Februar 2003  
     
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Begnadigungen durch Imam Khamenei, 13.02.2003

Übersetzung aus der persischsprachigen Zeitung "Quds" von 22. Mai 2003

Zeitgleich mit dem gesegneten Geburtstag des ehrenwerten Propheten des Islams (sas) und seiner Hoheit Imam Dscha´far (as), hat seine Eminenz Ayatollah Khamenei, das Oberhaupt der islamischen Revolution, sich mit der Begnadigung und der Strafminderung der von Gerichten verurteilten einverstanden erklärt.

Nach Angaben von IRNA, hat Ayatollah Haschemi Schahrudi - Chef der Judikativen Gewalt - gemäß der Ausübung des 110. Artikel des Grundgesetzes, Punkt 11, in einem Schreiben die Begnadigung und die Minderung der Strafen von 279 Personen der Verurteilten der allgemeinen Gerichte, Revolutions- und Militärgerichte erbeten, wobei er dieser Bitte sein Einverständnis gab.

Übersetzt von S.M. Hadjizadeh

 

Das Treffen Imam Khameneis mit den Bürgern der Provinz Ost-Azarbaydschan anlässlich des Aufstandes von 1978, 17.02.2003

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

Allen lieben Schwestern und Brüdern heiße ich willkommen, und ich bedanke mich dafür, dass Sie in dieser erleuchteten Zeit die Strapazen der Reise dieser langen Strecke auf sich genommen haben und (diese) Hussayniyah und unser Werk (mit der Anwesenheit) erleuchtet und duftend gestimmt haben. Die Aktion der lieben und wachsamen Bürger Tabris', d.h. das Lebendighalten des Namens und die Erinnerung des 29. Bahman (18. Februar 1978) ist fairerweise und wahrlich eine weise Handlung und resultiert aus der Wachsamkeit. Die internationale, herrschaftssüchtige Politik hat ihre gesamte Anstrengung dahin konzentriert, um die Erinnerungen der Revolution, die Zeichen des religiösen und nationalen Ehrgefühls der Bürger unter den Schutt seines propagandistischen Aufruhrs zu verdecken und von der Erinnerung zu drängen. Aber die wachen Herzen, weisen und wachsamen Seelen agieren genau im Gegensatz zu der satanischen Politik; d.h. sie halten die Sachen, die die Fahne der Pracht und Ehre dieses Volkes sind, in der Hand. Der 29. Bahman ist so ein Beispiel. Sie haben mit ihrer Aktion - das Kommen des weiten Weges und der Versammlung hier - den Namen und die Erinnerung lebendig gehalten. Dies ist wahrlich Wachsamkeit. Meine Wenigkeit spricht zu Ihnen Lieben, die hier seid, und den Bürgern Tabris und Azarbaydschans: (auf azarbaydschanisch)"Azarbaydschan! Wenn Du wachsam bist, so stützt sich die Revolution auf Dich".

Diese Wachsamkeit hat sehr viel Wert und diese Wachsamkeit war es, mit der sich das Ereignis des 29. Bahmans im Jahre 1356 (18. Feb. 1978) ereignen konnte. Die mutigen Bürger Tabris' und die wahren und echten Kämpfer haben derart den 40. (Todestag) der Märtyrer Qums begangen (wörtlich: auf den Händen getragen), wobei die Revolution eigentlich (dadurch) in Gang kam. Diese Handlung bedurfte Wachsamkeit. Das Taghut-Regime dachte, dass mit der Niederschlagung der Bürger Qums am 19. Diy jenes Jahres (9. Januar 1978), die Sache sei erledigt. Aber die Tabriser ließen es nicht zu. Sie setzten den Vierzigsten (Tag zum Gedenken) der Märtyrer Qums, jene gewaltige Bewegung am 29. Bahman im ganzen Land und jenen Sturm in Gang. Dies ist die Wachsamkeit. Es ist sowohl eine Wachsamkeit, als auch religiöses und nationales Ehrgefühl, als auch Opferbereitschaft. Die Summe der ganzen Eigenschaften und Charaktere hat die Bürger Tabris und Azarbaydschans ausgezeichnet. Vor der Revolution, in den Ereignissen der Mashroote "Legitimationsregime" (Es handelt sich um den Aufstand vor ca. 100 Jahren, der zum Ziel hatte im Iran ein parlamentarisch-islamisches System zu errichten) und bei den Ereignissen davor war es auch so. Bei dem Ereignis des Boykotts des Tabaks und dem Kampf gegen die britische Firma und die britische Wirtschaftsherrschaft über den Iran, war Tabris und der verstorbene Hadsch Mirza Dschawad Mudschtahid, der große Gelehrte (von) Tabris, eine der Achsen des Kampfes. Kann denn etwa diese Vergangenheiten vergessen werden?

Ebenfalls nach der Revolution, als der Aufruhr begann, und (die Feinde) in jedem Punkt des Landes den Aufruhr schafften, hatten sie große Hoffnung in Tabris und Azarbaydschan, dass der Aufruhr dort zum Ziel führen würde, aber die Bürger Tabris' und Azarbaydschans haben selbst die Antwort dieses Aufruhrs gegeben. Die Märtyrer der Hohen Stufe dieser Provinz, bedeutende wissenschaftliche und politische Persönlichkeiten, hoch stehende Geistliche und zwei Märtyrer des Mihrabs (= Mihrab beschreibt die Gebetsnische des Vorbeters), der Märtyrer Qazi und der Märtyrer Madani - Allah möge ihre Stufe erhöhen - sind die Zeichen der Größe der Revolution und der Religiosität in Azarbaydschan. Dies ist der Hauptmotor der Hauptbewegung eines Volkes.

Damit ein Volk von der Armut, der Entwürdigung, dem Analphabetismus, dem Joch und allen Zeichen der ekeligen Herrschaft der Taghuten gerettet wird, braucht es diese Dinge. So ein Volk muss wissend und wach sein, Analysefähigkeit besitzen, rechtzeitig alles verstehen und rechtzeitig agieren, die Religion, die Grund der Kraft eines Menschen in allen Arenen des Lebens ist, muss in jenem Volk tief verwurzelt sein, das Ehrgefühl, das Grund für den Schutz der religiösen und nationalen Identität ist, (muss) in ihr lebendig sein und es darf nicht faul und vergnügend sein. Diese Eigenschaften stecken in Ihnen, (verehrte) Bürger, drin. In der Vergangenheit war es so, heute ist es so und mit der göttlichen Güte wird es auch in der Zukunft so sein. Mit diesen Eigenschaften hat das iranische Volk gesiegt; und heute bekämpfen die Feinde dieses Volkes (genau) diese Eigenschaften. Der Kampf der Istikbar (=Arroganz; gemeint ist die USA) ist heute gegen diese Dinge, die der Motor der Bewegung eines Volkes sind: Kampf gegen das Wissen der Bürger, Kampf gegen das religiöse und nationale Ehrgefühl der Bürger, gegen der Einheit der Bürger, der Opferbereitschaft und der Widerstand der Bürger. Heute ist der Kampf des Feindes ein propagandistischer Kampf und die propagandistischen Sprachrohre des Feindes haben alle möglichen Räume gegen das iranische Volk gefüllt. Aber das iranische Volk hat nicht auf seine echten Werte verzichtet und wird es auch nicht. Dieses Jahr haben sie den 22. Bahman (11. Februar; Jahrestag der Revolution) gesehen? Lassen Sie ruhig, dass die (Presse-)Agenturen dies verschweigen und verneinen. Sie können es doch nicht vor dem iranischen Volke selbst verschweigen. Dieses Jahr, genau zu dem Zeitpunkt, als die Führer der internationalen Istikbar und die Bewohner des schwarzen Hauses (=Sitz des US-Präsidenten) es erwarteten, dass die Bürger die Erinnerung an die Revolution vergessen und vernachlässigen, sind die Bürger in allen Städten des Landes mit Kraft, Macht, Freude und Eifer in der Arena getreten und zeigten, dass sie wach und wissend sind, treu zu ihrem Weg sind und Interesse an ihrer Souveränität, Pracht und Ehre haben.

Die ganze Streitigkeit der (islamischen) Revolution mit den internationalen Machtzentren liegt nur in diesem Punkt. Sie sagen: "Lasst uns über Euer Land herrschen und unsere Interessen decken; was mit Euch geschieht, geschieht (eben); wenn Ihr in der Wissenschaft zurück fallt, so fallt Ihr (eben) zurück; wenn Ihr in Elend landet, so landet Ihr (eben); wenn Ihr erniedrigt werdet, so werdet Ihr (eben) erniedrigt und wenn Eure Ehre, Würde, nationale Würde, Vergangenheit und Geschichte mit Füßen getreten wird, so soll es werden. Diese seien nicht wichtig. Wichtig sei, dass die Zentren der Macht, die USA und die Zionisten, an ihre Interessen gelangen". Das ist deren Aussage. Im Gegensatz (dazu) steht die Aussage des iranischen Volkes, nämlich, wir erlauben nicht, dass Sie, (als) Wegelagerer und Wilde in der Kleidung der Kultur in unserem Land an Eure Wünsche gelangt. Das Volk Irans hat mit seinem Erscheinen in der Arena in den (letzten) 24 Jahren offenkundig und mit ganzem Wesen den internationalen Zentren der Macht und Gierigen der Welt gesagt und bewiesen, dass es nicht einmal einen Schritt zurück weichen wird.

Es ist klar, dass der Feind seine Ziele, verräterische und verbrecherische Zielsetzungen, nicht für die Völker erläutern möchte. Deshalb präsentieren sie das Motto der Menschenliebe, Menschenrechte, Demokratie und ähnliches. Aber diese Lüge und List kann nicht lange anhalten. Die Machtsüchtigen und Arroganten der Welt verraten sich in ihre Handlung(en). Schauen Sie jetzt in der Irak-Angelegenheit. Die Amerikaner sagen ganz offen, dass sie in den Irak kommen wollen und einen amerikanischen Regenten für eine Zeit von mindestens zwei Jahren an die Macht bringen wollen. Dies ist die Offenlegung des Kerns der Amerikaner. Im stillen Herzen wollen sie genau das und mit weniger sind sie nicht zufrieden. Selbst wenn sie einen irakischen Handlanger als Regenten an die Macht bringen, wird es sie nicht sättigen. Sie wollen ein (ganzes) Volk, ein Land, eine (ganze) Menge an menschlichen, finanziellen und materiellen Ressourcen auf ein mal und in einem Schlag in den Schlund der gierigen zionistischen Firmen und der internationalen Machtzentren hinein schieben und mit weniger sind sie nicht zufrieden. Das ist deren Wunsch.

Natürlich ist dieser Wunsch heute nicht praktikabel. Ja, einst Hundert Jahre vorher, 150 oder 170 Jahre vorher, nutzten die Imperialisten jener Tage in Afrika und Asien die Unwissenheit, den Informationsmangel und den Rückschritt aus und taten solche Dinge und konnten es tun. Genauso wie sie es mit Indien, Algerien und Lateinamerika taten. Damals ging es, aber heute verrechnen sie sich. Die Herrscher der USA verrechnen sich; heute ist das nicht die Sachlage. Alle sollen es sicher wissen, dass die USA - selbst nachdem sie mit einem äußerlichen Sieg über den Irak die Herrschaft erlangen sollten - schließlich von dem Volk Iraks derart geohrfeigt (wörtlich: auf dem Mund geschlagen) werden, dass diese sie von Thron der Macht stürzen werden. Es ist heute nicht so, dass sie mit den Völkern alles tun können, was sie wollen. Sie sagen, sie wollen den Plan des Mittleren Ostens ändern oder über den ganzen Mittleren Ostens herrschen. Mit welchem Recht? Sind denn die Völker etwa tot? Gegen solch eine Gier und solch eine Arroganz und Stolz ist das iranische Volk standhaft geblieben. Das iranische Volk hat sein Recht verteidigt und wird auch heute sein Recht verteidigen. Sie haben viele Jahre mit Hilfe der arroganten Lohnempfänger, nämlich die Pahlavi-Dynastie und der Taghut-Sultane, dieses Volk von alle Dingen zurück gehalten. Sie haben dieses Volk von der Wissenschaft, der Versorgung, vom Weltlichen und Jenseitigen fern gehalten. Zum Schluss kam dieses Volk zu sich (und) ist im Namen Gottes, des Korans und des Islams aufgewacht, hat sich angestrengt und hat viele liebe Leben auf diesem Wege geopfert, damit es schafft, auf eigenen Füßen zu stehen. Heute ist dieses Volk souverän und will (auch) souverän bleiben. Aller Wirbel der Istikbar ist dafür, dass sie diese Souveränität, die mit solchem hohen Preis unseres Volkes errungen wurde, von ihm wieder zu nehmen. Aber geht denn das? Erlaubt denn dieses Volk das?

Dieses Volk hat die Religion offenkundigt und stützt sich auf einen unerschütterlichen Iman (=Überzeugung), eine tief (verwurzelte) Kultur und seinen geschichtliche Ader. Dieses Volk ist lebendig. Die Jugend dieses Volkes ist unter der Jugend der Welt beispiellos. Während in der Welt die Jugendlichen versunken sind im Verderben und für sie die erste Angelegenheit (=Zielsetzung) Gelüste, sexuelle und körperliche Vergnügen sind, erzieht das Volk Irans eine tugendhafte, fromme, mutige, arbeitsbereite und in schweren Arenen geprüfte Jugend. Diese Jugend ist mit der anderen Jugend in der Welt nicht vergleichbar. Wird dieses Volk etwa seine Vergangenheit, Geschichte und Opferbereitschaften und die ausgezeichneten und strahlende Tage der Revolution vergessen? Werden die Bürger etwa den 22. Bahman (Revolutionstag), 29. Bahman (s.o.), 19. Diy (s.o.) und 17. Schahrivar (Massaker in Teheran, bei dem mehr als 5000 Menschen innerhalb von eine Stunde ums Leben kamen) vergessen?

Euch Jugendlichen sage ich: "Meine Lieben! Dieses Land gehört Euch. Ihr seid dran! Ihr müsst Euch stets in Hinblick des Wissenschaftlichen, des Charakters und des Moralischen im Zustand der Bereitschaft halten. Wisset, um des erhobenen Hauptes dieses Landes (zu erreichen), müssen Generationen permanent sich anstrengen und bemühen. Eine Generation hat sich angestrengt (und) erzielte diese Revolution. Eine andere gewaltige Zahl strengte sich an und schützten dieses Land vor den Drücken, die bedingt durch die Revolution auferlegt waren, Krieg, wirtschaftliches Embargo und andere Dinge. Heute ist auch eine andere Epoche und ich vertraue heute auf die junge Generation des Landes. Ich bin mit meinem ganzen Wesen davon Überzeugt, dass die junge Generation heute ihre historische Rolle in allen Prüfungen gerecht werden wird".

Das Volk liebt den Islam, die Revolution und ihr System. Immer wenn es irgendein Problem in der Gesellschaft gibt - ein wirtschaftliches oder soziales Problem - versucht der Feind dieses der Revolution zuzuschreiben. Das iranische Volk weiß klugerweise, dass die Vernachlässigungen, die manche Verantwortliche in jedem Bereich begehen, mit der Revolution nichts zu tun hat. Die Revolution ist die Flagge der Ehre dieses Volkes und das iranische Volk wird diese Flagge in ihren stabilen Händen festhalten und mit der Güte Allahs wird es diese dem Imam der Zeit - unsere Seele für ihn und möge Allahs sein Erscheinen beschleunigen - übergeben.

Ich hoffe, dass Gott Sie schützt, das Fest des Ghadirs und den Geburtstag des Imam Hadi - ihm sei Aufwartung und Gruß - Ihnen zum Segen macht; Ihre liebe Märtyrer und alle lieben Märtyrer mit dem Propheten auferstehen lässt; den reinen Geist des verstorbenen Imams mit ihm nahstehenden Vormund auferstehen lässt.

Der Frieden sei auf Euch und der Segen Allahs Vas salamun alaikum va rahmatullahe va barakatuh

Übersetzt von Seyed Mahdi Hadjizadeh

17. Februar 2003 / 1381.11.28 Hidschri Schamsi / 15. Zil Hadscha 1423 Hidschri Qamari

 

Beileidsbekündung Imam Khameneis zum Absturz des Flugzeuges und dem Tode einiger Mitglieder der Pasdaran (Revolutionswächter) 20.02.2003

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

Kommandant Divisionsführer Yahya Safawi, Oberbefehlshaber der Sipah-i Pasdaran-i Inqilab-i Islami,

Das tragische Ereignis des Flugzeugabsturzes, indem eine Gruppe meiner lieben Sipah-Kinder ihr Leben ließen, führte zu Trauer und tiefer Betroffenheit meiner Wenigkeit.

Ohne Zweifel werden diese Lieben, die ihre Jugend und Leben für die schweren Dienste ihrer Revolution und ihr Land einsetzten, bei Gott sein und ihr Lohn vom Gott erhalten.

So Allah will, werde ich den Familien und Hinterbliebenen der Lieben und der Familie des großen Sipah-i Pasdaran das Beileid zur Ausdruck bringen. Es ist notwendig den Verantwortlichen der Angelegenheit zu befehligen, über dieses Ereignis vollständige Untersuchung durchzuführen und Bericht erstatten.

Sayyid Ali Khamenei

20. Februar 2003 / 1381.12.01 Hidschri Schamsi / 18. Zil Hadscha 1423 Hidschri Qamari

Imaminfo, e-Mail: info@chamenei.de
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