Olympische Spiele haben Doppelmoral des Westens offenbart






Am 19. September 2024 hielt Imam Chamenei bei einem Treffen mit einer Delegationen und den Sportlern, die zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris aus dem Iran entsandt wurden, eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der Rede aus dem persischen Original. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden
Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).
Ich freue mich sehr, dass ich wieder einmal die Gelegenheit habe, eine Gruppe der wertvollsten Söhne und Töchter dieses Landes zu treffen. Unsere lieben jungen Athleten sind wirklich und zweifellos eine Quelle des Stolzes für das Land Iran und tragen zur Ehre und Würde des Landes bei.
In diesem Jahr haben wir bei den Olympischen und Paralympischen Spielen eine besondere Brillanz erlebt. Natürlich ist es mir nicht möglich, die Details des Sports und der Nachrichten zu verfolgen, aber im Großen und Ganzen bekomme ich die wichtigsten Ereignisse mit, soweit es die Zeit erlaubt. Dieses Jahr war herausragend und sehr gut. Ihr habt die Nation glücklich gemacht und in der iranischen Bevölkerung ein Gefühl des Stolzes geweckt. Ich danke von Herzen allen Medaillengewinnern, allen Athleten, allen Trainern, allen Verantwortlichen, dem Sportministerium, dem Olympischen Komitee, den Präsidenten der Verbände und anderen Verantwortlichen. Ich danke euch allen aufrichtig. Ihr habt den Sport ernst genommen, und so sollte es auch sein. Man sollte den Sport nicht als reine Show betrachten. Er ist eine ernste Angelegenheit. Herr Donyamali, der ehrenwerte Minister, hat hier sehr gut und umfassend gesprochen. Die verschiedenen Dimensionen der Wirkung des Sports wurden in seiner Rede erwähnt: Es gibt soziale Auswirkungen, psychologische Auswirkungen, diplomatische Auswirkungen, und es ist eine wichtige und grundlegende Handlung in der öffentlichen Diplomatie; es hat vielfältige Auswirkungen und erhöht insgesamt das Ansehen des Landes. Daher sollte das Thema Sport ernst genommen werden.
Nun, einiges wurde gesagt, und ich möchte einige Aspekte anmerken. Ein Aspekt ist, dass es in internationalen Sportwettbewerben und globalen Sportarenen nicht nur um körperliche Stärke und sportliche Fähigkeiten geht, sondern auch um die geistige Stärke und das Selbstvertrauen der iranischen Nation, die den Feinden entgegen steht. Das ist sehr wichtig. Wenn zum Beispiel diese liebe Schwester von uns [Zahra Rahimi (Paralympic-Taekwondo-Goldmedaillengewinnerin)] ihre Medaille den Kindern von Gaza oder Palästina widmet, ist das weltweit sehr bedeutungsvoll. Oder wenn sie den Namen ihrer Delegation „Chadem-ur-Reza“ [Die Diener Rezas (in Bezug auf den 8. Imam)] nennen, dann hat das eine große Bedeutung. Die Einhaltung des Hidschabs durch unsere Sportlerinnen oder dass unser Sportler und Champion, wenn er seine Auszeichnung von einer fremden Frau überreicht bekommt, nicht die Hand reicht [wegen Berührungs-Exklusivität der Ehepartner], das ist sehr bedeutungsvoll.
Dies zeigt das Selbstvertrauen. Es zeigt, dass der Iraner seine Identität schätzt und Wert auf seine eigene Identität legt – die nationale, religiöse und islamische Identität. Das wurde in diesem Jahr deutlich sichtbar. Man zeigte die palästinensische Flagge. Unser Sportler [Amir Ali Azarpira (Dritter der Olympischen Ringer-Wettbewerbe)] zeigt mit seinen Freunden die palästinensische Flagge und macht ein Selfie, wie ihr sagen würdet. Das ist sehr wertvoll und sehr wichtig. Ich gehe an solchen Dingen nicht leichtfertig vorbei. Ich betone jedes einzelne davon und interpretiere jede dieser Handlungen für das Volk in meinen Gedanken und in meiner Sprache. Daher ist ein Aspekt, dass ihr im Sportfeld neben körperlicher Stärke, sportlichen Fähigkeiten und körperlichen Fertigkeiten auch eine spirituelle Stärke gezeigt und eure Identität präsentiert habt. Wir sollten das wertschätzen. Das ist ein wichtiger Aspekt.
Ein weiterer Aspekt ist die Frage, was eigentlich die iranische Identität wirklich ist. Das ist wichtig. Verzerrung ist eines der gängigen Werkzeuge in der Vergangenheit, Gegenwart und wahrscheinlich auch in der Zukunft. Eine Nation wird verzerrt und ihre Überzeugungen und ihr innerster Kern werden der Welt anders vorgestellt. Wie begegnet man dem? Angenommen, wir schreiben ein Buch als Antwort auf diejenigen, die behaupten, dass die religiösen Gefühle der Iraner schwächer geworden seien. Wie viele werden dieses Buch lesen? Wie viele werden es sehen? Aber ihr, vor den Augen von Millionen Menschen, vielleicht hunderten Millionen, die die Olympischen Spiele verfolgen, zeigt durch das Küssen des Qurans, durch die Niederwerfung zu Boden und durch die Dankbarkeit zu Gott die Wahrheit. Ihr präsentiert die Identität. Die Identität der iranischen Nation ist Selbstvertrauen, der Wunsch nach nationaler Größe für ihr Land. Die Identität der iranischen Nation ist die Bindung an religiöse Überzeugungen, die Bindung an den Islam, die Bindung an die Ahlul-Bayt (Familie des Propheten). Der heilige Name der Imame und religiöse Heiligtümer sind in eurer Präsentation bei den Olympischen Spielen auffallend. Das ist also der zweite Aspekt, nämlich dass ihr die Identität der iranischen Nation klar stellt, sowohl die religiöse als auch die politische Identität. Eure Unterstützung für Palästina ist eines der wichtigen Dinge.
Ein weiterer Aspekt ist, dass unsere Athleten gezeigt haben, dass sie, wenn sie auf globalen Bühnen auftreten, eine nationale und transnationale Verantwortung auf sich spüren. Das ist sehr wichtig. Euer ruhiges Verhalten, eure überlegte Handlungsweise und die Vernunft, die euer Verhalten prägt, zeigen, dass unsere Athleten das Gefühl haben, auf dieser internationalen Bühne eine zusätzliche Verantwortung zu haben – eine nationale Verantwortung, zusätzlich zu den normalen Pflichten. Das ist auch sehr wertvoll, und ich denke, das, was ihr, unsere lieben Athleten, in dieser Hinsicht gezeigt habt, ist sehr von Wert.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Athleten, die körperliche Einschränkungen haben. Ihr schafft Hoffnung. Ein junger Mensch, der im Rollstuhl sitzt, aber vor den Augen von hunderten Millionen Menschen eine körperliche Leistung zeigt, schafft Hoffnung. Einige Menschen verlieren schon bei kleineren körperlichen Problemen die Hoffnung, aber ihr gebt ihnen Zuversicht. Das ist sehr wertvoll. Auch dafür danke ich all diesen lieben Menschen.
Etwas anderes, das in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen spürbar war, sind die doppelten Standards der Länder, die die internationalen Sportangelegenheiten dominieren. Sie haben wirklich gezeigt, dass doppelzüngige und voreingenommene Politik ihr Verhalten bestimmt. Ein bestimmtes Land wird ausgeschlossen, weil es irgendwo einen Krieg begonnen hat, aber das zionistische Regime, das Tausende von Kindern getötet hat, das innerhalb von etwa einem Jahr mehr als 41.000 Menschen getötet hat, wird nicht von den Spielen ausgeschlossen! Das ist Doppelmoral, das ist Voreingenommenheit. Das ist genau das, was wir immer sagen, und manche halten es für Übertreibung. Es ist keine Übertreibung. Sie sagen, „Sport ist nicht politisch“, während sie die stärksten politischen Absichten im Sport verfolgen und zeigen. Das ist auch ein Aspekt.
Meine Empfehlung an euch, die Athleten, ist, dass ihr diese Erfolge auch außerhalb des Sportfeldes bewahrt. Das bedeutet, den Respekt vor der Religion, der Moral, den religiösen, ethischen, politischen und sozialen Pflichten, die ihr auf dem Spielfeld vor den Augen der Welt zeigt, auch außerhalb des Spielfeldes beizubehalten. Ihr seid Vorbilder, junge Menschen schauen zu euch auf. Euer Verhalten kann für viele ein Vorbild sein. Achtet auch außerhalb des Spielfeldes, in eurem normalen Leben, auf der Straße, wenn ihr arbeitet, auf religiöse, politische, moralische und soziale Prinzipien, und möget ihr dafür von Gott, dem Allmächtigen, eine vielfache Belohnung erhalten.
Es gibt einige Verantwortlichkeiten seitens der Regierung, die der ehrenwerte Minister glücklicherweise erwähnt hat, und ich habe sie auch notiert, um sie zu erwähnen: Eine davon ist das Talent-Scouting. Bereits in der Jugend, in der Sekundarschule und in einigen Disziplinen bereits in der Grundschule sollte Talent ausfindig gemacht werden, und unsere Kinder, unsere jungen Menschen, die Talent in verschiedenen Sportarten haben, sollten vorbereitet werden, damit sie sich selbst auf ein hohes Niveau bringen können.
Ein weiterer Aspekt ist die besondere Aufmerksamkeit für Disziplinen mit vielen Medaillen-Erfolgen und auch für solche, in denen wir auf nationaler und historischer Ebene führend sind. Zum Beispiel das Ringen. Ich habe zuvor auf spezielle iranische Sportarten hingewiesen, die der Minister auch erwähnt hat. Zum Beispiel die traditionelle „Zurchaneh“-Sportart. Wenn ihr auf internationalen Bühnen, bei asiatischen Spielen oder olympischen Spielen einen Platz findet, um das iranische „Zurchaneh“ präsentieren zu können, dann tut das. Es ist nicht nur schön und bedeutungsvoll, sondern es hat auch eine besondere Ordnung, die sich von der in der westlich geprägten Sportwelt unterscheidet. Es hat eine andere Struktur und ein anderes System. Zeigt dies der Welt. Auch das Polospiel, das bereits erwähnt wurde, habe ich zuvor betont.
Eine weitere Empfehlung an die staatlichen Verantwortlichen ist, die Sportler nicht zu vergessen, die wegen ihrer nationalen oder religiösen Überzeugungen einen gewissen Preis dafür zahlen. Unser Athlet tritt nicht gegen einen zionistischen Gegner an, spielt nicht gegen ihn und zahlt dafür einen Preis. Wir sollten uns um diesen Sportler kümmern. Das ist meiner Meinung nach eine der wichtigen Aufgaben der Sportverantwortlichen.
Ein weiterer Ratschlag betrifft die Lebensbedingungen der Sportler – wie es auch dieser junge Athlet [Hinweis auf die Worte von Aryan Salimi (Olympia-Taekwondo-Goldmedailliengewinner)] hier angesprochen hat. Ihre Lebenshaltung, ihre Beschäftigung und ihre sportlichen Bedürfnisse sollten im Rahmen der Möglichkeiten der Regierung berücksichtigt werden. Der Minister hat viele Versprechungen gemacht, möge er in der Lage sein, sie rechtzeitig umzusetzen.
Ein weiterer Aspekt ist die Förderung des Breitensports, der nicht vernachlässigt werden sollte. Natürlich bin ich ein Befürworter der vollen Aufmerksamkeit für Profisport und Spitzensport und habe das schon oft gesagt, aber das sollte uns nicht davon ablenken, den Breitensport zu fördern. Alle Menschen sollten Sport treiben. Das ist heute in unserem Land nicht der Fall. Viele junge Menschen treiben keinen Sport. Die Jugend, die Mittelalten und auch die Älteren sollten Sport treiben, jeder entsprechend seiner eigenen Verfassung und Fähigkeiten. Der Breitensport reduziert viele Kosten des Landes, nicht nur die körperlichen wie Gesundheitskosten, sondern auch die moralischen.
Der letzte Aspekt – den ich schon zuvor betont und diskutiert habe – ist die Unterstützung iranischer Trainer. Heute sind in einigen Ländern iranische Trainer angestellt und arbeiten, aber wir selbst nutzen unsere iranischen Trainer weniger und suchen stattdessen nach ausländischen Trainern. Ein iranischer Trainer ist vertrauter mit den Besonderheiten des Landes.
Wir hoffen, dass Gott, der Allmächtige, sowohl den Athleten als auch den Sportverantwortlichen in den verschiedenen Bereichen Erfolg gewährt, damit sie ihre Arbeit auf die beste Weise voranbringen können. Ich bin froh, dass der Sport erfreulicherweise Fortschritte macht, und dieser Fortschritt sollte hoffentlich fortgesetzt werden.
Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.