Imam Chamenei: Das heutige zionistische Regime verzweifelt

Am 22. April 2023 traf sich Imam Chamenei anlässlich des Eid al-Fitr Festes (Fest zum Ende des Monats Ramadan) mit Beamten, Vertretern und Botschaftern verschiedener islamischer Länder. Bei diesem Treffen hielt Imam Chamenei eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung aus der englischen Übersetzung. Der Text wird hier kommentarlos als Zeitdokument veröffentlicht.


Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank ist Allahs, des Herrn der Welten und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und insbesondere mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).

Ich gratuliere allen hier Anwesenden, einschließlich der Leiter der iranischen Exekutivorgane, unseren Abgeordneten sowie den Botschaftern und Vertretern der islamischen Länder, zum Eid al-Fitr-Fest. Ich beglückwünsche auch die gesamte iranische Nation, die aufgrund ihres Verhaltens und ihrer verdienstvollen Taten während des Monats Ramadan wirklich Glückwünsche verdient hat. Ich spreche auch allen Muslimen in der Welt und der gesamten islamischen Weltgemeinschaft meine Glückwünsche aus. Ich hoffe, dass der allmächtige Gott alle während dieses Festes segnen wird.

Der Monat Ramadan bringt die Herzen einander näher. All die verschiedenen Dimensionen, die der Monat in sich hat, führen dazu, dass sich die Herzen der Menschen näher kommen, sowohl innerhalb des Landes als auch innerhalb der gesamten islamischen Gemeinschaft. Zunächst einmal ist es die Ruhe, die durch das Fasten, die Gebete, die Bittgebete und die Quran-Rezitationen sich in den Menschen ausbreitet und eine Quelle der Annäherung der Herzen ist. Des Weiteren bringt auch die Gottesehrfurcht die Herzen zusammen, wie der Präsident in seinen Erklärungen (in der Rede zuvor) bereits hervorhob. Er hat dies sehr gut ausgedrückt, als er sagte, dass das Geheimnis des Fastens die Gottesehrfurcht ist. Meiner Meinung nach sollten die Vertreter der islamischen Länder diese Gelegenheit nutzen, um die Einheit und den Zusammenhalt unter den Mitgliedern der islamischen Gemeinschaft zu stärken.

Unser heutiges Problem ist die Spaltung. Obwohl der Quran die Spaltung und Zwietracht verbietet: „Und seid nicht wie diejenigen, die sich gespalten haben und uneins geworden sind“ [Heiliger Quran, 3:105]. Er befiehlt uns vielmehr, vereint zu sein: „Und haltet allesamt am Seil Gottes fest und spaltet euch nicht“ [Heiliger Quran, 3:105]. Gibt es in der islamischen Umma Uneinigkeiten? Ja, es gibt verschiedene Meinungen, es gibt verschiedene Rechtsschulen, und es gibt verschiedene Vorlieben. Das ist in Ordnung. Aber diese unterschiedlichen Vorlieben bedeuten nicht, dass wir des großen Segens der Einheit der islamischen Gemeinschaft beraubt werden sollten.

Wenn die islamische Gemeinschaft, die aus etwa zwei Milliarden Menschen besteht, die in den wichtigsten und empfindlichsten geografischen Gebieten der Welt verstreut sind, sich heute vereinigen würde, dann würden die islamischen Länder weit mehr Segen erhalten. Wird diese Einheit in irgendeinem Maße hergestellt, so werden für uns automatisch auch die Lösungen für die Probleme unserer islamischen Welt sichtbar werden. Die ersten Schritte werden sichtbar werden, und es wird uns dann möglich sein, die Probleme der islamischen Welt zu lösen.

Die islamische Welt steht heute vor vielen Problemen. Sie wird mit Differenzen, Konflikten, Blutvergießen, Abhängigkeit von anderen, Armut und mangelndem Wissen konfrontiert. Das sind die Probleme der islamischen Nation. Wenn wir uns einander annähern, wird es nicht nur möglich sein, diese Probleme zu lösen, sondern es wird auch leicht sein, dies zu tun.  

Die Palästina-Frage ist dabei aktuell eine der grundlegendsten Fragen der islamischen Welt. Auch wenn es nicht an der Spitze der Probleme steht, so ist es doch eines der wichtigsten Probleme der islamischen Welt. Gott sei Dank erleben wir heute den allmählichen Niedergang des unterdrückerischen [zionistischen] Regimes. Jeder in der Welt sieht das. Das unterdrückerische Regime geht allmählich unter, und die Geschwindigkeit seines Niedergangs nimmt jeden Tag zu. Dieser Niedergang hat schon vor einigen Jahren begonnen, aber die Geschwindigkeit des Niedergangs hat sich erhöht. Dies ist eine sehr große Chance.

Die palästinensische Frage ist nicht nur eine islamische Frage. Es ist eine humanitäre Frage. Wenn jemand, egal wo in der Welt, ob Muslim oder nicht, die Realität der Ereignisse in Palästina kennenlernen würde, so würde er sich ebenfalls dem unterdrückerischen [zionistischen] Regime entgegenstellen.

Einige der Verbrechen des unterdrückerischen israelischen Regimes und einige der Katastrophen, die es verursacht hat, wurden der Welt in diesem Jahr klar vor Augen geführt. Sie konnten sehen, dass die Kundgebungen, Versammlungen und Demonstrationen der Menschen am Quds-Tag nicht mehr auf die islamische Welt beschränkt waren. Viele Menschen außerhalb der islamischen Welt, sogar in Europa und selbst in Amerika, nahmen ebenfalls an den Märschen zur Verteidigung des palästinensischen Volkes teil. So ist das. Es ist eine humanitäre Frage. Was bringt einen Europäer, dessen Regierung ja mit dem zionistischen Regime verbunden und von ihm abhängig ist, dazu, auf der Straße zu gehen und für die Palästinenser und gegen das zionistische Regime zu protestieren? Dies ist eine sehr wichtige Angelegenheit.

Warum ist es so weit gekommen? Das liegt am Widerstand des palästinensischen Volkes. Der innere Widerstand der Palästinenser ist der Hauptgrund für ihren Fortschritt. Je mehr dieser Widerstand zunimmt, desto schwächer wird das zionistische Regime, und desto mehr wird seine katastrophale Lage sichtbar. Die verzweifelte Lage, in der sich das zionistische Regime heute befindet – die derzeitige Situation des zionistischen Regimes ist wirklich beklagenswert – ist der Standhaftigkeit der palästinensischen Jugendlichen zu verdanken: Sie nehmen die Härten und Gefahren in Kauf. In Quds (Jerusalem) sehen wir eine große Zahl von Menschen, die an spirituellen Einkehrtagen teilnehmen. In verschiedenen Städten des Westjordanlandes stellen sich die jungen Menschen den bewaffneten, bösartigen zionistischen Soldaten entgegen. Sie bringen Opfer und schreiten voran. Sie haben sich bis jetzt vorwärts bewegt, und so wird es auch weiterhin sein.  

Ich glaube, dass die Abschreckungskraft des zionistischen Regimes heute zu Ende ist. Davor hatte Ben-Gurion, einer der Hauptbegründer und der frühere Premierminister des zionistischen Regimes, schon vor Jahrzehnten, vielleicht vor 60 Jahren, gewarnt. Er sagte, dass das Regime Probleme bekommen würde, wenn seine Abschreckungskraft abnimmt. Heute ist ihre Abschreckungskraft nicht mehr vorhanden oder steht jedenfalls kurz vor ihrem Ende. Sie wissen und erkennen dies auch selbst, dass ihr Zusammenbruch und ihre Auflösung nahe sind. Dies ist auf den Segen der Widerstandsfront zurückzuführen. Es ist dem Segen der palästinensischen Jugend zu verdanken, die es geschafft hat, die Abschreckungskraft des Feindes kontinuierlich zu schwächen, zu verringern und zu zerstören.

Wie sollte also die Strategie der islamischen Welt in Bezug auf Palästina aussehen? Heute sollte die Strategie der islamischen Welt in Bezug auf Palästina darin bestehen, die Kräfte in diesem Land zu unterstützen. Die Bemühungen der Widerstandsfront sind natürlich wertvoll, wo auch immer sie sind. Die Bestrebungen der Widerstandsfront sind wertvoll. Diese Bemühungen sollten sich auf die Stärkung derjenigen konzentrieren, die in Palästina kämpfen und ihr Leben riskieren.

Ich komme zum letzten Punkt. Diesem Punkt müssen wir aber wirklich Aufmerksamkeit schenken. Was ist der Grund, dass die Situation in Palästina jetzt eskaliert? Warum passieren diese internen Kämpfe jetzt? Es liegt an ihrer Liebe zum Islam. Wir haben gesehen, wie ihre Situation früher aussah. Damals, als islamische Tendenzen unter den palästinensischen Gruppen nicht beliebt waren – einige waren Kommunisten und andere waren keine Kommunisten, aber sie waren nicht islamisch – gab es diese Entwicklungen nicht. Ab dem Zeitpunkt an, als islamische Tendenzen in den palästinensischen Widerstandskämpfern aufkamen, und von dem Zeitpunkt an, als diese Tendenz täglich zunahm und bis heute anhält und weiter zunimmt, wurden in der Art und Weise, wie die Palästinenser kämpfen, Fortschritte gemacht.

Der Grund für ihren Erfolg ist also der Islam. Der Islam. Und der Feind hat das erkannt. Deshalb sieht man sie überall auf der Welt gegen den Islam arbeiten. Sie sind alle damit beschäftigt, den Islam zu bekämpfen und alle möglichen Dinge zu tun. Natürlich wird ihr Kampf gegen den Islam zu nichts führen: „Oder wollen sie arglistig handeln? Diejenigen, die ungläubig sind, sind es, die der List erliegen.“ [Heiliger Quran, 52:42]. Sie bemühen sich, aber der allmächtige Gott wird ihre Bemühungen zunichte machen. Dies ist heute unsere Pflicht. Die Islamische Republik hat diese Pflicht von Anfang an erkannt. Imam Chomeini war ein Wegbereiter auf diesem Gebiet. Er betrachtete die Palästina-Frage als die Hauptfrage oder eine der Hauptfragen der islamischen Welt. Diese Bewegung hat in der Islamischen Republik seit ihrer Gründung begonnen, und Gott sei Dank hält sie an. Wir hoffen, dass unsere liebe Nation, unser Volk und unsere Jugend den Tag erleben werden, an dem Muslime aus aller Welt ihre Gebete in Quds frei verrichten können.

 Mögen die Grüße, die Barmherzigkeit und der Segen Gottes mit Ihnen sein.