Gottesgedenken und Einheit der Menschen als Ziel der Hadsch

Am 6. Mai 2024 hielt Imam Chamenei, bei einem Treffen mit Beauftragen, die für die Durchführung und Organisation der Hadsch-Pilgerfahrt 2024 zuständig sind, eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Ich heiße meine lieben Brüder und Schwestern willkommen, sowohl die gesegneten Pilger, die in diesem Jahr die heilige Kaaba, den Schrein des Heiligen Propheten des Islam (s.), und die Gräber der Imame (a.) auf dem al-Baqi-Friedhof sehen werden, als auch die Organisatoren dieser großartigen Veranstaltung. Ich möchte allen, die an der Durchführung der Hadsch-Pilgerfahrt beteiligt sind, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Ihre Bemühungen sind wirklich wertvoll und die Durchführung einer gesunden, wunderbaren, spirituellen Hadsch in Übereinstimmung mit den erforderlichen islamischen Regeln der Hadsch ist wirklich eine große Ehre. Ihr, die ihr an der Durchführung der Hadsch beteiligt seid, spielt eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Möge Gott Ihre Bemühungen annehmen und Sie beschützen, so Gott will.

Das Thema Hadsch ist von Gelehrten und anderen ausführlich erörtert worden, und auch ich habe einige Aspekte dazu angesprochen. Es gibt jedoch noch viel mehr zu erforschen und zu diskutieren. Diese Angelegenheit wurde auch in einer Überlieferung von einem der fehlerfreien Imame (a.) hervorgehoben. Der Überlieferer wandte sich an den Imam und sagte, dass er ihm seit vielen Jahren nun Fragen über die Hadsch gestellt habe und der Imam ihm jedes Mal neue Einsichten und Weisheiten vermittelt habe. Der Imam bestätigte dies, erkannte es an und antwortete entsprechend.

Was ich heute sagen möchte, ist, dass die Hadsch eine vielschichtige, mehrdimensionale, bedeutungsvolle Verpflichtung ist. Sowohl die spirituelle Seite als auch die materielle Seite haben verschiedene Dimensionen. Dennoch glaube ich, dass es zwei Aspekte der Hadsch gibt, die hervorstechen. Der eine Aspekt bezieht sich auf das Innere eines Menschen, sein inneres Wesen, seinen Geist – der Wissen, Weisheit und Entschlossenheit hervorbringt – und der andere Aspekt bezieht sich auf sein Leben in der Gesellschaft. Der Aspekt, der sich auf das innere Selbst einer Person, ihr inneres Wesen, ihre Erziehung und die Kultivierung von Entschlossenheit und Willenskraft in einer Person bezieht, ist Gedenken [dhikr]. Gedenken ist ein sehr wichtiges Element der Hadsch.

Wenn man die Hadsch vom Anfang bis zum Ende betrachtet, von der Vorbereitung auf den Ihram [Weihezustand] bis zur Durchführung der Umrah, über den Eintritt in den Ihram für die Hadsch, bis hin zum Aufenthalt in Arafat und dem Abschluss der übrigen Hadsch-Rituale, so wird man sehen, dass es dabei nur um das Gedenken an Gott geht. Deshalb gibt es im Heiligen Quran verschiedene Gebote im Zusammenhang mit der Hadsch, die das Gedenken an Gott betonen. Einige dieser Verse wurden gerade rezitiert, darunter die folgenden Verse:

فَإِذَا أَفَضْتُم مِّنْ عَرَفَاتٍ فَاذْكُرُوا اللَّهَ عِندَ الْمَشْعَرِ الْحَرَامِ

„So (gilt:) Sobald ihr geeilt seid von Arafat, so gedenkt Allahs bei dem Monument (aI-Maschar) des Unantastbaren.“ [Heiliger Quran, 2:198].

وَاذْكُرُوا اللَّهَ فِي أَيَّامٍ مَّعْدُودَاتٍ

„Und gedenkt Allahs an abgezählten Tagen.“ [Heiliger Quran, 2:203].

فَإِذَا قَضَيْتُم مَّنَاسِكَكُمْ فَاذْكُرُوا اللَّهَ كَذِكْرِكُمْ آبَاءَكُمْ أَوْ أَشَدَّ ذِكْرًا

„So (gilt:) Sobald ihr eure Riten abgeschlossen habt, so gedenkt Allahs, wie euer Gedenken an eure Väter oder mit heftigerem Gedenken.“ [Heiliger Quran, 2:200].

فَاذْكُرُوا اسْمَ اللَّهِ عَلَيْهَا صَوَافَّ

„So gedenkt Allahs Namen gegenüber ihnen in Reihenweise.“ [Heiliger Quran, 22:36]. Es geht um das Gedenken an Gott, vom Anfang bis zum Ende – während den Umkreisungen [tawaf], dem Eilen [say] (zwischen Saffa und Marwa) , dem Gebet nach den Umkreisungen, den Aufenthalten in Arafat und Maschar al-Haram und den Riten in Mina.

Bei jedem Aspekt der Hadsch geht es um das Gedenken an Gott und das Nachdenken über Gott. Dieses Gedenken ist die Essenz des Lebens und das, was zählt. Wenn wir Gott in unseren Herzen gedenken und Ihn in unseren Seelen fürchten, beeinflusst dies unsere Handlungen, unsere Entschlossenheit, unseren Willen und unsere wichtigsten Entscheidungen. Ein Volk, das große Taten vollbringen will, muss es gewohnt sein, sich an Gott zu erinnern und über Ihn nachzudenken.

Manchmal raten wir den verehrten Pilgern in Mekka und Medina, an die Dinge zu denken, die es nur in diesem Land gibt, und eben nicht an die Dinge, die auch sonst überall vorhanden sind. Überall gibt es Märkte. Überall gibt es Waren und interessante, ins Auge fallende Dinge. Die Dinge, die man aber nirgendwo anders finden kann, sind die Kaaba, der Masdschid al-Haram, die Umkreisungen [tawaf] und das heilige Grab des Propheten (a.). Diese Dinge gibt es nur in diesem Land. Denken Sie während der wenigen Tage, die Sie dort verbringen, daran und schätzen Sie den Wert dieser Gelegenheit.

Ich betone das Gedenken an Gott und die Erinnerung an Ihn wegen dieses Verses aus dem Quran:

وَاذْكُرُوا اللَّهَ كَثِيرًا لَّعَلَّكُمْ تُفْلِحُونَ

„Und gedenkt Allahs viel, auf dass ihr erfolgreich seid.“ [Heiliger Quran, 62:10]. Das Gedenken an Gott führt zu „Falah“, was nicht nur ein geistiger und innerer Erfolg ist. Falah bedeutet Erfolg, Erlösung und das Erreichen all seiner Ziele. Diese Dinge entstehen, wenn man Gottes gedenkt. Dies ist ein grundlegendes Element der Hadsch, das sich auf das Innere eines Menschen bezieht, aber auch sein Leben in der Gesellschaft prägt.

Zu den Themen, die die Gesellschaft betreffen, gehören das Thema „Einheit“, das Thema „Solidarität“, das Thema „Eins sein“ und das Thema „Kommunikation mit allen Muslimen“. Dies ist ein sehr wichtiges Thema bei der Hadsch. Wir haben wiederholt gesagt, dass Gott durch den Propheten Ibrahim (a.) die Einladung zur Hadsch nicht nur auf eine bestimmte Gruppe von Menschen, sondern auf alle Individuen ausgedehnt hat:

وَأَذِّن فِي النَّاسِ بِالْحَجِّ

„Und verlautbare innerhalb der Menschheit das Pilgern.“ [Heiliger Quran, 22:27]. „Al-Nas“, alle Menschen. Laden Sie die gesamte Menschheit zur Hadsch-Pilgerfahrt ein.

Was bedeutet es, dass Gott jedes Jahr alle Menschen für ein paar bestimmte Tage an einen bestimmten Ort einlädt? Das bedeutet, dass Gottes Wille – der göttliche Wille – will, dass die Muslime sich näherkommen, sich kennenlernen, gemeinsam nachdenken und gemeinsam Entscheidungen treffen. Was wir heute vermissen, ist das „gemeinsame Treffen von Entscheidungen“. Gott möchte, dass sich die Menschen an einem Ort versammeln, damit diese Zusammenkunft nicht nur für die islamische Welt, sondern auch für die Menschheit ein gutes Ergebnis bringen kann. Das ist es, was wir anstreben.

Dazu ist natürlich Verständnis erforderlich. Rassen-, Religions- und Rechtschulenunterschiede müssen beiseite geschoben werden. Im Islam gibt es verschiedene Rechtschulen, die sich zusammenschließen. Sie sind alle gleich gekleidet, bewegen sich in eine Richtung und versammeln sich am selben Ort. Dies ist eine göttliche Versammlung. Es ist eine islamische Versammlung. Dies ist ein offensichtlicher, klarer politischer Aspekt des Hadsch. Es gibt also zwei wichtige Aspekte der Hadsch. Es gibt sowohl Gedenken [dhikr] als auch die „islamische Einheit“. Im Quran, in den Worten des Heiligen Propheten des Islams und bedeutender Persönlichkeiten des Islams, ist das Ablehnen von Spaltungen natürlich nicht nur für die Hadsch spezifisch:

وَاعْتَصِمُوا بِحَبْلِ اللَّهِ جَمِيعًا وَلَا تَفَرَّقُوا

„Und verbindet euch mit Allahs Strang allesamt und scheidet euch nicht ab.“ [Heiliger Quran, 3:103]. Im Quran gibt es zahlreiche Verse, die Spaltung und Feindschaft unter Muslimen verbieten. Dies sind also zwei wichtige Aspekte bezüglich der Hadsch.

Ich möchte darauf hinweisen, dass bei der Erörterung der Hadsch der gesegnete Name des Propheten Ibrahim (a.) keinesfalls vergessen werden darf. Im Quran werden uns viele Lehren des Propheten Ibrahim (Abraham) präsentiert. Eine davon ist die Aufforderung zur Hadsch:

وَأَذِّن فِي النَّاسِ بِالْحَجِّ

„Und verlautbare innerhalb der Menschheit das Pilgern.“ [Heiliger Quran, 22:27]. Und die Menschen werden angewiesen:

 وَاتَّخِذُوا مِن مَّقَامِ إِبْرَاهِمَ مُصَلًّى

„und nehmt Ibrahims Stätte zur Gebetsstätte.“ [Heiliger Quran, 2:125]. Betet an dem Ort, an dem er gestanden hat. Macht das zu einem Ort für euer Gebet. Oder es heißt:

وَعَهِدْنَا إِلَىٰ إِبْرَاهِيمَ وَإِسْمَاعِيلَ أَن طَهِّرَا بَيْتِيَ لِلطَّائِفِينَ وَالْعَاكِفِينَ وَالرُّكَّعِ السُّجُودِ

„Und wir haben Ibrahim und Ismail verpflichtet: Reinigt beide mein Haus für die Umwandelnden und die Andächtigen, die Gebetsabschnittsbetenden und die Niederwerfungen.“ [Heiliger Quran, 2:125].

Aus der Reinigung, mit der er beauftragt wurde, lässt sich schließen, dass es an diesem Ort schon vor der Zeit des Propheten Ibrahim (a.) Probleme gegeben haben muss. Denn er hat nicht nur die Säulen und Fundamente des Hauses erhöht, sondern es auch von den Verunreinigungen gereinigt, die heute vage geworden sind und in unseren historischen Aufzeichnungen und Überlieferungen nicht sehr klar angegeben werden.

Dementsprechend möchte ich sagen, dass die diesjährige Hadsch, eine Hadsch der Baraat [Lossagung], gemäß den Lehren, die Ibrahim (a.) für uns gebracht hat, ist. Natürlich gibt es die Lossagung schon seit Beginn der Revolution. Sie wurde immer praktiziert und muss beibehalten werden. Die diesjährige Hadsch ist jedoch eine besondere Hadsch der Lossagung.

Die Ereignisse, die derzeit in Gaza stattfinden, und dieses merkwürdige Großereignis, diese Enthüllung eines Bildes einer blutsaugenden Gruppe, die aus der westlichen Zivilisation hervorgegangen ist, sind Themen, deren Beachtung nicht spezifisch für heute oder nur für diese Tage ist. Diese Angelegenheit wird in der Geschichte verbleiben.

Betrachten wir, was sich heute in Gaza und Palästina abspielt, diese grausamen Angriffe durch den tollwütigen zionistischen Hund und die blutsaugenden zionistischen Agenten auf der einen Seite und die Unterdrückung und den Widerstand der Muslime in Gaza auf der anderen Seite. Jedes dieser Dinge ist ein wichtiges Zeichen und Symbol in der Geschichte. Sie werden in der Geschichte bleiben. Sie sind wichtige Indikatoren, die die Menschheit in der Zukunft leiten werden.

Sie sehen, dass die Reaktion auf dieses Ereignis in den nicht-muslimischen Gesellschaften heute ein unglaubliches, noch nie dagewesenes Ereignis ist. Was jetzt an den Universitäten in den USA und in einigen anderen Ländern geschieht, ist beispiellos. Wenn jemand jemals behauptet hätte, dass so etwas eines Tages passieren könnte, hätte es niemand geglaubt. Niemand hätte vermutet, dass so etwas passieren würde! Diese Dinge sind Anzeichen.

Was ist also unsere Pflicht? Wir müssen vom Propheten Ibrahim (a.) lernen. Prophet Ibrahim (a.) war einer der Propheten, die gnädig waren. Nicht alle Propheten waren gleich, was ihre Eigenschaften anbelangt. Der Prophet Ibrahim war sehr gnädig. Als zum Beispiel die Engel das Volk von Lut (Lot) bestrafen wollten, sprach Prophet Ibrahim mit den Engeln und fragte sie, ob es möglich sei, dieses Volk zu verschonen:

فَلَمَّا ذَهَبَ عَنْ إِبْرَاهِيمَ الرَّوْعُ وَجَاءَتْهُ الْبُشْرَىٰ يُجَادِلُنَا فِي قَوْمِ لُوطٍ

„So nachdem von Ibrahim der Schreck gegangen ist und die Verkündigung bei ihm eingetroffen ist, streitet er mit uns bezüglich Luts Volk.“ [Heiliger Quran, 11:74]. Das heißt, er bemühte sich, bei Gottes Engeln zu vermitteln und Fürsprache einzulegen, um diese Menschen vor der Strafe zu bewahren.

So war es bei ihm. Bei einigen anderen Propheten war die Situation anders. Aber ich möchte jetzt über den Propheten Ibrahim sprechen. Im folgenden heiligen Vers der Sure Ibrahim heißt es:

فَمَن تَبِعَنِي فَإِنَّهُ مِنِّي ۖ وَمَنْ عَصَانِي فَإِنَّكَ غَفُورٌ رَّحِيمٌ

„So wer mir gefolgt ist, so wahrlich ist er von mir. Und wer mir ungehorsam gewesen ist, so wahrlich bist du Allvergebender Begnadender.“ [Heiliger Quran, 14:36]. Er sagt also: „So wer mir gefolgt ist, so wahrlich ist er von mir.“ Er sagte nicht: „O Herr! Ändere, bestrafe oder leite diejenigen, die nicht auf mich hören.“ Nein, er sagte: „Und wer mir ungehorsam gewesen ist, so wahrlich bist du Allvergebender Begnadender.“ Vergib auch ihnen. Erweise ihnen Gnade. Er hatte ein so gütiges, gnädiges Herz.

Im Falle von Nicht-Muslimen, die dem Islam nicht feindlich gesinnt sind, sehen Sie sich die Sura al-Mumtahana an. Nach dem, was über den Propheten Ibrahim gesagt wird, folgen die folgenden Verse, die sich auch auf ihn zu beziehen scheinen:

لَّا يَنْهَاكُمُ اللَّهُ عَنِ الَّذِينَ لَمْ يُقَاتِلُوكُمْ فِي الدِّينِ وَلَمْ يُخْرِجُوكُم مِّن دِيَارِكُمْ أَن تَبَرُّوهُمْ وَتُقْسِطُوا إِلَيْهِمْ ۚ إِنَّ اللَّهَ يُحِبُّ الْمُقْسِطِينَ

„Nicht verwehrt euch Allah, zu denjenigen, die euch nicht bekämpfen innerhalb der Religion und nicht euch heraustreten lassen aus euren Kreisen, dass ihr zu ihnen gütig seid und ausgleichen würdet ihnen gegenüber. Wahrlich, Allah liebt die Ausgleichenden.“ [Heiliger Quran, 60:8]. Mit anderen Worten: Wenn eine Person nicht derselben Religion angehört wie du, sie dir aber nicht feindlich gesinnt ist, behandle sie fair und gerecht. Seid freundlich zu den Nicht-Muslimen, die euch nicht belästigen oder verletzen, und zu denen, die euch nicht feindlich gesinnt sind.

Das war die Art von Mensch, die Ibrahim war. So verhielt er sich zu den Sündern und so zu den Nicht-Muslimen. Doch sehen Sie nur, wie sich derselbe Ibrahim gegenüber einer anderen Gruppe verhielt:

قَدْ كَانَتْ لَكُمْ أُسْوَةٌ حَسَنَةٌ فِي إِبْرَاهِيمَ وَالَّذِينَ مَعَهُ إِذْ قَالُوا لِقَوْمِهِمْ إِنَّا بُرَآءُ مِنكُمْ وَمِمَّا تَعْبُدُونَ مِن دُونِ اللَّهِ كَفَرْنَا بِكُمْ وَبَدَا بَيْنَنَا وَبَيْنَكُمُ الْعَدَاوَةُ وَالْبَغْضَاءُ أَبَدًا حَتَّىٰ تُؤْمِنُوا بِاللَّهِ وَحْدَهُ

„Gewesen ist euch ein Vorbild zur Wohltat innerhalb Ibrahim und denjenigen mit ihm, als sie gesagt haben zu ihrem Volk: Wahrlich wir sind Lossagende und von denen, denen ihr unter Ausschluss Allahs dient. Wir haben euch abgestritten. Und herausgestellt hat sich zwischen uns und euch die Feindschaft und der Hass ewig, bis ihr überzeugt seid von Allah seiner Einzigkeit“ [Heiliger Quran, 60:4]. Sehen Sie, so verhielt er sich gegenüber einer anderen Gruppe, nämlich den feindlich gesinnten, den Feinden.

Es war derselbe gnädige, mitfühlende, freundliche Ibrahim, der sich für Luts Volk einsetzte, Vergebung für die Sünder suchte und glaubte, dass man zu denen, die nicht feindlich gesinnt waren, freundlich sein sollte. Derselbe Ibrahim stand auch in einer anderen Situation fest und brachte seine Ablehnung zum Ausdruck: „Wahrlich, wir sind Lossagende und von denen, denen ihr unter Ausschluss Allahs dient. Wir haben euch abgestritten. Und herausgestellt hat sich zwischen uns und euch die Feindschaft und der Hass“. Wir sind eindeutig Feinde mit euch. Wer waren diese Leute? Es waren Menschen, die sich feindselig verhalten.

Schauen Sie sich nun diesen Vers aus der Sura al-Mumtahanah an, die Fortsetzung des Verses, den ich bereits rezitiert habe. Er bezieht sich auch auf den geistigen Zustand des Propheten Ibrahim. Dort heißt es: 

إِنَّمَا يَنْهَاكُمُ اللَّهُ عَنِ الَّذِينَ قَاتَلُوكُمْ فِي الدِّينِ وَأَخْرَجُوكُم مِّن دِيَارِكُمْ وَظَاهَرُوا عَلَىٰ إِخْرَاجِكُمْ أَن تَوَلَّوْهُمْ

„Wahrlich das, was euch Allah verwehrt ist, diejenigen, die euch bekämpft haben in der Religion und euch aus euren Kreisen haben heraustreten lassen und eure Heraustreibung offen bekundet haben, dass ihr euch von ihnen abwendet.“ [Heiliger Quran, 60:9]. 

Es ist euch nicht erlaubt, Beziehungen zu denjenigen zu knüpfen oder Freundschaft mit ihnen zu schließen, die euch ermordet, gegen euch gekämpft, euch aus euren Häusern und Ländern vertrieben oder diejenigen unterstützt haben, die dies getan haben. Ihr habt kein Recht, so etwas zu tun! Es muss Feindschaft zwischen euch herrschen. Das hat Ibrahim gesagt: „Und herausgestellt hat sich zwischen uns und euch die Feindschaft und der Hass“.

Wer ist es, der den Muslimen in der Welt heute Feindschaft entgegenbringt, sie bekämpft, sie tötet und ihre Frauen, Männer und Kinder aus ihren Häusern und Ländern vertreibt? Wer ist es? Kann die Beschreibung des zionistischen Feindes im Quran noch deutlicher sein als dies? Und es ist nicht nur der zionistische Feind. Es sind auch diejenigen, die „zu eurer Vertreibung Beistand geleistet haben“ [Heiliger Quran, 60:9]. Es sind auch diejenigen, die sie unterstützen. Wer unterstützt sie? Hätte das zionistische Regime ohne die Unterstützung der USA die Macht und die Dreistigkeit, Muslime, Männer, Frauen und Kinder in einem so begrenzten Gebiet so brutal zu behandeln?

Mit diesem Feind kann man nicht sanft umgehen. Er kann nicht auf sanfte Weise behandelt werden. Und es macht keinen Unterschied, ob es derjenige ist, der das Massaker inszeniert, derjenige, der es unterstützt, derjenige, der Häuser zerstört, oder derjenige, der diejenigen unterstützt, die Häuser zerstören. 

وَمَن يَتَوَلَّهُمْ فَأُولَٰئِكَ هُمُ الظَّالِمُونَ

„Und wer sich ihnen zuwendet, so sind diese die Unterdrücker.“ [Heiliger Quran, 60:9]. Wer sich mit ihnen anfreundet, ist ein grausamer Unterdrücker.

أَلَا لَعْنَةُ اللَّهِ عَلَى الظَّالِمِينَ

„Achtung! Verfluchung Allahs ist auf den Unterdrückern“ [Heiliger Quran, 11:18]. Dies sind die Texte und Verse des Quran. Daher ist die Baraat [Lossagung] in diesem Jahr wichtiger denn je. Die diesjährige Hadsch ist eine Hadsch der Lossagung.

Die gläubigen Pilger, sowohl iranische als auch nicht-iranische aus allen Teilen der Welt, müssen in der Lage sein, der gesamten islamischen Welt diese Argumentation des Quran zu vermitteln. Das ist es, was Palästina heute braucht. Es braucht die Unterstützung der islamischen Welt. Natürlich hat die Islamische Republik nicht auf andere gewartet und wird dies auch weiterhin nicht tun, aber wenn sich die starken muslimischen Nationen und Regierungen zusammentun und teilnehmen, wird dies eine viel größere Wirkung haben. Die beklagenswerte Situation der Palästinenser wird nicht andauern. Dies ist eine Pflicht. 

[Die Zuhörer rufen: „O befreiendes Oberhaupt, wir sind bereit, wir sind bereit“] 

Sie sind bereit. Möge Gott helfen, die islamische Welt vorzubereiten, so Gott will.

Was die Pilger betrifft, die zur Hadsch gehen werden, so bin ich dankbar für die Bemühungen der Bithat-Organisation und der Hadsch- und Pilgerorganisation, die jeweils ihre eigene Rolle spielen, sowie für die anderen Behörden, die sich um die Gesundheit, die Sicherheit, den Transport und andere Angelegenheiten der Hadsch-Pilger kümmern. Ich betone, wie wichtig eine gründliche Planung ist, um das Wohlergehen der iranischen Pilger und den erfolgreichen Abschluss einer fruchtbaren und angenommenen Pilgerreise zu gewährleisten. Eine solche Planung ist unerlässlich.

Wir sind Gott dankbar für die Fortschritte, die gemacht wurden und weiterhin gemacht werden. Um jedoch die Lücke zwischen unseren derzeitigen Bemühungen und unseren künftigen Zielen zu schließen, müssen wir, so Gott will, effizient planen und organisieren. So Gott will, wird der allmächtige Gott Ihnen bei diesem Unterfangen helfen. Wir bitten Gott um seinen Segen, seine Gnade und seine Vergebung für unseren großmütigen Imam [Chomeini], unsere Märtyrer und diejenigen, die verstorben sind.

Mögen Gottes Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.