sicherlich Hunderte, vielleicht Tausende solcher klugen Frauen in unserem Land. Tatsächlich haben wir heute eine große Anzahl von Frauen, die in Wissenschaft, Denken, Innovation und Rechtswissenschaft hervorstechen. Die iranische Frau hat es geschafft, die Identität und Kultur unseres Landes zu bewahren und unsere historischen und authentischen Traditionen zu schützen – mit ihrer Würde, Schamhaftigkeit und Keuschheit. Sie ist an Universitäten gegangen, hat an politischen und internationalen Aktivitäten teilgenommen, aber sie hat ihre moralischen Werte nicht verloren. Dies ist von großer Bedeutung.
Im Gegensatz zu vielen Frauen in westlichen Ländern, die heute von problematischen gesellschaftlichen Erscheinungen betroffen sind, haben sich iranische Frauen nicht von solchen Einflüssen vereinnahmen lassen. Sie haben ihren Weg bewahrt und werden ihn, so Gott will, auch weiterhin bewahren. In großen Ereignissen haben unsere Frauen hervorgestrahlt: im Krieg, bei der Verteidigung der heiligen Stätten, in politischen Kämpfen, in Forschungszentren, an Universitäten und in religiösen Schulen. Früher war es selten, dass Frauen in den religiösen Wissenschaften die Stufe des Idschtihad [Selbstständige islamische Rechtsfindung] erreichten. Heute jedoch gibt es viele Frauen, die diese Stufe erreicht haben.
Ich bin sogar der Meinung, dass Frauen in Fragen, die spezifisch Frauen betreffen und die Männer möglicherweise nicht vollständig verstehen können, den Meinungen weiblicher Gelehrtinnen folgen sollten. Insgesamt hat der Fortschritt der Frauen in unserem Land während der Revolution ein beeindruckendes Niveau erreicht.
Wir hatten niemals zuvor so viele Wissenschaftlerinnen, Professorinnen, Dichterinnen, Schriftstellerinnen und Künstlerinnen – und das alles in Verbindung mit religiöser Frömmigkeit und Gottesehrfurcht. Heute haben wir all das, Gott sei Dank. Aber wir müssen beachten, dass auch der Feind nicht untätig ist und Pläne schmiedet.
Die Feinde der Islamischen Republik Iran haben sehr früh erkannt, dass sie die Revolution mit harten Methoden nicht besiegen können. Daher wandten sie sich weichen Methoden zu. Sie erkannten, dass sie Iran durch Krieg, Bombardierungen, Aufständische und ethnische Spannungen nicht in die Knie zwingen können. Also griffen sie zu weichen Methoden. Diese weichen Methoden umfassen Propaganda, Verführung und Unehrlichkeit, die sich in ihren Parolen und Slogans zeigen. Sie geben vor, die Frauen zu verteidigen, für die Gesellschaft der Frauen einzutreten, eine bestimmte Gruppe von Frauen zu unterstützen oder sogar eine einzelne Frau zu verteidigen. Unter diesem Vorwand entfachen sie Unruhen in einem Land und setzen weiche Methoden ein.
Unsere Töchter, Frauen, Lehrerinnen, Studentinnen – die gesamte Gesellschaft der Frauen – müssen sich in diesem Bereich verpflichtet fühlen. Eine der Frauen hat hier gesagt: „Wer den Morgen erlebt, ohne sich um die Angelegenheiten der Muslime zu kümmern, ist kein Muslim.“ Diese Überlieferung gilt nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen. Das ist vollkommen richtig. Eine der Angelegenheiten der Muslime, die Aufmerksamkeit erfordert, ist der Kampf gegen diese Verführungen, hinterhältigen Maßnahmen und weichen Methoden der Feindschaft. Diese zielen darauf ab, Werte zu untergraben, insbesondere in Bezug auf Frauen und ihre Belange. Dies ist ein Punkt, den wir beachten sollten.
Nun möchte ich ein Wort zur Region sagen: In der Region, mit den Maßnahmen, die in Syrien durchgeführt wurden, den Verbrechen, die das zionistische Regime begeht, den Verbrechen der USA und der Unterstützung, die einige andere ihnen gewähren, haben sie gedacht, dass die Widerstandsbewegung beendet sei. Doch sie irren sich gewaltig.
Der Geist von Sayyid Hassan Nasrallah lebt, der Geist von Sinwar lebt. Das Martyrium hat sie nicht von der Arena des Lebens verdrängt. Ihre Körper sind gegangen, aber ihr Geist bleibt, ihr Gedanke lebt, ihr Weg wird fortgeführt. Seht, wie täglich Angriffe auf Gaza stattfinden, täglich! Und trotzdem stehen sie, sie leisten weiterhin Widerstand. Auch der Libanon leistet Widerstand. Das zionistische Regime meint zwar, es bereite sich über Syrien darauf vor, die Kräfte der Hisbullah zu umzingeln und auszumerzen, doch das, was ausgemerzt wird, wird Israel sein. Wir stehen an der Seite der palästinensischen Kämpfer, an der Seite der Kämpfer und an der Seite der sich Anstrengenden [mudschahidin] von Hisbullah auf dem Weg Gottes, und wir unterstützen sie. Wir helfen ihnen, so viel wir können und wir hoffen, dass sie den Tag sehen werden, an dem ihr niederträchtiger Feind unter ihren Füßen zertreten wird, so Gott will.
Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.