Das Treffen Imam Khameneis mit einer Gruppe der Kommandeure und
Angestellten der Armee der Islamischen Republik Iran, 16.04.2003
Übersetzung aus der persischsprachigen Zeitung "Khorasan" von 17. April
2003, Nr. 15533
Das ehrenwerte Oberhaupt der islamischen Revolution betonte bei einem
Treffen am gestrigen Morgen mit einer Gruppe der Kommandeure und
Angestellten der Armee der Islamischen Republik Iran mit dem Verweis auf
die beispiellose Unterstützung der Streitkräfte durch das iranische Volk:
"Die Freude des bewussten Iman (religiöse Überzeugung) - gepaart mit
Ernsthaftigkeit und Willen - muss bei den Streitkräften tiefgründig und
verbreitet werden". Der Oberbefehlshaber fügte mit der Gratulation zum 29.
Farwardin, (18. April) dem Tag der Armee, hinzu: "Das, was die Armee der
Islamischen Republik Iran gegenüber anderen Streitkräften der Welt
auszeichnet, liegt in dem Festhalten an den spirituellen Angelegenheiten,
Iman, Wissen, Einheit und die Moral der Opferbereitschaft".
Seine Eminenz Ayatollah Khamenei äußerte, verweisend auf das nie da
gewesene und ungeschriebene Bündnis der Machtblöcke bei der (politischen,
wirtschaftlichen, nachrichtendienstlichen und waffenmässigen)
Unterstützung des irakischen Ba´ath-Regimes während des aufgezwungenen
Krieges: "In dem ungleichen, achtjährigen Krieg haben Armee, Sepah
(Revolutionsgardisten) und Basidsch (Freiwillige), trotz der Probleme und
Mängel, mit dem Willen und der Stütze auf Iman dem Feind verheerende
Schläge zugefügt und (dabei) haben sie nicht erlaubt, dass nur ein
einziges der Ziele des Bündnises des Ostens und des Westens gegenüber dem
Land und Volk Irans erreicht wird".
Er zählte die Streitkräfte als Bollwerk des Volkes und des Landes und
fügte hinzu: "Solange die Streitkräfte mit Vertrauen auf Gott und
Selbstbewusstsein das Erreichen der Sicherheit für das Land und Volk zum
wichtigsten Maßstab ihre Entscheidungen machen, werden sie solche Ehren
wie die in dem achtjährigen Krieg erzielen können".
Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte bezeichnete die
Widerstandslosigkeit der irakischen Armee, insbesondere die der
Republikanischen Garden, gegenüber den Aggressoren als ewige Schande und
betonte: "Die menschliche Gesellschaften grüßen immer (zeugen Respekt)
gegenüber kraftvollen Verteidigern einer Stadt und eines Landes, selbst im
Falle einer Niederlage, und sie schämen sich stets für die Kapitulation".
Das ehrenwerte Oberhaupt der islamischen Revolution betrachtet den
Mangel an Überzeugung als den Hauptgrund für die blamable Niederlage der
irakischen Armee gegenüber den Aggressoren und fügte hinzu: "Sie verfügten
trotz aller Möglichkeiten und Waffen nicht über die Ehre einer
freiheitlichen Armee, die ihre Pflicht in der Verteidigung des Volkes und
des Landes sieht. Deshalb haben sie die Niederung der Entwürdigung und der
Präsenz der Fremden auf ihrem Boden und den Gewässern akzeptiert".
Er sagte am Ende seiner Rede, die Streitkräfte seien die Ehre des
Volkes. Die Freundlichkeit und die Unterstützung der Armee, Sepah und
Basidsch durch die Bürger führt zu Pracht und Ehre der Streitkräfte.
Zu Beginn des Treffens hat Divisionskommandeur Salimi in einem Bericht
über die Aktivitäten und Aktionen der drei Kräfte der Armee gesagt: "Die
Armee der islamischen Republik Iran ist mit kraftvollem Einsatz an den
See-, Luft- und Landgrenzen, parallel zu der unermüdlichen Erweiterung der
militärischen Fähigkeiten und Selbstständigkeit hinsichtlich der
Produktion von Ersatzteilen und benötigten Geräten, für die Verteidigung
des Islams, der Revolution und Iran vollständig bereit".
Übersetzt S.M. Hadjizadeh 16. April 2003 / 1382.01.27 Hidschri Schamsi
/ 13. Safar 1424 Hidschri Qamari
Imam: Iran ist froh über die Entmachtung Saddams, 11.04.2003
Teheran, 11. April 2003, IRNA - Der oberste Führer der islamischen
Revolution, Imam Ali Khamenei, sagte am heutigen Freitag hier in Teheran,
dass die Iraner wie auch die Iraqer froh sind, dass Saddam entmachtet
worden ist, aber sie verurteilen auf das Schärfste die Tötung der
iraqischen Zivilbevölkerung durch US-amerikanische und britische Truppen.
Imam Khamenei, der sich im wöchentlichen Teheraner Freitagsgebet an
Tausende Iraner richtete, sagte dass Irans Standpunkt dem des iraqischen
Volkes entspricht, und dass die Nachricht von der Entmachtung Saddams,
eines üblen Diktators, für die islamische Republik eine gute Nachricht
gewesen ist.
"Wir haben haben niemals einen der Tyrannen unterstützt und wir sind
sehr froh, dass Saddam gestürzt worden ist. . Wir sind die Krise hindurch
neutral geblieben, genau so wie das iraqische Volk, und wir sind nunmehr
ebenso froh wie das iraqische Volk" sagte vor den Betenden auf dem Gelände
der Teheraner Universität.
Imam Khamenei verurteilte ebenfalls sehr stark das Töten der iraqischen
Zivilbevölkerung durch US-amerikanische und britische Truppen und hob
hervor, dass die Welt diese Art Feindseligkeiten niemals vergessen wird.
Er sagte, die Islamische Republik sympatisiere mit dem iraqischen Volk
aufgrund der US-Verbrechen und betonte, dass die USA und die Briten das
grundlegendste Recht des iraqischen Volkes, das Recht auf Leben, durch
ihre Angriffe auf Zivilisten verletzt haben.
Imam Khamenei kritisierte die US-Pläne, im Iraq eine Militärregierung
einzurichten, und hob hervor, dass Iran solcherlei Pläne als Aggression
gegen die Würde des Islam und der muslimischen Welt betrachtet.
Er bezeichnete die begehrlichen Pläne der USA und der Briten, sich
Iraqs Ressourcen zu teilen, als großen Fehler und einen verhängnisvollen
Rückschritt in die Frühzeit des Kolonialismus.
Imam Khamenei sagte, dass diese Entscheidungen beweisen, dass die
Eindringlinge die Umstände der Zeit und der Situation nicht richtig
auffassen, und dass sie die Notwendigkeit, dass die zukünftige iraqische
Regierung demokratisch und ohne Einmischung von Außenstehenden gewählt
sein soll, weitgehend unberücksichtigt lassen.
Er betonte weiterhin, dass Iran immer noch Verdachtsmomente an den
Entwicklungen hegt, die zum Fall Saddams geführt haben, und dass
Ungereimtheiten über das Schicksal Saddams immer noch für viele
Fragezeichen sorgen, was denn die wahre Natur all dieser Entwicklungen
sei.
An anderer Stelle in seinen Ausführungen erhob der Imam schwere
Vorwürfe gegen die UNO, dafür dass sie darin versagt hat, ihren Pflichten
in der Iraq-Krise nachzukommen, indem er betonte, die UNO und ihr
Generalsekretär hätten ernsthaftere Schritte einleiten müssen, den Krieg
zu verhindern.
"Warum hat der Sicherheitsrat den Angriff auf den Iraq nicht
verurteilt? Warum lehnten sie es ab, eine Resolution gegen die USA und
England zu verabschieden? Warum beriefen sie keine Generalversammlung ein,
um die Aggressionen der USA und Englands gegen Iraq zu verurteilen?"
fragte er.
"Angenommen die USA und England hätten ihr Veto gegen die Resolution
eingelegt. Lasst sie das doch tun. Allein eine Resolution vorzubringen
wäre eine Maßnahme gegen den Krieg gewesen. Warum aber hat man dies nicht
getan?"
Der Imam sagte weiterhin, dass England einen großen Fehler begangen
hat, sich den USA in ihrem Angriff gegen die USA anzuschließen, und
betonte, dass der britische Premierminister Tony Blair der Welt ein
weiteres Mal das hässliche Gesicht Englands enthüllt habe, durch sein
Verhalten in der Iraq-Krise.
Er sagte, Irans Position in Bezug auf die US-amerikanisch-britischen
Aggressionen gegen den Iraq ist noch immer unverändert, und betonte, dass
die Islamische Republik den Krieg im Iraq verurteilt was, wie er sagte,
ein noch nie da gewesenes Ereignis in den internationalen Beziehungen
darstellt.
Imam Khamenei warnte, dass die US-Führer schon bald erfahren werden, in
welch einer Enttäuschung ihr Gerede enden wird, Demokratie in der
Iraq-Krise zu bringen.
"Wenn sie es ernst damit meinen, dass ihre Aktion gegen Saddam in der
Einführung einer Demokratie im Iraq münden würde, warum dann verlassen sie
das Land nicht jetzt, wo der Diktator gestürzt ist?" fragte der Imam.
"Wenn sie jemals an die Prinzipien der Demokratie und das Völkerrecht
geglaubt haben, dann sollten sie auf der Stelle ihre Truppen aus dem Iraq
zurückziehen, und davon ablassen, sich in seine inneren Angelegenheiten
einzumischen."
Imam Khamenei sagte weiterhin, dass die Zionisten den größten Anteil
daran gehabt haben, die Iraq-Krise anzuzetteln und betonte, dass dies ein
Teil ihrer Bemühungen war, das israelische Territorium im mittleren Osten
auszudehnen so wie es auf dem Fahrplan zum Frieden von Herrn George W.
Bush vorgesehen ist.
Er sagte, die Zionisten hätten am meisten von der Iraq-Krise profitiert
und hob hervor, dass sie im Schatten der US-amerikanisch-britischen
Aggressionen gegen den Iraq ihre Feindseligkeiten gegen die Palästinenser
ausweiten.
Imam Khamenei rief die iraqischen politischen Aktivisten dazu auf,
keinen strategieschen Fehler zu begehen, sich vom Sieg der US-Truppen über
die Ba'thisten davontragen oder enttäuschen zu lassen.
Er drängte diese iraqischen Aktivisten, sich gegen das Chaos im Iraq zu
stellen und Bemühungen einzustellen, im Land um Beliebtheit zu buhlen, und
er warnte sie, dass jeglicher Schritt von ihrer Seite, einer fremden
Herrschaft im Iraq zu helfen, in der Geschichte Iraqs als Schande für die
Nation verzeichnet werden wird.
AA/JB End