Freitagsgebet: Imam Chamenei wendet sich an die gesamte Islamische Umma

 

Am 4. Oktober 2024 leitete Imam Chamenei das Freitagsgebet von Teheran. Die erste Freitagspredigt hielt er auf persisch, die zweite auf arabisch. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der Predigten aus dem persischen und dem arabischen Original. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss. Insbesondere bei diesem Text ist darauf zu verweisen, dass der Inhalt westlichen und insbesondere deutschen Rechtsauffassungen widersprechen kann. Daher wird ausdrücklich auf den reinen unkommentierten Dokumentations-Charakter verwiesen!


1. Predigt

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

O Allah, ich lobpreise Dich, suche Hilfe bei Dir, bitte um Deine Vergebung und verlasse mich auf Dich. Frieden sei mit den Führern der Muslime, den Beschützern der Unterdrückten und den Wegweisern der Gläubigen. Allah, der Erhabene, sagt:

وَالْمُؤْمِنُونَ وَالْمُؤْمِنَاتُ بَعْضُهُمْ أَوْلِيَاءُ بَعْضٍ ۚ يَأْمُرُونَ بِالْمَعْرُوفِ وَيَنْهَوْنَ عَنِ الْمُنكَرِ وَيُقِيمُونَ الصَّلَاةَ وَيُؤْتُونَ الزَّكَاةَ وَيُطِيعُونَ اللَّهَ وَرَسُولَهُ ۚ أُولَٰئِكَ سَيَرْحَمُهُمُ اللَّهُ ۗ إِنَّ اللَّهَ عَزِيزٌ حَكِيمٌ

Und die Überzeugten und den Überzeugtinnen, Einige von ihnen sind Beschützer von Anderen. Sie gebieten das Anzuerkennende und sie verwehren von dem zu Negierenden und sie erheben sich zu dem Gebet und lassen die Läuterungsgabe zukommen und sie gehorchen Allah und seinem Gesandten. Diese sind es, die Allah begnaden wird. Wahrlich Allah ist Gewaltiger Allurteilender.“ [Heiliger Quran, 9:71].

Ich lade alle meine lieben Brüder und Schwestern, ebenso mich selbst, zur Wahrung der Gottesehrfurcht [taqwa] ein und empfehle es ihnen. Lasst uns in unseren Worten und Taten darauf achten, nicht die Grenzen Allahs zu überschreiten, dies ist der Sinn der Gottesehrfurcht.

In dem Vers, den ich rezitiert habe, wird die wichtige Angelegenheit der Verbundenheit der Gläubigen untereinander angesprochen. In der Terminologie des Qurans wird diese Verbindung „Wilaya“ genannt. Das bedeutet die gegenseitige Verbundenheit und Freundschaft der Gläubigen. Dieses Thema wird in mehreren Quran-Versen erwähnt. In diesem Vers wird das Ergebnis dieser „Wilaya“ und Verbundenheit als göttliche Gnade beschrieben: „Diese sind es, die Allah begnaden wird“. Das heißt, wenn die Muslime miteinander verbunden und in Harmonie sind, wird die Gnade Allahs sie umfassen. Der Vers endet mit der Erwähnung der Macht und Weisheit Allahs: „Wahrlich Allah ist Gewaltiger Allurteilender“. Möglicherweise möchte uns dieser Vers darauf hinweisen, dass die Gnade Allahs in diesem Fall mit Seiner Macht und Weisheit übereinstimmt. Denn die Gnade Allahs umfasst alle Arten von Gunst, die von Ihm auf Seine Diener herabkommt: alle Segnungen, alle Gaben, alle Ereignisse des Lebens sind Ausdruck der Gnade Allahs. Doch in diesem speziellen Vers wird die Gnade in Übereinstimmung mit „Gewaltigkeit“ und „Weisheit“erwähnt. Die Gewaltigkeit Allahs bedeutet die umfassende Herrschaft Seiner Kraft über die gesamte Schöpfung, und Seine Weisheit bedeutet die Stabilität und Festigkeit aller Gesetze der Schöpfung. Möglicherweise möchte der Vers uns darauf hinweisen, dass, wenn die Muslime in Einheit und Einigkeit miteinander verbunden sind, die Macht und Weisheit Allahs hinter ihnen steht. Sie können dann die unendliche Macht Allahs nutzen und die Gesetze Allahs zu ihrem Vorteil einsetzen.

Was bedeutet also diese Wilaya? Sie bedeutet die Verbundenheit und Solidarität der Muslime untereinander. Dies ist die Politik des Qurans für die Muslime. Die Politik des Qurans fordert, dass muslimische Nationen und Gruppen miteinander verbunden und solidarisch sind. Es scheint fast, als würde der Quran versprechen, dass, wenn die muslimischen Nationen diese Solidarität haben, die göttliche Macht hinter ihnen steht. Das bedeutet, dass sie alle Hindernisse überwinden und über alle Feinde siegen werden. Die Weisheit Allahs steht hinter ihnen, das heißt, alle Gesetze der Schöpfung werden ihnen zum Fortschritt verhelfen. Dies ist die Logik und die Politik des Quran.

Das Gegenteil dieser Politik ist die Politik der Feinde des Islam, also der Unterdrücker und Aggressoren dieser Welt. Ihre Politik lautet: Teile und herrsche. Das Fundament ihrer Arbeit ist die Spaltung. Sie haben diese Spaltungspolitik bis heute mit verschiedenen Tricks in den islamischen Ländern angewendet und tun dies weiterhin, indem sie Zwietracht unter den Herzen der muslimischen Nationen säen. Doch heute sind die Nationen erwacht. Heute ist die Zeit, in der die islamische Gemeinschaft diese Tricks der Feinde des Islams und der Muslime überwinden kann.

Ich sage, der Feind des iranischen Volkes ist derselbe Feind des palästinensischen Volkes, derselbe Feind des libanesischen Volkes, derselbe Feind des irakischen Volkes, derselbe Feind des ägyptischen Volkes, derselbe Feind des syrischen Volkes und derselbe Feind des jemenitischen Volkes. Der Feind ist ein und derselbe, aber die Methoden, die er in verschiedenen Ländern anwendet, sind unterschiedlich. An einem Ort mit psychologischer Kriegsführung, an einem anderen mit wirtschaftlichem Druck, an einem weiteren mit zweitausend Kilo schweren Bomben, an einem Ort mit Waffen und an einem anderen mit einem Lächeln. Doch das Befehlszentrum ist ein und dasselbe. Sie erhalten den Befehl, muslimische Gemeinschaften und Nationen anzugreifen, aus einer Quelle. Wenn diese Politik in einem Land erfolgreich ist und sie dieses Land unter ihre Kontrolle bringen, wenden sie sich dem nächsten Land zu. Die Nationen dürfen dies nicht zulassen.

Wenn eine Nation nicht von der lähmenden Belagerung des Feindes getroffen werden will, muss sie von Anfang an wachsam sein. Wenn sie sieht, dass der Feind eine andere Nation angreift, muss sie sich mit dieser unterdrückten und bedrängten Nation verbunden fühlen, ihr helfen und mit ihr zusammenarbeiten, damit der Feind dort keinen Erfolg hat. Wenn der Feind dort erfolgreich ist, wird er sich dem nächsten Punkt zuwenden. Wir Muslime haben diese Wahrheit jahrelang ignoriert und die Konsequenzen gesehen. Heute dürfen wir nicht mehr unachtsam sein. Wir müssen wachsam sein. Wir müssen den Gürtel der Verteidigung, den Gürtel der Unabhängigkeit und der Ehre von Afghanistan bis Jemen, von Iran bis Gaza und Libanon, in allen islamischen Ländern und unter allen muslimischen Nationen festschnallen. Das war die erste Botschaft, die ich heute übermitteln wollte.

Heute richte ich meine Worte hauptsächlich an unsere libanesischen und palästinensischen Brüder, die in Schwierigkeiten stecken. In der zweiten Predigt werde ich darauf eingehen. Der zweite Punkt ist, dass die islamischen Verteidigungsgebote unsere Pflichten klargestellt haben – sowohl die islamischen Verteidigungsgebote, als auch unsere eigene Verfassung und das internationale Recht. Diese internationalen Gesetze, an deren Entstehung wir keinen Anteil hatten, enthalten dennoch das, was ich sage: Jede Nation hat das Recht, sich gegen einen Aggressor zu verteidigen – das Recht, das eigene Land, das eigene Haus, die eigene Nation und die eigenen Interessen zu schützen. Das ist die Bedeutung dieser Aussage.

Das bedeutet, dass die palästinensische Nation das Recht hat, sich gegen den Feind zu stellen, der ihr Land besetzt, ihr Haus eingenommen, ihre Felder verwüstet und ihr Leben zerstört hat. Die palästinensische Nation hat dieses Recht. Das ist eine starke Logik, die heute auch von den internationalen Gesetzen bestätigt wird.

Wem gehört Palästina? Wer sind die Palästinenser? Woher kommen diese Besatzer? Die palästinensische Nation hat das Recht, sich ihnen entgegenzustellen. Kein Gericht, keine Institution, keine internationale Organisation hat das Recht, die Palästinenser zu kritisieren, weil sie sich dem unterdrückerischen zionistischen Regime entgegengestellt haben – das dürfen sie nicht. Auch diejenigen, die das palästinensische Volk unterstützen, erfüllen lediglich ihre Pflicht. Niemand hat nach internationalem Recht das Recht, den Libanon oder die Hisbollah zu kritisieren, weil sie Gaza und den Aufstand des palästinensischen Volkes unterstützt haben – das ist ihre Pflicht, sie mussten es tun. Dies ist sowohl ein islamisches Gebot, als auch ein rationales Gesetz und eine internationale Logik. Die Palästinenser verteidigen ihr eigenes Land. Ihre Verteidigung ist legitim, und auch die Unterstützung, die ihnen zuteil wird, ist legitim.

Deshalb waren all diese Angriffe und die al-Aqsa Flut-Operation, die im letzten Jahr ungefähr zu dieser Zeit stattfand, eine rechtmäßige, logische und internationale Bewegung, und das Recht lag bei den Palästinensern. Auch die tapfere Verteidigung des libanesischen Volkes für das palästinensische Volk unterliegt diesem Urteil. Auch das war rechtmäßig, vernünftig, logisch und legitim. Niemand hat das Recht, sie dafür zu kritisieren, dass sie sich an dieser Verteidigung beteiligt haben. Auch die brillante Aktion unserer Streitkräfte vor zwei oder drei Nächten war vollkommen rechtmäßig und legitim. Die Tat unserer Streitkräfte war die geringste Strafe, die das zionistische Besatzerregime für seine schockierenden Verbrechen erhalten konnte – dieses blutdürstige Regime, dieses Regime als Quasi-Wolfsrudel und der tollwütige Hund Amerikas in der Region. Die Islamische Republik wird jede Pflicht, die sie in dieser Angelegenheit hat, mit Stärke, Festigkeit und Entschlossenheit erfüllen. Bei der Erfüllung dieser Pflicht werden wir weder zögern noch überstürzt handeln. Wir zögern nicht, wir versagen nicht, und wir werden auch nicht ungeduldig. Was vernünftig ist, was logisch ist, was richtig ist, wird nach dem Urteil der militärischen und politischen Entscheidungsträger zur gegebenen Zeit und im richtigen Moment getan werden – so, wie es bereits geschehen ist, und wenn es in Zukunft notwendig wird, wird es wieder getan werden.

In der zweiten Predigt werde ich auf die Angelegenheiten des Libanons eingehen, und die Zuhörer dieser Predigt werden unsere arabischen Brüder in den Ländern der Region sein, daher werde ich die Predigt auf Arabisch halten.

وَالْعَصْرِ إِنَّ الْإِنسَانَ لَفِي خُسْرٍ إِلَّا الَّذِينَ آمَنُوا وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ وَتَوَاصَوْا بِالْحَقِّ وَتَوَاصَوْا بِالصَّبْرِ

„Beim Zeitalter! Der Mensch erleidet bestimmt Verlust, außer denjenigen, die glauben und die guten Werke tun, und einander die Wahrheit nahelegen und die Geduld nahelegen.“ [Heiliger Quran, 103. Sure].


2. Predigt

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Alle Lobpreisung gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Ich lobpreise Ihn, bitte um Seine Hilfe und Vergebung und vertraue auf Ihn. Ich sende Segensgrüße auf Seinen geliebten Gesandten, unseren Meister Muhammad al-Mustafa und seine reinen Nachkommen, insbesondere auf den Fürsten der Gläubigen, seine geliebte Tochter Fatima, den Wohlgefälligen, die Herren der Jugend des Paradieses Hassan und Hussein, auf Ali ibn al-Hussein Zain al-Abidin, auf Muhammad ibn Ali al-Baqir, auf Dschafar ibn Muhammad al-Sadiq, auf Musa ibn Dschafar al-Kazim, auf Ali ibn Musa al-Ridha, auf Muhammad ibn Ali al-Dschawad, auf Ali ibn Muhammad al-Hadi, auf Hassan ibn Ali al-Askari und auf al-Hudschat ibn al-Hassan al-Mahdi. Gottes Segen sei auf ihnen allen. Ich sende auch meine Segensgrüße auf seine auserwählten Gefährten und auf jene, die ihnen bis zum Tag des Gerichts in Güte folgen, sowie auf die Verteidiger der Unterdrückten und die Beschützer der Gläubigen.

Ich habe beschlossen, meinen Bruder, meinen Geliebten, der mir ein Grund zum Stolz ist, und die in der islamischen Welt geliebte Persönlichkeit, die beredte Stimme der Völker der Region und der leuchtende Stern des Libanons, den verehrten Sayyid Hassan Nasrallah, möge Gott mit ihm zufrieden sein, während des Freitagsgebets in Teheran zu ehren. Auch werde ich auf einige wichtige Punkte eingehen.

Diese Rede richtet sich an die gesamte islamische Umma, jedoch speziell an die beiden ehrenwerten Völker des Libanons und Palästinas. Wir alle sind durch den Verlust dieses lieben Sayyids erschüttert und tief getroffen. Sein Verlust ist groß, und er hat uns zutiefst schmerzlich getroffen. Doch unser Schmerz bedeutet nicht Niedergeschlagenheit, Verzweiflung oder Unruhe, sondern ist wie unser Schmerz über den Fürsten der Märtyrer, Imam Hussein (Friede sei mit ihm), ein Schmerz, der das Leben belebt, Lehren inspiriert, Entschlossenheit entflammt und Hoffnung nährt.

Sayyid Hassan Nasrallah hat uns zwar körperlich verlassen, aber seine wahre Persönlichkeit – sein Geist, sein Weg, seine klare Stimme – wird immer bei uns bleiben. Er war das hochragende Banner des Widerstands gegen die tyrannischen und plündernden Teufel, die beredte Stimme der Unterdrückten und der mutige Verteidiger ihrer Rechte. Er war eine Stütze und eine Quelle der Ermutigung für die Kämpfer auf dem Pfad der Wahrheit. Sein Einfluss und seine Beliebtheit überschritten längst die Grenzen des Libanon, Irans und der arabischen Länder, und sein Martyrium wird diesen Einfluss nun noch verstärken.

Eine seiner wichtigsten Botschaften im Leben, in Wort und Tat, an euch, das treue Volk des Libanon, war, dass ihr euch niemals von der Abwesenheit bedeutender Persönlichkeiten wie Imam Musa Sadr und Sayyid Abbas al-Musawi entmutigen lassen dürft. Lasst euch nicht von Zweifeln von eurem Weg des Kampfes abbringen. Verstärkt eure Anstrengungen und Fähigkeiten, festigt eure Einheit und leistet dem angreifenden Feind Widerstand. Besiegt ihn durch das Stärken eures Glaubens und eurer Standhaftigkeit.

Liebe Menschen, Ihr ehrenwerten jungen Männer der Hisbollah und der begeisterten Amal-Bewegung! Meine Kinder, dies ist auch heute der Wunsch des Märtyrers Sayyid an sein Volk, an die Front des Widerstands und an die gesamte islamische Ummah.

Der hinterhältige, feige Feind, der es nicht geschafft hat, eine bedeutende Niederlage der stabilen Strukturen von Hisbollah, Hamas, dem Islamischen Dschihad oder anderen Widerstands-Bewegungen zu erzielen, sucht nach einem vorgetäuschten Sieg durch Attentate, Zerstörung, Bombardierungen, das Töten von Zivilisten und durch unter ihnen erzeugt Unruhe.

Aber was ist das Ergebnis? Diese Taten haben Wut aufgestaut, den Antrieb zum Widerstand gestärkt, mehr Männer, Führer und Selbstaufopfernde hervorgebracht und den blutrünstigen Wolf weiter in die Enge getrieben. Letztendlich wird, so Gott will, das beschämende zionistische Gebilde von der Landkarte verschwinden.

Meine Lieben, die verzweifelten Herzen finden Trost im Gedenken an Gott und in der Bitte um seine Hilfe. Zerstörungen werden wiederaufgebaut, und eure Geduld und Standhaftigkeit werden in Ehre und Würde erblühen.

Sayyid Hassan Nasrallah stand 30 Jahre lang an der Spitze eines schwierigen Kampfes und führte die Hisbollah Schritt für Schritt voran: 

كَزَرْعٍ أَخْرَجَ شَطْأَهُ فَآزَرَهُ فَاسْتَغْلَظَ فَاسْتَوَىٰ عَلَىٰ سُوقِهِ يُعْجِبُ الزُّرَّاعَ لِيَغِيظَ بِهِمُ الْكُفَّارَ

„…wie ein Saatfeld, das seine Triebe hervorbringt und stärker werden lässt, so dass sie verdicken und auf den Halmen stehen, zum Gefallen derer, die gesät haben. (Dies), damit Er die (Wahrheit) Abstreitenden durch sie in Wut versetze.“ [Heiliger Quran, Sura Fath, 48:29].

Durch die kluge Führung von Sayyid Nasrallah hat die Hisbollah Stufe um Stufe, geduldig und auf logische und natürliche Weise, ihre Existenz gegenüber ihren Feinden in den verschiedenen Phasen durch die Zurückdrängung des zionistischen Feindes gefestigt: 

تُؤْتِي أُكُلَهَا كُلَّ حِينٍ بِإِذْنِ رَبِّهَا

„Er bringt seinen Ernteertrag zu jeder Zeit, mit der Erlaubnis seines Herrn.“ [Heiliger Quran, 14:25]. Die Hisbollah ist wahrlich ein „guter Baum“ [Referenz auf Heiligen Quran, 14:24]. Die Hisbollah und ihr Märtyrerführer sind die Essenz der Tugenden des Libanon in seiner Geschichte und Identität.

Wir Iraner haben schon seit langem den Libanon und seine Tugenden gekannt, denn libanesische Gelehrte haben in den seldschukischen und safawidischen Epochen im 8., 10. und 11. Jahrhundert des islamischen Kalenders ihre Wissenschaft auf den Iran übertragen. Darunter Muhammad ibn Maki al-Amili, der Märtyrer, Ali ibn Abdul-Aal al-Karaki, Zain al-Din al-Amili, der Märtyrer, Hussein ibn Abdul-Samad al-Amili und sein Sohn Baha al-Din, bekannt als Sheich al-Bahai, sowie andere Männer des Glaubens und der Wissenschaft.

Es ist unsere Pflicht und die Pflicht aller Muslime, dem verletzten und blutenden Libanon zu helfen. Hisbollah und der Märtyrer Sayyid haben, indem sie Gaza verteidigten, den Dschihad für die al-Aqsa-Moschee führten und den Besatzungsmächten schwere Schläge versetzten, einen entscheidenden Beitrag zur Rettung der gesamten Region und der gesamten islamischen Welt geleistet. Das Bestehen Amerikas und seiner Verbündeten auf der Sicherung des Besatzerregimes dient lediglich als Vorwand für ihre tatsächliche Politik, dieses Regime in ein Instrument zu verwandeln, das alle natürlichen Ressourcen dieser Region ausbeutet und welches sie für ihre globalen Konflikte ausnutzen. Ihr Ziel ist es, dieses Regime zu einer Drehscheibe für den Export von Energie aus der Region in den Westen zu machen und für den Import von Waren und Technologien in die Region. Dies bedeutet, den Fortbestand des Besatzers zu sichern und die gesamte Region von ihm abhängig zu machen.

Das brutale und schamlose Verhalten dieses Regimes gegenüber den Freiheitskämpfern resultiert aus seinem Bestreben, dieses Ziel zu erreichen. Diese Realität zeigt uns, dass jeder Schlag, den eine Person oder eine Gruppe gegen dieses Regime führt, der gesamten Region und sogar der gesamten Menschheit dient.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Träume der Zionisten und Amerikaner nichts als unerreichbare Illusionen sind. Denn dieses Regime ist wie jener „üble Baum“, der aus dem Boden herausgerissen wurde [Referenz auf den Quranvers 14:26]. Und wie es in der Sure Ibrahim im 26. Vers heißt: 

مَا لَهَا مِن قَرَارٍ

„…und keinen festen Grund mehr hat“ [Heiliger Quran, 14:26]. Dieses wurzellose, künstliche und instabile Regime konnte sich nur durch die Unterstützung Amerikas aufrechterhalten, aber es wird, so Gott will, nicht bestehen bleiben. Der klare Beweis dafür ist, dass Milliarden von Dollar in Gaza und Libanon investiert wurden, unterstützt durch diverse Hilfen von den USA und einigen westlichen Ländern. Dennoch wurde es von einigen tausend gläubigen, isolierten und von jeder externen Unterstützung abgeschnittenen Kämpfern im Dienste Gottes besiegt. Ihr einziges Ergebnis hingegen, war das Bombardieren von Häusern, Schulen, Krankenhäusern und zivilen Versammlungsorten.

Heute haben sogar die zionistischen Verbrecher selbst erkannt, dass sie niemals die Hamas oder die Hisbollah besiegen werden.

Ihr tapferen Kämpfer und geduldigen Menschen in Libanon und Palästina! Diese Märtyrer und das vergossene Blut erschüttern nicht euren Willen, sondern stärken nur eure Entschlossenheit. In der Islamischen Republik Iran wurden in drei Monaten des Sommers 1981 Dutzende unserer herausragenden Persönlichkeiten ermordet. Darunter befand sich eine große Persönlichkeit wie Sayyid Muhammad Beheschti, ein Präsident wie Radschai, ein Premierminister wie Bahonar, und es wurden Gelehrte wie Ayatollah Madani, Qodusi und Haschemi Nedschad getötet. Jeder von ihnen war eine Stütze der Revolution auf lokaler oder nationaler Ebene, und ihr Verlust war kein leichter. Doch der Weg der Revolution wurde nicht gestoppt oder aufgehalten, sondern er beschleunigte sich nur.

Heute wird der Widerstand in der Region durch das Martyrium seiner Männer nicht zurückweichen, und der Sieg wird auf der Seite des Widerstands sein. Der Widerstand in Gaza hat die Welt verblüfft und den Islam geehrt. In Gaza stand der Islam fest und entschlossen gegen jegliche Formen von Bösartigkeit und Übel. Es gibt keinen Menschen, der diesen Widerstand nicht würdigt und den blutrünstigen Feind nicht verflucht.

Die „Flut von al-Aqsa“ und ein Jahr des Widerstands in Gaza und Libanon haben dieses Besatzerregime an einen Punkt gebracht, an dem seine größte Sorge das eigene Überleben ist. Dies ist dieselbe Sorge, die das Regime in den ersten Jahren seiner unheilvollen Geburt plagte. Dies bedeutet, dass der Dschihad der Männer in Palästina und Libanon das zionistische Gebilde um siebzig Jahre zurückgeworfen hat.

Die Hauptursache für Kriege, Unsicherheit und Rückständigkeit in dieser Region ist das Vorhandensein des zionistischen Regimes und die Anwesenheit der Länder, die behaupten, sie strebten nach Frieden und Sicherheit in der Region. Das eigentliche Problem der Region ist die Einmischung von außen. Die Länder der Region sind in der Lage, Frieden und Sicherheit herzustellen. Dieses große Ziel, das die Völker retten wird, erfordert die Anstrengung der Völker und Regierungen.

Und Gott ist mit denen, die diesen Weg gehen. 

وَإِنَّ اللَّهَ عَلَىٰ نَصْرِهِمْ لَقَدِيرٌ ‎

„Und wahrlich Allah ist für ihre Hilfe Mächtiger.“ [Heiliger Quran, 22:39].

Friede sei mit dem Märtyrerführer Nasrallah, dem heldenhaften Märtyrer Haniyeh und dem stolzen Kommandanten Qassem Soleimani.

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.

إِذَا جَاءَ نَصْرُ اللَّهِ وَالْفَتْحُ وَرَأَيْتَ النَّاسَ يَدْخُلُونَ فِي دِينِ اللَّهِ أَفْوَاجًا فَسَبِّحْ بِحَمْدِ رَبِّكَ وَاسْتَغْفِرْهُ ۚ إِنَّهُ كَانَ تَوَّابًا

„Wenn die Unterstützung Gottes kommt, und auch der Erfolg, Und du die Menschen in Scharen in die Religion Gottes eintreten siehst, dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung. Siehe, Er wendet sich gnädig wieder zu.“ [Heiliger Quran, Sura Nasr].