Ayatollah Khamenei betont
das „islamische Mitgefühl“ im Umgang mit Verdächtigen
4.12.2019
Teheran (IRNA) - Der Oberste Führer der Islamischen Revolution,
Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, forderte die iranischen Beamten auf,
denjenigen, die der Beteiligung an den jüngsten Unruhen über
Benzinpreiserhöhungen verdächtigt werden, „islamisches Mitgefühl“ zu
erweisen.
Die Bemerkung des Führers ging auf einen Bericht von Ali Shamkhani, dem
Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran, zurück, in dem
Vorschläge zur Bewältigung der Situation nach den Unruhen und zur
Entschädigung der Schäden unterbreitet wurden.
Mitte November erhöhte die iranische Regierung die Benzinpreise. Diese
Entscheidung löste Proteste in unterschiedlichen Städten aus, die
größtenteils friedlich verliefen, aber gewalttätig wurden, als bewaffnete
Randalierer die Situation ausnutzten, um öffentliches und staatliches
Eigentum in Brand zu stecken.
Der Bericht schlug vor, Menschen, die während der Unruhen getötet
wurden, aber in ihnen keine Rolle spielten, als „Märtyrer“ zu bezeichnen.
In Bezug auf die Situation der Opfer derer, die bei bewaffneten
Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften ihr Leben verloren haben,
forderte Ayatollah Khamenei, die Geschichte ihrer Familien zu untersuchen
und ehrenwerte Familien von denen zu trennen, die an kriminellen
Handlungen beteiligt waren.
Hersteller- und
Unternehmertreffen mit dem Revolutionsoberhaupt
Dez 02, 2019 07:07 Europe/Berlin
„Eine grundlegende Maßnahme besteht darin, die Wirtschaft unempfindlich
gegenüber Schäden durch Sanktionen zu machen.“
Eine größere Anzahl von Produzenten und Unternehmern traf sich am 19.
November dieses Jahres in der Imam-Chomeini-Huseinieh in Teheran mit dem
Oberhaupt der Islamischen Revolution, Ayatollah Khamenei. Durch ein
solches Treffen sollte mit den Worten des Revolutionsführers denen, die
als Hersteller tätig sind, Achtung entgegen gebracht werden.
Die Wirtschaftskapazität eines Landes spielt deutlich eine wichtige
Rolle für jede Nation und ihr Ansehen. Kein Land kann sich auf dem
Welthandelsmarkt behaupten, wenn es sich nicht auf eine nationale
Inlandsproduktion stützt. Produktions- und Wirtschaftsaufschwung sind
daher wichtige Fragen und der Weg zur Lösung vieler Probleme eines Landes.
Diesen Punkt hob Ayatollah Khamenei zu Beginn seiner Ausführungen beim
Treffen am 19. November mit Unternehmern aus dem Produktionssektor hervor.
Er sagte:
„Wir messen den Fragen der Wirtschaft Bedeutung bei, weil die
Wirtschaft in der Islamischen Staatsordnung eine wichtige Rolle spielt. Es
ist ein großer Irrtum, wenn einige meinen, dass der Islam der Schaffung
von Wohlstand, dem Ausbau des Allgemeinwohles und der Errichtung von
wichtigen, Wohlstand erzeugenden Betrieben gleichgültig gegenübersteht.
Das ist nicht der Fall. Einer der wichtigen Eckpfeiler des Islamischen
Systems besteht darin, für den Wohlstand der Gesellschaft und des Landes -
für Volksvermögen - zu sorgen. Allerdings versteht die islamische Ordnung
unter „Vermögen“ etwas anderes als die materialistisch ausgerichteten
Regierungen und Systeme – ob sie nun auf der Welt als Kapitalismus oder
Liberalismus oder als Marxismus und sozialistisches System oder ähnlich
bekannt sind. In der Islamischen Ordnung gilt die Erzeugung von
Volksvermögen als ein Wert ebenso wie die gerechte Verteilung des
Volksvermögens ein Wert darstellt.“
Nach Ansicht von Ayatollah Khamenei bedarf es ähnlich wie in anderen
Bereichen auch auf dem Produktionssektor und für den
Wirtschaftsaufschwungs und die Steigerung des Volksvermögens und des
Allgemeinwohls Wegbereiter und einer Vorderfront. Er sagt:
„Diese Arena ... ist eine Art Kriegsarena. Es gibt auf der Welt
unterschiedliche Formen von Wirtschaftskriegen. Diejenigen, die mit den
Fragen der internationalen Wirtschaft zu tun haben, sehen deutlich, dass
die Länder und Mächte und die ganze Welt wegen wirtschaftlicher Fragen
miteinander im Krieg stehen. Aktuell ist zum Beispiel während der Amtszeit
des jetzigen US-Präsidenten dieser Krieg deutlich zu Tage getreten. Mit
China auf bestimmte Weise, ebenso wie mit Südkorea auf eine andere Weise,
auf eine andere Art und Weise mit Europa und mit anderen Ländern ebenso
jeweils auf eine bestimmte Art. Aber es gab diesen Krieg bereits vorher in
verschiedenen Formen. Der aktuelle Krieg nimmt allerdings mancherorts
einen schlimmen feindseligen Charakter an, wie der Krieg, den sie gegen
uns im Bereich der Wirtschaft führen. Diese Sanktionen haben ja
feindselige und verbrecherhafte Formen angenommen. Boykottierung gab es
schon seit Anfang der Revolution; (aber) die Sanktionen sind automatisch
in den letzten zehn Jahren noch mehr verschärft werden. Diese Sanktionen
werden vorerst bestehen bleiben.“
Die Verhängung von unilateralen Sanktionen und Finanz- und
Handelssperren sind immer schon ein illegales Instrument der
hegemonistischen US-Administration gewesen, welches ihnen 40 Jahre lang
dazu gedient hat, die Islamische Republik Iran unter Druck zu setzen. Der
Widerstand gegenüber solchen Sanktionen veranlasst die Gesellschaft dazu,
sich auf die einheimischen Kräfte und Ressourcen zu stützen und die
einheimischen Kapazitäten und Fähigkeiten einzusetzen. Dann werden,
insbesondere wenn ein organisiertes Regierungsprogramm und ein nationaler
Wille existieren, die gesteckten Ziele erreichbar werden.
Ayatollah Khamenei sagt:
Eine grundlegende Maßnahme besteht darin, die Wirtschaft unempfindlich
gegenüber Schäden durch Sanktionen zu machen. … Die Herstellung von
Immunität des Landes gegenüber Boykotts ist eine Strategie. Diese
Immunität muss erreicht werden. Es muss etwas unternommen werden, dass die
Sanktionen uns nichts anhaben können: (nämlich) Immunität erreichen und in
Wahrheit die Revolution mit Waffen wie die Inlandsproduktion und den
nationalen Willen ausrüsten.“ Ajatollah Khamenei fügte hinzu ein großer
Segen, der eintritt, wenn man sich auf die Initiativen im eigenen Land
konzentriere, bestünde darin, dass die Wirtschaft des Landes nicht mehr
von Bedingungen des Auslands abhängig sein wird.
Ayatollah verwies auf die großen Kapazitäten Irans, darunter auch die
heranwachsenden Jugend die in den kommenden 20 Jahren das wichtigste
Kapital des Landes ausmachen. Er forderte die Unternehmer auf die
Verhängung von Sanktionen in eine Gelegenheit umzuwandeln und fuhr fort:
„Es gibt zwei wichtige Angelegenheiten: die erste ist die
Bevölkerungsmenge: wir sollten nicht zulassen, dass die Bevölkerung, - die
junge Bevölkerungsschicht - abnimmt. Wir sollten die Geburtenrate
steigern. Die zweite wichtige Sache ist die Gewinnung von kontinuierlichem
Vermögen für das Land. Diese beiden Schritte müssen verwirklicht werden.
...“
Untersuchungen zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen dem
Wirtschaftswachstum und der Anzahl der Produzenten. Ein Land, in dem es
eine große Anzahl von Produzenten und Unternehmern gibt, besitzt stärkere
Triebkräfte im Handel und im Wirtschaftsbereich. Zu den Resultaten des
Unternehmenswesens gehören Entwicklung von Technologie, Schaffung von
Vermögen in der Gesellschaft, und von Arbeitsplätzen sowie Verbesserung
des Allgemeinwohls. Das Revolutionsoberhaupt sagte bei dem Treffen mit
Unternehmern und Herstellern:
„Die Schaffung von Vermögen ist einer von mehreren wichtigen Punkten.
Die Vorzüge des Landes sind zahlreich, ebenso wie die Kapazitäten. Alle
tragen zudem eine Pflicht: Ich hier, ebenso wie die
Wirtschaftsunternehmer, und auch die Bevölkerung allgemein, ebenso wie die
akademischen Elitekräfte, die nicht-staatlichen Organisationen und die
Medien und die staatlichen Behörden! Die Strategien aufgrund des
Verfassungsparagraphen 44 (über die Aufteilung der Wirtschaft in einen
staatlichen, privaten und Cooperativenbereich) lässt für euch
Wirtschaftsunternehmer sowohl Rechte entstehen als auch Pflichten. Ihr
tragt Verantwortung. Verfolgt die Sache weiter... bildet aufgrund eines
Operations- und Fahrplans Spezialistenketten... führt die Sache weiter,
nämlich von der Erzeugung von Wissenschaft, Technologie , dem Entwurf und
der Anwendung von Ingenieurwissenschaft bis zu dem Bau von Anlagen und
Maschinen; von der Besorgung der Rohstoffe bis zur Herstellung von
Erzeugnissen, von der Marktforschung bis zum Vertrieb. Dies alles sind die
Dinge, die euch obliegen und die ihr – so Gott will - durchführt.“
In den letzten Jahren hat das Revolutionsoberhaupt mit dem Ziel der
Erstarkung der iranischen Wirtschaft das Modell einer
Widerstandswirtschaft als elementaren Begriff ins Gespräch gebracht. Eine
solche Wirtschaft bildet den Gegensatz zu einer abhängigen Wirtschaft, die
nur konsumiert. Eine widerstandsfähige Wirtschaft erfordert jedoch eine
dschihadhafte Haltung. Gemäß dem Koran und der Überlieferung ist Dschihad
ja jede Anstrengung, die Gott zuliebe und für Seine Sache erfolgt. Die
iranische Bevölkerung bringt für den Dschihad im Bereich der Wirtschaft
eine konstruktive Haltung mit und wenn diese richtig eingesetzt wird, wird
sie zur Stabilisierung der Wirtschaft und zur qualitativen und
quantitativen Steigerung der Produktivität führen. Revolutionsoberhaupt
Ayatollah Khamenei betont die verbesserte Nutzung menschlicher Ressourcen,
die Steigerung der Inlandsproduktion und die Unterstützung von iranischer
Arbeit und iranischer Investition. Er skizziert die Pflichten der
Regierung, Produzenten und der Bevölkerung. Auf dem Weg zum Ziel müssen
die gesetzlichen Hindernisse für die Produktion sowie die finanziellen
Hindernisse, die auf Mängel in der Funktionsfähigkeit des Banksystems
zurückgehen, aus dem Weg geräumt werden, damit die Produktion gesteigert
und die Wirtschaftsautarkie erreicht werden kann. In diesem Zusammenhang
sagte der Revolutionsführer:
„Die erste Angelegenheit, ist die Verbesserung der Bedingungen für
Unternehmen und ich erwarte von den Regierungsbehörden dass sie sich
ernsthaft darum kümmern. Was die Herren (Gäste, die zu Beginn des Treffens
ihre Anliegen vortrugen) alles beanstandet haben, geht darauf zurück, dass
sich die Bedingungen für Unternehmen und Gewerbe nicht verbessert haben.
(Es gibt: )hinderliche Gesetze und störende Bestimmungen, eventuell
falsches Vorgehen, welches nicht böswillig erfolgt, wenn auch das manchmal
vorkommen mag! Es muss eine günstige Atmosphäre für die Produktion im Land
geschaffen werden; eine Atmosphäre, die - gegenüber der Konzentration auf
Importe und Abhängigkeit vom Ausland - die inländischen
Produktionsinitiativen und die Konzentration auf die (Inlands-)Produktion
begünstigt. Die Bestimmungen müssen in eine Richtung gehen, dass sie
zugunsten der Produktion sind. Import, (unnötiger) Weiterverkauf und
Spekulation und ähnliches müssen ins Abseits geraten. Das ist das
wichtigste Problem.
Respektvolle Beziehungen zu den korrekten und zuverlässigen
Unternehmern wären die nächste Angelegenheit: Die ausgezeichneten
Fähigkeiten der militärischen Einrichtungen auf dem Gebiet des
Ingenieurwesens und der Technologie müssen auf zivile Einrichtungen
übertragen werden. Die Aktivitäten im Ingenieurwesen stehen
erfreulicherweise im Militärbereich auf einem sehr hohen Niveau – diese
Qualifikationen und dieses technische Können lassen sich beim Fahrzeugbau,
im Erdölsektor und in verschiedenen Bereichen, so auch bei der Raumfahrt
und im nicht-militärischen Bereich anwenden.“
Zum Schluss verwies Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei darauf, wie
wichtig es ist an die Resultate solcher dschihadhafter Anstrengungen und
Standhaftigkeit zu denken.
Ayatollah Khamenei sagte: „Alle müssen eines wissen, sowohl unsere
Freunde als auch unsere Feinde: Wir haben auf dem Schauplatz des
Militärkrieges den Feind zum Rückzug gezwungen. Wir haben ihn auch auf der
Bühne des politischen Krieges zurückgedrängt, ebenso auf der Arena des
Krieges gegen die Sicherheit haben wir ihn zurückgeschlagen – diese
Aktivitäten in den letzten Tagen (während der Krawalle) waren Taten die
sich gegen die Sicherheit richteten – das ging nicht von der Bevölkerung
aus, das war ein Sicherheitskrieg (der Feinde) – aber sie sind
zurückgedrängt worden – wir haben den Feind auf verschiedenen Schauplätzen
zurückgedrängt – und wir werden – mit Gottes Beistand – ihn auch auf der
Arena des Wirtschaftskrieges mit Sicherheit zurückschlagen... So Gott
will! Ich sehe auf dem Gebiet der Wirtschaftsangelegenheiten eine klare
Zukunft vor mir. Wie gesagt liegt der Schlüssel zu dieser Zukunft in der
Produktion und ihrem Aufblühen.“