Wir sind verpflichtet, diejenigen Völker, welche sich (auf dem Weg des Islam) bewegen,
zu verteidigen, und wir werden sie verteidigen. Und ich betrachte es als meine religiöse
Verpflichtung, das Volk von Bosnien-Herzegowina zu verteidigen, und dies werden wir tun.
Soweit wir dieses unterdrückte Volk unterstützen können, werden wir es tun. Sie (die
Muslime von Bosnien-Herzegowina) sind an der vordersten Linie, und gegen sie bedient sich
der Feind aller Gewalt und jedes Mittels. (Die westlichen Mächte) wollen mit
Höflichkeiten und leeren Versprechungen das Problem beenden. Leider ist unser Weg (zur
vollständigen Hilfeleistung an die Muslime von Bosnien-Herzegowina) versperrt und die
volle Hilfeleistung ist nicht möglich. Aber wir akzeptieren die Entscheidung der
Weltmächte nicht, daß die Feinde der Muslime Tag für Tag durch verschiedene Wege- und
nach manchen Aussagen sogar durch das okkupante Regime Israel - (immer mehr) aufgerüstet
werden, jedoch das (muslimische) Volk dort unterdrückt bleibt.
In seiner Ansprache hat er die despotischen Weltmächte wegen ihrer Gleichgültigkeit
gegenüber dem Massakrieren von Muslimen Bosnien-Herzigowinas, sowie wegen ihrer
Ermunterung für die Fortsetzung der Verbrechen von Serben als Schuldig bezeichnet.
Der Imam bekräftigte die Notwendigkeit der Vergeltung durch die Muslime der Welt
gegenüber diesem Kreuzzug und der allgemeinen despotischen Bewegung gegen ein
muslimisches Volk.
Imam Khamene'i bezeichnete in seiner Rede die Ereignisse in Bosnien Herzegowina als
eine bittere Tragödie für die Menschheit, insbesondere für die islamische Welt, und
sagte: "Das muslimische Volk von Bosnien ist allein wegen seiner Schuld "Muslim
zu sein" und seiner Verbundenheit mit Islam zur Zielscheibe der erbarmungslosen und
grausamen Invasion der Serben geworden. Das gleichgültige Zuschauen der westlichen und
europäischen Regierungen bei den erschütternden Verbrechen der Serben, begleitet durch
direkte und indirekte Ermunterungen der Aggressoren, spricht von der Feindseligkeit der
Weltdespotie gegen den Islam und gegen ein Volk, welches die islamische Flagge in der Hand
genommen hat. Und es sieht so aus, daß ein (neuer) Kreuzzug gegen die Muslime von
Bosnien-Herzegowina entfacht worden ist."
Weiterhin betonte der Imam-ul-Umma: "Das muslimische und revolutionäre Volk Irans
wird wegen seiner Verbundenheit mit den islamischen Geboten und dem heiligen Qur'an das
Problem Bosnien-Herzegowinas nicht vergesssen, und ebenso kann das Vergehen der Zeit die
Position des islamischen Systems (im Iran) in Bezug auf die Rechtmäßigkeit der
muslimischen und unterdrückten Bevölkerung von Bosnien nicht verändern.
Imam Khamene'i bekräftigte die Notwendigkeit der Fortsetzung jeglicher Art von
möglicher Hilfen für die Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina und sagte: "Unserer
Meinung nach sollen die europäischen Regierungen in diese Konfliktszene eingreifen und
den Völkermord an unseren Geschwistern in Bosnien-Herzegowina verhindern, und wenn sie
dies aber selber nicht können bzw. nicht möchten, dann sollen sie den Einsatz der jungen
Freiwilligen der Muslime nicht verhindern".
Hazrate Ayatullah-ul-Uzma Imam Khamene'i sprach von der Bereitschaft der muslimischen
Völker für die Entsendung der Truppen nach Bosnien-Herzegowina und sagte: "Wir
betrachten den Angriff gegen den Islam und die erzeugte Gefahr seitens der Weltdespotie
als eine ernste Angelegenheit und jegliche mögliche Unterstützung für das muslimische
Volk Bosnien als eine gewichtige Verantwortung".
"Damit dieser Triumph, der nach einem harten Jihad gewonnen worden ist, nicht
ruiniert wird, muß jeder einzelne Muslim Achtsamkeit zeigen und gegen die geschmiedeten
internationalen Intrigen so wachsam wie nur möglich sein"
Im Namen Allahs, des Gnädigen und Barmherzigen.
Wenn Allahs Hilfe kommt und der Sieg und du die Menschen scharenweise in die Religion
Allahs eintreten siehst, dann lobpreise du deinen Herrn und bitte ihn um Vergebung.
Wahrlich, er wendet sich oft mit Gnade. (Heiliger Qur'an Sura Nasr)
Mit einem Herzen voller Gefühle des Dankes und des Lobes und unendlichen Hoffnung auf
die Gnade und die Freigiebigkeit Gottes sende ich dem tapferen, mutigen, muslimischen Volk
von Afghanistan, insbesondere denjenigen, die während dieser langen Jahre des Jihads
(Widerstandskampfes) gekämpft haben, ohne dem Feind nachzugeben, und ihr eigenes Leben
oder das der ihnen Nächsten der Gefahr aussetzen, und denen, die während dieser langen
Jahre unbeschreibliche Hindernisse und Strapazen aushielten, und den Familien der heiligen
Märtyrer dieses blutigen Krieges meine innigsten Glückwünsche für diesen großen und
glänzenden Sieg.
Ebenso übersende ich auch meine Glückwünsche dem ruhmreichen Volk des Iran, das
während des ganzen Afghanistan Krieges diesem ruhmreichen, muslimischen Brudervolk zur
Seite stand, ihr Leid und Schmerz teilte, ihnen die Arme öffnete und die Qualen dieses
blutverschmierten Verwandten mitverspürte, und der ganzen islamischen Umma, die sich
bemüht hat, daß sie (die afghanischen Glaubensgeschwister) von den fremden
Eindringlingen, und dem Galgen der Knechte der fremden Eindringlinge geretet wurden. Und
ich grüße zu diesem Anlaß die reine, lautere Seele unseres verstorbenen Imams
(Khomeini), der das Eintreffen dieses Resultats vorausgesehen und bis an sein Lebensende
auf deren Verwirklichung gewartet hat.
Heute fängt zweifelsohne eine neue Periode in der Geschichte Afghanistans an, und die
Vorraussetzungen sind geeigneter als jemals zuvor, damit dieses Land und dieses Volk von
den schweren, drangsalvollen Mühen befreit wird. Heute steht das afghanische Volk und
insbesondere die verehrten politischen Verantwortlichen mit ihren militärischen Einheiten
am Anfang eines gefährlichen risikoreichen Weges. Sie können nur mit einer
rechtgeleiteten Hingabe und Vertrauen in Allah den Erhabenen, mit der Verbundenheit an die
islamischen Regeln, mit dem Vertrauen auf das Volk, mit der Mobilisierung aller Kräfte
des Landes, und mit der ganzen Wachsamkeit gegenüber den Intrigen und Einflüssen der
Feinde diesen gefährlichen und risikoreichen Weg antreten und wohlbehanlten in Sicherheit
gelangen, und - so Gott will - das Ziel verwirklichen, die gesegnete islamische Ordnung
und in ihrem Licht die materiellen und ideellen Fortschritte zu erlangen.
Ausgehend von diesem Sachverhalt will ich alle meine afghanischen Schwestern und
Brüder, insbesondere diejenigen, die gegenüber dem afghanischen Volk große
Verantwortungen übernommen haben, an die (unten stehenden) Punkte erinnern, damit sie die
göttlichen Verantwortungen auf dem Weg zur Verwirklichung ihrer großen Ziele, zu der sie
verpflichtet sind, auf eine aufrichtige Weise erfüllen können:
Der afghanische Jihad und die erdulteten Schmerzen und das Leid während dieses Jihads,
waren alle für den Islam. Tatsächlich hätte keine andere Ursache dieses gläubigen Volk
so stählern und wiederstandsfähig gegen das kommunistische Marionetten-Regime und die
alte östliche Supermacht machen können.
So sehen wir, daß zur Belohnung des langen, stählernen Jihads heute die Gründung
einer islamischen Regierung in Afghanistan sich manifestiert. Jetzt müssen in der
zukünftigen Regierung und in der Verfassung alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden,
um in diesem Land die Bestimmung Allahs und die islamischen Gesetze anzuwenden.
Da das afghanische Volk aus verschiedenen Volksgruppen und Rechtsschulen besteht, kann
der Erfolg nur durch die Beteiligung und Zusammenarbeit aller erreicht werden.
Um heute den Weg der Unabhängigkeit und des Aufbaus mit Erfolg beschreiten, und um
ihre eigenen Ziele verwirklichen zu können, ist die Zusammenarbeit und das Übereinkommen
der verschiedenen Volksgruppen und Rechtschulen grundsätzliche Voraussetzung. Diese
Einigkeit sollte ausschließlich an der Achse des Islam (orientiert) sein, alle
Angehörigen und Gruppen der Rechtsschulen sollten den leuchtenden Befehl des
Haltet euch allesamt fest am Seil Allahs und zerfallt nicht (Heiliger Qur'an 3/103)
mit dem Ohr ihres Herzens vernehmen und ihre Einigkeit stabilisieren. Es sind eine
Reihe von Hände im Spiel, die den Fanatismus der Nationalität und der
Stammeszugehörigkeit verstärken wollen. Man will zwischen den Geschwistern der
verschiedenen afghanischen Volksgruppen Konflikte verursachen. Diese Hände sind die
Feinde des Islam und Afghanistans. Diese Hände müssen mit Allahs Hilfe und der
Wachsamkeit des Volkes und der Verantwortlichen abgeschnitten werden.
O wehrhaftes und gläubiges afghanisches Volk, ihr habt während dieser letzten Jahre
wahrgenommen, was es bedeutet, unter den schmerzhaften Einfluß und Intervention der
Fremden zu geraten, und ihr habt schwere Verluste erlitten. Heute versuchen die
imperialistischen Kräfte, die Gelegenheit auszunutzen, um aus der vorhandenen Situation
Vorteile für ihren eigenen Nutzen zu erzielen, und deswegen wollen sie ihren Einfluß und
ihre Macht über euch erlangen.
Alle insbesondere die ehrbaren Verantwortlichen, die Leiter der verschiedenen Gruppen
oder Parteien müssen ihre gesamte Aufmerksamkeit aufwenden, um den Einfluß der Feinde
des Islam und des Imperialismus zu verhindern, und sie dürfen nicht erlauben, daß
anstelle der untergehenden östlichen Supermacht und deren einheimischen Knechten dieses
Mal US-Amerika und seine einheimischen Knechte über dieses Land und sein Volk herfallen,
und es ist notwendig, daß das Blut der Märtyrer der Befreiungsbewegung nicht vergeudet
wird.
Die Schriftsteller, die Prediger und die anderen afghanischen Intellektuellen müssen
das Volk immer wieder an diese Gefahr erinnern, und müssen das Volk vorbereiten, diesen
verworrenen imperialistischen Intrigen entgegenzutreten.
In diesen sensiblen und Begeisterung erregenden Tagen treten leider unter den
Geschwistern, zwischen einer Reihe von Gruppen oder Parteien einige Konflikte auf, die den
Morgen des Sieges und manche seiner vordringlichen und wichtigen Aufgaben eintrüben,
verdunkeln und verfinstern.
Ich hoffe es wird nicht unachtsam mit diesen (im folgenden aufgezählten) Aufgaben
umgegegangen:
- Die Untersuchung der Situation der während der Ereignisse von Kabul Verletzten und
der zu Schaden gekommenen. - Der Schutz der Sicherheit des Lebens und des Vermögens des
Volkes und der Unantastbarkeit ihrer Häuser. - Die Etablierung des Systems und, daß die
bewaffnenten Gruppen Konflikte untereinander meiden. - Die Hilfe der Fachleute, um
Elektrizität, Wasser und andere allgemeine Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. -
Die Bemühung aller, mit den Arbeitern, Bauern, und anderen unentbehrlichen Werktätigen
und Handwerkern an der Spitze, für den Neuanfang des öffentlichen Lebens und zur
Bedarfsdeckung der allgemeine Bedürfnisse des Volkes insbesondere des
Nahrungsmittelbedarfs des Volkes.
Ich ersuche alle Staaten und internationale Institutionen wie den roten Halbmond, die
islamischen Länder und alle moslemischen Völker der Welt dem afghanischen Volk und den
verehrten Verantwortlichen deses Landes Hilfe zu leisten, und zur Milderung der
Schwierigkeiten dieser schweren Wochen, die zugleich die ersten Freiheitstage dieses
muslimischen Volkes sind, mit ihren Geschenken Erleichterung zu schaffen.
Ich erflehe von Allah dem Erhabenen die Herrlichkeit des Islam und den Sieg der Mulime
über ihre Feinde.
Und der Friede Allahs sei mit euch und seine Barmherzigkeit und sein Segen.
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen
Aller Lob und Preis gebührt dem Herrn der Welten, der Gruß und der Segen seien auf
dem von Ihm (Gott) Geehrten, Seinem Propheten Mohammed und den Reinen und Lauteren aus
seiner Familie.
Allah der Weise spricht (im Heiligen Qur'an):
Und da Abraham sprach: Mein Herr, mache diese Stadt zu einer Städte des Friedens und
bewahre mich und meine Kinder davor, die Götzen anzubeten. Mein Herr sie haben viele von
den Menschen irregeleitet. Wer mir nun folgt, der gehört sicher zu mir; und wer mir nicht
gehorcht - siehe Du bist Allverzeihend, Barmherzig. (Qur'an, Sure Irahim, 35-36)
In diesen Tagen der Hadsch-Zeit (Zeit der Pilgerfahrt) erfüllen die erfreulichen
Klänge des "labbaik" (Hier bin ich; zu Deinen Diensten), ausgerufen von Liebe
(zu Gott) erfüllter Herzen, den Zufluchtsort des göttlichen Boden (die Kaaba). Aus allen
Ecken der Welt eilen die Muslime an diese Quelle der Anbetung, der Reue, des sich Erhebens
und der Vereinigung. Brüder und Schwestern, die lange Zeit weit voneinander getrennt
waren, finden zusammen. Sie erreichen die Stätte, in der die Lehre der Lobpreisung und
Dienerschaft zum Allmächtigen und Weisen Allah verbreitet wird.
Zu diesem Anlaß lobe und danke ich der Heiligkeit der wunderbaren Eigenschaften
(Gottes) und der Fülle Seiner barmherzigen Gerechtigkeit, dafür, daß im Zufluchtsort
des Gerechten, im gesicherten Haus Allahs die Flagge der islamischen Ehre und Erhabenheit
ein weiteres Mal über den Muslimen weht und dafür, daß die iranischen Pilger ein
weiteres Mal (nach den Verboten durch die saudischen Könige in den Vorjahren) am Tisch
der Barmherzigkeit und Großartigkeit sitzen können.
Weder Gesprochenes noch Geschriebenes reicht aus, um diese göttliche Freigiebigkeit zu
beschreiben. So Gott will, wird das Licht der Gotteserkenntnis in den erleuchteten Herzen
von euch Pilgern strahlen und die Wahrheit sich ohne Worte in euren liebeerfüllten Herzen
manifestieren.
Von welchem Volk ihr auch seid, so möchte ich euch, meine Geschwister, an folgende
Punkte erinnern: Die Pilgerfahrt ist so eine den muslimischen Generationen gewährte Gnade
Gottes, daß alleine durch die Kenntnis seines immensen Wertes und durch Dankbarkeit die
Gnade vermehrt wird. Die Undankbarkeit und die Unkenntnis aber entzieht den Muslimen diese
Gnade. Das ist eine Warnung vor der Heftigkeit der göttlichen Strafe:
Seid Ihr aber undankbar, dann ist Meine Strafe wahrlich streng! (Qur'an, Sure Ibrahim,
7)
Der Entzug der Gnade der Pilgerfahrt bedeutet nicht, daß kein Muslim mehr die
Pilgerfahrt vollziehen kann, sondern eher, daß die Muslime nicht mehr von der Gnade und
den Vorzügen profitieren. Ebenso bedeutet die Vermehrung der Gnade nicht, daß die Zahl
der Pilger jährlich ansteigt, sondern eher, daß die Pilger reichhaltiger davon
profitieren werden.
.. auf daß sie allerlei Wohltaten (Vorteile) wahrnehmen.. (Qur'an, Sure Hadsch, 28)
Es ist bedeutsam über die Frage nachzudenken, ob die islamische Welt wirklich von
diesen Wohltaten (der Pilgerfahrt) profitiert, und was diese Wohltaten eigentlich sind.
Die Pilgerfahrt ist ein Gottesdienst, der große Veränderungen im Leben jedes
einzelnen Muslim bewirken kann. Hierfür sind der Glaube an die Einheit (Einzigkeit)
Gottes, die Bindung an Allah, die Stärkung des Gottvertrauens, die Ablehnung
(Bekämpfung) der niederen Gelüste, Triebe und (sonstigen) versklavenden Kräfte und
Götzen im Inneren und Äußeren (des Menschen) notwendig. Nur wenn der Mensch so handelt,
kann er die Gegenwart der Wahrhaftigkeit, der Freigiebigkeit und des Selbstvertrauens
erreichen. Eine solche Veränderung kann den Menschen derart verwandeln, daß er
unbesiegbar wird, und Bedrohung und Angst ihn nicht verzweifeln lassen.
Desgleichen kann die Pilgerfahrt die weit auseinander gerissenen Organe der islamischen
Ummah (Weltgemeinschaft) zu einem leistungsfähigen, ganzheitlichen, kraftvollen Körper
zusammenführen, wodurch die Pilger miteinander vertraut werden und sich gegenseitig über
ihre Probleme, Meinungen, wissenschaftlichen Fortschritte und Bedürfnisse informieren
können und wodurch eine Plattform zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch geschaffen wird.
Wenn die Pilgerfahrt mit solchen Zielen und Absichten geplant wird, und diese Planung von
allen Regierungen der islamischen Welt, den Ulama (islamischen Gelehrten), den Denkern und
Intellektuellen einheitlich vorbereitet wird, dann kann die islamische Ummah
(Weltgemeinschaft) zahlreiche, große wertvolle Erfolge erzielen, welche unvergleichbar
sind. Darüber hinausgehend kann sogar gesagt werden, daß wenn diese islamische
Verpflichtung (die Hadsch) entsprechend der Schari'a (islamische Gesetzgebung)
durchgeführt wird, die islamische Ummah (Weltgemeinschaft), ohne daß viel Zeit vergeht,
die Ehre und Größe erreichen kann, die sie bemüht ist zu erreichen.
Bedauerlicherweise müssen wir jedoch eingestehen, daß zwischen der gegenwärtigen
Form der Durchführung dieses göttlichen Gebotes und der notwendigen Form eine sehr
große Diskrepanz, ein weiter Weg liegt. Unser ehrenwerter gesegneter Imam (Khomeini)
leistete fruchtbare Beiträge in diesem Zusammenhang. Und er führte der islamischen Ummah
(Weltgemeinschaft) vor Augen, was für eine ehrenvolle, großartige, konstruktive,
erziehende und ausreifen lassende Pilgerfahrt eine abrahamitische Pilgerreise (nach dem
Propheten Abraham) bedeutet. Bereits das (die Erläuterungen Imam Khomeinis) brachte der
islamischen Welt einen signifikanten Segen. Aber trotz der bisherigen Verbreitung dieser
Gedanken und der bisherigen Art des Handelns, sind darüber hinausgehend die aufrichtigen
Bemühungen aller Muslime und der islamischen Gelehrten sowie das geeignete und
einsichtige Handeln aller Führungen der islamischen Länder notwendig. Es ist zu hoffen,
daß diese außerordentlich wichtige und grundlegende Pflicht ihre gebührende
Aufmerksamkeit findet und praktiziert wird.
Heute ist es von Nutzen, die Gelegenheit der reinen und lauteren Atmosphäre der
Brüderlichkeit zu nutzen, um im Namen der Pflichterfüllung der Aufgaben, welche die
islamische Welt auf unsere Schultern gelegt hat, einen Blick auf die islamische Welt zu
werfen und die Ereignisse in der ganzen Welt, die Gottesgaben und (unsere) Schwachpunkte
seit der vergangenen Pilgerfahrt auszuwerten.
Was im Laufe des vergangenen Jahres passierte, war eine Serie von immens wichtigen
Ereignissen, deres gleichen selten in so kurzer Zeit der Geschichte der Menschheit
miterlebt werden kann.
An der Spitze dieser Ereignisse stand der Zusammenbruch der östlichen Supermacht, die
Vernichtung dieser Furcht verbreitenden Macht, die seit Jahrzehnten eine der beiden zwei
großen imperialistischen Mächte darstellte, welche die Welt politisch, militärisch und
ideologisch beherrschte.
Der Niedergang und der Fall einer derart legendären Militärmacht, eines riesigen
Imperiums im Besitz von Nuklearwaffen und ausgerüstet mit allen anderen Mitteln zur
Ausübung von Druck und zur Beherrschung Anderer, wäre nach den herkömmlichen, materiell
orientierten Denkmodellen unmöglich. Aber es traf ein und manifestierte erneut, daß die
ausschließliche Anlehnung an materielle Denkmodelle falsch ist.
Der darauffolgende Zusammenbruch des Ostblocks mit der resultierenden großen
Veränderung in der politischen Geographie Europas, die Emanzipation von Nationen aus dem
Joch der Unterdrückung, der Okkupation und der Fremdherrschaft, war ein anderes dieser
höchst erstaunlichen Ereignisse.
Ebenso aufregende Ereignisse, welchen Aufmerksamkeit geschenkt wurde, waren zum einen
der Sieg der islamischen Revolution in Afghanistan, wo eine muslimische Nation durch ihre
Bindung an den Islam mit einen tiefen Glauben die Früchte ihres 14 Jahre andauernden
Dschihad (Widerstand gegen das Unrecht) ernten kann und eine islamische Regierung bildet,
desweiteren die Geburt einiger unabhängiger muslimischer Länder in Mittelasien, die
trotz 70 jähriger giftiger Propaganda des Atheismus und trotz des erbitterten
Widerstandes der niemals mit dem Islam Frieden schließenden alten Kader die Stimme des
Islam erhoben, stolz auf den Islam sind und sich bemühen, die islamischen Gebote zu
erforschen, und zum anderen die Gründung der zwei muslimischen Republiken Albanien und
Bosnien-Herzegovina im Herzen Europas, was den (übrigen) europäischen Ländern bereits
einigen Schrecken bereitet hat.
Wiederum ist der bei freien Wahlen - entsprechend den Modellen, nach denen die
Mehrheitsmeinung des Volkes zählt - errungene Sieg der islamischen Gruppen in Algerien,
ein Grund zur Hoffnung und zum Stolz für alle Muslime, da er die tiefe Verwurzelung
dieses erfahrenen und widerstandsbereiten Volkes mit dem Islam demonstriert. Dieser
islamische Sieg war derart signifikant, daß er die Angst und Ruhelosigkeit der
antiislamischen Mächte und deren reaktionärer Vertreter vor Ort hervorrief, die einen
niederträchtigen Putsch gegen die islamische Bewegung inszenierten, womit sie ihre
Handlungsfähigkeit eingeschränkt und vorläufig in Fesseln gelegt haben. Aber jedem
sachkundigen Beobachter ist klar, daß dieser Zustand nicht lange andauern kann.
Die Zeitspanne zwischen der letzten und diesjährigen Pilgerfahrt war für uns
(Muslime) voll mit derartigen, kaum vergleichbaren, aufregenden und erstaunlichen
Ereignissen. Darüberhinaus gehörten die Weiterentwicklung der islamischen Bewegungen,
das fortschreitende Erwachen und die Bewußtseinsentwicklung der Muslime, die
Standhaftigkeit in ihrer Rückbesinnung zur islamischen Identität, ihr Kampf gegen die
gewaltsamen Unterdrücker an vielen Orten der Erde, insbesondere in Palästina und in
einigen Ländern im Süden Afrikas und des Nahen Ostens zu den herausragenden Ereignissen
des vergangenen Jahres.
Diese wichtigen und exemplarischen Ereignisse, welche direkt oder indirekt vom Islam
inspiriert wurden, haben die Muslime mit einer neuen Situation in der Welt konfrontiert.
Es ist daher für alle muslimischen Bevölkerungen notwendig, die neuen Umstände
kennenzulernen, und gegenüber dieser neuen Situation, ohne Zeit zu verlieren, eine
einheitliche, gut durchdachte und widerstandsfähige Haltung einzunehmen.
Die neue Situation läßt sich in zwei Bereiche oder zwei Hauptcharakteristika
unterteilen: Erstens wird deutlich, daß die islamische Denkweise und (die islamische)
Identität mit Hilfe des Dschihad (Widerstand gegen das Unrecht) als Mittel zur Erlangung
der Würde und des Stolzes hervortritt und sich als die am meisten herausragende Tatsache
zeigt und in der ganzen Welt diskutiert wird. Zweitens haben sich die unheilvollen Mächte
in der Welt eine offenere Haltung gegen den Islam und die islamischen Ziele angeeignet.
Es gibt keinen Zweifel, daß eine der grundlegenden und wichtigsten Ziele der nach dem
Zerfall des Kommunismus von den USA der Welt vorgeschlagenen "neuen Weltordnung"
die Bemühungen zur Vernichtung des Islam und die Konfrontation mit den immer stärker
werdenden islamischen Bewegungen ist. Wer die Stellungnahmen und die Bemühungen des
US-amerikanischen Imperialismus bezüglich des Islam, über die aktuellen islamischen
Bewegungen und gegenüber den muslimischen Völkern und Ländern, die ihren Wunsch oder
ihr Verlangen nach der islamischer Ordnung haben, verfolgt, wird das Wesen des
grenzenlosen, unaufhörlichen, tiefen Feindseligkeit dieser unterdrückerischen Macht
gegenüber dem Islam und der islamischen Ordnung besser begreifen.
Zahlreiche weitere Ereignisse der Welt können als Beweis für diese These angeführt
werden. Als Beispiel lassen sich die in Bosnien-Herzegovina, (Berg-)Karabach und der
Kaukasusregion wütenden leidvollen, betrüblichen und qualvollen Kriege, welche
zahlreiche traute Heime zerstört haben, aufzeigen.
Die zur Unterdrückung der Muslime im Herzen des sogenannten zivilisierten Europa
durchgeführten Massaker des wütenden blutigen Krieges sind derart barbarisch und brutal,
daß man an die berüchtigten religiösen und rassistischen Kriege Europas im Mittelalter
erinnert wird. Der einzige Unterschied besteht darin, daß heute die Serben des früheren
Jugoslawien für die Abschlachtung der Muslime moderne Waffen benutzen können. Die
Situation geht so weit, daß diejenigen Regierungen, die sich mit dem Vorwand der
Verteidigung der Menschenrechte in die inneren Angelegenheiten weit entfernter Länder
einmischen und ihnen die Gedanken diktieren, bei diesem Gemetzel (in Bosnien-Herzegovina)
die Hände in den Schoß legen und nur zusehen. Die USA und ihre Verbündeten in Europa
haben sich gegenüber den anderen (neuen) Republiken dieses Landes anders verhalten als
gegenüber den Muslimen. Als sich (in den anderen Republiken) vergleichbare Massaker
anbahnten, haben sie das sofort unterbunden.
Genauso wären diese Regierungen mit einfachem (politischen) Druck imstande gewesen,
die Massaker an den Muslimen in (Berg)-Karabach und Kaukasien zu verhindern. Aber sie
begnügten sich nicht nur damit, ernsthafte Bemühungen zu vermeiden, vielmehr versuchten
sie durch zahlreichen Widerstand und Intrigen die Vermittlungsbemühungen der Islamischen
Republik (Iran) zu torpedieren. Sie demonstrierten und bekräftigten damit ihr
Desinteresse an der Zukunft der Bevölkerung in Kaukasien, daß seine Freiheit gerade erst
gewonnen hatte.
Das Selbstinteresse US-Amerikas, seiner Verbündeten und Untergebenen an den Republiken
in Mittelasien, welche erst jüngst ihre Freiheit erlangten, und ihr Versuch, sie vor
islamischen Aktivitäten zu ängstigen, ihre feindselige Haltung gegenüber allen
islamischen Befreiungsbewegungen, die sie überall als "Fundamentalisten"
bezeichnen, ihre Taten gegenüber den auf dem politischen Parkett siegreichen Muslimen in
Algerien, ihre betrügerischen Aktionen in Zusammenarbeit mit dem irakischen Regime, und
die Art, wie sie das muslimische Volk im Irak im Stich ließen zur Unterdrückung und
Zugrunderichtung, nachdem sie ihnen die Hände gefesselt hatten, ihre fanatische
Feindschaft gegenüber den Regierenden im Sudan, nur weil diese sich dem Islam zugewandt
haben, und weitere zahlreiche aufzählbare Aktionen aus allen Ecken der Welt, sind Exempel
für die fanatische Feindschaft des amerikanischen Imperialismus und Anderer gegenüber
dem Islam, gegenüber dem islamischen Erwachen und gegenüber den Bemühungen der Muslime
in der ganzen Welt, zu ihrem islamischen Selbstbewußtsein und ihrer Identität
zurückzukehren.
Jeder Muslim muß über seine Pflicht gegenüber der Feindschaft, welche die
imperialistischen Mächte gegenüber dem Islam entwickeln, nachdenken! Deshalb müssen die
muslimischen Völker folgende Frage beantworten: Was ist die Pflicht der Muslime
gegenüber der fanatischen, blutrünstigen Feindschaft, welche die USA und die anderen
Imperialisten gegenüber dem Islam hegen. Es besteht kein Zweifel, daß die globalen
gewalttätigen Mächte sich nicht mit dem (verbalen) Ausdruck ihrer Haßgefühle
begnügen, vielmehr nutzen sie jede Gelegenheit, ihrer Feindschaft Ausdruck zu verleihen,
entweder auf propagandistische Art oder politisch und wirtschaftlich, und wenn sie die
Gelegenheit sehen, auch militärisch. Und sie werden auch in Zukunft so verfahren, genau
wie sie es in der Vergangenheit taten.
Ebenso haben sie alle Formen ihrer Feindschaft nach dem Sieg der islamischen Revolution
(im Iran) auf das muslimische Volk des Iran angewandt. Die große islamische Ummah
(Weltgemeinschaft) ist Zeuge der zahlreichen erlebten Beispiele für die intensivierte
Feindseligkeit der weltunterdrückenden Imperialisten gegenüber dem islamischen Iran und
den islamischen Bewegungen an anderen Orten. Die Teilnahmslosigkeit der islamischen
Völker gegenüber dieser Situation ermuntert zweifellos die Feinde und der
Handelsspielraum für diejenigen, die an den Islam glauben, wird jeden Tag begrenzter.
Die Muslime müssen zeigen, daß sie über eine große Kraft verfügen und gegen die
USA und andere Angreifer standhalten können. Die Niederlagen der islamischen Ummah
(Weltgemeinschaft) durch die Kolonialisten von gestern und die Imperialisten von heute -
in einem nicht wiedergutmachbaren Ausmaß - haben im Allgemeinen ihre Ursache in der
inneren und moralischen Schwäche der islamischen Welt bzw. der Schwäche der Regierenden.
Tatsächlich aber könnte der Widerstand der Völker den Feind auf die Knie zwingen und
ihn vom Erreichen seiner Angriffsabsichten abhalten.
Wenn das palästinensische Volk und ihre Führer in der Vergangenheit, seit den Tagen
der Gründung des zionistischen Okkupantenregimes, den gleichen Mut und die gleiche
Opferbereitschaft gezeigt hätten, wie heutzutage die islamische Intifada, dann wäre
nicht die heutige schwierige und giftige Situation für Palästina entstanden. Genauso
gilt, daß wenn heutzutage alle Führer der islamischen Bewegungen und die gläubigen
Völker den Befreiungskampf mit der Bereitschaft die (zu erwartenden) Schwierigkeiten
anzunehmen und zu ertragen führen würden, es keinen Zweifel gibt, daß die islamische
Ummah (Weltgemeinschaft) eine würdevolle, wunderbare Zukunft erzielen wird.
Die Imperialisten kennen keine Grenzen bei ihrem Angriff auf die muslimischen Völker.
Heutzutage sind die zionistischen Besetzter und ihre bedingungslosen Schützer, die USA
bereits so weit gegangen, daß sie die Existenz des palästinensischen Volkes leugnen und
selbst den Ausdruck "palästinensiches Volk" nicht akzeptieren. Das
palästinensische Volk ist jedoch in Wirklichkeit ein tief in der Geschichte Palästinas
verwurzeltes Volk mit nicht zu leugnenden geographische Bindungen. Tatsächlich ist es die
fiktive "israelische Nation", die keinen historischen Ursprung in und keine
geographische Beziehung zu Palästina hat.
In den islamischen Ländern ist das Volk mit einem unerschütterlichen Glauben an den
Islam gebunden. Wie ja auch die muslimischen Völker in den Republiken, welche nach dem
Zerfall der Sowjetunion die Freiheit erlangten und, entgegen siebzig jähriger zahlloser
Bemühungen der Kommunisten, nun voller Begeisterung von der islamischen Herrschaft
sprechen. Dagegen maßen sich die dem Islam feindlich gesonnenen Kräfte an, in diesen
Ländern von einer "Gefahr des Islamismus" zu sprechen. Was sie als Gefahr
bezeichnen, ist die wunderbarste Herzensbindung dieser Völker.
Gegen die Arroganz der Unterdrücker, Imperialisten und ihrer Untergebenen ist es von
Seiten der muslimischen Völker, von Seiten der Gesamtheit der muslimischen Nation
notwendig, eine einheitlich koordinierte Antwort zu geben, um das Übel des Imperialismus
von den Muslimen zu entfernen und zu beseitigen.
Das was die Regierungen der islamischen Länder gegen den Okkupanten Israel an
Bemühungen aufzeigen ist eine Hilfs- und Tatenlosigkeit, sodaß die US-Amerikaner
ermuntert wurden, ihren Plan der direkten Verhandlungen zwischen den arabischen Regimen
und Israel durchzusetzen. Und leider haben sich einige Führer der arabischen Regime,
welche nicht die vielfältigen Tücken des Imperialismus berücksichtigen, dieser
peinlichen Situation, dieser Erniedrigung ergeben. Das einzige Ergebnis ist die offizielle
Anerkennung des Okkupanten Israel durch die arabischen Regime, und das obwohl sie (die
Zionisten) von ihrer Aggressionshaltung kein i-Tüpfelchen zurückgewichen sind. In
Ergänzung zu den bisherigen Aktionen wie Entführung und Terror führen die Zionisten die
Besetzung des palästinensischen und libanesischen Bodens, die Vernichtung der
Palästinenser, die grausamen Ermordungen von zahllosen Menschen und die Massaker in den
Grenzdörfern des südlichen Libanon und die täglich widerholten Luftangriffe durch, bei
denen die Orte dem Erdboden gleich gemacht werden, in der Sicherheit, daß sie niemals
einen Druck von den USA und Europa zu befürchten haben. Die Tatsache, daß die arabischen
Regime sich mit Israel an den Verhandlungstisch gesetzt haben, hat dazu geführt, daß
Israel anstatt von seinen Überfällen und Morden abzulassen, noch unverschämter und
fordernder auftritt.
Nach all diesen Rückblicken möchte ich die Aufmerksamkeit der Oberhäupter der
islamischen Länder auf die große Macht ihrer muslimischen Völker richten. Die
Regierungen in diesen islamischen Ländern können sich gegen die Supermacht USA, welche
die islamfeindliche imperialistische Front anführt, mit der Unterstützung der
unerschütterlichen Kraft ihrer muslimischen Völker erheben, und die Rechte ihrer eigenen
Völker und die (anderen) unterdrückten muslimischen Völker verteidigen.
Der Islam ist der beste Garant für die Leitung des Lebens jedes einzelnen Volkes, und
nur in seinem Licht kann die wirkliche Unabhängigkeit und Freiheit genossen werden und
von seinen Vorteilen profitiert werden. Der islamische Glaube in den Ländern, in denen
die muslimischen Völker leben, ist für so ein Ziel die beste Unterstützung.
Von den muslimischen Staaten wird erwartet, daß die Befolgung der von den USA und
anderen Imperialisten den Führern der islamischen Länder eingeimpften und suggerierten
Gedanken aufgegeben wird, daß sie aufhören sich vor dem Islam zu fürchten und sich
dieser göttliche Religion zuwenden, welche die Hoffnung für die Befreiung der Völker
ist und das geistige Bindeglied (innerhalb) der islamischen Ummah (Weltgemeinschaft), um
auf diesem Weg Ehre und Größe zu erlangen. Dieses ist die wirksamste Methode, um die
Fürsorge des eigenen Volkes zu erlangen. Eine Regierung, welche die Unterstützung des
eigenen Volkes hinter sich hat, braucht niemanden zu fürchten.
Und allen muslimischen Völkern möchte ich folgenden bescheidenen Ratschlag geben: Das
Heilmittel gegen alle Sorgen und Hoffnungslosigkeiten der muslimischen Völker ist die
Rückkehr zum Islam und das Leben unter der Führung einer islamischen Ordnung und im
Licht der islamischen Gesetzgebung. Nur das wird den Muslimen ihre Ehre und ihre Größe,
die Sicherheit, welche eine große Gottesgabe ist und Erleichterung zurückgeben und (nur
das wird) sie von der Schande, welche die Imperialisten der Islamische Ummah
(Weltgemeinschaft) bereitet haben und von einem schmerzvollen Schicksal befreien.
In der Propaganda des Imperialismus, welche das Ausmaß eines neuen Kreuzzuges hat,
wird behauptet, daß der Islam unzureichend ist, um das wirtschaftliche und politische
Leben der Muslime zu regeln, und (es wird suggeriert,) daß es für die muslimischen
Völker keinen anderen Weg oder Möglichkeit gibt, als ein Leben mit der Ordnung und den
Inhalten der Regierungsform und der Wertvorstellungen des Kapitalismus. In Wirklichkeit
sind dies (Aussagen) nichts anderes als niederträchtige Lügen, erfunden und seit
Generationen aufrechterhalten, damit die westlichen Unterdrücker und Imperialisten die
Reichtümer der islamischen Länder schonungslos ausplündern können.
Der westliche Kapitalismus steckt heute (selbst) bis zum Hals im Sumpf unlösbarer
menschlicher Pobleme und ist trotz seines unermäßlichen Reichtums vollständig daran
gescheitert, soziale Gerechtigkeit zu verwirklichen. Der letzte Aufstand der Farbigen in
den USA hat verdeutlicht, daß die US-amerikanische Ordnung nicht nur den Völkern in
Asien, Afrika und Lateinamerika Ungerechtigkeit bringt sondern auch dem eigenen Volk, und
der Widerstand wird dort (in den USA) genauso wie an den anderen Orten mit Schärfe und
den anderen Methoden der Niederschlagung erstickt.
Es ist der Fall eingetroffen, daß der kommunistische Block auseinandergefallen ist.
Aber auch sein Konkurrent, der kapitalistische Block zeigt in seiner heutigen Lage seine
Vergänglichkeit, insbesondere durch seinen Übermut, nachdem sie auf dem Gebiet der
(militärischen) Stärke ohne Konkurrenz sind, und durch die Verlegenheit, gegen
Widerstand (im eigenen Land) derartige Ereignisse vorführen zu müssen. Und früher oder
später wird die Welt miterleben, wie auch er (der westliche Block) völlig zerstört
werden wird.
Der Islam ist dagegen imstande sowohl die Muslime als auch die gesamte Menschheit zu
erlösen, vorausgesetzt er wird richtig verstanden, und es wird anschließend
dementsprechend richtig gehandelt. Die im Iran eingeführte islamische Ordnung ist mit der
Gunst Gottes ein Symbol für die Kraft des Islam und eine beispielhafte Erfahrung für die
Muslime. Obgleich der Tatsache, daß acht Jahre ihrer 13-jährigen Existenz mit einem
Krieg gefüllt wurde, der ihr durch die böswillige Haltung des Westens und des Osten
auferlegt wurde, und trotz der Tatsache, daß sie vor und nach dem Krieg bis zum heutigen
Tag die unaufhörlichen Übergriffen und Widerwärtigkeiten der feindlichen Zentren
ertragen muß, stellt diese (islamische) Ordnung ein Vorbild für die Muslime dar.
Der große Imam Khomeini - möge Allah seine Seele heiligen - hat das muslimische Volk
des Iran aufgeweckt und ihn zu eisernem Willen und aufrichtigen Handlungen gebracht.
Dieser Weg steht allen Völkern für ihr voranschreiten offen.
Alles, was von den islamischen Staaten erwartet wird, können sie durch das Vertrauen
in den Willen ihrer eigenen Völker erreichen. Fordert (o ihr Muslime) von euren eigenen
Regierungen, daß sie sich gegen den Zionismus und Imperialismus stellen, alle
unterdrückten Muslime in der Welt verteidigen und mit den anderen muslimischen Völkern
und Ländern einen einheitlichen Körper bilden und sich geschlossen und brüderlich
verhalten. Und seid ihnen auf dem Weg zu diesem hohen Ziel opferbereite und glühende
Unterstützer. Es ist notwendig, daß ihr den Staaten und Regierungen an eurer Spitze klar
macht, daß sie sich nicht vor den USA fürchten, und daß sie sich gegen den Druck der
USA stellen. Erzählt ihnen, daß der Islam und der Qur'an der einzige Weg zur Befreiung
ist, und leitet sie zur unbezwingbaren Festung des LA-ILAHA- ILL-ALLAH (Es gibt keine
Gottheit außer Allah). In der Ausübung dieser großen Pflicht müssen sich die
religiösen Gelehrten, die Intellektuellen, die Redner, die Künstler, die Studenten und
die Jugendlichen eine größere Verantwortung und wichtige Rollen auferlegen. Genauso wie
die Männer müssen die Frauen, ohne hinter ihnen zurückzubleiben, teilhaben an der
Erfüllung dieser großen Aufgabe. Erst dann wird das (Eingangs erwähnte) Gebet Abrahams,
des KHALILULLAH (Vertrauter Gottes) - der Friede sei mit ihm - das er im Angesicht des
Erhabenen, Gerechten (Gottes) betete, für euch in Erfüllung gehen, im Angesicht Gottes
erhört werden und euch mit dem göttlichen Band an den Verkünder des Einheitsglaubens
(Prophet Mohammed -der Friede sei mit Ihm und mit den Reinen seiner Nachkommenschaft)
binden.
Am Ende der Worte möchte ich den iranischen Pilgern empfehlen, diese kostbare
Gelegenheit zur Reinigung der Seele, zum Aufbau der Beziehung zu Allah und zum Reuenehmen
vor der heiligen Gerechtigkeit (Allah) und zur Erlangung geistiger Aufrichtigkeit und
Zielsetzung, in bestmöglicher Weise zu nutzen und beim Gebet, beim Flehen zu Gott, beim
(inständigen) Bitten, beim Nachdenken und bei der Reinigung der Seele keinen Augenblick
(für andere Dinge) zu verschwenden. Und - Gott bewahre - mögen sie ihren Augen und
Gefühlen nicht erlauben, auf die Jagd nach den wertlosen, materiellen Dingen zu gehen,
deren Beispiele und Symbole überall zu finden sind. Und mögen sie diese für die
Selbsterziehung und zum Aufbau von Beziehungen mit den muslimischen Geschwistern
bestimmten, ausgewählten Tage und Stunden nicht unbewußt für nichtige Dinge
verschwenden.
Möge Allah der Erhabene euch alle an den umfassenden göttlichen Tugenden und an der
reinen Gunst des geehrten Valiy-e-Asr (Bevollmächtigten der Zeit; gemeint ist Imam Mahdi)
- mögen die Leiber auf seinem Weg geopfert werden (so sehr lieben und erwarten wir ihn) -
teilhaben lassen.
Und der Friede sei mit euch und Seine Barmherzigkeit! |