Palästina wird befreit:
Imam Chamenei zum Geburtstag des Propheten Muhammad (s.)
von Offenkundiges am 23. Dezember 2017
Am 6. Dezember 2017 hielt Imam Chamenei eine Rede bei der 31.
Konferenz zur Einheitswoche in Teheran. Anwesend waren zahlreiche
Vertreter muslimischer Länder, Gelehrte und Intellektuelle verschiedener
Rechtsschulen, Politiker und Analysten der Islamischen Welt. Es folgt die
sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung. Die
Überschriften hat die Redaktion von Offenkundiges hinzugefügt.
Alle Dankpreisung gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Friede
und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abu Qassim Al-Mustafa
Muhammad, mit seiner reinen und fehlerfreien Familie, seinen auserwählten
Gefährten und mit denen, die ihnen folgen, bis zum Tag der Auferstehung.
Der Prophet und sein Widerstand gegen die Arroganz
Ich möchte allen ehrenwerten Teilnehmern, verehrten Gästen, den
Botschaftern der islamischen Länder, die an diesem Treffen teilhaben, den
geschätzten Gästen der Woche der Einheit, allen Menschen im Iran, der
gesamten islamischen Umma und allen befreiten Menschen in der Welt
gratulieren, anlässlich des freudigen und gesegneten Geburtstags des
heiligen Propheten des Islams und auch des glückseligen Geburtstags seines
heiligen Nachkommens Dschafar Sadiq.
Ich hoffe, dass dieser Tag und diese Geburtstage uns allen helfen
werden, ein neues Verständnis über die Verantwortung und den Weg zu
gewinnen, die vor uns liegen und die wir durch den Segen des Geburtstags
des Propheten erfüllen sollten.
Das verheißungsvolle Dasein des heiligen Propheten war eine Gnade. Es
war eine Gnade für alle Welten. Diese Gnade wird den Anhängern dieser
großen Persönlichkeit und denen, die seinen Weg und seine Führung
annehmen, zuteil. Sie werden von der göttlichen Gnade profitieren. Gott
sagt: „Ich werde sie (die Gnade) denen, die Gutes tun und die regelmäßige
Liebe üben, und denen, die an unsere Zeichen glauben, verordnen. Die dem
Gesandten, dem (von Menschen) ungelehrten Propheten, folgen, den sie bei
sich in der Tora und im Evangelium verzeichnet finden.“ (Heiliger Quran,
7:156–157)
Diejenigen, die dieser großen Persönlichkeit gehorchen, seinem Beispiel
folgen und seine Führung annehmen, werden von der göttlichen Gnade
profitieren. Das ist eine göttliche Verheißung, die unumstößlich ist. Die
Welt des Islams und die islamische Umma hat viele Gipfel errungen und
Täler durchschritten, aber sie werden nur dann von weltlicher und
jenseitiger Gnade profitieren, wenn sie dem heiligen Propheten folgen:
„Diejenigen nun, die an ihn glauben, ihm beistehen, ihn unterstützen und
dem Licht, das mit ihm herabgesandt worden ist, folgen, das sind die,
denen es wohl ergeht.“ (Heiliger Quran, 7:156)
Die Fesseln der Menschheit
Der heilige Prophet brachte der breiten Masse der Menschen die
Reinheit. Er brachte ihnen die Erlösung von den Fesseln. Was der heilige
Prophet der Menschheit vorstellte, schloss keine Gruppe der Menschheit aus
und war an keine Gruppe exklusiv gerichtet. Es gehört der gesamten
Menschheit. Diejenigen, die ihm folgen und ihm gehorchen, profitieren
davon. Der heilige Prophet hilft den Menschen, die Fesseln, die um ihren
Hals, ihre Hände und Füße gebunden sind, zu zerschlagen. Die Fesseln, die
sie daran hindern, voranzuschreiten und aufzuleben, die sie von der
Spiritualität wegtreiben und die ein bitteres Leben für die Menschen
verursachen.
Was sind das für Fesseln? Es sind die Gefangenschaft durch die
Unterdrückung der Supermächte, die Arroganz der Arroganten, die Existenz
von Klassenunterschieden zwischen den Menschen und die unterdrückerische
und arrogante Elite. Das sind die Fesseln der Menschheit. Der heilige
Prophet konfrontierte und kämpfte gegen diese Fesseln. Die Völker können
diesen Weg fortsetzen, solange sie standhaft bleiben und Widerstand
leisten. Sie können Supermächte überwinden. Heute werden von den
Supermächten der Welt Todesstöße gegen die islamische Umma ersonnen, aber
es ist möglich, sich gegen diese Pläne zur Wehr zu setzen und sie zu
vereiteln.
Der Prophet Moses – Friedensgrüße seien mit unserem Propheten und ihm –
sprach zu Allah dem Allmächtigen: „Unser Herr, du hast Pharao und seinen
Vornehmen im diesseitigen Leben Pracht und Vermögen zukommen lassen, unser
Herr, damit sie (die Leute) von deinem Weg abirren lassen. Unser Herr,
wisch ihr Vermögen aus und schnüre ihre Herzen fest, sodass sie nicht
glauben, bis sie die schmerzhafte Pein sehen.“ (Heiliger Quran, 10:88)
Moses hat den Pharao verflucht. Der Pharao war eine gewaltige
Machtinstitution; Macht, Reichtum, menschliche Ressourcen und Talente,
Waffen, Reichtümer, alles stand ihm zur Verfügung. Moses war allein. Er
flehte Gott mit dieser Bitte an. Und Gott antwortete ihm: „Eure Bitte ist
bereits erhört. So bleibt standhaft und folgt nicht dem Weg derer, die
nicht wissen.“ (10:89) Das Gebet von Moses und Aaron wurde also erhört,
aber unter einer Bedingung: Sie sollten standhaft bleiben und Widerstand
leisten.
Die Formen des Widerstands in der Arena des physischen Krieges, in der
Arena des politischen Krieges und in der Arena des medialen Krieges
unterscheiden sich voneinander. Gleichwohl ist in all diesen Bereichen
Widerstand notwendig. Wenn Nationen und herausragende Persönlichkeiten den
Widerstand nicht vergessen, ist der Sieg sicher.
Die Arroganz unserer Zeit und ihre Verschwörungen
Zweifellos haben sie heute ihre Kräfte gegen die islamische Umma
gerichtet: Amerika, die globale Arroganz und ihre Mitstreiter,
einschließlich des Zionismus und des zionistischen Regimes,
rückschrittliche, globale Geldanbeter und lüsterne Individuen unter
Muslimen, die jenen Mächten folgen, die ihre Kräfte gegen den Islam und
gegen den Weg des heiligen Propheten eingesetzt haben; „du hast Pharao und
seinen Vornehmen im diesseitigen Leben Pracht und Vermögen zukommen
lassen“. Heute sind die Pharaonen diese Gruppen. Heute ist der Pharao
Amerika. Heute ist der Pharao das zionistische Regime. Heute sind die
Pharaonen ihre Gefolgsleute in unserer Region, die nach und nach Muslime
gegeneinander ausspielen und in dieser Region Krieg führen wollen. Heute
ist das Amerikas Plan.
Jeder sollte seine Aufmerksamkeit darauf richten. Jeder sollte das
wissen. Amerikanische Politiker selbst haben in ihren Analysen – ob
wissentlich oder unwissentlich – öffentlich anerkannt, dass sie in
Westasien Krieg führen und Zwietracht stiften und Muslime gegeneinander
ausspielen müssen, damit das zionistische Regime in Sicherheit ist und
sorglos gedeihen kann. Sie tun dies, um zu verhindern, dass Muslime
Fortschritte erzielen. Sie wollen, dass der Körper der islamischen Umma so
viel Blut verliert, dass er schwach und bewusstlos wird und seine
Widerstandskraft verliert. Was sollen wir angesichts dessen tun? „So
bleibt standhaft und folgt nicht dem Weg derer, die nicht wissen.“ Wir
sollten nicht dem Weg der Ignoranten folgen.
Lakeien der Amerikaner unter den Muslimen
Bedauerlicherweise gibt es heute einige Herrscher und Eliten in unserer
Region, die nach Amerikas Pfeife tanzen und ausführen, was immer Amerika
ihnen befiehlt. Sie arbeiten für sie, gegen die islamische Umma und gegen
den Islam. Das ist zum Nachteil des Islams. Wir verspüren keinerlei
Motivation, mit muslimischen Regierungen uneins zu sein. Wir glauben an
die Einheit. Wir sind an der Einheit interessiert. Diese Tage stehen im
Zeichen der Einheitswoche. Es war unser großmütiger Imam (Chomeini), der
diese Tage als „Woche der Einheit“ bezeichnete: Einheit zwischen den
islamischen Konfessionen. Und wir danken Gott, dass er der Islamischen
Republik und dem iranischen Volk geholfen hat, Einheit und Brüderlichkeit
untereinander und unter ihren muslimischen Brüdern aus verschiedenen
islamischen Konfessionen zu schaffen.
Doch dieser Bewegung, die nach Einheit strebt, die an Einheit
interessiert ist und sich das Ziel gesetzt hat, Einheit zu erreichen,
setzen sich einige Menschen entgegen, die nach Zwietracht und Krieg
streben. Das ist ihr strategisches Interesse, sie verfolgen diese Politik.
Was sollen wir also angesichts dieser Menschen tun? Was ist angesichts
derjenigen zu unternehmen, die die amerikanische Politik in dieser Region
vertreten? Unsere Sprache ist die Sprache des Rats. Die Unwissenden in
diesen Regierungen sagen Allerlei gegen die Menschen der Islamischen
Republik, was keine Aufmerksamkeit verdient. Unser Ziel ist es nicht, auf
ihren Unsinn zu antworten, sondern zu beraten. Was einige
Regionalregierungen heute im Dienste der USA tun, ist zu ihrem eigenen
Nachteil. Tatsächlich ruinieren sie sich selbst. Der Feind tut, was er
kann. Sie schufen diese Takfiris in unserer Region. Sie dachten
törichterweise, dass sie damit einen Religionskrieg (zwischen Sunniten und
Schiiten) führen könnten. Doch Allah der Allmächtige schlug ihnen auf
ihren Mund, denn ein Religionskrieg wurde und wird nicht geführt.
Wir haben uns fest gegen diejenigen gestellt, die durch den Feind
provoziert wurden, und das ist uns glücklicherweise gelungen, aber ihre
Aufgabe war es bloß, als Söldner des Feindes zu arbeiten. Es war kein
Religions-, Stammes- oder Konfessionskrieg. Das war nur der Wunsch des
Feindes. Der Feind wollte einen Krieg zwischen Schiiten und Sunniten
entfachen, aber „Lob gehört dem Gott, der unsere Feinde von den Narren
gemacht hat“ (aus einem Gebet von Imam Saddschad). Allah der Allmächtige
hat unsere Feinde zum Narren gehalten. Die Zahl der Sunniten, die ISIS in
dieser Region mordete, war größer als die Zahl der getöteten Schiiten!
Unsere Auseinandersetzung mit den Takfiri-Kräften war tatsächlich eine
Konfrontation mit der Unterdrückung und Verzerrung des Islams. Es war ein
Kampf gegen eine wilde Gruppe, die nichts über islamische Moral und
Anstand und über die Wahrheit des Islams wusste. Sie verbrannten und
häuteten Menschen bei lebendigem Leib und nahmen muslimische Familien
gefangen. Sie wurden von allen Arten der Verdorbenheit verschlungen,
einschließlich politischer, sexueller, finanzieller und sozialer
Korruption. Sie waren die Agenten der USA und des Zionismus. Und ihre
Mitstreiter und Anhänger – wo auch immer sie sind – sind auch heute die
Agenten der USA und des Zionismus. Das ist eine Tatsache. Wir haben uns
ihnen entgegengestellt. Wenn die Welt des Islams die Würde erreichen will,
darf sie die Einheit, die Solidarität und die Einstimmigkeit nicht
aufgeben. Wenn die Welt des Islams Macht und Würde erlangen will, muss sie
sich gegen den Zionismus erheben.
Palästina ist das wichtigste Problem der Islamischen Welt
Heute steht die Palästina-Frage an der Spitze der politischen Fragen
der Welt des Islams und der islamischen Umma. Jeder ist verantwortlich für
die Verteidigung Palästinas, für die Freiheit Palästinas und des
palästinensischen Volkes. Jeder ist für den Kampf und die Arbeit an diesem
Ziel verantwortlich. Der Feind ist in dieser Hinsicht verzweifelt. Das
sollten Sie wissen. Wenn sie behaupten, Al-Quds zur Hauptstadt des
zionistischen Regimes erklären zu wollen, dann ist das ein Zeichen ihrer
Verzweiflung und Unfähigkeit. Ihre Hände sind ihnen in der Palästina-Frage
gebunden. Ohne Zweifel werden sie durch dieses erneute Unrecht einen
härteren Schlag erfahren und die Welt des Islams wird sich gegen sie
auflehnen.
Der Feind wird definitiv nicht in der Lage sein, das gewünschte
Ergebnis in der Palästina-Frage zu erzielen, und Palästina wird befreit.
Es besteht kein Zweifel daran, dass Palästina befreit wird. Das kann
früher oder später passieren, aber es wird definitiv geschehen und der
Kampf der islamischen Umma für die Befreiung Palästinas wird Ergebnisse
liefern, so Gott will.
Der Weg des Irans als Potenzial für alle Völker
Gott sei Dank ist es den Menschen im Iran gelungen, anstrengende Wege
zu beschreiten und mit ihrem Glauben, ihrer Einsicht und ihrem Widerstand
viele schwierige Pässe zu überwinden. Jeder sollte wissen – sowohl unsere
Freunde als auch Feinde in der ganzen Welt sollten es wissen –, dass es im
Laufe der 38 Jahre nach dem Sieg der Revolution Probleme auf dem
eingeschlagenen Weg gegeben hat, die andere Nationen in die Knie gezwungen
hätten, aber diese Probleme haben darin versagt, das iranische Volk in die
Knie zu zwingen. Und von nun an werden die Probleme, die sie konspirieren
werden, definitiv kleiner und schwächer werden, da die Fähigkeit und Macht
der Menschen im Iran, Probleme zu bewältigen, viel weiter entwickelt ist
als in der Vergangenheit.
Mit Allahs Gnade werden wir jedes Problem überwinden. Der Feind wird
nicht in der Lage sein, das iranische Volk zur Niederlage zu bewegen und
es zum Rückzug zu zwingen. Durch Allahs Gnade werden wir in der Lage sein,
allen Völkern der Welt die islamische Würde zu zeigen und die Fahne der
islamischen Würde höher zu heben, als es heute der Fall ist – so Gott
will.
Ich bete, dass Allah der Allmächtige seine Gnade über die reine Seele
unseres großmütigen Imams (Chomeini), der uns diesen Weg geöffnet hat,
ausschütten wird. Ich bete, dass er die reinen Seelen unserer geliebten
Märtyrer zu sich aufnehmen wird, die ihr Leben auf diesem Weg hingegeben
haben. Ich bete, dass er uns helfen wird, das, wofür wir verantwortlich
sind und was von uns in dieser Zeit erwartet wird, bestmöglich umzusetzen.
Der Frieden, die Gnade und der Segen Allahs seien mit Ihnen.
Islam rettete Iran und
verlieh Stärke: Imam Chamenei an Absolventen einer Militäruniversität
25.10.2017
Am 25. Oktober 2017 hielt Imam Chamenei die Rede der
Abschlusszeremonie zu Ehren der Kadetten an der Imam Ali
Militäruniversität. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen
Originalübersetzung.
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden
Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Frieden und
Segen seien mit unserem Propheten Muhammad und seiner reinen Familie.
Die Veranstaltung mit Ihnen, geehrte Jugendliche, anlässlich dieser
Zeremonie ist Jahr für Jahr gleichsam wunderbar und inspirierend. Mit dem
Segen Gottes erzielen die Studenten der Militäruniversitäten in ihren
vielfältigen Abteilungen immer weitere weltliche und jenseitige Erfolge,
wie wir jedes Jahr beobachten. Das erfüllt mich mit großer Freude und das
sind wahrhaftig gute Nachrichten.
Schon viele Male habe ich gesagt, dass Sie Jugendliche die wahre Quelle
des Reichtums im Land sind. Wo immer Sie sind, sorgen Sie für die Würde,
das Fortbestehen, die Unabhängigkeit und den Fortschritt des Landes.
Natürlich sind einige Bereiche von besonderer Bedeutung, wie der Bereich
der Sicherheit im Land, der mit dem heutigen Tag in Ihrer Verantwortung
liegt. Wer heute seine Abzeichen und Insignien erhalten hat, hat einen
großen Schritt auf einem wahrhaftig glorreichen Weg unternommen: der Weg,
die Sicherheit und Würde des Landes zu bewahren.
Wenn wir sagen, dass Sicherheit einer der wichtigsten Bereiche ist,
dann deshalb, weil jede Folgeerrungenschaft von der Sicherheit abhängt.
Wenn es keine Sicherheit gibt, dann wird es keine wissenschaftlichen,
industriellen und wirtschaftlichen Errungenschaften geben. Wenn es keine
Sicherheit gibt, wird es für die Menschen keine Ruhe, keinen Seelenfrieden
und psychologische Geborgenheit geben. In einer unsicheren Umgebung werden
große Träume und brillante Ideen aus dem Gedächtnis der Menschen
ausgelöscht, weil unter solchen Umständen jeder nur daran denkt, sein
Leben zu retten. Wenn im Land Sicherheit herrscht, wird dies den Boden für
das Wachstum aller Elemente bereiten, die dem Land helfen können, zu
gedeihen und sich weiterzuentwickeln. Das ist die Schwere Ihrer
Verantwortung.
Sicherheit ist in verschiedenen Bereichen wichtig. Da in der heutigen
Zeit eine der Grundfragen des Landes die Frage der Existenzprobleme der
Menschen ist, möchte ich darauf hinweisen, dass auch die Wirtschaft
Sicherheit voraussetzt. Die Wirtschaftsstruktur des Landes sollte auf
einem soliden Fundament stehen. Unser Problem – unser historisches
Problem, das aus der Epoche der Unterdrücker stammt – ist die Abhängigkeit
unserer Wirtschaft vom Öl. Das hat uns in allen Zeiten zu großer Besorgnis
über die Sicherheit im wirtschaftlichen Bereich veranlasst.
Wir sind stets besorgt über den Ölpreis, den unter bestimmten Umständen
verbotenen Ölverkauf, die Probleme bei der Ausfuhr und die Weigerung
gewisser Kunden, uns zu bezahlen. Wenn sich jede wirtschaftliche Dimension
um Öl dreht, wird die Wirtschaft unsicher. Die Wirtschaft muss gesichert
werden. Ich sage das, weil trotz der Tatsache, dass das militärische
Umfeld kein Rahmen für wirtschaftliche Angelegenheiten ist, die Bedeutung
der Sicherheit für alle Bereiche deutlich werden sollte. Das gilt auch für
wirtschaftliche Fragestellungen, die für Soldaten und Streitkräfte nicht
offenkundig von Bedeutung sind.
Geehrte Jugend, Sie sollten Ihren eigenen Wert zu schätzen wissen. Sie
sollten den Wert Ihres Landes und Ihre Sicherheit schätzen. Sie sollten
auch den Wert der Islamischen Republik schätzen, die dem Land diese Würde,
Ruhe und Ehre verliehen hat. Das gleiche Land, das gleiche geografische
Gebilde und der gleiche Iran – über den Sie dieses wunderschöne Lied im
Chor gesungen haben – mit seiner reichen Geschichte und mit seinen
endlosen Talenten verneigte sich bis vor Kurzem vor amerikanischen,
zionistischen, englischen und anderen Agenten. Abhängige, grausame,
schwache und unterwürfige Herrscher hatten diese Nation, diese glanzvolle
Geschichte und diese sprudelnden und herausragenden Talente unterworfen,
um sich vor anderen zu verneigen. Doch der Islam kam und rettete das Land.
Die Islamische Republik kam und erhob den Iran zu Würde und Macht.
Meine Lieben, meine klugen und talentierten Jugendlichen, heute kämpft
die globale Arroganz gegen uns, weil unsere Stärke in der Region
überdeutlich geworden ist. Das ist die Kraft der Islamischen Republik. Was
für uns nationale Stärke bedeutet, ist in den Augen unserer Feinde ein
Störelement, und deshalb kämpfen sie dagegen an. Sie sind gegen die
Ausweitung des Einflusses der Islamischen Republik auf benachbarte und
überregionale Gebiete. Sie sind gegen die militärische Defensivkapazität
des Landes, weil sie ein Element der Macht und strategisch von großer
Bedeutung ist. Unsere Feinde bekämpfen jedes Element der Stärke unserer
Nation.
Wie hat man dem entgegenzutreten? Sie Jugendliche sollten darüber
nachdenken. Der Weg, dem entgegenzutreten, besteht darin, dass wir uns
trotz und gegen den Willen des Feindes auf unsere Elemente der Stärke
verlassen müssen. Wir haben bereits früher angekündigt, und wir möchten
noch einmal verkünden, dass die Verteidigungsressourcen und die
militärische Stärke des Landes nicht verhandelbar sind. Dürfen sie uns
kritisieren, dass wir solche und solche Abwehrmittel besitzen, dass wir
über verschiedene Versionen und Stufen dieser Technologien verfügen oder
dass wir sie erforschen und produzieren? Wir werden nicht mit dem Feind
über die Dinge verhandeln, die die nationale Stärke vergrößern, sichern
und bekräftigen. Wir bewegen uns auf dem Weg der Stärke des Landes
vorwärts, und das unterliegt Ihrer Verantwortung.
Geehrte Jugendliche, die Zukunft dieses Landes gehört Ihnen. Die Jugend
der Vergangenheit erfüllte ihre Pflichten. Vor 35 Jahren, während der Zeit
der Heiligen Verteidigung, bestanden die Studenten dieser Universität
darauf, freiwillig in der Arena der Heiligen Verteidigung zu kämpfen. Das
taten sie als Schüler! Der Kommandant der Universität bezeichnete diesen
Ort als „Feyzieh der Armee“ (mit Bezug auf das Feyzieh-Seminar in Qum, von
dem aus die Revolution ins Leben gerufen wurde). Dies ist eine zutreffende
Beschreibung. Das ist ein Ort, der viele Märtyrer bezeugt hat, die
Universitätsprofessoren, Studenten, Kommandeure und Manager waren. Diese
Studenten bestanden darauf, in der Arena des Krieges zu kämpfen, weil die
Armee es ihnen nicht erlaubt hätte. Es war gegen die Vorschriften, aber
einige Studenten dieser Universität schlossen sich freiwillig der Armee
an. Sie kämpften von dem Gebiet aus, das als „inoffizielles Hauptquartier
der Kriegsführung“ bekannt war.
Seit vielen Jahren nun, seit Jahrzehnten, wird diese Abschlusszeremonie
jährlich hier abgehalten. Personen wie Sie erhielten hier ihre
Abschlussabzeichen und erreichten später dankenswerterweise hohe
militärische Ränge. Das gehört zur ruhmreichen Geschichte dieser
Universität.
Sie sollten sich vorbereiten. Das Land gehört Ihnen. Sie sollten dem
Land helfen, den Höhepunkt der Würde im Schutze des Islams zu erreichen,
inspiriert von der großen Islamischen Revolution. Die Islamische Republik
ist der Wegbereiter einer solch wichtigen Verantwortung und Sie sind
glücklicherweise in der Islamischen Republik tätig. Ich bitte Gott, den
Erhabenen, Ihnen immer größeren Erfolg zu schenken. Ich danke Ihren
Kommandanten, Ihren Professoren und denen, die sich bemühen und hart
arbeiten. Ich danke auch denen, die diese wunderbare und bedeutsame
Zeremonie organisiert haben.
Der Frieden, die Gnade und der Segen Allahs seien mit Ihnen.
Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei hat auch in diesem Jahr eine
Botschaft an die Hadschpilger in Mekka gerichtet. Hier die vollständige
Übersetzung ins Deutsche
Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Gnädigen
Preis und Dank sei Gott, dem Herrn der Welten, und Gottes Segen sei auf
unserem Seyyed, Mohammad, dem Letzten der Propheten, den Makellosen aus
seinem Hause und den edlen Gefährten
Ich danke Gott, dem Allmächtigen, dass er auch dieses Jahr einer großen
Flut von Gläubigen aus aller Welt das Glück beschert hat, den Hadsch zu
vollziehen, so dass sie aus dieser köstlichen Quelle des Überflusses
schöpfen können und einige Tage und Nächte, deren kostbaren und gesegneten
Stunden wie ein Wundermittel die beunruhigten Herzen und Seelen läutern
und schön werden lassen können, in der Nähe eines großartigen Hauses
Gottes sein und an den Treffpunkten der Anbetung Gottes, der Ergebenheit
gegenüber Ihm, des Seiner-Gedenkens und der Annäherung an Ihn sein dürfen.
Der Hadsch ist ein Gottesdienst voller Geheimnisse und höherem Sinn,
und das Heilige Haus eine Stätte, erfüllt mit dem göttlichen Segen und
Manifestation der Zeichen und Beweise Gottes, des Höchsterhabenen. Der
Hadsch vermag einem gläubigen Diener, der Gott ergeben und besinnlich ist,
auf höhere spirituelle Stufen zu verhelfen und ihn in einen besseren,
erleuchteten Menschen zu verwandeln. Außerdem kann er ihn zu einem
Menschen mit Weitblick und Mut, der tatkräftig ist und sich für die
Religion einsetzt, werden lassen. Beide Seiten, sowohl die spirituelle als
auch die politische, die individuelle als auch die soziale, treten in
dieser einmaligen religiösen Pflicht sehr ausgeprägt zu Tage, und wie sehr
braucht die muslimische Weltgemeinde heute diese beiden Aspekte!
Einerseits lockt die Zauberei des Materialismus unter Einsatz von
modernen Werkzeugen auf Irrwege und verursacht Vernichtung, und
andererseits sind die Strategien des Hegemonialsystems darauf
ausgerichtet, Zwietracht zu säen, unter den Muslimen Feuer zu schüren und
die muslimischen Länder in eine Hölle der Unsicherheit und der
Auseinandersetzung zu verwandeln.
Der Hadsch kann heilende Medizin für beide große Leiden der Islamischen
Weltgemeinde sein. Er kann sowohl die Herzen von der trüben Patina
befreien und sie mit dem Licht der Gottesfürchtigkeit und der Erkenntnis
erleuchten, als auch die Augen für die bitteren Wahrheiten in der
Islamischen Welt öffnen und den Willen stärken für deren Bekämpfung, sowie
die Schritte festigen und Hände und Geist auf Taten vorbereiten.
Die Islamische Welt leidet heute unter schwerer Störung der Sicherheit.
Weder besteht Sicherheit für die Moral und Spiritualität noch in der
Politik und dies ist der wichtigste Grund für unsere Unachtsamkeit und für
den erbarmungslosen Angriff der Feinde. Gegenüber dem Angriff des
gottlosen Feindes haben wir nicht richtig unsere religiöse und rationale
Verpflichtung erfüllt. Wir haben sowohl die Strenge gegenüber den
feindlichen Nichtgläubigen als auch die Barmherzigkeit unter uns[i]
vergessen. Infolgedessen stiftet der zionistische Feind im geografischen
Herzen der Islamischen Welt Unheil, während wir, unter Vernachlässigung
der absoluten Pflicht zur Rettung Palästinas, uns mit Inlandskriegen in
Syrien und Irak, Jemen, Libyen und Bahrain und der Konfrontation mit
Terrorismus in Afghanistan und Pakistan und an weiteren Orten
auseinandersetzen.
Die Staatsoberhäupter der Muslimstaaten und die politische, religiöse
und kulturelle Elite der Islamischen Welt haben verantwortungsvolle
Aufgaben: Sie haben die Pflicht, Einheit herzustellen und alle vor
Auseinandersetzungen wegen Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder einer
religiösen Rechtsschule zu warnen. Außerdem tragen sie Verantwortung für
die Aufklärung der Völker über die Methoden der Feinde und über den Betrug
der arroganten Mächte und des Zionismus. Zudem haben sie die Pflicht, alle
auszurüsten für den Kampf gegen den Feind auf den verschiedenen
Schauplätzen des Krieges mit nicht-militärischen und militärischen Waffen.
Sie haben die Pflicht, schnellstens die katastrophalen Vorfälle zwischen
den muslimischen Ländern zu stoppen, deren bittere Beispiele wie die
Ereignisse in Jemen überall auf der Welt Bekümmernis und Protest auslösen.
Ihre Aufgabe ist es zudem, unterdrückte muslimische Minderheiten zu
verteidigen, wie die Unterdrückten in Myanmar sowie an anderen Orten, und
vor allen Dingen, was am wichtigsten ist, haben sie die Pflicht, Palästina
zu verteidigen und bedingungslos ein Volk zu unterstützen, das nun schon
fast siebzig Jahre lang um sein besetztes Land kämpft.
Das sind wichtige Pflichten, die uns alle betreffen. Die Völker müssen
diese Dinge von ihren Regierungen fordern, und die Elite muss festen
Willens und in aufrichtiger Absicht sich für deren Verwirklichung
einsetzen. Solche Schritte sind unbestrittene Beispiele für die
Unterstützung der Religion Gottes, welche gemäß göttlicher Verheißung vom
Beistand Gottes begleitet sein wird.
Dies gehört zu den Lehren des Hadsches, und ich hoffe, dass wir dies
begreifen und dementsprechend handeln.
Ich bitte Gott darum, dass er von euch allen den Hadsch akzeptiert und
ich würdige die Märtyrer von Mena und der Heiligen Moschee und bete zu
Gott, dem Gnädigen und Großmütigen um Erhöhung ihrer Stufen.
Friede sei mit euch und der Segen Gottes
Seyyed Ali Khamenei
29. August 2017
7. Dhul Hadscha 1438
Verantwortung für Kultur
und unterdrückte Völker: Imam Chameneis Rede zum Eid-ul-Fitr
Offenkundiges
Am 26. Juni 2017 leitete Imam Chamenei in der Imam-Chomeini-Musalla
(größter Gebetsplatz am Rand von Teheran) vor Hunderttausenden das
Festgebet zum Eid-ul-Fitr. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der beiden
zugehörigen Ansprachen auf der Grundlage der englischen
Originalübersetzung.
Erste Ansprache
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Begnadenden.
Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Frieden und
Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul-Qassim al-Mustafa
Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen, auserwählten und vortrefflichen
Familie, welche die Rechtgeleiteten rechtleitet, insbesondere mit dem
Verbliebenen Gottes auf Erden (Imam Mahdi (a.)). Und der Frieden sei mit
den Führern der Muslime, welche die Unterdrückten leiten und die Gläubigen
unterstützen.
Ich gratuliere euch allen Lieben, die ihr das Ritualgebet verrichtet,
allen Menschen im Iran und der gesamten islamischen Umma zum Glück
verheißenden Eid-ul-Fitr! Allen Muslimen sei zum Segen ihres Fastens im
Monat Ramadan gratuliert und zum erfolgreichen Ausgang dieser göttlichen
Prüfung, die eine Quelle der Tugend und des Glücks für die Seele ist. Ich
hoffe, dass Gott eure Gebete und Bittgebete erhört und dass er seine
Gnaden und Segnungen über euch ausschüttet.
Der Monat Ramadan hat unserem Volk in diesem Jahr wahrlich Glück
beschieden. Wir haben aus nächster Nähe bezeugen dürfen, wie es in seinem
Verhalten und in seinen Zeremonien Gottvertrauen und Gottesnähe zeigte.
Viele verschiedene Gruppen veranstalteten öffentliche Gottesdienste. Die
Atmosphäre war erfüllt von Spiritualität, Gottesnähe und Gottvertrauen
einer besonderen, dem Monat Ramadan würdigen, Qualität.
Das Fasten an den heißesten und längsten Tagen im Jahr ist ein Zeichen
von Spiritualität und Begeisterung. Das war im ganzen Land für jedermann
sichtbar, insbesondere in den extrem heißen Gebieten, jeder hat die
fastenden Jugendlichen, Männer und Frauen erlebt.
Darüber hinaus fiel die Beteiligung unserer Jugend an den religiösen
Zeremonien auf: Gemäß den Berichten, die ich erhielt, wurden hunderte
dieser herzlichen und gut besuchten Zeremonien allein in Teheran
abgehalten – Tag und Nacht –, und Jugendliche bildeten die Mehrheit der
Teilnehmer. Das gilt sowohl für Veranstaltungen der islamischen Lehre als
auch für die Quransitzungen. Und abgesehen von hunderten großen
Versammlungen gab es zahllose kleinere Treffen im ganzen Land.
Ein weiterer Segen sind die öffentlichen Iftar-Speisungen in den
Moscheen und auf den Straßen. Diese Tradition hat sich in den letzten
Jahren im Volk ausgebreitet; sie organisieren bescheidene Iftars in den
Moscheen, auf öffentlichen Plätzen und Straßen, speisen die Passanten.
Dies ist eine sehr wertvolle Tradition und ein guter Brauch. Auch das war
dieses Jahr überall zu sehen.
Desweiteren wurde in diesem Monat Gefängnisinsassen geholfen, die
finanzielle Unterstützung [zum Ausgleich ihrer minderen Vergehen]
benötigten. Auch spendete unser Volk vermehrt für die Behandlung von
Kranken. Es wurde viel gespendet, diese Aufgabe wurde ausgeführt. Ein
Monat Ramadan, der derart begangen wird, ist wahrlich Glück verheißend für
das Volk.
Was die Nächte der Bestimmung [layalat-ul-qadr] betrifft, so waren
diese wahrlich Nächte des Gottvertrauens, der Bittgebete und Anrufungen um
Gotteshilfe. Die vergossenen Tränen, das Weinen und die Herzen, die sich
auf die Heiligkeit Gottes ausrichteten, waren überaus kostbar. Das alles
stärkt die spirituelle Grundlage unseres Volkes und hilft dem Einzelnen,
wenn er einen schwierigen Weg zu gehen hat.
Und zum Ende dieses Monats wurden die Quds-Demonstrationen in
Herrlichkeit und Ehre begangen. An den längsten Tagen im Jahr und bei
dieser Hitze zogen die Leute auf die Straßen – manche mit ihren Kindern –
und hielten die Demonstrationszüge ab. Es handelt sich um eine großartige
Bewegung unseres Volkes, einen gewaltigen Erfolg und eine symbolträchtige
und historische Leistung. Dazu werde ich noch einiges [in der zweiten
Ansprache] sagen.
Geehrte Brüder, geehrte Schwestern, was ihr in diesem Monat erlangt
habt, ist ein göttlicher Vorrat für euch selbst. Diesen Vorrat solltet ihr
euch erhalten, in dem ihr euren Zustand beibehaltet. Ihr solltet nicht
aufhören, den Quran zu rezitieren, und ihr solltet definitiv eurem
täglichen Gebet weiterhin Beachtung schenken. Behaltet diese Eigenschaften
bei!
Dieser Monat war der Monat der Entsagung und der Angewöhnung von
Gottesbeachtung. Daraus solltet ihr den größtmöglichen Gewinn ziehen, um
eurer selbst willen. Ich hoffe, dass ihr mit der Zufriedenheit Gottes und
seiner Gnade gesegnet werdet, inschallah.
Abschlusssura: Sura Tauhid (112)
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Begnadenden
Sprich: Er ist Gott, ein einziger.
Gott, der Undurchdringliche.
Er hat nicht gezeugt, und er ist nicht gezeugt worden.
Und niemand ist ihm ebenbürtig.
Zweite Ansprache
Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Frieden und
Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul-Qassim al-Mustafa
Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen, auserwählten Familie: mit dem
Befehlshaber der Gläubigen (Imam Ali), mit der wahrhaftigen Reinen, der
Fürstin aller Frauen (Fatima), mit Hassan und Hussein, den Fürsten der
Jugendlichen im Paradies, mit Ali ibn Hussein al-Zein-ul-Abidien, mit
Muhammad ibn Ali al-Baqir, dem Kenner des Ersten und Letzten, mit Dschafar
ibn Muhammad al-Sadiq, mit Musa ibn Dschafar al-Kazhim, mit Ali ibn Musa
al-Ridha, mit Muhammad ibn Ali al-Dschwad, mit Ali ibn Muhammad al-Hadi,
mit Hassan ibn Ali al-Zaki al-Askari und mit dem Hudschat al-Qaim Mahdi.
Frieden sei mit ihnen allen. O Gott, mache uns ihrer Schia zugehörig, zu
ihren Unterstützern und mache uns zu ihren Gefährten in ihrer Anwesenheit
und ihrer Abwesenheit.
In dieser (zweiten) Ansprache möchte ich einiges zu inländischen Themen
sagen und einiges über allgemeine Themen der islamischen Welt.
Was die inländischen betrifft, so sage ich unserem geehrten Volk: Seid
stolz auf die Großtaten, die ihr vollbracht habt. Erfreut eure Herzen
daran! Gewährt der Hoffnung angesichts dieser Leistung einen Platz in
euren Herzen.
Erstens habt ihr kurz vor diesem gesegneten Monat eure Begeisterung für
die Präsidentschaftswahlen der ganzen Welt präsentiert – das war eine
großartige und bedeutende Errungenschaft! Und zweitens waren die
Quds-Demonstrationen ein gewaltiger Erfolg. Die kraftvolle Offensive der
Revolutionsgarde gegen die Feinde [Mittelstreckenrakete gegen
ISIS-Terroristen in Syrien] war ein weiterer Erfolg.
Unsere persönlichen, spirituellen und religiösen Errungenschaften
bilden unseren spirituellen Vorrat. Gleichsam sind sie auch ein
gesellschaftlicher Vorrat, auf den wir bauen können. Entsprechend müssen
sie bewahrt werden, damit sie unsere Einheit, Solidarität und unseren
revolutionären Antrieb erhalten können. Wir müssen in unseren Herzen das
Streben nach revolutionären Zielen und Idealen bewahren und es als ein
erhabenes Ziel ansehen.
Ich hoffe, dass mit Gottes Segen die neue Regierung schnellstmöglich
gebildet wird und sie schnellstmöglich damit beginnen wird, die
notwendigen Aufgaben im Land zu erfüllen. Viele große Aufgaben liegen vor
uns, die von den Verantwortlichen mit der Hilfe des Volkes bewältigt
werden müssen. Sie sollten sich auf die heimische Produktion und
Erwerbstätigkeit für die Jugendlichen konzentrieren, beides gehört zu den
wichtigen Herausforderungen. Wir haben dieses Jahr zum Jahr der nationalen
Produktion und Erwerbstätigkeit erklärt. Mit Gottes Gunst wird diesen
Aufgaben in einer ernsthaften Weise nachgegangen.
Die kulturellen Fragen gehören ebenfalls zu den wichtigsten Aufgaben.
Wir haben viele kulturelle Schwachstellen und Mängel, durch die der Feind
eindringen kann. Sowohl die Exekutive als auch die vielen Organisationen
des Volkes stehen in der Verantwortung.
„Handeln nach eigenem Ermessen“ [ein Terminus, den Imam Chamenei seit
einiger Zeit verwendet, um auf die Verantwortung des Einzelnen und von
Gruppen hinzuweisen] bedeutet, kulturelle Aufgaben eigenständig und
wirksam auszuführen. Die Jugendlichen, Intellektuellen, Vordenker und die
zielstrebigen Persönlichkeiten im ganzen Land sind aufgefordert, die
kulturellen Herausforderungen innovativ in Angriff zu nehmen. Sie sollten
kulturelle Mängel erkennen und an ihrer Beseitigung arbeiten.
„Handeln nach eigenem Ermessen“ bedeutet nicht, illegale Maßnahmen zu
ergreifen oder Leute zu verdammen. Es bedeutet nicht, oberflächlichen
Personen, die abwegige Aussagen verbreiten, einen Vorwand zu liefern,
gegen die revolutionäre Ausrichtung des Landes vorzugehen.
Die revolutionären Kräfte sollten mehr als alle anderen auf Disziplin
und Harmonie im Land achten. Sie sollten achtgeben, dem Feind keine
Möglichkeit zu geben, von der Situation im Land zu profitieren, und
sollten Sorge tragen, dass das Gesetz eingehalten wird. Das gehört zu den
vordersten Pflichten revolutionärer Kräfte, die das Wohl und die Ziele des
Landes im Blick haben.
Kommen wir zu den Angelegenheiten der islamischen Welt. Viele Wunden
wurden der Umma zugefügt. Die Ereignisse im Jemen bilden eine große Wunde,
ebenso die Ereignisse in Syrien. Eine Vielzahl von Problemen in den
islamischen Ländern verletzt die Umma. Die islamische Welt muss in aller
Deutlichkeit ihre Unterstützung für das Volk des Jemens erklären! Sie
sollte sich öffentlich von den Unterdrückern und brutalen Einzelpersonen
lossagen, welche diese Menschen in den Tagen des Monats Ramadan angreifen,
in diesem heiligen Monat.
Auch sollten sie das Volk von Bahrain und Kaschmir unterstützen. Unser
Volk kann eine Quelle der Unterstützung dieser großen Bewegung der
islamischen Welt sein. So wie wir in aller Offenheit unsere Position
gegenüber den Freunden und Feinden verkünden, sollte auch die ganze
islamische Welt vorgehen, insbesondere die Intellektuellen und die
Gelehrten. Sie sollten eindeutige Positionen beziehen und Allah den
Erhabenen mit ihnen zufrieden werden lassen, selbst wenn die Unterdrücker
und andere mit ihnen unzufrieden sein werden.
Allah unser, bei den Segnungen für Muhammad und seine Familie,
erweitere deine Segnungen tagtäglich auf die islamische Umma.
Allah unser, bei den Segnungen für Muhammad und seine Familie, mache
uns tagtäglich vertrauter mit unseren Verantwortungen.
Abschlusssura: Sura Asr (103)
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Begnadenden
Bei der Zeit!
Der Mensch erleidet bestimmt Verlust.
Außer denjenigen, die glauben und die guten Werke tun, und einander die
Wahrheit empfehlen und die Standhaftigkeit empfehlen.
Der Frieden, die Gnade und der Segen Allahs seien mit Ihnen.
Die Quellen der Macht der
Islamischen Republik Iran
Offenkundiges 28. Januar 2019
Imam Chamenei hielt am 10. Mai 2017 eine inhaltlich nach wie vor
hochaktuelle Rede anlässlich der Abschlusszeremonie von Offiziersanwärtern
an der Imam Hussein Universität sowie anlässlich des Geburtstags Imam
Mahdis (a.). Er behandelt in der Rede, wie in der islamisch-revolutionären
Tradition üblich, Spirituelles und Politisches. Die Rede bietet tiefe
Einblicke in das Handeln der Islamischen Republik und ihr Auftreten,
insbesondere gegenüber westlich-imperialen Staaten. Wir haben die
englische Originalübersetzung ins Deutsche übertragen.
Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Frieden und
Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim Muhammad.
Ich hoffe, dass es mit Gottes Wohlwollen eine gesegnete Sitzung für
euch alle lieben Brüder sein wird, sowohl für die Universitätsabsolventen
als auch für die neu Eingetretenen und auch für die Offiziersanwärter, die
nach ihrem Erziehungs- und Ausbildungsweg den Gardenstatus annehmen
werden.
Wir haben den Monat Schaban. Es ist der Monat, in dem das göttliche
Erbarmen ausgeschüttet wird. Werfen wir einen Blick auf die einzelnen
Abschnitte des Bittgebets des Monat Schabans und auf Bittgebete, die
speziell in der fünfzehnten Nacht des Monats Schaban gelesen werden, sowie
auf weitere Bittgebete und Rituale, so spüren wir, dass der Monat Schaban
eine sehr wertvolle Zeit für den Empfang von Gottes Erbarmen ist. Mit
reinem Herzen und vorbereiteter Seele könnt ihr, liebe Jugendlichen, stark
von ihm profitieren. Ich hoffe, dass ihr mit Gottes Erlaubnis von den
Segnungen dieses Monats und vom göttlichen Erbarmen in diesem Monat euren
Nutzen ziehen werdet.
Eine der bekanntesten Kennzeichen des Monats Schaban ist der Geburtstag
des Pols des Universums, dem Imam der Zeit, mögen unsere Seelen seiner
Sache geopfert werden. Die Bedeutung dieses Tages und dieser Nacht ist
durch seinen Geburtstag bedeutend gestiegen. Natürlich ist der fünfzehnte
Schaban an sich bereits eine glückverheißende Nacht der Gebete und des
Gedenkens. Es wurde gesagt, dass der fünfzehnte Schaban eine der
Qadr-Nächte darstellt. Dennoch, seine Größe ist durch diesen Geburtstag
noch gewachsen.
Lasst uns dem heiligen Dasein des Imams der Zeit gedenken, mögen unsere
Seelen seiner Sache geopfert sein, und einige Punkte über diese großartige
Persönlichkeit erwähnen. Natürlich, in erster Linie sollten wir euch allen
zu diesem Geburtstag gratulieren, zu diesen Tagen und zur Süße dieses
glückverheißenden Geburtstages dieser großen Persönlichkeit. Vom Beginn
bis zum Ende ist der Monat Schaban der Monat der göttlichen Segnungen, der
wunderbaren Gelegenheiten und der frohen Botschaften.
Dieses Jahr litten wir aufgrund des Ereignisses in einem Bergwerk auch
unter Trauer [der Imam nimmt Bezug auf die Explosion in einem Bergwerk in
der Provinz Gulistan, der viele Bergleute zum Opfer gefallen sind]. Unsere
Herzen verspürten zuvor auch Trauer und Schmerzen wegen der Ereignisse mit
unseren Grenzwächtern im Süden des Landes [der Imam nimmt Bezug auf das
Martyrium einer Reihe von Grenzwächtern der Polizeikräfte der Islamischen
Republik in Midschavew in der Provinz Sistan und Belutschistan]. Dennoch
ist der Monat Schaban der Monat der Freude und der Liebe für die Ahlulbayt
(a.).
Was den Imam der Zeit anbelangt (möge Gott seine Wiederkehr
beschleunigen und seine Segnungen auf ihn senden), diese große
Persönlichkeit ist erstens ein Einladender zu Gott. Das Betrachten des
großen Imams (a.) ist eine Möglichkeit, seine Liebe für und seinen
Gehorsam gegenüber Gott auszudrücken: „Gegrüßt seist du, der zu Gott
einlädt und der du vertraut mit Seinen Zeichen bist“ (Scheich Tabarsi:
al-Ihtidschadsch, Ausg. 2, S. 493). Alle Dinge, alle Propheten, alle
Heiligen, alle heiligen Glaubensüberzeugungen, alle reinen Seelen, die
Licht auf unser Leben, auf unsere Welt und das ganze Universum werfen,
sind Zeichen und Widerspiegelungen Gottes. Das ist ein Aspekt, dem
Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Wir schenken dem Imam der Zeit (a.)
Aufmerksamkeit und wir rufen ihn an und zeigen uns demütig gegenüber dem
großen Imam (a.), damit diese Demut die Essenz des Einen erreicht und wir
unsere Demut Allah dem Erhabenen gegenüber ausdrücken.
Zweitens erinnert uns der Name und das Gedenken dieses großen Menschen
fortwährend daran, dass die Sonne der Wahrheit und Gerechtigkeit mit
Gewissheit am Ende dieser dunklen Nacht aufgehen wird. Wenn die Menschen
manchmal die großen Wellen der Dunkelheit und der Unterdrückung
wahrnehmen, werden sie enttäuscht. Das Gedenken des Imams der Zeit (a.)
zeigt, dass die Sonne aufgehen und der Tag anbrechen wird. Natürlich gibt
es Dunkelheit. Es gibt gewisse unterdrückerische Menschen und Erzeuger von
Dunkelheit in der Welt. Sie sind seit einigen Jahrhunderten da, aber am
Ende dieser dunklen und schwarzen Nacht wird gewiss die Sonne aufgehen.
Das lehrt uns der Glaube an den Imam der Zeit (a.). Das ist das
vorherbestimmte Versprechen Gottes: „Grüße seien auf dir, der du die
Flagge des Wissens erhoben hast, du Helfer der Völker, du Erbringer der
göttlichen Gnade und du Vorbote eines Versprechens, das keine Lüge ist“ [al-Ihtidschadsch,
Bd. 2, S. 493]. Dies ist das unantastbare Versprechen Gottes.
Zu Beginn des Bittgebets wird erwähnt: „Grüße seien auf dir, du
Erfüller des Versprechen Gottes, dessen Wahrhaftigkeit garantiert ist.“
Eines der Versprechen, die Gott garantiert hat, ist die Rückkehr dieses
Imams (a.). Und das ist der zweite Punkt. Diejenigen, die an die
Wiederkehr und an die Existenz des Imams der Zeit (mögen unsere Seelen
seiner Sache geopfert sein) glauben, werden niemals enttäuscht und
verlieren die Hoffnung nicht, weil sie wissen, dass diese Sonne gewiss
aufgehen wird und dass sie diese dunklen und schwarzen Wogen hinwegfegen
wird.
Der dritte Punkt ist, dass wir das Warten verordnet bekommen haben.
Warten worauf? Warten bedeutet, bereit zu sein. Im Militärjargon gibt es
den Befehl „einsatzbereit halten“. Wir müssen uns einsatzbereit halten.
Ein frommer Mensch, der wartet, ist ein Mensch, der in Bereitschaft ist.
Wenn der Imam heute erscheint mit der Verantwortung, Gerechtigkeit in der
Welt zu verbreiten, dann müssen wir bereit sein. Dieser Zustand der
Bereitschaft ist sehr wichtig. Das bedeutet warten. Warten bedeutet nicht,
ungeduldig zu sein und als Zeichen dieser Ungeduld mit den Füßen zu
zappeln und zu sagen: „Es zieht sich so in die Länge, warum ist es noch
nicht geschehen?“ Warten bedeutet, dass du immer einsatzbereit bist.
Der vierte und letzte Punkt ist, dass das Warten Selbstaufbau und Taten
erfordert. Wir müssen an uns arbeiten. Wir sollten ein Interesse daran
haben, das zu tun, was das Herz dieses großen Menschen erfreut. Wenn wir
solche Taten beabsichtigen und uns selbst aufbauen, sind individuelle
Taten sicher nicht genug für uns. Es gibt gewisse Verantwortungen in der
sozialen Umwelt, im Land und in der Welt, die ebenso erfüllt werden
müssen. Was sind diese Verantwortungen? Dieser Punkt erfordert Einsicht,
Kompetenz, eine umfassende Perspektive sowie Weitherzigkeit. Das ist
etwas, für das ihr lieben jungen Leute der heutigen Zeit Verantwortung
tragen werdet.
Die Imam Hussein Universität ist eine segensreiche Gelegenheit, für
euch, die ihr hier seid und für die aktuellen und zukünftigen Absolventen.
Es ist eine sehr kostbare und edle Gelegenheit. Zum anderen ist diese
Universität der Platz, an dem junge Pflanzen auf einen nahrhaften Boden
treffen. Diese Universität ist der Ort, an dem talentierte Leute den
Status der Bewunderung durch andere Wissende und hervorragende Leute
erreichen können.
Wenn Persönlichkeiten, wie unser großer Imam (Chomeini, r.) – der eine
große, spirituelle Persönlichkeit war, wissend in Fragen der Religion, ein
Rechtsgelehrter und Weiser, ja, keine geringe Persönlichkeit, – wenn er
den Status der Soldaten des Islams und der Märtyrer auf diesem Weg
betrachtete, dann tat er das mit Sehnsucht (nach diesem Status). Das
erwähnte er häufig in seinen Reden.
Die Universität hilft der Jugend, diesen Status zu erlangen. Die Imam
Hussein Universität ist die Manifestation des heiligen Koranverses: „...
eines Getreidefeldes, das seine Triebe hervorbringt und dann stärker
werden lässt, so dass sie verdicken und ebenmäßig auf ihren Halmen stehen,
so dass es den Anbauern gefällt. (Dies,) damit er die Ungläubigen durch
sie ergrimmen lasse.“ (Hl. Koran, 48:29)
Diejenigen, die dieses Feld begründet haben, wundern sich manchmal über
seine Früchte! Es ist ein gesegnetes Feld, das sehr kostbare und
ertragreiche junge Pflanzen für die Gesellschaft hervorbringen kann.
„(Dies,) damit Er die Ungläubigen durch sie ergrimmen lasse.“ Die
Ungläubigen (die Bedecker der Wahrheit) ärgern sich, erbosen und sind
wütend über die Individuen, die hier heranwachsen.
Wenn wir heute unsere sozialen Gruppen und Organisationen betrachten,
dann sehen wir eine Reihe von Gruppen, die offensichtlich den Groll und
Neid der arroganten Mächte erregen, was sich offenkundig in deren
internationalen Propaganda, in den Aussagen derer Politiker und im
Verhalten derjenigen zeigt, die Komplotte für diese schmieden. Die
Islamischen Revolutionsgarden stehen ganz oben innerhalb dieser
Gruppierungen. Warum? Weshalb können sie so schlecht mit den Islamischen
Revolutionsgarden? Warum zeigen sie Feindschaft gegenüber der starken
Jugend, die bei den Garden trainiert und ausgebildet wird und dort im
spirituellen Bereich gestärkt wird? Der Grund dafür ist, dass sie eine
Quelle der Macht dieses Landes sind. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Der
Grund für ihre Feindschaft ist, dass diese Gruppierung eine Quelle der
Macht für das Land ist. Alles, was eine Quelle der Macht für den
islamischen Iran ist, wird zum Gegenstand ihrer Wut, ihres Grolls und
ihrer Feindschaft.
Es gibt zwei weitere Beispiele, die ich nennen möchte. Auch
Wissenschaft ist eine Quelle der Macht. Unser wissenschaftlicher
Fortschritt ist ebenfalls Gegenstand ihrer Feindschaft und ihres Grolls.
Ihr habt bezeugt, dass sie einige Agenten schickten, die unsere
Nuklearwissenschaftler ermordeten. Sie haben sie im Einzelnen
identifiziert. Sie haben sie verfolgt und ihren Söldnern Geld gegeben,
damit sie sie ermorden. Wissenschaft und Forscher gehören zu den Dingen,
die Gegenstand ihrer Wut und ihres Grolls sind.
Die starke und unabhängige Wirtschaft unseres Landes ist ebenso eine
unserer Quellen der Macht. Das ist der Grund, warum sie sie bekämpfen. Sie
verhängen Sanktionen, um der Wirtschaft zu schaden. Sie bedienen sich
verschiedener Mittel. Ich wünsche mir, dass unsere frommen
Wirtschaftswissenschaftler dem Volk die Maßnahmen erklären, mit denen
unsere internationalen Feinde versuchen, uns von einer soliden,
unabhängigen und starken nationalen Wirtschaft abzuhalten. Warum tun sie
das? Sie begehen diese Taten, weil die Wirtschaft eine Quelle der Macht
ist. Jedes Land, das über eine solide Wirtschaft verfügt, verfügt dadurch
über eine Quelle der Macht.
Militärische Stärke ist eine Quelle der Macht. Ihr habt den Tumult
bezeugt, den sie in der Welt um Angelegenheiten rund um unsere Raketen
gemacht haben. Sie sagen, dass Iran über Raketen verfügt und dass diese
Raketen präzise seien. Ja, wir haben Raketen und wir haben
Präzisionsraketen. Unsere Raketen können tausende Kilometer entfernte
Ziele mit einer Präzision von wenigen Metern treffen. Wir haben das durch
Stärke erreicht und wir werden das durch Stärke wahren und steigern, so
Gott will. Sie bekämpfen diesen Aspekt der Stärke und sie zeigen
Feindschaft und Groll dagegen, weil das eine Quelle der Macht für das Land
ist. Ihr seht ja, wie sie sich in der Welt verhalten.
Aufopferungsvolle, militärische Persönlichkeiten sind ebenso eine
Quelle der Macht. Genau wie die militärischen Organisationen, so sind auch
selbstaufopfernde Persönlichkeiten, ein Sayyad Schirazi, ein Schahid
Schustari, jede selbstaufopfernde militärische Persönlichkeit, die
selbstlos und ehrlich ist, ein Ziel ihrer Wut und ihres Grolls. Diese
Menschen sind nicht im Krieg zu Märtyrern geworden, sie wurden vielmehr
ermordet. Anders ausgedrückt: Sie wurden erkannt, gejagt und ermordet,
weil sie sich als Hindernis im Wege der feindlichen Übertretungen gezeigt
haben und weil sie eine Quelle der Macht des Landes waren. Sie zeigen also
auch gegenüber solchen Persönlichkeiten Feindschaft.
Die Überzeugung, Sittsamkeit und Moral der Jugend sind ebenso Quellen
der Macht. Sie bekämpfen auch diese Dinge. Sie sind sehr aktiv in der
virtuellen Welt und in den Medien und sie geben Milliarden aus, um der
iranischen Jugend die Überzeugung, die Bindung an das religiöse Gesetz (Scharia)
sowie die Sittsamkeit zu entreißen. Warum machen sie das? Sie machen das,
weil diese Dinge eine Quelle der Macht für das Land sind. Sie hegen
Feindschaft gegen fromme, religiöse und sittsame Jugendliche, die von Gott
überzeugt sind, die nicht auf ihre lüsternen Werkzeuge hereinfallen, die
sich selbst zu wahren wissen und die eine Quelle der Macht für das Land
sind.
Der Geist der Anstrengung und des Widerstands in einem Volk ist
ebenfalls eine Quelle der nationalen Macht. Das ist der Grund, weshalb sie
den Geist der Anstrengung und des Widerstands bekämpfen. Im Diskurs der
internationalen Kolonialisten werfen sie dem Geist der Anstrengung und des
Widerstands Gewalttätigkeit vor. Sie werfen ihm Gewalt und Extremismus
vor. Leider übernehmen wir manchmal diese Floskeln von ihnen und
wiederholen sie in unserem Land. Der Geist der Anstrengung und des
Martyriums sind eine Quelle der Macht für jedes Land.
Nun, all diese Dinge sind Quellen der Macht und alle sind Ziel des
Grolls der Feinde. Aber die Dinge, die die Sicherheit ermöglichen, sind
wichtiger als die Sicherheit selbst. Die Gruppe derjenigen, die die
Sicherheit im Lande gewährleisten können, ist wichtiger. Das ist der
Grund, warum sie jene Organisationen bekämpfen, die die Sicherheit
gewährleisten – und eine der wichtigsten unter ihnen sind die
Streitkräfte. Der Grund ist, dass wenn es keine Sicherheit gibt, die
Wissenschaft, die Wirtschaft und die Kreativität auch bald nicht mehr sein
werden.
Der Umstand, der es einem Land erlaubt, Wissenschaftler in
verschiedenen Bereichen auszubilden, ist das Vorhandensein von Sicherheit.
Ein sicherer Hafen ist die wichtigste und essentiellste Sache für ein
Land. Die Organisationen, die die Sicherheit des Landes gewährleisten,
sind ihnen ein Dorn im Auge. Das ist der Grund, weshalb sie versuchen, die
Sicherheit, die im Lande herrscht, zu zerstören. Das ist ein sehr
wichtiger Punkt.
Meine lieben Brüder, meine lieben Kinder, liebe Jugendliche, heute
vertreten wir die „Regierung des Widerstands“. Die „Regierung des
Widerstands“, das ist sehr wichtig. Sie ist anders als diese oder jene
Widerstandsorganisation oder Widerstandsbewegung in diesem oder jenem
Land. Die „Regierung des Widerstands“ zu sein, ist etwas anderes als eine
„Persönlichkeit des Widerstands“ zu sein. Natürlich bekämpfen die Feinde
all diese Dinge. Die globale Arroganz bekämpft jede Form des Widerstands.
Sie ist durchdrungen von Habgier und Übertretung und will alle materiellen
und nicht-materiellen Quellen des Wohlstands auf der Welt besitzen. Sie
bekämpfen Widerstandsorganisationen und Persönlichkeiten des Widerstands.
Aber diese können nicht mit der Regierung des Widerstands verglichen
werden, die selbst auf dem Widerstand begründet ist.
Die Islamische Republik ist die Regierung des Widerstands. Es ist die
Regierung des Widerstands, die über politisches Kapital verfügt, über eine
Wirtschaft, internationale Handlungsfähigkeit und eine weitreichende
Einflusssphäre innerhalb und außerhalb des Landes. Das ist sehr wichtig
und das kann nicht mit anderen Elementen des Widerstands verglichen
werden. Das ist der Grund dafür, dass alle Feindseligkeit der Welt, sei es
von denjenigen, die die Macht für sich wollen, oder von den ihnen
unterwürfigen Leuten, auf die Islamische Republik gerichtet ist.
Was bedeutet aber „Regierung des Widerstands“? Es bedeutet die
Weigerung, gegenüber den Schikanen und der Habgier aufzugeben. Es
bedeutet, eine Machtposition einzunehmen. Die Regierung des Widerstands
nimmt eine Machtposition ein. Wohlgemerkt, die Regierung des Widerstands
hat kein Interesse daran, Übertretungen zu begehen, andere Völker zu
dominieren oder deren Besitz an sich zu reißen. Ebenso hat sie kein
Interesse daran, eine zurückhaltende und passive Stellung einzunehmen. Sie
hat an keinem dieser Dinge Interesse.
Einige Leute denken, dass wir einen zurückhaltenden Ansatz wählen
sollten, wenn wir dem Vorwurf entgegentreten möchten, dass wir Interesse
daran hätten, international und regional Dominanz und Macht an uns zu
reißen. Das wird aber nicht geschehen. Wir werden keinen zurückhaltenden
Ansatz wählen. Wir werden keine passive Position einnehmen, eher werden
wir die Position einnehmen, die in folgendem Vers beschrieben steht:
„Und rüstet gegen sie, was ihr an Kraft und an einsatzbereiten
Streitpferden haben könnt, um damit den Feinden Gottes und euren Feinden
Angst zu machen“ (Hl. Koran, 8:60).
Wie werden eine Haltung einnehmen, die in diesem Vers als den Feinden
Gottes und euren Feinden Angst machend, beschrieben wird. Was bedeutet
diese im arabischen „turhibuna bihi“ (Angst machen) (تُرْهِبُونَ بِهِ)
lautende Aussage? Es entspricht dem Begriff „Abschreckungspotenzial“ in
der heutigen politischen Literatur. Die Islamische Republik ist in einer
Position, dass sie aus ihrem Abschreckungspotenzial Nutzen ziehen kann.
Sie hat die Macht abzuschrecken. Deshalb wollen sie ihr diese Macht
nehmen.
Was auch immer die Islamische Republik besitzt und bisher erreicht hat,
sie hat diese Dinge mit ihren eigenen Innovationen und ihrer
Entschlossenheit erreicht und sie steht nicht in der Schuld irgendeiner
äußeren Regierung oder Macht. Sie hat diese Dinge erreicht, damit sie
Abschreckungspotenzial erlangt. Auch jetzt und in Zukunft wird sie
denselben Weg gehen. Jetzt und in Zukunft werden wir weiter daran
arbeiten, unser Abschreckungspotenzial so weit wir können auszubauen, mit
all unserer Macht, mit voller Anstrengung und mit all unseren menschlichen
Ressourcen; und Letztere sind nicht gering.
Wir werden das tun, damit der Feind gar nicht erst auf den Gedanken
kommt, Übertretungen zu begehen und so, dass er weiß, dass wenn er sich so
verhält, er einen harten Rückschlag erleidet und eine starke Antwort
bekommt. Vor längerer Zeit habe ich gesagt, dass die Zeiten des „hit and
run“ (Schlagen und Flüchten) gegen die Islamische Republik vorbei sind
(Rede Imam Chameneis vom 22.9.2007). Es ist nicht mehr möglich, uns zu
attackieren und anschließend zu flüchten. Wenn sie uns attackieren,
geraten sie in Schwierigkeiten. Sie wären vielleicht diejenigen, die (die
Eskalation) beginnen, aber sie wären nicht mehr diejenigen, die sie
beenden. Sie werden nicht die Macht dazu haben. Das ist die Macht, vor der
sich der Feind fürchtet. Das ist die Macht, von der der Feind nicht will,
dass die Islamische Republik sie hat.
Worauf zielen die Angriffe der Feinde? Ich werde es euch sagen, meine
lieben Brüder, Kinder, meine Jugendlichen. Der Bericht, den unser
ehrenwerter Kommandeur heute abgelegt hat, zeigt, dass ihr eine Ausbildung
in tiefer Einsicht, in Spiritualität, in politischer Weitsicht und
ähnlichem erhalten habt, ebenso wie ihr eine militärische Ausbildung
genossen habt. Wonach strebt der Feind? Was ist sein Ziel in der
Islamischen Republik? Worauf zielen die Angriffe der Feinde?
Der Feind hat kurzfristige Ziele, mittelfristige Ziele und langfristige
Ziele. Seine kurzfristigen Ziele sind es, die Sicherheit im Lande zu
untergraben, Aufruhr zu provozieren, das Land zu spalten und die große
Ehre zu zerstören, die die Islamische Republik dankenswerterweise erlangt
hat. In einer Region der Tumulte und des Chaos – oder besser gesagt, in
einer Welt der Tumulte und des Chaos – haben wir es geschafft, eine
sichere Umwelt für unser Land zu etablieren. Das wurde mit Hilfe des
Volkes geschafft. Das wurde mit Hilfe fleißiger Beamter erreicht. Und es
wurde durch unser Bewusstsein, unsere Wachsamkeit und unseren zeitgemäßen
Eigenschaften erzielt. Sie wollen dieses dem großen iranischen Volk
entreißen. Eines der wichtigsten Ziele oder sogar das wichtigste
kurzfristige Ziel der Feinde ist es, die Sicherheit im Lande abzuschaffen.
Darüber werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr sagen.
Ihr mittelfristiges Ziel betrifft die Wirtschaft des Landes und die
täglichen Versorgungsangelegenheiten der Menschen. Die Wirtschaft soll
sich nicht entwickeln, die Versorgungsangelegenheiten der Leute sollen
prekär sein, Arbeit und Produktion sollen lahmgelegt werden,
Arbeitslosigkeit soll sich in desaströser Form im Lande ausbreiten und die
Leute sollen von der Islamischen Republik und der islamischen Regierung
aufgrund von Versorgungsproblemen enttäuscht werden. Das ist das Ziel des
Feindes. Das verfolgen sie. Sie arbeiten hart daran und sie planen und
rechnen damit.
Sie bezeugen es selbst, sie etablieren Denkfabriken, so dass sie diese
Aufgaben in unserem Land ausführen können. Das ist ihr mittelfristiges
Ziel. Haben wir dieses Ziel begriffen, dann müssen wir es auch lindern.
Und wir können es lindern, wenn wir uns zusammenreißen, wenn wir ein wenig
achtsam sind und wenn wir die Sache verfolgen. Wenn wir am Jahresmotto
festhalten, das ich Anfang des Jahres zur Sprache gebracht habe – „Die
Wirtschaft des Widerstands: Nationale Produktion und Beschäftigung“
(Jahresmotto Imam Chameneis 2017) –, dann werden die Pläne der Feinde
gewiss auf sie zurückfallen. Ähnliches gilt, wenn wir aufmerksam sind und
vorbereitet auf deren mittelfristigen und kurzfristigen Ziele, auf deren
Schüren von Unsicherheit, Aufruhr und Tumult, dann werden wir gewiss in
der Lage sein, diesen Plan zu torpedieren.
Und ihr langfristiges Angriffsziel ist das Wesen der islamischen
Regierungsform. Einst haben sie noch ganz offen proklamiert, dass die
islamische Regierungsform zerstört gehöre. Später mussten sie aber
bezeugen, dass diese Aussage zu ihren Ungunsten ist, weil sie zum einen
nicht in der Lage sind, sie umzusetzen und sie sich darin verfangen
würden. Zum anderen mussten sie bezeugen, dass sie sich damit gegenüber
ihren Unterstützern, gegenüber den von ihnen abhängigen Regierungen und
gegenüber ihren Söldnern weltweit in Verruf brachten. Und so änderten sie
ihre Aussage und sprachen nur noch von einer Änderung des Verhaltens der
Islamischen Republik.
Damals sagte ich zu den verehrten Regierungsbeamten des Landes: „Meine
Herren, beachtet wohl, dass eine Änderung unseres Verhalten in keiner
Weise etwas anderes ist als eine Änderung unseres Systems.“ Mit Änderung
des Verhaltens ist ja nicht gemeint, dass wenn wir etwa um 7:00 Uhr zur
Arbeit gehen, wir das nun ändern in 7:30 Uhr oder 6:30 Uhr. Änderung des
Verhaltens bedeutet, dass wir beim Einschlagen des islamischen Wegs, der
Revolution und der Linie des Imams (Chomeini, r.) zuerst in einem Winkel
von 20 Grad davon abweichen sollen, danach von 45 Grad, 90 Grad und
schließlich eine 180-Grad-Kehrtwende begehen. Es bedeutet, dass wir uns in
eine entgegengesetzte Richtung bewegen sollen. Änderung des Verhaltens
bedeutet genau das. Es ist gleichbedeutend mit der Zerstörung der
islamischen Regierungsform. Das ist ihr langfristiges Ziel. Das ist das
Ziel der Feinde. Der Feind ist nun mal der Feind. Er wird alle Wege und
Mittel der Feindschaft voll ausnutzen.
Lassen Sie mich noch ein paar Punkte zu den Wahlen sagen. Wahlen sind
eine der Bereiche, die sowohl eine Quelle des Fortschritts und der
Reputation für das Land sein können, als auch eine Quelle der Schwäche,
der Gebrechlichkeit und der Entwicklung von Problemen. Das ist die Natur
von Wahlen. Wenn die Menschen in einer ordentlichen, ethischen Art daran
teilnehmen und wenn sie die islamischen Grenzen und das Gesetz dabei
achten, dann werden die Wahlen eine Quelle der Reputation und Würde für
die Islamische Republik. Wenn sie aber das Gesetz brechen, sich unleidlich
verhalten und mit ihren Aussagen Hoffnung beim Feind erwecken, dann werden
Wahlen zu unseren Ungunsten ausgehen.
Wir sind, was Wahlen angeht, keine Anfänger. Seit nunmehr 37, 38 Jahren
(die Rede ist von 2017) praktizieren wir diese. Früher gab es fast jedes
Jahr eine Wahl. Seit einigen Jahren nun halten wir alle zwei Jahre eine
größere Wahl im Land. Wir verfügen über Erfahrung in Sachen Wahlen, wir
wissen, was Wahlen ausmachen. Wir wissen, dass diejenigen, die in Wahlen
involviert sind, in eine gewisse intellektuelle Umgebung eintreten und wir
kennen auch die Feindseligkeiten und die Versuchungen, denen sie dann
ausgesetzt werden können. Das sind Dinge, die wir erlebt und erfahren
haben. Diese Dinge sind offenkundig.
Ich möchte allen ehrenwerten Herren, die zur Präsidentschaftswahl
antreten, den Rat geben – und ich habe es ihnen auch bereits persönlich
gesagt – dass sie in ihren Wahlversprechen, in ihren Aussagen und in ihren
Programmen, die sie dem Volk vorstellen zwei, drei Dinge beachten. Das
eine sind die wirtschaftlichen Angelegenheiten, diese müssen sie unbedingt
beachten. Sie müssen klarstellen, dass sie sich um die Wirtschaft des
Landes bemühen werden. Das ist einer der wichtigsten Punkte. Sie müssen
kommunizieren, dass die Versorgungsangelegenheiten der Menschen oberste
Priorität für sie haben.
Der zweite Punkt, den sie in ihren Programmen, ihren Aussagen und ihren
Wahlversprechen an das Volk hervorheben müssen, ist die Angelegenheit der
nationalen Würde und der Unabhängigkeit des iranischen Volks. Meine
Herren, das iranische Volk ist ein revolutionäres Volk. Das iranische Volk
ist ein gewürdigtes Volk. Es ist ein Volk, das sich von der tiefen
Schwäche und Abhängigkeit befreit hat und die Höhen der Macht und der
internationalen Würde erlangt hat. Diese Menschen sollen nicht untergraben
werden! Diese Leute sollen nicht klein gehalten werden! Sie sollten nicht
dazu gedrängt werden, sich anderen Ländern und großen Mächten
unterzuordnen! Sie sind Menschen mit reger Macht.
Bestünde die Macht, die unser Volk ausübt nicht, würde sich der Feind
nicht damit zufrieden geben, unserem Präsidenten und unseren
Regierungsbeamten Befehle zu erteilen, er würde eher hierher kommen und
unser Land beherrschen. Sie wollen das Gleiche mit der Islamischen
Republik machen, was sie bereits mit einigen abhängigen, unterwürfigen und
unehrenhaften Ländern in Teilen der Welt machen, einschließlich unserer
Region. Sie würden eben das machen, wenn die Macht des Volks sich nicht
zeigen würde. Genau dasselbe hatten sie mit unserem Land vor. Nationale
Würde sowie die Ehre und Größe des Volkes sollten gegenüber der Arroganz
bewahrt werden. Die Präsidentschaftskandidaten müssen zeigen, dass sie
sich gegenüber dem Groll der US-Amerikaner und der Böswilligkeit der
Zionisten standhaft gezeigt haben.
Der dritte Punkt, dem man in den Wahlprogrammen, den Aussagen und den
Versprechen der ehrenwerten Kandidaten besondere Beachtung zu schenken
hat, ist die nationale Sicherheit und Ordnung. Sie sollten es vermeiden,
ideologische, geografische, sprachliche und stammesbezogene
Verwerfungslinien zu provozieren. Sie müssen wachsam sein! Seit vielen
Jahren arbeiten die Feinde nun an diesen Verwerfungslinien. Die Feinde der
Islamischen Republik arbeiteten in Kurdistan daran, aber unsere fromme,
kurdische Bevölkerung stopfte ihnen den Mund. Später versuchten sie sich
anderswo und investierten in die eifrige und tapfere Bevölkerung
Aserbaidschans (iranische Provinz West-Aserbaidschan), aber die eifrige
Bevölkerung Aserbaidschans erhob sich wie die Eigner der Revolution,
stellte sich ihnen entgegen und lehnte sie ab.
Sie hatten die gleichen Pläne für die arabische Bevölkerung Chusestans,
für die Leute von Belutschistan und die Turkmenen. Sie arbeiten, sie
forschen, sie geben Geld aus, sie heuern Söldner an und sie fabrizieren
Geschichten, um diese Verwerfungslinien zu provozieren, aber die
verschiedenen iranischen Völker haben sich dem mit all ihrer Macht, mit
voller Ernsthaftigkeit, Reinheit und Überzeugung entgegengestellt. Die
Präsidentschaftskandidaten sollten darauf achten, nicht aus einer
Fehlkalkulation heraus die halbfertigen und gescheiterten Pläne des
Feindes zu verfolgen. Sie müssen darauf achten, sich nicht dieser
Verwerfungslinien zu bedienen.
Die Angelegenheit der Sicherheit und Ordnung ist sehr wichtig für unser
Land. Während der Wahlen müssen die mit der Sicherheit und Ordnung
betrauten Beamten – einschließlich des Justizapparats, der Polizeikräfte,
des Innenministeriums und andere – darauf achten, die Sicherheit zu
gewährleisten. Hat jemand die Absicht, gegen die Sicherheit des Landes
aufzubegehren, dann wird er sicher eine harte Antwort und Reaktion
erhalten. Sie sollten das wissen.
Ein reicher, teuflischer Zionist aus den USA sagte einmal, dass er es
geschafft habe, Georgien mit nur 10 Millionen Dollar auf den Kopf zu
stellen. Im Jahr 1388 (2009) wollte er das Gleiche in der Islamischen
Republik erreichen. Welch ein Fehlvergleich und welch eine dumme Analyse
der Fakten, die großartige Islamische Republik und dem großen iranischen
Volk mit x-beliebigen Ländern der Welt zu vergleichen, in denen sie sich
einmischen. Letztlich sind sie auf die starke Mauer des nationalen Willens
und der Entschlossenheit gestoßen.
Heute herrschen die gleichen Bedingungen. Sie müssen wissen, dass die
Sicherheit sehr wichtig für unser Land ist. Die Leute sorgen sich um die
Sicherheit. Auch diese demütige Person (Imam Chamenei spricht von sich
selbst) misst, genau wie das Volk, der Sicherheit eine große Bedeutung
bei. Während der Wahlen muss die Sicherheit absolut gewährleistet werden
und jeder, der von diesem Wege abrückt, muss wissen, dass er gewiss einen
Rückschlag erleiden wird.
Alle Macht gehört Gott. Die Herzen gehören Gott. Die Herzen
„unterstehen dem Willen des barmherzigen Gottes“ (Imam Chamenei spricht
dieses Zitat auf arabisch). Die Herzen sind in der Hand Gottes. Mit
Vertrauen auf die göttliche Güte schlug das iranische Volk den Weg der
Macht ein und sie werden ihn auch jetzt und in Zukunft weiter verfolgen.
Und in der Bevölkerung Irans haben die Jugendlichen eine wichtigere Rolle
(als andere) und unter den jungen Leuten habt ihr lieben Jugendlichen
sicher gewisse Ehren und Eigenschaften. Ihr solltet dessen Wert zu
schätzen wissen und Allah dem Erhabenen, dafür danken.
O Gott, bei der Seligkeit des verkündeten Mahdis und bei der Seligkeit
des Menschen, der die Probleme um die Versorgungsangelegenheiten des
Volkes mit dem Segen seiner Existenz beseitigt und der der Grund ist,
warum der Himmel und die Erde bestehen, schütze diese Jugend, alle
Jugendlichen des Landes und das große Volk Irans im Angesicht deiner Güte
und Aufmerksamkeit. Helfe dem Volke Irans, seine Feinde zu bezwingen.
O Gott, bei der Seligkeit Muhammads (s.) und seiner Familie (a.),
verbinde die reinen Seelen der Märtyrer und die reine Seele des Imams der
Märtyrer (a.) mit den reinen Seelen Muhammads (s.) und seiner Familie
(a.).
Und der Frieden sei mit euch und die Gnade Gottes und sein Segen.
Widerstandswirtschaft:
Produktion und Erwerbstätigkeit – Neujahrsgrüße von Imam Chamenei
von Offenkundiges am 21. März 2017 10:27
Am 20. März 2017 hielt Imam Chamenei die Fernsehansprache zum
Neujahrsfest Nouruz 1396 nach dem persischen Sonnenkalender.
Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung.
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Begnadenden.
O Eroberer der Herzen und Blicke,
o Errichter von Nacht und Tag,
o Wandler der Macht und der Umstände,
verändere unsere Situation zur besten Situation!
Allah unser, segne Fatima, ihren Vater, ihren Ehemann und ihre Kinder.
Ich gratuliere Ihnen allen, geehrte Landsleute, zum glückverheißenden
Geburtstag der heiligen Fatima Zahra, der großen Wahrhaftigen, und zum
Fest von Nouruz. Ich wünsche Ihnen ein frohes Fest, liebe Landsleute, dem
ganzen iranischen Volk, der geehrten Jugend und allen Menschen der
verschiedensten sozialen Herkünfte. Insbesondere gratuliere ich den
geehrten Familien der Märtyrer, den verwundeten Veteranen und sämtlichen
Völkern, die das Fest von Nouruz kennen und es feiern.
Ich danke Gott dem Erhabenen, dass er mir die Gelegenheit gab, Ihnen,
dem geehrten Volk des Irans, ein weiteres Mal zum Nouruz zu gratulieren.
Ich hoffe, ein sehr gutes, glückverheißendes und gesegnetes Jahr,
begleitet von Sicherheit und Wohlergehen, wartet auf das iranische Volk.
So Gott will, wird das Jahr 1396 ein glückliches Jahr sein, für alle
Menschen im Iran und für alle Muslime weltweit. Ich hoffe, dass in diesem
gerade begonnen Jahr alle geehrten Iraner und ihre Familien von der
göttlichen Güte, Gnade und den göttlichen Segnungen profitieren werden.
Wenn wir das vergangene Jahr 1395 bewerten, so finden wir glückliche
und traurige, bittere und süße Ereignisse, wie in allen anderen Jahren.
Ich beziehe mich auf bittere und süße Ereignisse die ganze Gesellschaft
betreffend, nicht bezüglich persönlicher Belange.
Wir bezeugten süße Ereignisse im letzten Jahr. Wir bezeugten süße
Ereignisse im Zusammenhang mit der Würde des Volkes, der nationalen
Sicherheit, der jugendlichen Entschlossenheit im Volke Irans und
insbesondere bezüglich religiöser Bewegungen im ganzen Land. Wir bezeugten
auch bittere Entwicklungen, die sich hauptsächlich auf die
wirtschaftlichen und die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen
Umstände beziehen. Ich werde darauf zurückkommen.
Die Würde des Irans und unseres geehrten Volkes wurde im Jahr 1395
offenkundig – vom Anfang des Jahres bis zum Ende. Unsere Feinde in aller
Welt erkannten die Stärke und Größe des iranischen Volkes. Der Charakter
des Volkes offenbarte sich während verschiedenster Ereignisse dieses
Jahres.
Auf den respektlosen Umgang des amerikanischen Präsidenten mit der
Islamischen Republik Iran antwortete das Volk am 22. Bahman [11. Februar,
Jahrestag der Islamischen Revolution] in einer enthusiastischen,
leidenschaftlichen und tapferen Weise. Das gleiche gilt für den Quds-Tag:
Im verheißungsvollen Monat Ramadan zeigte das Volk mit seinen gewaltigen
Aufmärschen allen anderen Völkern der Welt seinen Charakter und die Ziele
des Landes.
Die Sicherheit des Landes in dieser unruhigen Region und der unsicheren
Weltlage war dem iranischen Volk ein sehr wichtiges und schwerwiegendes
Anliegen. Heute leiden unsere Nachbarländer im Osten, Südosten und
Nordwesten an Unsicherheit. Die ganze Region leidet schwer an der
Unsicherheit, aber das Volk des Irans erfuhr dankenswerterweise im ganzen
Jahr nachhaltige Sicherheit.
Mein Hinweis auf die jugendliche Entschlossenheit basiert auf der
Beobachtung und Erkenntnis der Aktivitäten tausender Jugendgruppen im
ganzen Land. Diese Jugendlichen setzen sich enthusiastisch in den Feldern
der Wissenschaft, Kultur, Sport und Produktion ein. Sie präsentieren neue
Errungenschaften, Innovationen verschiedenster Art und sie stellen die
Weichen für die Zukunft des Landes.
Wenn ich auf die religiösen Bewegungen hinweise, dann meine ich die
begeisterten, warmherzigen und religiös anziehenden Versammlungen, die im
ganzen Jahr abgehalten wurden. Diese Versammlungen wurden in Gedenken an
die Imame abgehalten, Frieden sei mit ihnen, anlässlich wichtiger
religiöser Angelegenheiten, Itikaf, verschiedenster Gebete, des Monats
Ramadan, des Arbain-Marschs und weiterer bedeutender Anlässe rund um
Aschura und den Veranstaltungen der ersten zehn Tage des Muharrams. Das
sind sehr positive und glückverheißende Ereignisse für unser Land und
unser Volk.
Die bitteren und schwierigen Ereignisse standen hauptsächlich im
Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation des Volkes und ihrem
Lebensunterhalt. Die mittlere und untere Schicht der Gesellschaft litt
unter diesen Belastungen und sie leiden nach wie vor darunter. Weil mir
die Situation des Volkes bewusst ist, fühle ich Wehmut in meinem Herzen.
Ich spüre die Widrigkeit, die das Volk erfährt, insbesondere die unteren
und benachteiligten Schichten. Diese Widrigkeiten sind von
wirtschaftlicher Art, wie hohe Preise, Arbeitslosigkeit und soziale
Benachteiligung, Diskriminierung und Ungleichheit, die hauptsächlich
wirtschaftlichen Umständen entspringen.
Jeder von uns ist dafür verantwortlich. Wir werden sowohl Gott dem
Erhabenen als auch dem Volk Rede und Antwort stehen müssen.
Im Jahr des wirtschaftlichen Einsatzes und der Handlung, dem
vergangenen Jahr 1395, ersuchte ich unsere geehrten Staatsbeamten, eine
Zentrale für Einsatz und Handlung einzurichten, und sie taten es. Einige
Aufgaben wurden gewissenhaft ausgeführt, wie uns berichtet wurde. Trotzdem
besteht eine große Kluft zwischen dem, was erfolgreich ausgeführt wurde,
und dem, was das Volk und wir erwarten.
In meiner Rede [jährliche ausführliche Ansprache in Maschhad] werde ich
erläutern, warum manche der Kennzahlen aus den Werten und Statistiken, die
von den Verantwortlichen vorgestellt wurden, positiv zu beurteilen sind,
und warum manche andere, die ebenfalls von den Verantwortlichen selbst
präsentiert wurden, negativ sind. Die Bewertung muss gesamtheitlich
erfolgen.
Die Widerstandswirtschaft ist ein Gesamtsystem. Wenn wir diesem System
nur Aufmerksamkeit widmen unter der Bezeichnung Widerstandswirtschaft
allgemein, so ist das möglicherweise nicht besonders ergiebig. Nach meiner
Ansicht liegt die Lösung darin, das System in verschiedene Bereiche zu
gliedern und für jeden Bereich und jedes Schlüsselelement einen
verbindlichen Zeitplan aufzustellen. Wir sollten die Verantwortlichen, die
bekannten Persönlichkeiten und das Volk insgesamt ersuchen, ihre
Bemühungen in diese Schlüsselelemente zu setzen.
Meiner Ansicht nach liegt die Lösung darin, den Kernbereich in diesem
Jahr richtig zu identifizieren. Ich bin überzeugt, dass dieser Kernbereich
sich aus der einheimischen Produktion und der Erwerbstätigkeit
zusammensetzt, insbesondere die Erwerbstätigkeit unserer Jugend. Wenn es
uns gelingt, uns auf diese beiden Herausforderungen zu konzentrieren und
unsere tägliche Arbeit in diesem Sinne zu planen und darauf auszurichten,
dann – so bin ich überzeugt – werden wir Fortschritte von großem Ausmaß
sowie eindrucksvolle und greifbare Erfolge erzielen. So Gott will, werde
ich in der Rede [in Maschhad] die Details dieser beiden Schlüsselbereiche
erörtern. Somit erkläre ich als das diesjährige Jahresmotto:
„Widerstandswirtschaft: Produktion und Erwerbstätigkeit“. Die
Widerstandswirtschaft ist ein allgemeiner Begriff, dessen Schwerpunkt
durch die Produktion und Erwerbstätigkeit bestimmt wird.
Jeder sollte sich auf diese Bereiche konzentrieren. Ich und das Volk
verlangen, dass die geehrten und ehrenhaften Verantwortlichen ihren
Schwerpunkt auf diese beiden Bereiche legen, die Aufgaben planen und
erfüllen – und dass sie die Ergebnisse am Ende des Jahres dem Volk
vorstellen, so Gott will.
Ich hoffe, dass jeder ein freudiges und glückliches Jahr erleben wird,
begleitet von Sicherheit und Wohlergehen, im Lichte der Segnungen des
Imams unserer Zeit – unsere Seelen seien ihm geopfert –, der Bittgebete
der reinen Seelen unserer Märtyrer und unseres großmütigen Imams
[Chomeini], die Gnade Gottes sei mit ihm.
Der Frieden, die Gnade und der Segen Gottes seien mit Ihnen.
Rede Imam Chameneis vor
Offizieren der Luftwaffe (8.2.2017)
Am 8. Februar 2016 hielt Imam Chamenei in der Husseiniyya von Imam
Chomeini in Teheran eine Rede vor Offizieren der Luftwaffe anlässlich des
historischen Treueschwurs der Luftwaffe an Imam Chomeini am 8. Februar
1979.
Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen
Originalübersetzung von Offenkundiges.de.
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Begnadenden
Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Frieden und
Segen seien mit unserem Meister und Propheten Muhammad, seiner reinen und
fehlerlosen Familie, insbesondere mit dem Verbliebenen Gottes auf Erden
(Imam Mahdi (a.)).
Seien Sie herzlich willkommen, geehrte Brüder, Sie fleißigen, aktiven
und ehrenhaften Kräfte der Luftwaffe der Islamischen Republik. Das
Ereignis der Revolution ist der Hauptgrund für das Ansehen der Luftwaffe.
Ich danke dem Chor für seinen hervorragenden Auftritt und seine
tiefgründigen und inhaltsschweren Lieder.
Seit vielen Jahren analysieren wir in Versammlungen immer wieder das
sehr wichtige Ereignis vom 8. Februar 1979, aber es bleibt ein
unbeschränktes Thema im wahrsten Sinne des Wortes. Vieles wurde bereits
gesagt, trotzdem gibt es noch mehr zu besprechen. Wie der Dichter sagt:
„Man kann ein Leben lang allein über das Haar des Geliebten sprechen.“
[Gedicht von Saeb Tabrizi]
Das Ereignis vom 8. Februar 1979 war ein wesentliches Ereignis für die
Revolution. Während der Herrschaft des Gewaltherrschers [Pahlavi-Regime]
war die Luftwaffe die am meisten dem US-Vasallensystem verbundene
Streitkraft der Armee. Das Regime vertraute keiner anderen Streitkraft so
sehr wie der Luftwaffe. Und von eben dieser Luftwaffe erhielt sie einen
heftigen Schlag – und was für einen!
Trotz der strengen Bindung an das Regime und der entsprechenden
Atmosphäre, die in der Luftwaffe vorherrschte, gelobten sie Imam Chomeini
an jedem Tag die Treue. Und das taten sie nicht im Verborgenen, sondern am
helllichten Tag, während sie ihre Ausweise hochhielten! Ich war dabei, ich
sah sie auf den Straßen. Sie liefen zu der Schule, in der sich Imam
Chomeini aufhielt. Sie marschierten in geordneten Reihen, einer hinter dem
anderen, wie in einem Manöver, riefen Parolen und streckten ihre Ausweise
in den Himmel. Es war ein außerordentliches Ereignis!
Es war die genaue Verkörperung der Aya „Da kam Gott über sie, von wo
sie nicht damit rechneten“ (59:2). Das Regime erhielt einen Schlag von
einer Seite, mit der sie nicht im Geringsten gerechnet hatten. Und doch
geschah es, obwohl es so unwahrscheinlich schien: Die Soldaten der
Luftwaffe marschieren zum Imam und Führer der Revolution, schwören ihm
ihre Treue, trotz ihres regimetreuen Generals und vieler anderer
regimeabhängiger Führungskräfte und Strukturen – dazu gehören auch
Ausbildung, Bewaffnung, Ausstattung etc. Das war ein erstaunlicher Schlag,
der sie völlig unerwartet traf.
Auch wir hatten damit nicht gerechnet, keiner der Revolutionären und
Gläubigen hatte das erwartet. Es war eine wahrlich unvorstellbare
Versorgung Gottes: „Und wer Gott fürchtet, dem schafft Er einen Ausweg und
beschert Unterhalt, von wo er damit nicht rechnet.“ (65:2-3) Manchmal
erhalten wir Hilfe und Unterstützung von Leuten, die sich mit ihrem Leben
einsetzen, aus Richtungen, die wir uns niemals vorstellen könnten und mit
denen wir niemals rechnen würden. Für die revolutionäre Bewegung war die
Unterstützung durch die Luftwaffe eine solche unvorstellbare Versorgung.
Wir rechneten nicht damit. Niemand dachte daran, dass Soldaten der Armee
sich uns anschließen könnten, keiner der Revolutionäre auf den Straßen,
keiner der Kämpfer, nicht einmal unser großmütiger Imam (Chomeini).
Natürlich unterhielt ich schon vor diesem Ereignis in Maschhad
Beziehungen zu Einzelnen aus der Armee und ich wusste, dass sie unsere
Überzeugungen teilten. Das galt auch für Teheran, wo einige
Armeeangehörige Beziehungen zu manchen meiner Freunde pflegten. Diese
Verbindungen existierten sehr wohl, trotzdem war der Gedanke daran, dass
ganze Heerscharen aus der Armee sich gegen das Regime erheben würden,
zweifellos eine unvorstellbare Versorgung. Damit war wirklich nicht zu
rechnen.
Lassen Sie uns daraus eine Lehre ziehen: Sie sollten in ihren Plänen
stets an die unvorstellbare Versorgung denken, selbst wenn dieser Gedanke
nur kurz ist. Zweifellos sind logische und materielle Berechnungen wichtig
und notwendig. Es gibt keine Lehre im Islam, die behauptet, wir sollten
keine logischen, verstandesmäßigen und materiellen Berechnungen anstellen
– sicherlich müssen wir das tun –, aber man sollte in sich einen Raum für
Berechnungen schaffen, die über das Materielle und über die naheliegenden
Gedanken hinausreicht.
Das sollte genau begriffen werden, wir sollten daran denken und es an
allen Fronten der Gläubigen erwarten. In einem Bittgebet rezitieren wir:
„O Gott, du öffnest ein Tor in Zeiten des Elends auf eine Weise, an die
kein Mensch denken würde“ [aus dem Bittgebet Qisas-ul-Anbiya]. Wenn die
Dinge sich schwierig entwickeln und scheinbar auf eine Sackgasse
zusteuern, eröffnet Gott der Erhabene manchmal einen Ausweg in einer Ecke
der Sackgasse auf eine Weise, an die niemand gedacht hatte. Solche
Ereignisse geschehen, und ein weiteres Beispiel dafür ist der
aufgezwungene Krieg [gegen Irak].
Zu Beginn des aufgezwungenen Krieges war uns das Baath-Regime von
Saddam bezüglich der Ressourcen, Anzahl der Soldaten und Strukturen weit
voraus. Es war vorbereitet, bis an die Zähne bewaffnet, konnte auf eine
klare Armeestruktur und Organisation zurückgreifen. Seine Luftwaffe war
ebenso bereit wie seine Bodentruppen. Seine Verteidigung, Logistik,
technische Unterstützung, seine zahlreichen Divisionen und alles weitere
war auf den Krieg vorbereitet.
Gleichzeitig hatten wir in all diesen Bereichen deutliche Probleme:
Ausrüstung, Bewaffnung, Arbeitskräfte, Technik, Logistik, Ressourcen –
überall nur Mängel. Im Jahre 1992 berichtete ich in einem Treffen
anlässlich des 8. Februars 1979 davon, wie ein Kommandeur der Luftwaffe zu
Beginn des Krieges zu mir kam und sagte: „In höchstens siebzehn oder
achtzehn Tagen wird keines unserer Flugzeuge noch in der Lage sein zu
fliegen, es fehlen die Ersatzteile. Dann werden wir die Flüge einstellen
müssen.“ Am längsten würde die C-130 flugtauglich sein, ein
Transportflugzeug, während schon am ersten, zweiten und dritten Tag die
F-5, F-4 und F-14 (Kampfflugzeuge) ausfallen würden. In diesen Tagen waren
wir darum sehr besorgt, aber Gott öffnete ein Tor. Unsere Luftwaffe blieb
funktionstüchtig und arbeitete hart bis zum Ende des Krieges.
Der Satz „O Gott, du öffnest ein Tor in Zeiten des Elends auf eine
Weise, an die kein Mensch denken würde“ bedeutet genau das. Das ist eine
unvorstellbare Versorgung. Berücksichtigen Sie das in Ihren Erwägungen!
Wenn wir fromm sind und unseren Verstand im Lichte des Vertrauens auf Gott
einsetzen, dann wird das Tor für uns geöffnet. Das bedeutet nicht, dass
wir materielle Erwägungen und verstandesmäßiges Planen aufgeben sollten –
das sage ich nicht. Das ist sogar wichtig und wir haben das immer wieder
mit Nachdruck betont, aber ebenso wie der Verstand eingesetzt werden muss,
müssen Sie einen Raum für die göttliche Unterstützung schaffen, wenn Sie
Leute sind, die an Gott glauben und ihm vertrauen. Während der 38 Jahre
seit der Revolution war das immer der Fall und wir haben immer wieder die
göttliche Unterstützung bezeugen dürfen. Ich werde noch einiges über die
Luftwaffe der Islamischen Republik Iran sagen und kehre dann zu diesem
Thema zurück.
Auch nach dem Ereignis vom 8. Februar hat die Luftwaffe ihre Prüfungen
gemeistert. Die erste Person, die half einen Coup im Vorfeld des Krieges
aus den Reihen der Luftwaffe, der Infanterie, einiger Zivilisten und
anderer gegen die junge Republik zu verhindern, war ein Offizier der
Luftwaffe, ein Pilot. Er kam zu mir und berichtete, was er gesehen hatte.
So konnte sich die Luftwaffe gegen diese Verschwörung vorbereiten und sie
vereiteln. Dieser Pilot durchkreuzte somit eine Verschwörung, die am
Luftwaffenstützpunkt Schahid Nodscheh in Hamedan gegen die Republik
geplant war und die anschließend auf Teheran und andere Städte ausgeweitet
werden sollte. Ich habe das nicht vergessen. Die Islamische Republik wird
diese Güte, Unterstützung und diesen großartigen Dienst niemals vergessen.
Die erste Abteilung der Armee, die dem Dschihad der Produktion von
Bauteilen beitrat, war ebenfalls die Luftwaffe. Zuvor gab es keine
Produktion von Bauteilen in der Luftwaffe. Sie (die Auslandsmächte)
erlaubten unseren Ingenieuren nicht, das Wissen um komplizierte Technik zu
erlangen. Der Dschihad der Bauteilproduktion begann in der Luftwaffe und
sie bezeichneten es wirklich als Dschihad. Sie unternahmen damit wirklich
einen Schritt des Dschihads. Andere Abteilungen der Armee schlossen sich
an, aber die Luftwaffe war der Vorreiter und Wegbereiter.
Vom ersten Tag des aufgezwungenen Krieges an war es die Luftwaffe, die
mit ihren Flügen die Motivation des Volkes stärkte. Zu der Zeit war ich
Parlamentsabgeordneter. Als ich dem Parlament die Anzahl der Lufteinsätze
berichtete, standen allen die Münder offen. So viele Lufteinsätze konnten
geflogen werden. Diese Nachricht verbreitete sich über das ganze Land, man
konnte es im Volk spüren. Das war die Leistung der Luftwaffe. Sie spielte
eine entscheidende Rolle in den verschiedensten Operationen der Armee und
der Pasdaran, darunter die bekannten Operationen Wal Faschdr 8, Karbala 5
und andere Operationen, während derer großartige und wichtige Aufgaben
durchgeführt wurden.
Die Gnade Gottes sei mit Schahid Sattari, dem Offizier in der
Verteidigungsdivision der Luftwaffe! Er erfüllte seine Aufgabe der
Verteidigung während der Operation Wal Fadschr 8 derart schnell und mit
einer Gewissenhaftigkeit, die jeden beeindruckte. Selbst der Feind war
beeindruckt, da es ihnen gelang, so viele ihrer Kampfflugzeuge
abzuschießen. Die Luftwaffe ist eine ehrbare Streitkraft. Und seit damals
haben Sie Ihre Arbeit fortgesetzt. Und Sie sollten sie weiterhin
fortsetzen, geehrte Jugendliche.
Sie sollten arbeiten, nachdenken, handeln, ihren Aufgaben nachgehen,
Lücken schließen, die Organisation stärken und die technische Fertigung so
weit verstärken, wie Sie können. Ich bin mir über Ihre Einschränkungen im
Klaren. Ihre Grenzen sind auch die Grenzen unseres Landes. Sie sollten
diesen Einschränkungen und Lücken mit Ihrer festen Entschlossenheit, Ihrem
Wissen, Ihrer Frömmigkeit und Ihrem Vertrauen auf die göttliche Gnade
begegnen. Denn diese Grenzen können überwunden werden, wie schon viele bis
zum heutigen Tage überwunden worden sind.
Es ist das Vertrauen auf Gott den Erhabenen, das einem die
unvorstellbare Versorgung einbringt. Wie kann sie erlangt werden? Indem
wir den Verstand in den Dienst des Vertrauens auf Gott stellen. Wenn aber
das Gegenteil geschieht und wir den Verstand in den Dienst des Vertrauens
auf die Satane stellen, werden die Dinge sich anders entwickeln. Wie es in
der Sura Das Licht steht: „Die Werke derer, die ungläubig sind, sind wie
eine Luftspiegelung in einer Ebene. Der Durstige hält sie für Wasser.
Kommt er aber dorthin, findet er, dass es nichts ist. Er findet aber Gott
da.“ (24:39) So ist es, wenn man seine Hoffnungen in die Satane setzt,
wenn man seine Hoffnungen in materialistische und satanische Kräfte setzt.
Den Verstand zu nutzen und einen verstandesmäßigen Weg in verschiedenen
Bereichen einzuschlagen – sei es in der Diplomatie, Verwaltung
landesinterner Angelegenheiten, Verteilung von Ressourcen, Wissenschaften,
Industrie und in anderen Gebieten –, ist eine notwendige Aufgabe, aber auf
Satane zu vertrauen und auf Personen zu hoffen, die einem in
Todfeindschaft gegenüberstehen, ist ein immenser Fehler.
Das ist eine Aussage, die jeder Einzelne von uns in Gedanken halten
muss, jeder Einzelne im Iran. Sie sollen unnachgiebig hart arbeiten, Sie
sollten Innovationen zeigen, Sie sollten Ihre wirkliche und gottgegeben
Kraft in das Feld einbringen und sich mit dem Vertrauen auf Gott und Seine
Unterstützung weiterentwickeln, dann wird Gott helfen. Wenn Sie jedoch nur
dasitzen und auf den Satan warten – den großen Satan –, damit er Ihnen
helfe, dann wird sich die Aya „Der Durstige hält sie für Wasser, kommt er
aber dorthin, findet er, dass es nichts ist“ erfüllen, denn nichts Gutes
kommt vom Satan.
Nun sagte der Herr, der vor kurzem sein Amt in den Vereinigten Staaten
angetreten hat, dass wir Amerika und Obamas Regierung dankbar sein
sollten. Warum sollten wir ihnen dankbar sein? Wir sind überhaupt nicht
dankbar. Er war Teil des gleichen Systems, das die schweren Sanktionen
über die Menschen im Iran verhängt hat, mit der Absicht, die Islamische
Republik und die iranische Nation zu lähmen. Sie haben gehofft, uns zu
lähmen. Natürlich wurde ihre Hoffnung nicht erfüllt und sie wird niemals
erfüllt werden, weil kein Feind Iran lähmen kann. Er sagte, dass wir
dankbar sein sollten, aber das ist nicht der Fall und wir sind überhaupt
nicht dankbar. Wofür sollen wir dankbar sein? Für die Sanktionen? Dafür,
dass sie die ISIS erzeugt haben? Dafür, dass sie die Region in Feuer
gesetzt haben? Sie haben Syrien in Flammen gesetzt. Sie haben Irak in
Flammen gesetzt. Wofür sollen wir ihnen dankbar sein? Sollen wir ihnen
dankbar sein für die Zwietracht, die sie zu den Wahlen 2009 geschaffen
haben?
Einerseits schrieb er (Obama) mir einen Brief, in dem er seinen
Respekt, seine Freundlichkeit und Kooperation ausdrückte, und andererseits
unterstützte er die Aufrührer offen, indem er ihnen sagte, dass sie (die
USA) hinter ihnen stünden. Das verriet ihre Absicht, Zwietracht im Land zu
stiften. Das ist das wahre Gesicht der Heuchelei. Er trug diese
Samthandschuhe, um seine Eisenfaust zu verstecken. Darüber habe ich
bereits mehrfach gesprochen.
Wir danken ihnen überhaupt nicht. Wir wussten, was sie getan hatten und
was sie taten. Er sagte, dass wir jenem (Obama) danken und uns vor ihm (Trump)
fürchten sollten! Wir haben auch vor Ihnen keine Angst! Am 11. Februar
(22. Bahman) werden die Menschen diesen Drohungen auf den Straßen
antworten. Sie werden zeigen, welche Position die Menschen im Iran im
Angesicht von Drohungen einnehmen. Wir fürchten uns nicht vor
irgendjemandes Drohungen.
Ja, wir danken dem Herrn, der vor kurzem sein Amt angetreten hat. Wir
danken ihm, da er uns vor den Schwierigkeiten bewahrt hat, die wahre Natur
Amerikas zu enthüllen. Was wir in den letzten dreißig Jahren wiederholt
sagten – über politische Korruption, ökonomische Korruption, moralische
und soziale Verdorbenheit in dem Machtapparat Amerikas –, wurde von dem
Herrn vollständig offengelegt, als er vor und nach den Wahlen die nackte
Wahrheit über Amerika enthüllte. Er zeigte, was Amerikas Menschenrechte
bedeuten; sie legen ein fünfjähriges Kind in Handschellen, das sind ihre
Menschenrechte!
Die Bevölkerung des Iran hat ihren Weg gefunden. Sie entwickeln sich
auf diesem Weg mit Logik, Verstand und Vertrauen auf Gott und tun dies in
hoher Geschwindigkeit und mit einer großen Selbstsicherheit. Heute
vertrauen die Menschen im Iran auf sich selbst. Unsere Jugend arbeitet mit
Selbstbewusstsein. Unsere akademischen Organisationen und Institute warten
mit neuartigen Ansätzen in den Wissenschaften auf. Das gleiche gilt im
Bereich der Infrastruktur und verschiedenen anderen Bereichen. Heute ist
Rationalität die wichtigste Angelegenheit im Land. Sie wird vom Vertrauen
auf Gott den Erhabenen begleitet. Wir wissen, dass die Iraner mit
Sicherheit den Sieg auf diesem Weg und ihre idealen Ergebnisse und Wünsche
erreichen werden.
Die Gnade Gottes sei mit unserem großmütigen Imam (Chomeini), der die
Wahrheit über diese Angelegenheiten für die Menschen im Iran während der
zehn Jahre seines gesegneten Lebens seit dem Anfang der Revolution
aufgedeckt hat. Studieren Sie die Reden des Imams! Er identifizierte die
Freunde und die Feinde. Er wusste, wer die Menschen im Iran sind und
bestimmte ihre Ziele. Der Grund, warum der Imam immer und immer wieder
sagte, dass wir Satan und dem Feind nicht trauen sollten, war, dass er den
Feind kannte. Uns war das bekannt, doch heute sind sie auf den
Bildschirmen und jeder erkennt das Offensichtliche. Das Verhalten dieses
Herrn enthüllt, was die wahre Natur Amerikas und ihrer Behauptungen über
Menschenrechte, Menschenliebe und anderes ist. Das ist es, was wir aus
dieser Situation mit dem Reflektieren über die Aussagen des Imams gewinnen
können.
Ich hoffe, dass der Herr der Welten Ihnen Erfolg schenkt. Ich hoffe,
dass mit Gottes Gunst Sie Jugendlichen vorbereitet sein werdet, sodass Sie
diese große Aufgabe, die Ihnen aufgetragen wird, erfüllen können. Die
Generation vor Ihnen hat große Aufgaben erfüllt, aber es gibt andere
wichtige Aufgaben, derer Sie sich annehmen müssen. Ich hoffe, dass Sie
sich mit dem Vertrauen auf Gott den Erhabenen vorbereiten werden und diese
Pflicht, mit der Vertrauen in Sie gesetzt wurde, an zukünftige
Generationen weitergeben werden.
Der Frieden, die Gnade und der Segen Allahs seien mit Ihnen.
Den Plan der Feinde
erkennen: Imam Chameneis Rede vor den Abgesandten aus Qum
Am 8. Januar 2017 hielt Imam Chamenei eine Rede vor Vertretern der
heiligen Stadt Qum. Der Imam hielt die Rede anlässlich des Jahrestages der
Erhebung der Stadt gegen das US-gestützte Schah-Regime am 19. Dey 1356 (9.
Januar 1978).
Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung
– die Überschriften hat die Redaktion von Offenkundiges hinzugefügt.
Übersetzt von Mahmoud Ayad.
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Begnadenden.
Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Frieden und
Segen seien mit unserem Meister und Propheten Muhammad, seiner reinen und
fehlerlosen Familie, insbesondere mit dem Verbliebenen Gottes auf Erden
(Imam Mahdi (a.)).
Ich heiße euch willkommen, liebe Bevölkerung Qums, Brüder und
Schwestern aus den Reihen der Stadt und der heiligen Hauza. Ich heiße euch
alle willkommen. Ihr habt euch die Mühe gemacht und wart so gütig, diesem
Treffen beizuwohnen.
Ich möchte dieses großen und einflussreichen Ereignisses gedenken, das
in der Geschichte ewig währt. Ich habe bereits vieles zum 19. Dey und über
die Eigenschaften der Leute von Qum gesagt. Was ich auch sagen würde, ich
würde mich wiederholen, da es bereits oft gesagt wurde. Die folgende
heilige Koransure, die der ehrenwerte Rezitator vorhin verlesen hat, fasst
zusammen, was ich zum Ausdruck bringen möchte: „Diejenigen von euch, die
vor dem Erfolg gespendet und gekämpft haben, sind (den anderen) nicht
gleichzusetzen. Diese haben eine höhere Rangstufe als die, die erst
nachher gespendet und gekämpft haben.“ (57:10)
Die Bevölkerung Qums hat sich erhoben, noch bevor das Volk Irans eine
gewaltige Bewegung hervorbrachte. Die Erhebung Qums war sehr einflussreich
und rüttelte den Iran auf. Es zog die Aufmerksamkeit aller in Bereitschaft
stehenden Herzen auf eine bestimmte Gelegenheit, Möglichkeit und Wahrheit,
und so begann die [islamische] Bewegung. Ihr wisst von den anderen
Ereignissen, die darauf folgten. Es ist nicht notwendig, das zu
wiederholen. Aber wir müssen aus solchen Ereignissen eine Lehre ziehen.
Wir müssen von solchen Ereignissen lernen. Und wir haben tagtäglich neue
Lehren. Jeden Tag müssen wir, ich eingeschlossen, ihr und die Masse der
Menschen von den vergangenen Ereignissen lernen.
Der wesentlichste Punkt im Ereignis von Qum ist – darauf habe ich
häufig hingewiesen und ich möchte es noch einmal tun –, dass die Leute
rechtzeitig, im richtigen Augenblick, reagiert haben. Wann immer eine
Aufgabe rechtzeitig ausgeführt wird, trägt sie Früchte und ist
effizienter. Wenn wir ein und dieselbe Aufgabe erst vernachlässigen und
sie dann verspätet ausführen, wird sie entweder wirkungslos sein oder ihr
Effekt wird sich verringern. Die Leistung der Leute von Qum war es, dass
sie sofort die Situation verstanden. Sie identifizierten rasch die
Feindschaft und sie antworteten, ohne Zeit zu schinden. Hätten sie aber
getrödelt, nachdem der Feind in einer bösartigen und aufrührerischen Weise
gegenüber unserem Imam agiert hatte und hätten sie ihre Reaktion auf den
nächsten Tag oder den nächsten Monat verschoben, dann hätten die
Folgeereignisse nie stattgefunden.
Jede Pflicht hat ihre Zeit. Pflichten müssen zur richtigen Zeit erfüllt
werden. Und die vorzüglichste Zeit, einer Pflicht nachzukommen, ist die
der Gegenwart. Einige Leute erfüllen ihre Pflichten gar nicht und sagen:
„Komm, vergessen wir das.“ Andere erfüllen ihre Pflichten, aber mit
Verspätung. Und einige Leute erfüllen sie, wenn der richtige Zeitpunkt
bereits endgültig vorbei ist.
Ein Beispiel sind die Tawwabin. Sie traten nicht hervor, als sie es
sollten, nämlich zu Aschura. Sie traten hervor, als es zu spät war. Ein
weiteres Beispiel ist der Aufstand der Leute von Medina unter der Führung
von Abdullah ibn Hanzalah. Sie erhoben sich gegen Yazid, organisierten
einen Aufstand und verjagten den Herrscher von Medina, aber es war zu
spät. Sie hätten darüber nachdenken müssen, als sie hörten, dass Hussain
ibn Ali (a.) Medina verlassen hat, aber sie taten es nicht. Sie haben zu
spät daran gedacht. Sie haben erst ein Jahr nach dem Ereignis daran
gedacht. Das Resultat lesen wir in der Geschichte: Sie wurden ermordet,
ausgelöscht und endeten, ohne etwas erreicht zu haben. Die Dinge müssen
zur richtigen Zeit ausgeführt werden. Wenn wir die Aufgaben zur richtigen
Zeit ausführen möchten, müssen wir über die Aufgaben selbst Kenntnis
haben.
Was ich sagen möchte, ist, dass die Revolution ein gewaltiger Sprung
war, den das Volk des Irans vollzogen hat, um sich vor der Erniedrigung,
der Abhängigkeit und der Rückwärtsgewandtheit zu retten. Die Revolution
war eine gewaltige Bewegung. Die Abhängigkeit und Rückwärtsgewandtheit –
diese zwei großen Erniedrigungen – hat sie im Lichte des Islams und mit
seiner Anleitung und Führung aus den Köpfen der Menschen gefegt.
Abhängigkeit und Rückwärtsgewandtheit waren zwei quälende und chronische
Schmerzen. Ziel der Revolution war es, ein Heilmittel gegen diese
Schmerzen zu finden. Deshalb entstand die Revolution und deshalb wurde die
Islamische Republik auf dieser Grundlage gebaut.
Nehmt euch in Acht: Sobald eine Bewegung entsteht, die Abhängigkeit und
Rückwärtsgewandtheit aus den Köpfen der Menschen löschen will – im Falle
unserer Revolution war sie erfolgreich und hat Fortschritte gemacht –
werden jene, die von der bisherigen Rückwärtsgewandtheit und Abhängigkeit
ihren Nutzen zogen, diese Bewegung, diese Revolution und dieses System
angreifen. Das ist etwas Natürliches. Es ist keineswegs so, dass wir uns
Feinde machen. Einige Leute meinen ständig: „Macht euch nicht andauernd
Feinde.“ Es ist so, dass die Bewegung des Volkes Feinde schafft.
Stellt euch vor, ein Tyrann entreißt euch euer Haus, euer Geschäft,
eure Bleibe und euer Leben. Wenn ihr ihn rausschmeißt, dann habt ihr nur
euer Recht behauptet und genommen, was euch gehört. Aber er zeigt euch
ohnehin Feindschaft. Er wird dir so lange Hiebe versetzen, wie er hofft,
dass er dich besiegen kann. Wir haben uns keine neuen Feinde gemacht. Sie
sind es, die Feindschaft zeigen. Jene, die einst von Irans Abhängigkeit
profitierten, feinden uns bis heute an. Diejenigen, die aus der
Rückwärtsgewandtheit der iranischen Bevölkerung Profit zogen, sind bis
heute unsere kompromisslosen Erzfeinde. Natürlich besteht die Möglichkeit,
dass diese Feindschaft nicht bis zum Tag des jüngsten Gerichts anhält:
„Möge Gott zwischen euch und die von ihnen, mit denen ihr verfeindet seid,
Liebe setzen! Und Gott ist mächtig. Und Gott ist voller Vergebung und
barmherzig.“ (60:7) Das mag in der Zukunft mal passieren, in fünfzig,
hundert Jahren. Wir wissen es nicht. Diese Feindschaft mag in der Zukunft
enden. Aber was ist die Bedingung für ein Ende dieser Feindschaft?
Die Bedingung ist, dass sich der Feind entweder desillusioniert oder
sein Verhalten ändert. Natürlich ist Letzteres unwahrscheinlich. Es ist
unwahrscheinlich, dass Supermächte ihr Verhalten ändern. Also herrscht
Feindschaft. Was wir im Hinblick auf das zeitige Handeln lernen müssen,
steht in Bezug dazu, den Feind zu kennen, seine Sichtweise und die
Richtung, in die er schreitet. Der nächste Schritt, den wir gehen müssen,
besteht darin, die Absichten hinter jeder Handlung des Feindes zu
verstehen. Wenn sein Handeln sich gegen uns richtet, müssen wir
entsprechend reagieren. Wir müssen standhaft bleiben und Widerstand
leisten. Das ist unsere Verantwortung. Ich möchte heute gerne ein paar
Dinge zu diesem Thema sagen.
Erstens: Wer ist der Feind? Heute sind Amerika, England, die
internationalen Herren des vergoldeten Wohlstands, die Zionisten und ihre
Anhänger unsere Feinde. Natürlich sind ihre Anhänger nicht besonders
wichtig. Es lohnt sich nicht einmal, ihre Namen zu nennen. Die Hauptfeinde
sind die soeben genannten. Amerika ist der Feind der Islamischen Republik
und des unabhängigen, sich entwickelnden und fortschreitenden Irans.
England, die alte und altersschwache Kolonialmacht einer anderen Epoche,
die heute gerne wieder die Region beeinflussen würde, ist ein weiterer
Feind. Die Zionisten sind die anderen Feinde. International agierende
Kapitalisten und die Herren des vergoldeten Wohlstands sind weitere
Feinde. Das sind die Hauptfeinde.
Natürlich sollte ich hinzufügen, dass sie nicht die einzigen Feinde
sind. Es gibt noch einen anderen Feind, unser inneres Ich. Was bedeutet
unser inneres Ich? Es bedeutet mich selbst, dich, diesen und jenen
Regierungsbeamten oder Jugendlichen. Was ist der innere Feind? Der innere
Feind ist die fehlende Motivation, Hoffnungslosigkeit, Langeweile, der
fehlende Enthusiasmus und die Faulheit. Das sind ebenso unsere Feinde.
„Ich suche Zuflucht bei Dir (Gott) vor Faulheit, Hinfälligkeit, Angst,
Kargheit, Unwissenheit, Hartherzigkeit, Schwäche und Armut“ (al-Kafi, Bd.
2, S. 586). Das sind unsere Feinde: „Ich suche Zuflucht bei Dir vor einem
Selbst, das nicht satt wird, vor einem Herzen, das keine Demut zeigt und
vor einem Gebet, das nicht angenommen wird.“ (Ebd.) Das sind unsere
inneren Feinde.
Wir schieben nicht Fremden alle Schuld zu. Wenn wir eine schwache
Leistung erbringen, wenn wir nicht zeitig handeln, wenn wir Faulheit an
den Tag legen, wenn wir den Feind nicht kennen, wenn ein vom Weg
abgekommener und abweichender Bruder – der in jedem Fall unser Bruder
bleibt, selbst wenn er einen falschen und abweichenden Weg einschlägt –
unser Großer Satan anstelle des wahren Großen Satans wird, werden wir
einen Schlag erleiden.
Das sind auch unsere Feinde und wir müssen vorsichtig sein. Wenn wir
über einen fremden Feind aus dem Ausland sprechen, bedeutet das nicht,
dass es keine Schwächen in uns gäbe. Das ist keineswegs der Fall. Falsche
und schlechte Politik, schlechtes Verhalten, verschiedene unnötige
Differenzen, Faulheit, Handlungsdefizite und Engstirnigkeit sind ebenso
unsere Feinde.
Wenn wir über Amerika, England und diesen und jenen ausländischen Feind
sprechen, ist das ein fortwährendes Skandieren von Kampfparolen? Ich sage
euch: Das sind keine reinen Kampfparolen, sie beschreiben tatsächliche
Umstände. Wir sind über die Ereignisse weltweit informiert. Der charmante
amerikanische Außenminister [Gelächter im Publikum] gab seinen Nachfolgern
in der Regierung in seinem Abschiedsbrief einige Ratschläge. Er sagte:
„Ihr müsst dem Iran gegenüber eine harte Linie fahren, ihr müsst einen so
strengen Umgang wie möglich pflegen, ihr müsst die Sanktionen
aufrechterhalten und wissen, dass ihr mit Härte Zugeständnisse vom Iran
erhaltet, so wie wir es auch taten und erhielten.“
Er sagte das, weil er der Feind ist. Dieser Feind war ein lächelnder
Feind. Es gab einen Feind, der unvermittelt zu sagen pflegte, dass Iran
eine Achse des Bösen sei. Dieser Feind sagt das nicht so offen, aber er
verhält sich genauso. Also ist er der Feind.
Entsprechend wollen wir keineswegs nur Kampfparolen skandieren, wenn
wir über den Feind sprechen. Einige vorurteilsbehaftete Menschen sagen
[über uns]: „Sie verzweifeln an ihrer inneren Politik und deshalb müssen
sie sich eigene Feinde basteln.“ Das ist nicht der Fall. Das hier ist kein
Erschaffen von Feinden. Das ist der Feind selbst. Ihr müsst eure Augen
offen halten, um sie zu sehen. Wenn ihr sie schließt, werden sie natürlich
nicht sehen. Wenn ihr wegschaut, werdet ihr die Feinde nicht sehen. Wenn
ihr aber hinseht, erkennt ihr sie.
Wir haben auch über England gesprochen. Die Engländer haben den
Persischen Golf mal wieder betreten. Natürlich haben wir davon bereits vor
ein, zwei Jahren erfahren. Wir hatten gehört, dass sie wieder den
Persischen Golf betreten werden. Nun sind sie gekommen. Sie sind in die
Region gekommen und trichtern ein paar Herrschern am Persischen Golf ein,
dass Iran eine Bedrohung sei. Natürlich herrscht keine enge Beziehung
zwischen den Engländern und diesen Herrschern. Wir sollten nicht denken,
dass die Engländer freundschaftliche und enge Beziehungen mit diesen
Herrschern am Persischen Golf pflegen. Das ist nicht der Fall. Sie wollen
sie nur benutzen. Sie wissen, dass sie sie beeinflussen können. Das ist
der Grund, warum sie mit ihnen in dieser Art reden. Sie sagen ihnen, dass
Iran eine Bedrohung sei.
Tatsächlich sind die Engländer selbst eine Bedrohung. Heute kommen
englische Kreise zusammen und treffen Entscheidungen für unsere Region und
für den Iran. Eine ihrer Entscheidungen ist es, die regionalen Länder zu
desintegrieren. Was ich sage, ist keine Analyse oder Mutmaßung, sondern
geht auf Informationen zurück. Sie sagen, dass die Zeit eines einzigen
Iraks, eines einzigen Syriens, eines einzigen Jemens und eines einzigen
Libyens vorbei sei. Das heißt, dass Irak, Syrien, Libyen und Jemen
desintegriert werden sollen. Sie erwähnen den Iran nicht, weil sie es
nicht wagen und weil sie sich fürchten. Sie sind extrem besorgt um die
öffentliche Meinung im Iran, sonst würden sie dasselbe äußern, was
Mohammad Reza vor seinem Verlassen Irans sagte: „Wenn ich Iran verlasse,
wird das Land zu Iranistan.“
Er meinte damit, dass es zu einem Land wie Afghanistan, Turkmenistan
und anderer solcher Länder würde. Er meinte, dass nur eine kleine Region
namens Iranistan vom Iran übrig bliebe und dass der Rest zwischen
abtrünnigen Regierungen aufgeteilt würde. Sie wollen dasselbe sagen. Sie
hatten dieselbe Hoffnung und haben ihr Bestes gegeben, um das zu
erreichen. Natürlich holten sie sich eine blutige Nase, aber die Idee ist
noch immer in ihren Köpfen, wenngleich sie sie nicht äußern. Das ist der
Feind.
Muss man noch mehr tun als das, damit man als Feind bezeichnet wird?
Die Engländer grübeln heute schon über die Zeit nach dem Ablauf der
Atomvereinbarungen. Sie denken über Einschränkungen nach, die sie dem Iran
danach auferlegen könnten. Sie denken, dass das Abkommen etwa zehn, zwölf
Jahre hält. Und jetzt schon überlegen sie sich, was sie dem Iran gegenüber
tun und sagen sollen, um es einzuschränken. Kann es einen bösartigeren
Feind geben? Kann es einen teuflischeren Feind geben? Genau das ist die
Bösartigkeit, die wir den Engländern zuschreiben.
Einer ihrer Pläne, über die sie offen sprechen, ist das Heranziehen und
Bewaffnen ausgewählter lokaler Individuen. Sie sagen, dass sie sich
bestimmte Individuen in den Ländern unserer Region herauspicken,
Beziehungen zu ihnen aufbauen, sie trainieren und ausrüsten wollen.
Heutzutage ist es einfach, Individuen auszurüsten; es gibt das Internet,
den virtuelle Raum und viele andere Mittel der Kommunikation. Und so
greifen sie das Land an, die Islamische Republik und ihr Volk. Das sind
Aussagen, die sie selbst äußern. Das ist der Feind.
Wie ich bereits erwähnte, müssen wir den Feind und seine Methoden der
Feindschaft kennen. Jeder muss seine Methoden und die Wege, die er in
seiner Feindschaft einschlägt kennen. Regierungsbeamte und Volk, unsere
Jugend, unsere Arbeiter und unsere Akademiker müssen diese Methoden
kennen. Sie müssen wissen, dass der Feind es auf das iranische Volk, auf
den islamischen Iran und auf die Islamische Republik abgesehen hat.
Manchmal behaupten sie, dass sie es auf diese oder jene Person abgesehen
hätten, z. B. Ali Chamenei. Aber sie lügen. Wenn sie gegenüber dieser oder
jener Person, Organisation oder gegenüber jenem Verband Feindschaft
zeigen, dann weil sie das Gefühl haben, dass das iranische Volk als Ganzes
sich gegen sie wehrt und dass es entsprechend ausgeschaltet werden muss.
Ich werde diesen Punkt später noch ausführen.
Was sollen wir dagegen tun? Unsere Verantwortung liegt darin, das Land
zu stärken und es wehrhaft zu machen. Wir müssen die Macht des Landes
stärken. Wie vergrößert ein Land seine Macht? Das sind Fragen, über die
wir nachdenken und mit denen wir planen müssen. Jeder muss das in seinen
Plänen berücksichtigen. Regierungsbeamte, Politiker, Studenten der
Islamischen Theologie, Universitäten, Kulturschaffende sowie politische
Persönlichkeiten. Sie müssen in dieser Hinsicht planen. Wir müssen das
Land wehrhaft und mächtig machen.
Wie können wir dem Land Macht verschaffen? Was sind die Elemente der
Macht im Land? Ich werde einige nennen: Das Erste ist die islamische und
religiöse Überzeugung. Die religiöse Überzeugung gehört zu den wichtigsten
Elementen des Widerstands und der Dynamik in unserem Land. Das bezieht
sich nicht speziell auf die heutige Zeit. Seit 130, 140 Jahren und mehr
ist die religiöse Überzeugung das wichtigste Element in jeder bedeutenden
und wirksamen Bewegung, die in diesem Lande gestartet wurde.
Beginnen wir mit der Tabak-Bewegung. Die Tabak-Bewegung war eine große,
populäre Bewegung im Land, die religiöse Elemente mit einbrachte. Ein
Vorbild der Nachahmung veröffentliche ein Rechtsurteil zum Ereignis. Die
Menschen handelten aufgrund ihres religiösen Glaubens entsprechend diesem
Urteil und sie vernichteten einen gewaltigen Akt des Verrats, der die
Menschen für Jahre ruiniert hätte. Das ist ein Beispiel.
Ein weiteres Beispiel ist die Konstitutionelle Bewegung. Sie war eine
Bewegung, die es schaffte, die Führung durch die Rechtsgelehrten, die die
Frömmigkeit des Volkes verkörperten, voranzubringen. Natürlich waren auch
gewisse Intellektuelle, Schreiber und Geheimgesellschaften involviert. Ich
sage nicht, dass keine weiteren Gruppierungen ihre Finger mit im Spiel
hatten, aber sie waren nicht in der Lage voranzukommen oder irgendetwas
umzusetzen, weil sie keinen Einfluss auf die Menschen hatten.
Was die Menschen während der Konstitutionellen Bewegung auf den Plan
gerufen hat, war das Engagement von Gelehrten der ersten Reihe, wie
Scheich Fadhlullah Nuri, Sayyid Muhammad Tabatabai und Sayyid Abdullah
Bahbahani. Das waren große Gelehrte. Es gab große Gelehrte in Teheran,
Tabriz und Isfahan. Das gleiche gilt auch für andere Städte und auch für
die Provinz Fars. Große Gelehrte sind vorangeschritten und das Volk ist
ihnen gefolgt. Nun waren die Engländer aber schlauer als wir in dieser
Hinsicht. Sie säten Zwietracht, sowohl zwischen den Gelehrten als auch im
Volk.
In Teheran säten sie Zwietracht zwischen diesen großen Persönlichkeiten
und dem großen Märtyrer Scheich Fadhlullah Nuri. Er war der erste
Gelehrte, der versuchte, die Konstitutionelle Bewegung zu etablieren und
wurde unter dem Vorwand gehängt, gegen die Konstitutionelle Bewegung zu
sein! Das ist das, was sie taten. Sie lockten die Menschen zur britischen
Botschaft und einige Leute schenkten den Engländern die Konstitutionelle
Bewegung auf dem Präsentierteller. Und so verhalf die Konstitutionelle
Bewegung Reza Chan (als Schah) hervorzutreten und mit ihm 50, 60 Jahre
Rückwärtsgewandtheit im Lande. Dennoch war es der Anfang der religiösen
Bewegung im Land.
Ein weiteres Beispiel ist die Verstaatlichung der Ölindustrie.
Wohlgemerkt, das sind Beispiele aus der Geschichte. Das ist der Grund,
warum ich fortwährend sage, dass ihr die Geschichte lesen und darüber
nachdenken sollt. Wären die Gelehrten und der religiöse Antrieb nicht
gewesen, dann wäre die Verstaatlichung der Ölindustrie sicher nicht
vorangekommen. Jeder sollte das wissen. Ayatollah Kaschani gab den
Startschuss zu dieser Bewegung. Und sein Unterstützer war das Vorbild der
Nachahmung Sayyid Mohammad Taqi Chasari in Qum.
Die Förderer dieses Gedankens der Verstaatlichung waren eine Gruppe von
Leuten in Qum sowie ein religiöser Gelehrter, ein Kanzelprediger erster
Klasse, und ein herausragender, religiöser, eloquenter und intellektueller
Aktivist aus unserem Maschhad. Und die Leute traten wegen der Religion auf
den Plan. Später, nachdem sie Ayatollah Kaschani von der Bewegung
trennten, die Gelehrten isolierten und religiöse Persönlichkeiten
beseitigten, wurde Mossadegh besiegt. So lange, wie Religion und religiöse
Überzeugung noch im Spiel war, schritt die Bewegung voran. Als sie ihr
dann aber dieses Element entzogen, wurde die Bewegung gestoppt, besiegt
und das Gegenteil geschah. Ein Amerikaner mit einem Koffer voller Geld kam
nach Teheran und machte alles zunichte.
In allen Bewegungen sticht deutlich das Element der religiösen
Überzeugung hervor. Es sticht deutlich in den Ereignissen des 15. Chordad
hervor, in der Islamischen Revolution und in der Ära der Heiligen
Verteidigung [in dem von Saddam und den USA aufgezwungenen Krieg]. Zu
verschiedenen Anlässen war es die Religion und die religiöse Motivation,
die die Leute auf den Plan brachten. Ein Mensch, dessen drei, vier Söhne
auf dem Wege Gottes zu Märtyrern wurden, freut sich aufgrund dieser
Motivation darüber. Religiöse Motivation und Überzeugung sind ein Element
der Macht.
Entsprechend muss sie erhalten bleiben. Sie zeigen Feindschaft
gegenüber diesem Element. Heute wird die religiöse Motivation des Volkes
von allen Seiten angegriffen. Ihr Ziel ist es, unter verschiedenen
Bezeichnungen und mit verschiedenen Mitteln den Glauben zu zerstören, erst
den Glauben der Jugend und dann den von Menschen mit verschiedenen
sozialen Hintergründen. Das ist das, was der Feind heute tut.
Religiöses Verständnis ist ebenso vonnöten wie religiöse Überzeugung.
Religiöse Überzeugung muss von religiösem Verständnis begleitet werden.
Was ist religiöses Verständnis? Es ist nichts anderes, als das, was der
verstorbene Lehrer beschrieb: „Unsere Religion ist eins mit unserer
Politik und unsere Politik ist eins mit unserer Religion.“ Unser
großherziger Imam (r.) hob dieses Konzept hervor und setzte es um. Das ist
eines der Elemente der Macht in unserem Land. Heute ist eine der
Hauptempfehlungen, die amerikanische und englische intellektuelle Gremien
der Presse, den Medien, dem Internet und den politischen und sonstigen
Aktivisten präsentieren und lehren, dass man sich der politischen Religion
entgegenstellen muss.
In anderen Worten: Die Trennung der Religion von der Politik wird
gefördert. Das kommt der Trennung der Religion vom Leben gleich. Es
bedeutet, dass Religion in die Ecke der Moschee gedrängt wird, dass sie
nur in den eigenen vier Wänden und im Herzen existieren soll und dass sie
nicht in die Praxis gelangen darf. Es bedeutet, dass Wirtschaft und
Politik säkular sein sollen. Es bedeutet, dass man sich dem Feind in einer
säkularen Art und Weise ergeben soll. Es bedeutet, dass ihr gegen eure
Freunde kämpfen und den Feind gegen die Lehren der Religion unterstützen
sollt.
Aber sie wollen den Dingen einen religiösen Anstrich verpassen. Das ist
es, was sie wollen. Religiöses Verständnis bedeutet, dass die Religion
nicht vom Regieren getrennt wird. Ich spreche über alle Religionen. Unser
Anspruch ist, dass alle Religionen daran Anteil haben. Selbst das
Christentum wird nicht von der Regierung getrennt, aber das klarste und
offenkundigste Beispiel ist der Islam. Die erste Sache, die der Prophet
(s.) tat, nachdem er die Schwierigkeiten in Mekka überwunden hatte, war
es, eine Regierung zu etablieren. Er förderte die Religion, indem er sie
in die Regierung einfließen ließ.
Die Trennung von Religion und Regierung bedeutet, dass die Religion
fortwährend spricht und Rat gibt, während die Supermächte im Gegensatz und
in Gegnerschaft zu den Lehren der Religion tun und lassen, was sie wollen
und den Unterstützern der Religion gegen den Kopf stoßen, wann immer sie
wollen. Das ist, was sie verfolgen. Aber es soll nicht so sein. Dass die
Religion nicht von der Politik getrennt gehört, muss bei den Menschen
gängig sein.
Der Feind der Religion fürchtet sich vor der Art von Religion, die über
eine Regierung, über Macht, eine Armee, eine Wirtschaft, ein Finanzsystem
und über viele Institutionen verfügt. Er fürchtet sich vor so einer
Religion. Die Religion, in der die Menschen in die Moschee gehen und
beten, ist dagegen in Ordnung für ihn. Das erlaubten sie den Leuten über
hunderte Jahre. Das ist also ein weiteres Element der Macht in unserem
Land.
Ihr müsst wissen, dass die Nichttrennung der Religion vom Leben und von
der Politik und der Einfluss der Religion auf alle gesellschaftlichen
Lebensaspekte richtige Erkenntnisse der Religion sind. Das muss angestrebt
und verfolgt werden. Andernfalls werden das, was wir als Religion
bezeichnen, die Titel von uns Geistlichen, unser Tragen eines Turbans und
andere solche Dinge nichts ausrichten. Wir müssen wirklich in diese
Richtung schreiten.
Ein weiteres Element der Macht ist ein hohes Maß an wissenschaftlicher
Dynamik. Das ist wissenschaftliche Macht. Ich habe jenen Hadith viele Male
gelesen: „Wissen ist Macht.“ (Ibn Abi al-Hadids Kommentar zu
Nahdsch-ul-Balagha, 30, S. 319) Sie sind gegen unsere wissenschaftliche
Macht.
Dieselben innerpolitischen Elemente, die dieser bösartige Engländer
empfahl und betonte – er betonte, dass sie diese Elemente im Lande
einsetzen und ausrüsten müssten – versuchen mitunter, in unseren
Universitäten unsere Jugend zu enttäuschen, um den Fortgang der
wissenschaftlichen Dynamik zu verhindern und die talentierten Studenten in
fremde Länder abwandern zu lassen. Sie sagen zu ihnen: „Geht in dieses und
jenes Land. Warum bleibt ihr hier? Du verschwendest dich!“ Und sie sind
bereit, ihnen Geld und Entlohnung zu geben.
Natürlich ist unsere fromme Jugend standhaft geblieben. Ich kann das
bezeugen. Trotz der teuflischen Machenschaften, die einige vom Feind
abhängige Elemente in- und außerhalb unserer Universitäten begehen, um die
Hoffnungslosigkeit zu etablieren, ist unsere Jugend standhaft geblieben.
Vor einigen Tagen haben mich einige preisgekrönte Studenten und
herausragende Persönlichkeiten einer bekannten Universität getroffen. Sie
sprachen in einer Art und Weise, die durch die Schönheit und Deutlichkeit
ihrer Worte wirklich in Erstaunen versetzt.
Später werde ich verdeutlichen, dass der Feind unser Volk nicht kennt,
aber wir seine Handlungsschemen dennoch kennen müssen. Einer der Wege, das
Land wehrhaft zu machen, ist es, die wissenschaftliche Dynamik zu fördern.
Sie soll weder stagnieren, noch soll sie schrumpfen.
Ein weiterer Aspekt ist der wirtschaftliche Fortschritt und die Lösung
der Belange der Bevölkerung. Eine ihrer Absichten, weshalb sie Sanktionen
verhängen, ist, das Volk von der Islamischen Republik zu trennen. Sie
wollen, dass die Leute Schwierigkeiten haben. Sie wollen, dass das Land
unter Arbeitslosigkeit, Rezension und verschiedenen wirtschaftlichen
Problemen leidet. Sie wollen, dass wir weiterreden, während das Volk unter
wirtschaftlichen Schwierigkeiten leidet. Sie verhängen Sanktionen, sodass
solche Dinge passieren. Und wenn sie scheinbar Sanktionen aufheben, dann
nur auf eine Art, dass die Probleme nicht beseitigt werden.
Wie sollen wir reagieren? Unser Gegengift ist, dass wir etwas
unternehmen müssen, das die Wirtschaft stark, widerstandsfähig und stabil
macht. Das ist nichts anderes, als die Wirtschaft des Widerstands, über
die wir viele male gesprochen haben. Das ist ein weiteres Element der
Macht in unserem Land. Die Währung eines Landes, das über eine starke
Wirtschaft verfügt, ist wertvoll. Seine Regierungsbeamten sind ebenso
wertvoll und seine Bevölkerung wird respektiert. Unter solchen Umständen
kann keiner ihnen irgendwas aufzwingen. Ich sagte viele Male, dass wir uns
schrittweise davon trennen müssen, das Öl abzupumpen und von ihm abhängig
zu sein. Wir müssen schrittweise diese Abhängigkeit abbauen. Die Ölpolitik
und die Preisschwankungen liegen in den Händen anderer. Das Öl gehört uns,
aber es liegt in den Händen anderer. Wir müssen in der Lage sein, unsere
Wirtschaft widerstandsfähig zu machen. Wir sollten so handeln, dass sie
stark wird. Das ist ein weiteres Element der Macht.
Die Erhaltung der nationalen Würde bei internationalen Verhandlungen
und Treffen, das Zurückweisen der Schranken anderer und der Schutz der
nationalen Würde ist ein weiteres Element der Macht für das Land. Wenn wir
mit der Gegenseite an einem Tisch sitzen und mit ihr sprechen, dann
beobachten sie uns und prüfen, wie es mit unserer Moral, unserer
Motivation und Entschlossenheit steht und sie geht mit uns auf Grundlage
dieser Analyse um. Wir müssen die Würde des Volkes und des Landes
erhalten. Wenn das geschieht, dann fühlt sich das Volk ebenso gewürdigt.
Das ist eine Quelle der Macht für unser Land.
Wenn wir wirklich diese Instrumente des Widerstands und die Ausrichtung
des Feindes erkennen, dann können wir gegen den Feind planen und diese
Elemente der Macht erlangen. Wenn wir das nicht machen, dann helfen wir
manchmal mitunter sogar dem Feind. Ich erwähnte viele Male, dass ein
Soldat, der an der Frontlinie einschläft, möglicherweise verwirrt
aufwachen wird. Wenn er dann das Geschoss lädt, könnte er auf seine eigene
Seite feuern. Wenn du nicht weißt, wer dein Feind und wer dein Freund ist,
dann feuerst du womöglich auf deinen Freund, statt auf deinen Feind,
nachdem du das Geschoss geladen hast. Das ist der Grund, warum wir
Einblick benötigen.
Der Feind hat die Zerstörung dieser erwähnten Elemente der Macht im
Blick. Das ist das Ziel des Feindes. Er will den Glauben, die Genügsamkeit
und Sittsamkeit, das Bekenntnis zu den religiösen Prinzipien, den festen
Glauben in die Autorität der Religion zerstören. Er will die nationale
Würde untergraben, die wissenschaftliche Dynamik stoppen und die
Organisationen und Gruppen schwächen, die die Macht des Landes und des
Volkes verkörpern. Ihr könnt bezeugen, dass die Islamischen
Revolutionsgarden, die Basidschis und der Wächterrat angegriffen werden.
Das geht mit ihren Zielen einher.
Ich habe nichts mit den jüngsten Debatten zwischen den Vorsitzenden der
zwei Regierungsorganen zu tun. Das sind keine wichtigen Belange. Diese
Belange gehen mit Gottes Gnade und Wohlwollen zu Ende und sind nicht
wichtig. Der Feind will solche Belange aufblasen, aber jeder muss den Wert
einer unabhängigen, mutigen und entschlossenen Judikative zu schätzen
wissen und jeder sollte dabei helfen, sie zu etablieren. Ich unterstütze
die Regierungen, die Judikative und das Parlament. Ich unterstütze jeden –
wir müssen jedoch schauen, was den Feind beim Verfolgen seiner Ziele
verzweifeln lässt.
Wenn wir ein starkes Sicherheitssystem, eine mächtige, vom Volk
getragene militärische Organisation, eine große Bewegung aus dem Volk,
nämlich die Basidschi, ein kenntnisreiches klerikales System, das die
Entwicklungen der Zeit kennt und das mitten in der Gesellschaft steht,
eine vollkommene und mächtige Judikative und eine Regierung, die gute
Pläne entwirft, die gewissenhaft und mutig ist – wenn wir das alles haben,
dann wird die Bewegung des iranischen Volks und des Landes eine
erfolgreiche sein. Diese Dinge können wir erreichen und erzielen. Wir
müssen Gott danken, sollten wir irgendeines dieser Dinge haben, und wir
sollten es bewahren. Wir müssen uns auch das aneignen, was wir bisher noch
nicht haben.
Glücklicherweise werden aktuell gute Schritte gemacht, sowohl im
Bereich Wissenschaft und Kultur, über die ich bereits sprach, als auch in
anderen Bereichen. Die besten Medaillengewinner im Lande kommen aus der
Basidschi-Jugend. Ich habe viele Treffen mit Studenten hier an diesem Ort
gehabt. Ein Beispiel ist eine kürzliche Begegnung, die ich mit Studenten
hatte, Basidschi-Medaillengewinner und Jugendliche der Scharif-Universität
kamen hierher. Es waren dutzende Medaillen und dutzende herausragende
Jugendliche. Das war ein Beispiel und es gibt zahlreiche weitere.
Wir haben viele herausragende, aktive, lebendige, intelligente und
akademische Studenten und auch Universitätsprofessoren mit revolutionärer
Einstellung, Motivation und Bestimmung. Das ist die heutige Situation. Das
gleiche gilt im Kulturbereich, im Bereich der Kunst und auf politischer
Ebene. Wir sollten unser Bestes tun, diese motivierte Jugend in den
genannten Bereichen zu unterstützen.
Ich möchte betonend hinzufügen, dass der Feind unser Volk trotz all
seiner Pläne gewiss nicht kennt. Sie machen Fehler. Ihr wart Zeuge, wie
sie im Jahre 1388 (2009) den Fehler gemacht haben, die Fitna (Zwietracht)
zu säen. Sie dachten, sie hätten es geschafft, die Zwietracht bis zu sehr
empfindliche und sensible Stellen zu bringen. Aber ganz plötzlich
verblüfften die Handlungen des Volkes vom 9. Dey jedermann. Die Bewegung
des 9. Deys des Jahres 1388 war derjenigen vom 19. Dey, die ihr im Jahre
1356 gestartet habt, ähnlich.
Und so gilt, dass alle aktiven Gruppen im Lande, einschließlich der
Geistlichen, der Akademiker, der Regierungsoffiziellen des Landes,
insbesondere hochrangige Beamte, die Mitglieder des Parlaments,
Intellektuelle und Schreiber verantwortlich dafür sind, die Elemente der
Macht, über die wir sprachen, zu stärken. Der den Iran liebt, muss wissen,
dass ein Angriff auf den islamischen Glauben der Jugend ein Akt des
Verrats ist!
Es gibt einige Menschen, die den Iran und das Land lieben, aber die
sich nicht der Religion, dem Islamischen Recht (Scharia) und anderer Dinge
verpflichtet fühlen. Aber sie müssen ebenfalls wissen, dass – sollten sie
den Iran wirklich lieben und wirklich keine Verräter oder Feinde sein, die
sich einfach nur als Freunde ausgeben – sie nicht die Religion schwächen
dürfen, insbesondere die Religion und den Glauben der Jugend. Der den
Glauben der Jugend schwächt, übt Verrat am Lande aus, nicht nur an der
Religion. Die Elemente der Macht dieses Landes und das Volk müssen von all
diesen Gruppen gestärkt, erhalten und ausgebaut werden.
Glücklicherweise nimmt heute eine große Anzahl von Menschen diese
Verantwortung auf sich und geht dem ab jetzt noch verstärkt nach. Die
Lehre, die ihr und ich aus dem Ereignis des 19. Dey ziehen müssen, ist,
dass uns bewusst wird, dass der Feind erkannt werden muss. Wir müssen
wissen, dass seine Wege und Ansichten erkannt werden und dass wir uns
dagegen rechtzeitig und mit allen uns in der Zeit verfügbaren Mitteln
auflehnen müssen. Wenn wir das tun, dann wisset, dass unsere weltweiten
Feinde die sind, über die ich gesprochen habe: Amerika, England, der
Zionismus, internationale Firmen und die Herren des vergoldeten Wohlstands
und weitere Feinde. Sie werden nicht in der Lage sein, auch nur einen
Funken gegen das Volk Irans auszurichten [das Publikum ruft „Allahu akbar“].
Zum Glück kamen die, die Parolen rufen wollten, in den letzten Momenten
des Treffens voll auf ihre Kosten [Lachen im Publikum und vom Imam].
Der Frieden, die Gnade und der Segen Allahs seien mit euch.