Studentenverbindungen sind eine große Chance

 

Am 7. April 2024 hielt Imam Chamenei, bei einem Treffen mit 3.000 iranischen Universitätsstudenten und Vertretern politischer, sozialer, kultureller und akademischer Studentenvereinigungen in der Imam Chomeini Hussainiyah, eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung. Obwohl es für alle hier veröffentlichten Texte gilt, wird darauf verwiesen, dass die Übersetzung zu Dokumentationszwecken ohne jegliche Kommentierung erfolgt und die dargestellte Meinung nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen muss.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Das heutige Treffen war sehr erfreulich und aufschlussreich. Das studentische Umfeld ist ein fröhliches, dynamisches, anregendes, herausforderndes Umfeld, das vor Begeisterung strotzt. Das ist das Wesen des studentischen Umfelds. Unsere studentischen Freunde haben hier ihre Analysen und Vorschläge vorgestellt. Sie sind wertvoll. Personen wie ich und andere Beamte, die in der Regierung verschiedener Bereiche des Landes tätig sind, müssen sich diese Dinge anhören, darüber nachdenken und sie studieren. Einige dieser Vorschläge sind durchaus praktikabel und sollten weiterverfolgt werden. Andere Vorschläge sind aber auch vielleicht nicht praktikabel. Einer unserer lieben Jugendlichen sagte: „Schickt uns nach Palästina“. Das ist etwas, worüber man diskutieren kann. Sie können sicher sein, dass wir, wenn es möglich wäre, die jungen Leute nach Palästina zu schicken, dies bereits getan hätten, auch bevor Sie es angesprochen haben.

Ich habe eine Erwartung an unsere Freunde, die die Dinge analysieren und darüber nachdenken. Es scheint, dass die Äußerungen des Vertreters einer jeden Studentenvereinigung den Überlegungen folgen, die in dieser Vereinigung angestellt werden. So ist es wahrscheinlich auch. Die Angelegenheit wurde untersucht, überlegt, bewertet und dann hier vorgestellt. Sehr gut, das ist in Ordnung. Es sollte hier angesprochen werden, aber es sollte darauf geachtet werden, dass erstens die Vorschläge realistisch sind und zweitens, dass sie vorher wirklich bewertet und evaluiert wurden.

Nun sagte jemand: „Es scheint, dass sich die Meinung des Rahbars [Oberhaupt der Islamischen Republik Iran] beim Thema ‚Gerechtigkeit‘ im Vergleich zu den Jahren 2001 bis 2002 geändert hat.“ Wenn sie sich geändert hat, dann in dem Sinne, dass ich mehr Wert auf „Gerechtigkeit“ lege. Das liegt daran, dass wir im Bereich der Gerechtigkeit kaum Fortschritte gemacht haben. Deshalb bestehe ich noch mehr darauf. Keiner gibt die Gerechtigkeit auf. Aber die Aspekte müssen wirklich verstanden, bewertet und erkannt werden. Es sollte außerdem kein Bezug auf Einzelpersonen genommen werden. Nennen Sie in Ihren Erklärungen keine Namen von Personen.

Denken Sie auch daran, dass es heute Personen gibt, die bis vor einigen Jahren an der gleichen Sitzung teilgenommen haben, ähnlich wie Sie heute, und mittlerweile in der Regierung arbeiten. Sie haben hier Reden gehalten. Das heißt, die Erwartung, die ich immer geäußert habe, dass junge Studenten in mittlere und höhere Führungspositionen aufsteigen, hat sich jetzt erfüllt. Es gibt viele junge Leute, die bis vor einigen Jahren noch an den Studententreffen teilgenommen haben, aber heute sind sie in Führungspositionen mit verschiedenen Aufgaben beschäftigt. Das ist eine Realität. Die Erkenntnis dieser Realität sollte den jungen Geist der heutigen Studenten in eine Richtung lenken, die sie der Lösung der Probleme näher bringt. Das ist es, was ich erwarte.

Auf jeden Fall möchte ich jedem einzelnen Redner danken, der hier gesprochen hat. So Gott will, werde ich mir ansehen, was sie geschrieben haben, oder ich werde sie zusammenfassen lassen und sie mir dann ansehen. Ich danke dem verehrten Quran-Rezitator für seine wunderbare Rezitation. Ich möchte auch dem Dirigenten der Hymne und dem Organisator des Treffens meinen aufrichtigen Dank aussprechen.

Es sind die letzten Tage des Monats Ramadan. Ihr seid jung. Eure Herzen sind rein. Dies ist nicht nur eine nette Geste. Es ist eine Tatsache, dass die Auswirkungen eures Fastens, der Rezitation des Quran und auch eurer Gebete während der Nacht, während Sahar [die Zeit vor dem morgendlichen Gebetsruf] und während des Tages weitaus größer sind als bei jemandem wie mir. Ihr müsst in diesem [Monat Ramadan] gewiss einen gewissen Glanz gefunden haben. Versucht, dieses Leuchten zu erhalten, indem ihr euch von Sünden fernhaltet.

Manche Sünden können von den Menschen unbemerkt bleiben, da sie sich nicht bewusst sind, dass ihre Handlungen sündhaft sind. Wir müssen uns für viele Dinge verantworten, die wir sagen und die wir in den sozialen Medien posten. Wir müssen vorsichtig sein.

إِنَّ السَّمْعَ وَالْبَصَرَ وَالْفُؤَادَ كُلُّ أُولَٰئِكَ كَانَ عَنْهُ مَسْئُولًا

„Wahrlich das Gehör und die Wahrnehmung und das Gemüt, jeder dieser ist zur Befragung gewesen.“ [Heiliger Quran, 17:36]. Man muss Rechenschaft ablegen. Wir müssen die Fehler in unserem eigenen Verhalten verstehen. Wenn sie verstanden werden, wird es möglich, sie zu korrigieren, zu bereuen und Gott um Vergebung zu bitten. Wenn falsches Verhalten nicht verstanden wird, wird man nicht bereuen. Die Sünden werden bleiben, sich in uns verhärten und dazu führen, dass das Herz seine Leuchtkraft verliert.

Das ist sehr schade. Eure Herzen sind wirklich strahlend. Versucht, diesen Glanz, der während des Ramadan zugenommen hat, aufrechtzuerhalten, indem ihr euch der Sünden enthaltet, indem ihr pünktlich betet, indem ihr, wenn möglich, an den Gemeinschaftsgebeten teilnehmt, und indem ihr vorsichtig und präzise mit euren Worten umgeht. Wie bereits erwähnt, möchte ich keineswegs zur Konservativität ermutigen. Ich sage Ihnen nicht, dass Sie keine Kritik üben, sich keine Sorgen machen und keine Einwände erheben sollen. Nein, das ist sicherlich nicht meine Empfehlung. Mein Vorschlag ist, dass Sie auf Ihre Worte achten. Denken Sie sorgfältig nach, bevor Sie sprechen, schreiben oder sich in einer Weise ausdrücken, die Konsequenzen haben könnte, für die Sie sich später nicht mehr rechtfertigen können.

Gott sei Dank war der diesjährige Ramadan ein guter Ramadan-Monat. Der häufige Gebrauch des Quran und das Rezitieren des Quran haben mich sehr erfreut. Ich danke Gott immer wieder dafür, dass viele Menschen aus verschiedenen Städten, manchmal sogar Jugendliche, den Quran so gut und fließend rezitieren, manchmal sogar auswendig. Dies war einer meiner großen Träume. Gepriesen sei Gott, ich sehe, dass dies wahr wird und wahr geworden ist. Viele Male danke ich Gott dafür.

Entwickeln Sie eine Beziehung zum Quran, so gut Sie können. Alles kann in ihm gefunden werden, wenn man über ihn nachdenkt. Natürlich sollte dieses vertiefte Nachdenken von einer Anleitung begleitet sein. Der Name des verstorbenen Herrn Misbah (r.) wurde hier ein paar Mal erwähnt, was sehr passend war. Seine Bücher sollten genutzt werden. Die Ideologie dieses großen Mannes kann dazu beitragen, die Gedanken der Jugend in die richtige Richtung zu lenken. Die aktiven Heyats [Veranstaltung in Liebe zu den Ahlulbayt (a.)] und die Iftars [Fastenbrechen], die in diesem Monat auf der Straße gegeben werden, waren ebenfalls wertvolle Ereignisse.

Ich habe mir einige Themen notiert, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt genug Zeit haben werde, um auf alle einzugehen, also werde ich versuchen, mich kurzzuhalten. Das Hauptthema, das ich ansprechen möchte, ist die Frage der Studenten. Ich möchte einen Aspekt ansprechen, der die Arbeit der Studenten betrifft. Ich möchte auch ein paar Worte über die Universität und die Studentenvereinigungen sagen.

Was die Studenten betrifft, so sind sie bekanntlich jung, energiegeladen, motiviert und zukunftsorientiert. Wenn Sie nach vorne schauen, werden Sie sehen, dass Sie, so Gott will, noch 60 oder 70 Jahre vor sich haben. Sie haben eine ganze Welt vor sich. Angesichts dieser Eigenschaften gibt es natürlich bestimmte Erwartungen an Universitätsstudenten. Sie sind jung, energiegeladen, zukunftsorientiert, gebildet und interessiert am Lernen, Studieren, Diskutieren und dergleichen. Natürlich sollten sie aktiv und sensibel für die Zukunft sein. Ich bestehe darauf, dass die Hochschulstudenten in die Zukunft blicken sollten.

Heute kritisieren Sie die aktuelle Lage des Landes, zum Beispiel wie heute in Ihren eben abgehaltenen Reden. Es gibt zehnmal mehr Kritik an der aktuellen Situation des Landes als diese. Es gibt vielleicht, oder besser gesagt, es gibt definitiv mehr Einwände. Wenn wir aber heute in die Zukunft schauen, wenn wir darüber nachdenken, wenn wir planen und ein Arbeits- und Wertesystem aufbauen, dann wird es diese Probleme in Zukunft hoffentlich nicht mehr geben. Dies ist eine der Erwartungen, die ich an die Studentengemeinschaft habe.

Seit Jahren diskutieren wir in diesen Sitzungen über bestimmte Themen. Ich sehe, dass diese Themen Sie auch interessieren. Nun haben Sie heute, wie auch an anderer Stelle ausführlich erwähnt, manchmal den Nebensatz gesagt: „Sie haben dies und das gesagt.“ Ja, ich habe viele Dinge gesagt, aber wie viele davon sind im studentischen Umfeld tatsächlich umgesetzt worden? Wir können nicht immer die Schuld auf die Regierungsvertreter schieben. Wir sollten auch uns selbst kritisieren.

Was Sie jetzt tun müssen, ist, an morgen und die Zukunft zu denken und sich dabei auf Wertesysteme, Planung und Arbeitssysteme zu konzentrieren. Schaffen Sie eine richtige Vision, skizzieren Sie eine klare Zukunft, legen Sie den Weg fest, auf dem Sie diese Zukunft erreichen können, und gehen Sie Schritt für Schritt vorwärts. Es gibt keinen Grund, überstürzt zu handeln. Wir brauchen nichts zu überstürzen. Eine normale Entwicklung wird Sie zu Ihrem Ziel führen. Sicherlich wird sich die Situation in fünf Jahren im Vergleich zu heute verbessert haben. Daran gibt es keinen Zweifel. Natürlich nur, wenn wir unsere Gedanken und die Dinge, die ich erwähnt habe, in die Tat umsetzen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Hauptaufgabe eines Studenten das Studium ist. Der Erwerb von Wissen ist die Hauptaufgabe eines Studenten, auf die ich, wenn es die Zeit erlaubt, später eingehen werde. Neben den akademischen und wissenschaftlichen Bemühungen sind die Planung der Zukunft, die Beobachtung der Gesellschaft, die Beobachtung der Menschen und die Beobachtung von Problemen wesentliche Aufgaben eines Studenten. Um das Ziel zu erreichen, ein besseres Morgen zu schaffen, müssen wir uns konkrete Ziele setzen.

Um diese konkreten Ziele zu finden und zu wissen, was wir anstreben müssen, was wir verfolgen müssen und worauf wir unsere ganze Kraft verwenden müssen, müssen wir unsere eigene Situation verstehen. Während Sie vielleicht schon ein persönliches Verständnis für Ihre Umstände, Gedanken und Verhaltensweisen haben, ist dies in der Studentengemeinschaft allgemein nicht der Fall. Sie müssen darauf hinarbeiten, diese Ziele und Bestrebungen in der gesamten Studentengemeinschaft zu verbreiten. Ich werde noch darüber sprechen.

Zunächst einmal müssen wir unsere eigene aktuelle Situation und Existenz richtig verstehen. Die jungen Studenten von heute müssen wissen, dass sie in ein revolutionäres System hineingeboren wurden. Sie sind aufgewachsen, haben die Universität betreten, Zugang zu einem akademischen Umfeld erhalten und es innerhalb dieses revolutionären Systems so weit gebracht. Wir müssen diese Realität, die vielen Menschen nicht bewusst ist, zunächst einmal anerkennen. Was ist ein revolutionäres System? Es ist ein System, das durch eine Reihe von schwierigen Kämpfen und bitteren Realitäten entstanden ist. Es ist ein System, das man sich erkämpft hat. Dort, wo wir in unseren jungen Jahren lebten, war das nicht der Fall. Dort gab es kein System, das trotz aller Probleme auf bestimmten Zielen und Bestrebungen beruhte, aber das ist ein Thema, das eine ausführliche Diskussion erfordert.

Das System, in dem Sie leben, wurde mit viel Mühe, Entbehrungen und Anstrengungen aufgebaut. Die wichtigsten Realitäten unseres heutigen Lebens drehen sich um die Tatsache, dass dieses System revolutionär ist. Es mag sein, oder es ist sogar sicher, dass viele der Ziele unserer Revolution nicht vollständig erreicht worden sind. Wir sind uns dessen sicher, aber das System, in dem wir derzeit leben, ist ein System, von dem diese Bestrebungen erwartet werden, weil es ein revolutionäres System ist. Deshalb müssen wir den revolutionären Charakter unseres Systems immer als Realität anerkennen.

Gegen wen wurde bei der Durchsetzung dieses Systems gekämpft? Dies ist eine wichtige Frage. Es ist wichtig zu verstehen, wer oder was im Mittelpunkt des Kampfes stand und gegen welche Realität gekämpft wurde. Die Beantwortung dieser Frage ist entscheidend für das Verständnis unserer Vergangenheit. Nur wenn wir verstehen, wo unsere Bewegung ihren Anfang nahm und wie unser Land in der Vergangenheit regiert wurde, können wir die aktuellen Realitäten verstehen und richtig beurteilen. Ich möchte diese Frage beantworten, indem ich sage, dass die Gegenseite dieses sehr ereignisreichen, komplizierten Kampfes, der sich über viele Jahre hinzog, ein System war, das sowohl korrupt als auch verräterisch war. Es war korrupt und verräterisch – das abhängige Pahlavi-Regime. Das dürfen wir nicht vergessen.

Dieses verdorbene System hatte die folgenden Merkmale. Erstens: An der Spitze des Landes stand eine Familie, die in jeder Hinsicht voller Probleme und Übel war. Es war eine „Familie“ – ein Regime, das also auf der Grundlage von Erbschaft regiert wurde –, die das Land regierte, eine Familie, die erstens unwürdig und niederträchtig war und zweitens voller Verdorbenheit aller Art. Das war die Situation, in der sich unser Land befand. Der Iran, den Sie heute sehen, war ein Land, das von solchen Leuten geführt wurde. Obwohl es ein Land mit tiefen Wurzeln und einer langen Geschichte ist, herrschte eine solche Familie über dieses Volk und dieses Land.

Was die Art der Regierung angeht, so war es ein autokratisches System, in dem die Menschen absolut keine Rolle spielten. Nun plädieren Sie hier dafür, dass die Menschen dies und jenes tun sollten, was auch erst einmal richtig ist. Aber vergleichen Sie das Ausmaß der öffentlichen Beteiligung und Präsenz in den Angelegenheiten des Landes heute mit der Vergangenheit. Vergleichen Sie, wo wir angefangen haben, mit dem, was wir erreicht haben. Natürlich sollten wir uns nicht mit dem zufriedengeben, was wir erreicht haben. Das steht fest. 

Die Wünsche des Volkes wurden in dem damaligen System völlig außer Acht gelassen, und das Volk wurde in keiner Frage berücksichtigt. Was die Politik betrifft, so war es ein Marionettenstaat. Sie wurden offiziell von den ausländischen Mächten gewählt, die sie kontrollierten – zuerst Großbritannien, dann die USA. In einigen Fällen gab es einen Monarchen wie Nader Schah, der sich erhob und seine eigene Macht nutzte, um das Land zu übernehmen. Ja, es wurde mit Gewalt übernommen, und ja, es war eine Diktatur, aber dennoch hat er die Macht selbst an sich gerissen. Das war bei dem vorherigen Pahlavi-Regime jedoch nicht der Fall. Sie haben sich auch nicht selbst an die Macht geputscht. Sie waren unterdrückerisch, sie waren tyrannisch, sie waren grausam und sie haben Menschen ermordet, aber sie haben sich nicht selbst an die Macht geputscht. Sie wurden an die Macht gebracht, sowohl Reza als auch Mohammad Reza Pahlavi. Sie waren abhängige Marionetten. Während sie im Inneren des Landes tyrannische Herrscher waren, waren sie den ausländischen Mächten unterwürfig und gehorsam. Sie sagten: „Diese Person muss der Premierminister sein, diese Person muss der Ölminister sein, diese andere Person muss für den Kauf von Waffen für das Verteidigungsministerium zuständig sein!“ In all diesen Fällen akzeptierten sie die ausländische Vorherrschaft.

Kulturell gesehen waren sie Konsumenten westlicher Produkte aus zweiter Hand. Das heißt, die Überbleibsel der westlichen Kultur waren ihrer Meinung nach wünschenswert und förderungswürdig, und sie förderten sie.

Gesellschaftlich herrschte eine extreme Ungleichheit zwischen den sozialen Klassen, Diskriminierung war an der Tagesordnung, Gerechtigkeit bedeutete nichts, und es herrschte Vetternwirtschaft. Diejenigen, die Verbindungen zum Herrscher oder zum System hatten, konnten das Eigentum anderer Menschen leicht ausbeuten und ausnutzen. 1964 habe ich in der Stadt Gorgan gepredigt. Die Leute kamen zu mir und informierten mich über solche Dinge, obwohl es damals schwierig und gefährlich war, sich zu äußern. Zum Beispiel kam ein pensionierter Offizier aus Teheran mit einem Stück Papier in der Hand. Er ging zu den Höfen der Leute und behauptete fälschlicherweise, ihr Land zu besitzen, und forderte sie auf, ihre Sachen zu packen und zu gehen.

Sie antworteten: „Aber warum? Das ist mein Eigentum und mein Land. Ich habe es von meinem Vater geerbt.“ Der Beamte sagte daraufhin: „Das ist doch alles nur Geschwätz!“ Und sie benutzten einen Traktor, um alles auf dem Land zu demolieren und das Eigentum der Leute zu beschlagnahmen. Dies entsprach genau den Ungerechtigkeiten, denen die Menschen im Westjordanland durch die zionistischen Siedler ausgesetzt waren, die gewaltsam in ihre Grundstücke eindrangen, ihre Häuser und Gebäude zerstörten und sich als Eigentümer ausgaben. Das Gleiche geschah früher im Iran.

Ich erinnere mich an eine Fahrt von Maschhad nach Quchan. Auf der linken Seite der Straße – entweder zwischen Maschhad und Quchan oder Quchan und Schirwan – gab es mehrere Kilometer Zaun, vielleicht auch Stacheldraht. Ich bin mir nicht sicher, was es war. Das Auto fuhr weiter, aber der Zaun schien kein Ende zu nehmen. Das überraschte mich, und ich fragte, was das sei. Man sagte mir, dass dies die Ländereien seien, die besetzt seien. Zu dieser Zeit gab es eine bekannte Person, deren Namen ich nicht nennen möchte, der diese besetzte. Er war ein Bahai und ein Verwandter von Nasiri, dem Führer der SAVAK. Durch seine Verbindungen zu Nasiri hatte er das Land der Menschen beschlagnahmt und die Bewohner gewaltsam aus ihren Häusern, Höfen und Gärten vertrieben. Das war die damalige Situation.

Was Wissenschaft und Technologie betrifft, so gab es seit über 40 Jahren Universitäten im Land. Doch welche neuen wissenschaftlichen Ideen kamen während der Pahlavi-Ära von den Universitäten, obwohl sie gute Professoren hatten? Einige der Professoren waren gut und ausgebildet und hatten an renommierten Universitäten studiert. Persönlichkeiten wie Dr. Hesabi, Dr. Riyazi und der verstorbene Ingenieur Bazargan sind einige Beispiele für die gut ausgebildeten Professoren dieser Zeit. Das Problem war also nicht ein Mangel an guten Professoren. Die Universitäten brachten jedoch keine bedeutenden wissenschaftlichen Ergebnisse, technologische Fortschritte oder innovative Pläne für die Regierung des Landes hervor. Dies war die wissenschaftliche und kulturelle Situation der Universitäten in dieser Zeit. Man war der festen Überzeugung, dass die Iraner nicht in der Lage waren, fortschrittliche, präzise Technologien zu entwickeln oder hohe akademische Positionen und wissenschaftliche Grenzen zu erreichen.

Was die nationale Identität anbelangt, so war der Iran gezwungen, politisch, wirtschaftlich und sozial von einer anderen Regierung abhängig zu sein. Dies wurde damals als eine feste Tatsache betrachtet! So sah die damalige Zeit aus. Es gibt viele solcher Dinge über das System im Iran vor der Revolution zu sagen. Die Situation war wirklich beschämend, und das war es, was die Revolution bekämpfte und woraus sie hervorging.

Die Kämpfe begannen in den frühen 1940er Jahren, als Menschen mit unterschiedlichen Ideologien, darunter marxistische, antimarxistische, eine Mischung aus marxistischen und nicht-marxistischen, teilweise islamischen und nationalistischen Überzeugungen, die Bewegungen initiierten. Der Höhepunkt dieser Kämpfe war die Nationale Ölbewegung unter der Führung der verstorbenen Mosaddegh und Kaschani, die letztlich scheiterte. Die Iraner wurden in der Nationalen Ölbewegung gedemütigt. Das heißt, ein Amerikaner ging mit einem Koffer voller Geld in die britische Botschaft, versammelte ein paar Schläger, Gauner und Kriminelle und bezahlte sie dafür, einen Staatsstreich durchzuführen. Es war nicht einmal ein normaler Militärputsch, denn er wurde nicht von der Armee, sondern von Schlägern ausgeführt. Es gelang ihnen, die Regierung zu stürzen, woraufhin der Schah, der geflohen war, zurückkehrte. Dieses Ereignis war eine echte Demütigung für den Iran. Wenn die Regierung des Landes auf diese Weise gestürzt wurde, bedeutete dies, dass die Iraner wirklich schwach waren.

In seinem letzten, vollendeten Zyklus von Kämpfen wurde der Kampf des Volkes von den Religionsgelehrten unter der Führung des geachteten Imams [Chomeini] geführt. Es handelte sich um eine vollendete Bewegung, die sich auf alle Erfahrungen der Vergangenheit stützte. Da sie in der Religion verwurzelt war und von religiösen Führern geleitet wurde, war sie in der Lage, das Volk zu mobilisieren und die nationalen Kräfte zu vereinen. Mit den vereinten nationalen Kräften und der richtigen Führung war der Sieg unvermeidlich. Die Revolution war erfolgreich und führte zur Gründung der Islamischen Republik. Das ist unsere Realität. So sind wir entstanden, und dies ist ein historischer Bericht, der die Ereignisse beschreibt, die zur heutigen iranischen Nation geführt haben.

Die Grundlage dieser Revolution beruht auf einer Kombination aus Republik und Islam. Deshalb hat der Imam [Chomeini] sie zu einer „Islamischen Republik“ erklärt. Fast alle stimmten für die Islamische Republik, auch diejenigen, die nicht einmal an den Islam glaubten. Gleichzeitig wurde die Frage aufgeworfen, wie eine „Republik“ und der „Islam“ miteinander vereinbar sein könnten. Einige bezweifelten, dass demokratische Grundsätze wie der Republikanismus und die Beteiligung des Volkes durch Wahlen mit dem Rahmen des Islam vereinbar sein könnten. Dieser Zweifel wurde bereits zu Beginn der Revolution geäußert. Diejenigen, die diese Fragen und Zweifel hatten, waren nicht die religiösen Geistlichen. Vielmehr waren es prominente Juristen des Landes. Die Zweifel konnten beantwortet werden, und die Angelegenheit wurde völlig klargestellt. Jeder akzeptierte sie.

Mit dieser Einführung und den gegebenen Erklärungen müssen wir nun, wie ich sagte, unsere Ideale verfolgen. Meiner Meinung nach kann die Islamische Republik ihre Ideale unter zwei allgemeinen Titeln zusammenfassen: Das eine ist „das Land auf islamische Weise zu regieren“, und der zweite Titel ist „den Menschen in der Welt ein Modell für die effektive Regierung eines Landes zu präsentieren.“ Das sind die beiden Ziele, auf die Sie hinarbeiten müssen. Sie müssen darüber nachdenken und daran arbeiten, wie Sie diese beiden allgemeinen Titel verwirklichen können. Dazu können Studentenversammlungen, intellektuelle Treffen, Studien und die Kommunikation mit Experten gehören, die die Revolution unterstützen. Das ist die Richtung, in die wir uns bewegen müssen. Überlegen Sie, was getan werden muss, welche Anstrengungen unternommen werden müssen und wie diese unternommen werden können, um diese beiden Ziele erfolgreich zu erreichen.

Ein Ziel ist es, das Land islamisch zu regieren. Nun gibt es viele Diskussionen über die Umsetzung einer islamischen Staatsführung. Ich könnte ein paar Worte darüber mit Ihnen teilen. Wir haben heute nicht viel Zeit, um darauf näher einzugehen, aber es handelt sich um dasselbe Konzept, das im Nahdsch ul-Balagha erwähnt wurde. Viele von Ihnen wissen bereits über dieses Thema Bescheid und sind damit vertraut, zum Beispiel durch Imam Alis (a.) Brief an Malik al-Aschtar [Nahdsch ul-Balagha, 53. Brief]. Die islamische Regierung ist eine Alavi [Imam Alis] Regierung.

In den Reden, die ich vor der Revolution vor der Jugend gehalten habe, habe ich den Begriff „islamische Regierung“ nicht verwendet, weil SAVAK empfindlich auf diesen Begriff reagierte. Stattdessen verwendete ich den Begriff „Alavi-Regierung“. Sie wussten nicht, was eine Alavi-Regierung ist. Eine Alavi-Regierung ist dasselbe wie eine islamische Regierung. Nun muss die islamische Regierung eines Landes sowohl in materieller als auch in geistiger Hinsicht ständig auf dem Weg des Fortschritts sein, ohne zurückzufallen. Materieller Fortschritt bedeutet, das allgemeine Wohlergehen zu fördern, physische und moralische Sicherheit zu gewährleisten und die Gerechtigkeit zu wahren. Was ist unter Gerechtigkeit zu verstehen? Unsere Freunde haben heute zum Beispiel ihre Meinung zur Gerechtigkeit abgegeben.

Gerechtigkeit muss richtig verstanden werden. Gerechtigkeit bedeutet, die Kluft zwischen den verschiedenen sozialen Schichten zu schließen, wenn es um den Zugang zu den Möglichkeiten geht, die für die Allgemeinheit bestimmt sind. Alle Möglichkeiten sollten für alle gleichermaßen zugänglich sein, denn es ist ungerecht, wenn nur einige Zugang zu diesen Möglichkeiten haben. Das verstößt gegen die Grundsätze der Gerechtigkeit. Wenn du etwas über jemanden sagst und es in den sozialen Medien verbreitest und derjenige aus irgendeinem Grund keine Möglichkeit hat, auf deine Worte zu reagieren, so ist das ungerecht. Es ist ungerecht. Es ist gegen die Gerechtigkeit, denn es herrschte keine Chancengleichheit. Gerechtigkeit geht über finanzielle Angelegenheiten hinaus. Sie sollte auch auf den Ruf, die Arbeit, die Karriere, das Prestige und andere damit zusammenhängende Angelegenheiten einer Person angewendet werden.

Ein Land auf islamische Weise zu regieren bedeutet, sich für die Schaffung von Gerechtigkeit, die Steigerung des wissenschaftlichen Fortschritts, die Verbesserung des Gesundheitswesens, die Erhaltung einer jungen Bevölkerung, die Förderung verschiedener Arten von Entwicklung und Innovation einzusetzen und sicherzustellen, dass diese und ähnliche Ziele erreicht werden.

Jedes dieser Themen ist es wert, dass man darüber nachdenkt und sich damit auseinandersetzt. Für jedes dieser Themen werden Gedanken und Theorien benötigt – dabei möchte ich nicht den Begriff „Idee“ verwenden, obwohl ich dieselbe Bedeutung meine – und es muss auch ein Plan erstellt werden. Das erwarte ich von Ihnen und der Studentengemeinschaft, nicht nur von den Studentenverbänden.

Auch der geistige Aspekt ist derselbe. Die Themen Ethik, Religiosität, Zusammenarbeit, islamische Lebensweise, Aufopferung, Durchhaltevermögen und ähnliche Werte erfordern sowohl Gedanken und Theorie als auch einen Plan. Natürlich ist es nicht so, dass noch nie etwas gemacht worden wäre. Es wurde schon viel getan. Aber alle Ideen, Theorien und Pläne müssen dennoch Tag für Tag verbessert werden, und das erfordert Ihre ständigen Bemühungen. Natürlich hat die Studentenschaft darüber hinaus auch ihre eigenen Anliegen. Sie hat ihre eigenen Forderungen, Kritikpunkte und so weiter, aber diese Themen dürfen nicht vergessen werden.

 

Was die Frage der Präsentation eines Modells in der Welt angeht: Wenn wir über die Welt und die Weltgesellschaften sprechen, sagen manche Leute schmunzelnd: „Ach, die wollen jetzt die Welt verbessern!“ Nun, ja. Was ist daran falsch? Wenn eine Gesellschaft die Entschlossenheit, die Fähigkeiten und die Möglichkeiten hat, die Welt positiv zu beeinflussen und sie dazu zu bringen, sich selbst zu verbessern, warum sollte sie das nicht tun? Das bedeutet, dass wir das Beste für die Menschen auf der Welt wollen. Der Befehlshaber der Gläubigen [Imam Ali (a.)] sagte: „Denn sie sind von zweierlei Art: Entweder dein Bruder in der Religion, oder dir in der Schöpfung gleich.“ [Nahdsch ul-Balagha, 53. Brief]. Es gibt Menschen auf der Welt, die Ihre Religion und Ihren Glauben teilen und somit Ihre Brüder sind. Andere teilen vielleicht nicht Ihre religiösen Überzeugungen, aber sie sind immer noch Menschen. Sie sollten sich das Beste für sie wünschen und sich auch um sie sorgen. Was ist daran falsch?

Die Vorstellung eines Weltmodells ist bereits bis zu einem gewissen Grad gelungen. Ich kann mit Zuversicht sagen, dass wir trotz unserer vielen Unzulänglichkeiten und verbesserungsbedürftigen Bereiche auf diesem Gebiet erhebliche Fortschritte gemacht haben. Es wurden positive Schritte unternommen, deren Ergebnisse heute sichtbar sind. Als junge Studenten von heute ist es wichtig, dass Sie erkennen, dass viele der Ereignisse, die in der Region und in der ganzen Welt stattfinden und die Sie begeistern und stolz machen, auf Ihr Land, Ihre Gesellschaft und Ihre Revolution zurückzuführen sind.

Ich habe mir noch einige andere Themen zum Thema Studenten notiert, aber uns läuft die Zeit davon. Daher werde ich nun auf einige Themen im Zusammenhang mit der Universität zu sprechen kommen.

In Bezug auf die Universität – der verehrte Minister und die Universitätsbeamten sind wahrscheinlich heute hier anwesend – möchte ich sie darauf aufmerksam machen, dass, wenn wir definieren würden, was eine Universität ist, das Hauptelement dieser Definition die „Wissenschaft“ oder das Wissen wäre. Natürlich sind auch andere Elemente wie politische und soziale Aspekte ein wesentlicher Bestandteil der Definition einer Universität, aber die Wissenschaft bleibt der zentrale Aspekt.

Universitäten haben drei Hauptaufgaben. Ich bitte unsere Universitätsbeamten und Studenten, dies zu beachten! Die Universitäten haben drei Hauptaufgaben. Ihre erste Aufgabe ist die Ausbildung von Gelehrten [alim]. Die zweite Aufgabe ist die Produktion von wissenschaftlichem Wissen. Und ihre dritte Aufgabe ist es, die Ausbildung von Gelehrten und die Produktion von Wissenschaft zu leiten und zu steuern. Heute bilden Universitäten auf der ganzen Welt Gelehrte aus und produzieren wissenschaftliche Erkenntnisse. Bei der dritten Aufgabe haben sie jedoch Defizite. Was ist die Folge davon? Das Ergebnis ist, dass ihre Produkte zu Werkzeugen in den Händen der arroganten und zionistischen Mächte der Welt werden. Alle Elemente einer Universität, einschließlich der Manager, Professoren, Studenten, Lehrbücher und Bildungsprozesse, müssen diesen drei wichtigen Pflichten Beachtung schenken.

Wir müssen die wissenschaftliche Wissensbasis des Landes stärken und es reich an Wissenschaft machen. Der Ruf der Islamischen Republik Iran in der Welt beruht heute zu einem großen Teil auf unseren Universitäten, Forschungszentren und Fortschritten in der Wissenschaft. Wir haben bedeutende Fortschritte in der Wissenschaft und in der Folge in der Technologie gemacht, die ein Nebenprodukt der Wissenschaft ist. Dies hat in hohem Maße zu unserer Glaubwürdigkeit in der Welt beigetragen, und es ist wichtig, dass wir dieses Ansehen bewahren und schützen. Natürlich wollen die arroganten Mächte nicht, dass wir solche Universitäten haben. Ich habe mehrere Seiten mit Notizen über unsere Universitäten geschrieben, aber die Zeit reicht nicht aus, um sie jetzt zu besprechen, da es fast Zeit zum Beten ist.

Nun noch ein paar Worte zu den Studentenverbindungen. Sie alle sind Teil von Studentenvereinigungen, an die ich sehr hohe Erwartungen habe. Sie haben hier Ihre Erwartungen an die Regierung, das System, mich und andere zum Ausdruck gebracht, aber Sie sollten wissen, dass die Erwartungen, die ich an Sie habe, viel höher sind. Ich habe viele Erwartungen an die Studentenvereinigungen. Erstens erwarte ich von Ihnen, dass Sie Einfluss auf das studentische Umfeld haben. Dieser Einfluss ist nicht offensichtlich. Er ist fast nie zu sehen. Ihr seid Studentenverbindungen, das heißt, ihr solltet euch in erster Linie auf das Innere der Universität konzentrieren. Stattdessen liegt euer Hauptaugenmerk jedoch in der Regel auf dem Umfeld außerhalb der Universität.

Ihr solltet auch an die Zeit außerhalb der Universität denken. Wie ich bereits erwähnt habe, ist es wichtig, Themen zu analysieren, kritisch zu sein, Probleme zu erkennen und Lösungen anzubieten. Dies sind zwar alles wertvolle Tätigkeiten, aber noch wichtiger ist es, sich auf Angelegenheiten innerhalb der Universität zu konzentrieren. Arbeitet an euren eigenen Universitäten. Unsere studentischen Vereinigungen arbeiten nicht genug innerhalb der Universitäten, und es gibt wirklich einen Mangel an Bemühungen in diesem Bereich. Was passiert in der Universität und in den Klassenzimmern? Welche Themen werden in Diplomarbeiten und Dissertationen behandelt? An den islamischen Universitäten im Iran wird versucht, die Studenten zu ermutigen, eine neue Identität zu finden, indem sie dem Westen folgen! Diese Bemühungen finden heute statt.

Ich habe von glaubwürdigen und zuverlässigen Quellen erfahren, dass sowohl innerhalb als auch außerhalb des Klassenzimmers versucht wird, die Studenten in diese Richtung zu drängen. Wer sollte sich dem entgegenstellen? Die Sicherheitskräfte? Es liegt in Ihrer Verantwortung, sich aktiv in diese Angelegenheit einzumischen und zu verhindern, dass solche Dinge geschehen. Ich weiß von Universitätsprofessoren, die in ihren Vorlesungen die Teilung unseres Landes diskutieren, ein Thema, das selbst Kritiker der Revolution für inakzeptabel halten. Stellen Sie sich vor, ein Professor unterstützt die Idee der Teilung unseres Landes im Unterricht! Ich habe dieses Problem bei der damaligen Universitätsleitung angesprochen, aber es wurden keine geeigneten Maßnahmen ergriffen. Es liegt in Ihrer Verantwortung, solche Probleme anzusprechen.

Es ist wichtig, dass ihr euch mit theoretischem und intellektuellem Wissen stärkt. Ohne eine theoretische Stärkung werden die Studentenvereinigungen in ihrer Arbeit vor Herausforderungen stehen. Es wird ihnen nicht nur schwerfallen, die Ideen der Revolution zu verbreiten, sondern es kann sogar passieren, dass sie selbst verschwinden, wie in einigen Fällen zu beobachten war. Einige benutzen den Namen des Islam, aber sie handeln, sprechen und fördern Ideen, die den islamischen Grundsätzen zuwiderlaufen.

Ich erwarte von Ihnen, dass Sie eine kritische Haltung einnehmen, aber auch die Fortschritte im Lande anerkennen und stolz darauf sind. Ich sehe, dass es in verschiedenen Bereichen des Landes bedeutende Fortschritte gegeben hat. Warum werden diese Errungenschaften von den Studentenverbänden nicht anerkannt? Kritik ist notwendig, daran besteht kein Zweifel, aber haltet den Kopf hoch und seid stolz auf die wichtige Arbeit, die in verschiedenen Bereichen geleistet wurde.

So oder so, die Studentenverbindungen sind eine der großen Chancen des Landes. Ich betrachte die Studentenverbände – Sie alle – als eine der großen Chancen. Ich weiß, dass Sie unterschiedliche Meinungen und Verhaltensweisen haben, und daran ist nichts auszusetzen. Aber eine unterschiedliche Meinung zu haben ist etwas anderes als zu streiten und zu argumentieren. Was ich zu Beginn des Jahres gesagt habe und wiederholt habe – ich wiederhole es noch einmal und sage, dass dies vermieden werden muss – betrifft Streitigkeiten. Meinungsverschiedenheiten sollten nicht zu Schlägereien führen oder dazu, dass man sich gegenseitig an die Gurgel geht. Es ist kein Problem, wenn man nicht einer Meinung ist, aber die Einheit ist eine große Chance für die Universitäten. Ich glaube, seit dem Gebetsruf sind vielleicht nun zwei oder drei Minuten vergangen. Es war eine sehr gute Sitzung.

O Herr! Bei Muhammad und den Nachkommen Muhammads (a.), ich bitte Dich, unsere liebe Jugend unter die großen Soldaten und Kämpfer des Islams mit einer angenehmen, wünschenswerten Zukunft zu stellen und sie auf diesem Weg standhaft zu halten. O Herr! Bei Muhammad und den Nachkommen Muhammads (a.), lass die iranische Nation wahrhaftig von diesen lieben Gruppen junger Menschen profitieren. O Herr! Bewahre den Glanz in unseren Herzen, besonders in den Herzen dieser jungen Menschen. Lass das heilige Herz des Imams der Zeit mit uns zufrieden sein. Lass die reinen Seelen der Märtyrer mit uns zufrieden sein. Möge auch die reine Seele des großmütigen Imams [Chomeini (r.)] mit uns zufrieden sein.

Mögen Allahs Grüße, Gnade und Segen mit Euch sein.